Diskussion über eine Erfahrung auf der Shooting-Range...

J

Jochen

Guest
Bisher kam diese Diskussion ohne persönliche Anfeindungen und Diffamierungen aus - ich hoffe, das bleibt so.... :warte:
 

birgitt01

Well-Known Member
OHHHH man , da schreibt jemand mal einen Bericht über etwas was nicht alltäglich ist und schon wird es zerrissen.

Warum ?????

Leben und leben lassen .

Ich fand den Bericht gut ,interessant usw......auch wenn ich persönlich nie auf so eine shooting Ranch gehen würde.

Danke für den Bericht

lg birgitt
 

UrsusMajor

Well-Known Member
Was ich mich hier schon die ganze Zeit frage:
Was wächst eigentlich auf einer Shooting RANCH? Munition oder Gewehre? :009:

Übrigens muß man zum Ballern nicht unbedingt auf eine Shooting Range:
Ich hatte vor einigen Jahren amerikanischen Kollegen gegenüber mal unvorsichtigerweise die Bemerkung fallen lassen, daß ich noch nie im Leben eine Feuerwaffe benutzt habe (Zehn Jahre Katastophenschutzverpflichtung im Rettungsdienst statt Bund). Nach einigem ungläubigem Erstaunen kam sofort die Aussage 'We've gotta change that!!'
Freitagmorgen bekamen mein deutscher Kollege (Zivildienst, auch 'Jungfrau') und ich dann eine Einkaufsliste 'You buy the ammo, I bring the guns.' und wir fuhren ins nächste Sportgeschäft, wo wir ca 500 - 600 Schuß Munition kauften: 9mm, 44er, 45er, 7.62 und Shotgun Shells. Shotgun Shells waren gerade im Angebot 'Buy 2 get 3' und für weniger als €50 hatten wir genug Firepower, um ein mittleres Massaker anzurichten - ohne daß uns jemand nach Waffenschein, Führerschein oder sonst irgendeiner Legitimation gefragt hatte.:0096:
Sonntagmorgen fuhren wir in die Rockies. Ca. 90 Minuten von Denver fuhren wir dann auf einer Hoppelpiste noch 30 Minuten weit in die Wälder rein. Unseren Sedan mußten wir irgendwann stehen lassen und in den Land Cruiser unseres Kollegen umsteigen, da wir sonst unsere Ölwanne verloren hätten. An einer weitläufigen Haarnadelkurve hielten wir dann im Inneren selbiger. Dort lagen schon einige zerschossene Bierfässer, Badewannen und ähnlicher Schrott.
Unser Kollege, ein ehemaliger Marine und Gulf War I Veteran, gab uns dann erst mal ein recht langes Training bezüglich Waffensicherheit. Wir lernten, daß alle Waffen immer Downrange gehalten werden, daß wir nach dem letzten Schuß immer die Trommel rausklappen sollten, bzw. noch mal den Schlitten zurückziehen, um sicherzustellen, daß nichts mehr im Lauf sein kann. Auch die leeren Waffen immer nur Downrange, niemals in Richtung auf Leute halten, usw.
Die Unterschiede zwischen Single Action und Double Action wurden erklärt. selbst das Double Tapping wurde erklärt und geübt - also immer zwei Mal schiessen, falls die erste Kugel das Ziel noch nicht außer Gefecht gesetzt hat
Dann kamen Stöpsel in die Ohren und wir legten los: Diverse Revolver, Pistolen, eine Pump Gun und ein AR15-Karabiner mit Zielfernrohr kamen zum Einsatz.
Mit den Faustfeuerwaffen erzielten wir sogar recht gute Ergebnisse: Mit Wasser gefüllte Colaflaschen trafen wir aus ca. 20m recht zuverlässig mit dem ersten Schuß (Bevor die Umweltengel wieder heulen: Es waren PET-Flaschen und wir haben die Überreste auch eingesammelt). Mit dem Karabiner waren wir eher schlecht, aber mit der Pump Gun lief es wieder prima. Während wir da rumballerten fuhren ständig Moto-Crosser mit Bikes oder Quads an uns vorbei und auch der eine oder andere Truck passierte uns.
Als wir fertig waren sammelten wir alle Hülsen ein. Auch hier war schon ein Großteil der Ammo bleifrei.
Wir waren von der Durchschlagskraft der Waffen sehr beeinfruckt, was uns beide in unserer Meinung bestärkt hat, daß der Besitz und Betrieb solcher Waffen stark reglementiert sein sollte - mindestens so wie bei uns, eher sogar noch strenger.
Unser amerikanischer Kollege ist sehr konservativ, was bei Veteranen ja nicht unbedingt ein überraschender Charakterzug ist. Seine sittloerweile sieben Kinder werden z.B. zu Hause unterrichtet, damit sie auf keinen Fall mit liberalem Gedankengut 'verdorben' werden. Sein Haus ist eine waffenstarrende Trutzburg und dort sind übrigens alle Waffen mit DumDum-Geschossen geladen. Er erklärte uns, daß bei der amerikanischen Leichtbauweise die Kugeln sonst nicht nur durch den Einbrecher durchgehen, sondern auch noch durch mindest drei weitere Räume und ggf. die dort befindlichen Leute. Mit seiner Munition würde sich die Sauerei dagegen auf ein Zimmer beschränken und der Eindringling wäre auf jeden Fall platt.
Auf unsere Einwände, daß es ohne Waffen weniger Probleme mit Kriminalität gäbe, erwiderte er folgende nicht ganz unschlüssige Argumentationskette:
-Viele ordentliche Bürger haben legale Waffen
-Viele Kriminelle haben illegale Waffen
-Sollte die Regierung die Waffen einsammeln, so käme sie ohne landesweite Hausdurchsuchungen nur an legale und registrierte Waffen
-In der Folge hätten dann nur noch die Kriminellen Waffen

