Na, noch alle an Board?
Neue Woche, neuer Schwung! Weiter geht's mit unserer Rundreise.
26.10.2014 - Tag 7 – Crystal River / Honeymoon Island & Caladesi Island / St. Pete Beach
Das Klingeln des Weckers riss uns aus dem Schlaf. Oh Nein! War die Nacht denn wirklich schon rum? Wir sind doch eben erst eingeschlafen. Ich weiß nicht mehr wie früh es war, aber gefühlt war es noch mitten in der Nacht. Egal! Raus aus den Federn, zum Trödeln war keine Zeit. Schnell die Schwimmsachen angezogen und „warme“ Sachen drüber, Tasche gepackt und dann ging es zu Fuß die paar Meter rüber nach Bird’s Underwater. Heute war es soweit. Wir sollten tatsächlich mit den Manatees schnorcheln. Na ja, eigentlich ja nur 3 von uns. Harry hat es nicht so mit Gewässern. Er kam brav mit, blieb dann aber lieber auf dem Boot. Nach einer kurzen Begrüßung und dem Ausfüllen des Formulars (Bestätigung, dass man Schwimmen kann und Einverständniserklärung, dass Bird’s für nichts haftet (sinngemäß)) bekamen wir dann unsere Wetsuits. Die Größe wurde nach Augenmaß zugeteilt. Auch wenn ich beim Anziehen totale Zweifel daran hatte, dass die mir zugeteilte Größe wirklich groß genug war, er passte letztendlich dann doch. Ja, das Ding muss verdammt noch mal eng sitzen! Sehr eng! :003: Jedenfalls war mir nach dieser Tortur warm. Danach bekamen wir dann ein Video über den richtigen Umgang mit Manatees gezeigt, was erlaubt ist und was nicht. Da wir immerhin 6 deutschsprechende Personen auf unserem Boot waren, war unser gezeigtes Video sogar auf Deutsch. Ich weiß nicht mehr, wie lange das Video ging, aber es ging gefühlt ewig und mir wurde immer wärmer in dem ohnehin schon warmen Wetsuit. Ich bekam regelrecht Schweißausbrüche und war froh als es dann endlich losging. Ca. 6:15 Uhr fuhren wir los. Es war noch dunkel. Und ich muss gestehen, es war kalt. Richtig kalt! Über den Wetsuit haben wir alle unseren Pulli bzw. Jacke drüber gezogen und die Schuhe wurden auch gleich wieder angezogen. Die Fahrt dauerte eine ganze Weile. Tobi fing an zu frieren. Und es wurde nicht besser. Im Gegenteil. Es wurde immer schlimmer.
Nichtsdestotrotz war es schön mitzuerleben, wie der Himmel sich am Horizont nach und nach vom schwarz ins lila, rot, orange und gelb verfärbte. Aus der Totenstille der Dunkelheit hörte man nach und nach immer mehr Tiere. Herrlich, wie der Welt am Morgen erwacht!
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Irgendwann erreichten wir unseren ersten Punkt, wo eine Seekuh beim Fressen war. Das Wasser war herrlich klar. Leichter Dampf stieg auf. Da uns doch kalt war, hofften wir auf das wärmere Wasser. Die Pullis bzw. Jacken und Schuhe wurden ausgezogen, Taucherbrille und Schnorchel angelegt, Unterwasserkamera geschnappt und dann gab es noch für jeden eine Schwimmnudel. Wir setzen den ersten Fuß ins Wasser und dachten alle das gleiche. Ich weiß nicht, was wir an Wassertemperatur erwartet hatten, aber es war nicht so warm wie erhofft. Es war definitiv nicht kalt, aber auch nicht so warm, dass es uns aufgewärmt hätte.
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Tobi fror mittlerweile so sehr, dass er sich regelrecht schüttelte vor lauter zittern. Schlecht gelaunt schwamm er zum Boot zurück, zog den Wetsuit aus, trocknete sich ab und wäre am liebsten direkt zum Hotel zurück. Steffi und ich schwammen und schnorchelten tapfer weiter. Ich muss gestehen, schnorcheln ist nicht schwer, aber wenn man es noch nicht gemacht hat, ist es doch eine ganz schöne Überwindung unter Wasser zu atmen. Ich kann jedem nur empfehlen, dass vorher zu Hause oder im Hotelpool auszuprobieren.
