Hallo,
dazu möchte ich auch was sagen: es kommt darauf an, was man vom Mitbewohner bzw. Reisepartner erwartet.
Ich bin mit einem Bekannten 2 1/2 Wochen in Urlaub gewesen, den ich vorher nur flüchtig kannte. Hatte erzählt, dass ich wegen des günstigen Dollarkurses
meinen zum 50. Geburtstag geplanten Florida-Urlaub vorziehen möchte, aber noch nicht die Kohle zusammenhabe. Der Bekannte hat das mitgekriegt und gescherzt: ich würd auch gern, kann mir das allein aber auch nicht leisten, wenn es nicht mehr als 1000€ 10-12 Tage kostet, würd ich mitfliegen, man kann sich dann die Kosten für Unterkunft, Mietwagen ect. teilen, Zeitpunkt egal, Hauptsache weg. Ich hab das als Wette angenommen und gewonnen
Wir haben 1 Nacht im Hotel verbracht, was ja super geht mit den großen Zimmern und den 2 großen Doppelbetten. Wir hatten ein Haus in Bradenton mit 160qm mit 3 Schlafzimmern und 2 Bädern und nem Pool. Morgens kurz beim Kaffee besprochen, was man machen kann, worauf jeder Lust hat, wann man am Abend zurück ist und ob und was wir essen. Wir sind manchmal gemeinsam unterwegs gewesen, aber auch getrennt - ich wollte zum Strand, er wollte einen Pooltag machen, dann nahm ich das Auto, hab dann noch auf dem Rückweg eingekauft. Als er shoppen wollte, hat er mcih am Strand abgesetzt und ist mit dem Auto unterwegs gewesen und kam dann am Nachmittag an den Strand, um mich wieder einzusammeln, 2 x sind wir auch mal aus zum Essen gewesen. Wir waren sogar 5 Tage zusammen auf einer Minikreuzfahrt in einer winzigen Kabine. Bis auf den Ankunftstag und den Abreisetag sind wir uns auf dem riesigen Schiff nur 1 x tagsüber begegnet, am Pool. Wir sind uns keinesfalls aus dem Weg gegangen, hatten aber unterschiedliche Interessen. Meine Landgänge hab ich allein gemacht, mit Leuten, die ich auf dem Schiff kennengelernt habe, weil es sich einfach so ergeben hat. Was ich damit sagen will: wenn von vornherein klar ist, dass es sich um eine reine "Nutzergemeinschaft" handelt, niemand Bespaßung vom anderen erwartet und man respektvoll miteinander umgeht, kann das sogar mit "fremden" besser klappen als mit Freunden oder Bekannten, wo schon eine gewissen Erwartungshaltung von "wir mögen uns, wir verstehen uns" vorherrscht, was aber im täglichen Umgang dann ein völlig anderes Bild ergeben kann, auch das habe ich schon erlebt. So lange man respektvoll miteinander umgeht (wozu auch gehört, dass man in einem gemeinsam genutzten Haus oder Hotelzimmer selbstredend NICHT in Unterwäsche rumrennt, seinen eigenen Kram wegräumt usw.), kann das gut klappen, wenn man so eine gewisse "Grundsympathie" füreinander hat.
Mein Reisepartner hat mich vor einigen Wochen gefragt, ob ich Lust hätte, mit ihm nach Jamaika zu fliegen für 3 Wochen. Er würde gern wieder mit mit die Kosten teilen
Aktuell überlege ich, mir im Oktober mit einer weiteren Frau - die ich auch noch nicht kenne - für 2 Wochen eine Wohnung auf AMI zu teilen sowie 1 Woche einen Mietwagen. Die Wohnung hat 2 Schlafzimmer mit je einem eigenen Bad. Ich kann ebenso gut allein mit mir sein, ich muss das nicht. Ich brauche keine Gesprächspartnerin für tiefschürfende Erkenntnisgewinnung, auch keine neue Freundin. Aber vielleicht ist da draußen eine Nette, die ebenso gern wie ich Land, Leute und Natur kennenlernen will, ab und zu Lust hat, am Abend gemeinsam zu kochen und bei Interesse mit mir gemeinsam kleine Ausflüge mit dem Mietwagen machen möchte. Das alles kann, muss aber nicht. Ein offenes Wesen und eine positive Grundstimmung, jemand, der gern lacht, die Menschen und das Leben liebt, höflich und ehrlich ist, das wär's schon. Mal schauen, ob sich was ergibt. Und wenn nicht, ist es auch nicht tragisch.
Just my 5 cents
Chrisba