Eine gewisse Logik wohnt dieser Argumentation durchaus inne. Die Amis stecken da halt in einem Teufelskreis.

Ach ja, nachdem wir unser Arsenal verballert hatten, schossen seine drei- und vierjährigen Söhne dann noch mit dem Luftgewehr, weil er sie von Anfang an and Waffen gewöhnenwollte. Mittlerweile sind die beiden schon zu regelrechten Schrecken der Wälder herangewachsen und ballern mit Kleinkaliberwaffen auf Squirrels, Rabbits und was da sonst noch so kreucht und fleucht - andere Länder, andere Sitten.

Abschliessend gebe ich aber auch gerne zu, daß das Schiessen sehr viel Spaß gemacht hat, aber nicht unbedingt zu den Dingen gehört, die ich wiederholen muß - Been there, done that, not going back :0141:
 
Zuletzt bearbeitet:

Ninne

Well-Known Member
dazu fällt mir spontan noch ein, wie verwirrt ich bei unserer ersten Rundreise durch AZ, CA, UT und NV (viele lauschige Nebenstraßen!) war... soviele zerballerte Straßenschilder!
 
S

snowgard

Guest
S

snowgard

Guest
Nur weil Du Postings nicht verstehst... müssen sie noch lange nicht sinnfrei sein.

Das Postings macht sehr viel Sinn... man muss es nur verstehen. :0103:

Es bleibt auch Dir überlassen, hinter jedem meiner Postings nun Deinen sinnfreien Kommentare abzugeben.
 

Ninne

Well-Known Member
Nur weil Du Postings nicht verstehst... müssen sie noch lange nicht sinnfrei sein.

Das Postings macht sehr viel Sinn... man muss es nur verstehen. :0103:

Es bleibt auch Dir überlassen, hinter jedem meiner Postings nun Deinen sinnfreien Kommentare abzugeben.

achso, entschuldige Bitte.. ich hatte schon wieder (wohl auf Grund meiner Dummheit, die Du mir ja so gern vorhälst) vergessen, dass Du hier die einzig sinnigen Beiträge verfasst. Ich finde Dich wirklich witzig und freue mich, durch Deine sinnvollen Beiträge endlich erleuchtet zu werden! :applaus:
 

Gerda

Well-Known Member
Gerda du bist klasse. Ich schmeiß mich in die Ecke vor lachen.
Freut mich, dass Du auch mal 'was zu lachen hattest. :001:

Wir waren von der Durchschlagskraft der Waffen sehr beeinfruckt, was uns beide in unserer Meinung bestärkt hat, daß der Besitz und Betrieb solcher Waffen stark reglementiert sein sollte - mindestens so wie bei uns, eher sogar noch strenger.
:007:
Sein Haus ist eine waffenstarrende Trutzburg und dort sind übrigens alle Waffen mit DumDum-Geschossen geladen. Er erklärte uns, daß bei der amerikanischen Leichtbauweise die Kugeln sonst nicht nur durch den Einbrecher durchgehen, sondern auch noch durch mindest drei weitere Räume und ggf. die dort befindlichen Leute.
Zur "Illustration" der Durchschlagskraft:

Hier läuft gerade der Prozess gegen einen 20-Jährigen, der vor knapp zwei Jahren in einem "drive-by shooting" mitten in St. Petersburg ein achtjähriges Mädchen erschossen hat, das sich in seinem Schlafzimmer befand: In St. Petersburg, street feud's sad toll is an 8-year-old girl - St. Petersburg Times