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Über Wasser war die Seekuh trotz des klaren Wassers kaum zu sehen, Kopf unter Wasser tat sich plötzlich eine ganz eigene Welt auf. Es war wunderschön die Seekuh so friedlich am Grund am Gras zupfen zu sehen. Kurz darauf hieß es zurück zum Boot. An einer anderen Stelle sollen von einem befreundeten Fischer unseres Captain Mike mehrere Manatees gesehen worden sein. Mittlerweile hatten wir uns an die Wassertemperatur gewöhnt. Zurück auf dem Boot wurde es frisch. Die Sonne war zwar aufgegangen, aber hatte noch nicht wirklich wärmende Kraft. Als wir dann mit dem Boot losfuhren, fingen auch Steffi und ich an zu frieren. Wir trockneten uns so gut es ging ab und wickelten das Handtuch um unsere Füße. Danach waren wir wirklich froh, als wir den zweiten Schnorchelpunkt erreichten. Hier war es im Vergleich zu vorher richtig tief. Und trüb. Oh Gott, wie sollen wir denn hier nur Manatees zu Gesicht bekommen? Mike kam an dieser Stelle mit ins Wasser. Er schnorchelte voraus und hielt nach Seekühen Ausschau. Jedes Mal, wenn er welche entdeckte, gab er uns ein Zeichen. Außerdem sagte er immer wieder, dass wir das Wasser beobachten sollen, ob Luftblasen aufsteigen oder ob sich die Wasseroberfläche wellt. Überall dort sind Manatees in der Nähe. Gesagt, getan. Steffi und ich hielten den Kopf unter Wasser und sahen plötzlich unter uns jede Menge Luftblasen aufsteigen. Mehr sahen wir nicht. Steffi fragte mich direkt, ob es passieren könnte, dass so eine Seekuh direkt unter einem auftaucht. Ich denke nicht, sicher beantworten konnte ich es ihr aber nicht. Ich glaube, dass ihr das nicht ganz geheuer war. Jedenfalls schwamm sie kurz darauf auch zum Boot zurück. Ich ließ mich weiter treiben. Irgendwann hob ich den Kopf um nach Mike Ausschau halten, als plötzlich direkt hinter mir eine Seekuh auftauchte und ausatmete. Wer das schon mal gehört hat, weiß, dass Seekühe dabei nicht sehr leise sind, da sie regelrecht schnauben. Ich hab jedenfalls tierisch erschrocken, drehte mich um und sah sie dann wieder abtauchen. Ich schwamm weiter. Irgendwann sah ich Mike wie er zu mir sah und per Handzeichen zu verstehen gab, dass ich unter Wasser schauen sollte. Ich steckte schnurstracks den Kopf unter Wasser und glaubte meinen Augen kaum. Etwa 4 oder 5 Seekühe schwammen gleichzeitig unter mir her. Wow, was für ein Erlebnis! Ich lass mal ein paar Bilder sprechen:
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So langsam wurde mir kalt im Wasser und ich schwamm zurück,
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zog den Wetsuit aus, trocknete mich ab und zog mich wieder an. Nach und nach trudelten alle anderen ein und wir fuhren zurück.
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Jetzt froren alle. Ein heißer Kaffee oder Kakao wäre jetzt toll gewesen. Jedenfalls kann ich allen nur raten, zu dieser Jahreszeit wirklich warme Sachen mitzunehmen. Zurück am Hotel gönnten wir alle uns erst mal eine ausgiebige, warme Dusche. Das tat vielleicht gut. Wir packten in Ruhe unsere Koffer und checkten aus. Heute ging es weiter die Golfküste entlang. Doch bevor wir uns auf den Weg machten, fuhren wir noch den nächstgelegenen Dunkin Donuts an. Erst mal frühstücken. Wir bestellten uns ein halbes Dutzend verschiedene Donuts. Köstlich!
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Gestärkt machten wir uns auf zu unserer ersten Etappe. Ziel war Honeymoon Island bzw. Caladesi Island.
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Unendlich viele Kilometer fuhren wir immer nur geradeaus.
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Wir kamen gegen Mittag an, passend zur Abfahrt der nächsten Fähre. Das Wetter war herrlich! Blauer Himmel und Sonnenschein, so muss das sein! Die Überfahrt dauerte ca. 30 Minuten. Unterwegs sahen wir sogar Delfine.
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Auf der Insel angekommen wählten wir den direkten Weg zum Strand. Mensch, war das schön hier!
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Erst mal ausruhen und Sonne tanken. Während Steffi und Harry irgendwann unruhig wurden und den Strand und den kleinen Trail in der Nähe des Strandes abliefen,
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blieben wir weiter sitzen und genossen es einfach nur diesen Moment an diesem tollen Fleckchen Erde verbringen zu dürfen.
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Leider bekam ich mittlerweile auch heftige Kopfschmerzen. Am späten Nachmittag trafen wir uns erst noch auf ein Eis bevor wir dann mit der Fähre wieder zurück fuhren. Anschließend machten wir uns auf den Weg nach St. Pete Beach zu unserem Hotel, dem Dolphin Beach Resort. Trotz Kopfschmerztablette wurden die Schmerzen im Kopf zunehmend heftiger. Den Check-In brachte ich schnell hinter mich, um mich dann auf unserem Zimmer direkt auf’s Bett zu legen. Nochmal Tabletten, ein kalter Waschlappen und Ruhe sollte nun endlich Besserung bringen.
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Währenddessen gingen die anderen 3 zum Publix gegenüber und kauften für unser Abendessen ein. Bis sie wiederkamen überrannte mich noch Schüttelfrost und Übelkeit. Mir ging es vielleicht hundeelend. Ob ich einen Sonnenstich hatte?!
Zum Abendessen gab es dann später Maccaroni and Cheese, Baked Maccaroni Cheese, Jack Daniels Beef und griech. Salat. Schon praktisch so eine Mikrowelle auf dem Zimmer. Man kann von Mikrowellenessen halten was man will, dieses hier schmeckte wirklich lecker. Die Maccaroni and Cheese waren sogar noch um einiges besser als die, die ich am Kennedy Space Center hatte. Nach dem Essen saßen wir noch eine Weile gemütlich zusammen, quatschen und hielten die Lieben zu Hause auf dem Laufenden.
LG Sarah