Und vor wenigen Tagen kam eine Sechsjährige in Alabama auf die gleiche Weise ums Leben: Drive-by shooting takes life of six-year-old | St Petersburg News.Net

Auf unsere Einwände, daß es ohne Waffen weniger Probleme mit Kriminalität gäbe, erwiderte er folgende nicht ganz unschlüssige Argumentationskette:
-Viele ordentliche Bürger haben legale Waffen
-Viele Kriminelle haben illegale Waffen
-Sollte die Regierung die Waffen einsammeln, so käme sie ohne landesweite Hausdurchsuchungen nur an legale und registrierte Waffen
-In der Folge hätten dann nur noch die Kriminellen Waffen
Das ist die Standard-Argumentationskette der NRA. Dann soll die Regierung doch einmalig Hausdurchsuchungen durchführen und alle Waffen einsammeln, um den "Teufelskreis" zu durchbrechen. In Japan wird auch (fast, irgendwas schlüpft ja immer durch) jede in Privatbesitz befinde Schusswaffe konfisziert. Und wenn man such dann mal anschaut, wie viele Menschen hüben wie drüben durch Schusswaffeneinsatz ums Leben kommen, dann stellt man fest, dass in den USA (umgelegt auf die Bevölkerungszahl) rund 280 Mal so viele Menschen mit Schusswaffen getötet werden wie in Japan. Schon der Vergleich mit den Landesnachbarn in Kanada, wo die Schusswaffenregelungen eher Deutschland ähneln, ist frappierend. Gelegenheit macht nun mal nihct nur Diebe, sondern auch Schusswaffeneinsatz.
 
J

Jochen

Guest
Nur weil Du Postings nicht verstehst... müssen sie noch lange nicht sinnfrei sein.

Das Postings macht sehr viel Sinn... man muss es nur verstehen. :0103:

Vielleicht ist "das Postings" auch nur so unverständlich formuliert das es schwer verständlich ist? :0025:

Ist ja die typische Sender-Empfänger-Problematik: Wer ist dafür zuständig das etwas verständlich ist? Der Schreiber/ Sprecher oder der Leser/ Zuhörer?

Eins ist aber mit Sicherheit immer richtig: Jemand anderem (indirekt) Dummheit zu unterstellen weil er einen nicht versteht ist mit Sicherheit kein Zeichen besonderer eigener Intelligenz sondern schlicht und ergreifend schlechtes Benehmen - und das ist ganz offensichtlich von Intelligenz so ganz und gar nicht abhängig.....

Wenn Ihr Euch (oder zukünftig auch mir) also weiterhin Nettigkeiten an den Kopf werfen wollt, dann tut das bitter per Pager oder PN, im Thread werden wir diese löschen :001:
 
S

snowgard

Guest
Vielleicht ist "das Postings" auch nur so unverständlich formuliert das es schwer verständlich ist? :0025:

Ist ja die typische Sender-Empfänger-Problematik: Wer ist dafür zuständig das etwas verständlich ist? Der Schreiber/ Sprecher oder der Leser/ Zuhörer?

Eins ist aber mit Sicherheit immer richtig: Jemand anderem (indirekt) Dummheit zu unterstellen weil er einen nicht versteht ist mit Sicherheit kein Zeichen besonderer eigener Intelligenz sondern schlicht und ergreifend schlechtes Benehmen - und das ist ganz offensichtlich von Intelligenz so ganz und gar nicht abhängig.....

Wenn Ihr Euch (oder zukünftig auch mir) also weiterhin Nettigkeiten an den Kopf werfen wollt, dann tut das bitter per Pager oder PN, im Thread werden wir diese löschen :001:

War dieses Posting jetzt wirklich noch nötig?

Bisher kam diese Diskussion ohne persönliche Anfeindungen und Diffamierungen aus - ich hoffe, das bleibt so.... :warte:

Warum greifst Du mich an?

Hättest DU mir DAS nicht auch per PN mitteilen können?

Fällt Dir das so schwer??
 

Gerda

Well-Known Member
War dieses Posting jetzt wirklich noch nötig?

Warum greifst Du mich an?

Hättest DU mir DAS nicht auch per PN mitteilen können?

Fällt Dir das so schwer??
Du wurdest doch nicht "angegriffen". Jochen hat lediglich erklärt, was er gemeint hatte. Warum fühlst Du Dich denn davon attackiert? Davon abgesehen ist es doch im Grunde so, dass gelegentliche Erinnerungen an den gewünschten Diskussionston alle Diskutanten betreffen, denn dass man sich "im Eifer des Gefechts" mal vertut, das kann schließlich (fast) jedem passieren. Sowas sollte man doch hinnehmen können, ohne sich gleich angegangen zu fühlen, findest Du nicht? :001:
 

Manny

Well-Known Member
ich würde jetzt gerne nochmal kurz zum Tema zurückkommen:001:

Über Neujahr war ich in CC. Bin da den Oasis Blvd runtergefahren und mir kam eine Gruppe Jugendlicher (ca. 20 Personen) mit Gewehren entgegen.
Würde sagen so um die 14 Jahre. Sind zu Ihrer Schule gelaufen. Es war nachmittags und sie kamen wohl vom schiessen.

Da ist mir mal wieder klar geworden: andere Länder, andere Sitten. Ich denke, wir aus Europa können das gar nicht nachvollziehen. Ich bezweifle auch, daß man dieses "Rad" dort noch zurückdrehen kann. Es gibt einfach zuviele illegale Waffen und ein zu großes Land wo man diese Waffen verstecken kann.

Wenn jemand weis wie man eine Waffe hält und bedient ist das immer von Vorteil. Das Problem ist auch nicht die Waffe - sei es Armbrust, Klappmesser, oder Faustring. Das Problem ist der Mensch. Der Mensch mit seinen Gefühlen und Unberechenbarkeit.
 

Gerda

Well-Known Member
Wenn jemand weis wie man eine Waffe hält und bedient ist das immer von Vorteil.
Warum ist das immer von Vorteil? Ich weiß, wie ich ein Gewehr halte und bediene, aber als "Vorteil" habe ich das noch nie betrachtet.
Das Problem ist auch nicht die Waffe - sei es Armbrust, Klappmesser, oder Faustring. Das Problem ist der Mensch. Der Mensch mit seinen Gefühlen und Unberechenbarkeit.
Die Hemmschwelle, einen Menschen zu erschießen, liegt aber niedriger als die Hemmschwelle, einen Menschen durch einen Akt, der direkten Körperkontakt erfordert, umzubringen. Die Erschießung ist, wenn man so will, abstrakter und weniger unmittelbar. Und: Gelegenheit macht Waffeneinsatz. Wer keinen (einfachen) Zugang zu einer Schusswaffe hat, der wird weitaus seltener eine Schusswaffe benutzen als jemand, der sich diese Schusswaffe erst über etwaige dunkle Kanäle (die er auch erst einmal ausfindig machen muss) besorgen müsste.

Ergänzung:
Ich finde es ja ohnehin absurd, dass ich in St. Petersburg per "city ordinance" verpflichtet bin, meine Fahrräder (!) samt Seriennummern polizeilich zu registrieren (und dafür muss man mit den Rädern persönlich bei der Registrierungsstelle vorstellig werden), dass ich mir hier aber ohne jede Registrierungspflicht Schusswaffen noch und nöcher zulegen könnte.
Bin ich die einzige, die sich bei solchen Diskrepanzen an den Kopf fasst, oder findet das noch jemand absurd?
 
Zuletzt bearbeitet:

UrsusMajor

Well-Known Member
ich würde jetzt gerne nochmal kurz zum Tema zurückkommen:001:

Wenn jemand weis wie man eine Waffe hält und bedient ist das immer von Vorteil. Das Problem ist auch nicht die Waffe - sei es Armbrust, Klappmesser, oder Faustring. Das Problem ist der Mensch. Der Mensch mit seinen Gefühlen und Unberechenbarkeit.

Das ist aber leider auch wieder das typische NRA-Argument:
Guns don't kill people - people kill people.

Das Problem ist doch folgendes: Wenn ich so ein Teil habe und mir was ríchtig stinkt, dann sinkt die Hemmschwelle recht schnell so weit, daß ich jemanden wegpuste.
Eine Kollegin von mir ist nach Denver gezogen und hat dort einen unserer amerikanischen Kollegen geheiratet. Alls sie erst ein paar Wochen drüben war, hat ein anderer Verkehrsteilnehmer sie geschnitten und ausgebremst. Sie reagierte, wie man halt in Deutschland oft reagiert: Sie machte ihre Verärgerung recht laut verbal klar - Im Klartext: Sie brüllte den Übeltäter an, wobei auch das eine oder andere harte Wort fiel.
Ihr Freund -jetzt ihr Mann - meinte dann nur ganz lakonisch: 'Honey, I wouldn't do that. You could very easily encounter some trigger-happy nut, who simply shoots at you instead of shouting back.' :mrgreen:
 
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