Reisebericht Reisebericht: Flitterwochen Mallorca, Colonia St. Jordi

pangmann

Well-Known Member
So....habe zwar keine Stichpunkte gemacht, aber ein paar Dinge sind mir doch im Kopf geblieben von unseren 10 Tagen Honeymoon on Malle :0141: Wird zwar nicht so ausführlich, wie der Florida Bericht, aber ein bisschen was ist mir eingefallen. Ich hoffe es gefällt Euch.
Die Bilder gibt es auch bald (evtl. mehr als 3:003: )

Sonntag/Montag 02.-03.06.2013
Die Hochzeitsfeier ging und die Müdigkeit kam. Den ganzen Sonntag hatten wir mit den Auswirkungen der Party zu kämpfen. An‘s Koffer packen war irgendwie überhaupt nicht zu denken, zumal unser Kühlschrank auch komplett reisefertig war (leergeräumt) und wir ziemlich hungrig waren. Also ging es am späten Nachmittag auf den Erkelenzer Jahrmarkt wo wir noch meine Cousine nebst Familie trafen. Wir orderten eine Riesenladung Spießbraten und ließen es uns schmecken. Eine Live-Band aus dem hiesigen Raum brachte Stimmung und ein wenig Erwärmung für die zahlreichen Besucher. Erst gegen Mitternacht fanden wir wieder ins Bett. Da unser Flug am nächsten Tag erst am frühen Abend ging, hatten wir aber noch genügend Zeit, unser Reisegepäck zusammen zu suchen.

Unsere Koffer waren am Montagmittag schnell gepackt und nachmittags um 3 ging es dann nach Köln. Wir parkten unseren Wagen auf dem Park&Ride Parkplatz und stiegen in die S-Bahn, die uns innerhalb von 5 Minuten zum Terminal brachte. Besser geht’s eigentlich nicht.

Den check’in erledigten wir schnell am Automaten und gaben unsere Koffer ab. Jetzt hieß es ab durch den Security Check und in die Wartezone. Leider hatte unser Flug eine satte Stunde Verspätung, was unseren Reiseplan aber nicht wirklich durcheinander werfen sollte, denn unser Reiseziel war ja Spanien, bzw. Mallorca…dort geht alles etwas langsamer und ruhiger von statten…tranquilo halt.
Wir landeten mit der Verspätung um kurz nach 8 und wanderten mit unseren Koffern Richtung Parkhaus. Dort holten wir bei Europcar unseren fahrbaren Untersatz für die nächsten 10 Tage ab. Dieses Mal gab es aber kein kostenloses Upgrade und wir mussten uns mit einem Fiat Panda begnügen. Naja…die Koffer und uns würde er problemlos transportieren können. Und so war es auch.

Nach 30 minütiger Fahrt hatten wir unser Urlaubsdomizil Colonia St. Jordi erreicht. Wir hatten uns mit unserem Bekannten in einem Pub in der Ortsmitte von Colonia verabredet. Dieser hatte uns die Wohnung vermittelt und wartete jetzt mit dem Verwalter der Ferienwohnung auf die käsefarbigen Gäste aus Germany. Der Verwalter, der auch der Wirt des Pub’s war fuhr mit uns zu der Wohnung und zeigte uns die Räumlichkeiten. Wir waren angenehm überrascht. Eine komplett eingerichtete 2-Zimmerwohnung mit Küche Bad und Balkon erwartete uns. Wir schmissen die Koffer ins Wohnzimmer und stiegen zu Peter, unserem Wirt für die nächsten 10 Tage, ins Auto. Auf dem Weg zurück zu seinem Pub nahm er noch einem Begrenzungspoller mit und meinte nur: Oh..no problem! Tja…das ist Mallorca, kein Auto fährt dort ohne Schramme oder Beule rum.

Einige SanMiguel später wankten wir den Weg zum Appartement zurück. Um 2 Uhr fielen wir hundemüde ins Bett.:0061:
 

pangmann

Well-Known Member
Dienstag 04.06.2013
Wir hatten auf dem Weg vom Flughafen noch schnell beim Eroski-Markt gehalten, damit wir uns am nächsten Morgen ein Frühstück zubereiten können. Ich stand gegen 10 Uhr auf und blickte erst einmal auf einen bewölkten Himmel. Super, dachte ich mir, das kennste von zu Hause schon. Eine halbe Stunde später tranken wir auf dem kleinen Balkon unsere erste Tasse mallorquinischen Kaffee und ließen uns das frische Baguette und Fleischtomaten sowie leckeren Käse und Serrano Schinken schmecken. Das sind die Dinge, die ich liebe…ach ja…das Flor de Sal, das berühmte Meersalz aus den Salinen von Colonia St. Jordi. Ein paar Krümel auf die Fleischtomaten und es verbreitet sich ein toller Geschmack.:007:

Nach dem Frühstück machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Es Trenc, der schönste Strand der Insel – so sagen es viele Reiseführer. Naja…unser Fall ist es nicht, er sieht von weitem schon toll aus, das türkisfarbene klare Wasser und der weiße Sandstrand bilden eine tolle Kulisse für Urlaubsschnappschüsse. Aber mittlerweile hat der Tourismus Überhand genommen und vor den Dünen wimmelt es nur so von Sonnenschirmen und -liegen. Wir wanderten an den dutzenden All-Inclusive Touristen – die leicht am bunten Armbändchen zu identifizieren sind – vorbei und setzten uns auf einen Felsen und genossen erst einmal nur den Ausblick. Die Sonne schob jetzt schon etwas schneller die Wolken vorbei und nachdem wir herrlich frische Mallorca Orangen genossen hatten machten wir uns auf den Rückweg. Nach dem Duschen merkte ich, dass ich mir voll einen Sonnenbrand im Nacken geholt hatte. Ab morgen würden wir dann auch mal unsere Sonnencreme benutzen :009:

Unser Hunger führte uns am frühen Abend in die Can Gori Bar. Dort genossen wir bei einem leckeren Sangria mehrere Tapas. Vollgefuttert wanderten wir den Strandweg entlang zu Peter’s White Horse. Dieser englische Pub liegt etwas abseits der Hauptstraße und wird vornehmlich von britischen Touristen oder einheimischen Jugendlichen besucht. Wir beiden German Girls waren sowas wie Exoten. Aber schnell hatten wir ein nettes Ehepaar aus Köln kennengelernt und schwatzten bis weit nach Mitternacht. Zwei Uhr wurde irgendwie zu unserer Standard-zu-Bett-geh-Zeit.

Mittwoch 05.06.2013
Das Bett ließ uns erst gegen 11 Uhr los und wir machten uns auf dem Weg zum Bäcker. Dort genoss ich die erste Ensaimada des Jahres, dazu noch ein leckerer Milchkaffee und der Tag konnte beginnen. Anschließend reservierten wir uns beim hiesigen Radverleih für die nächste Woche zwei Rennräder, denn es sollte nicht nur ein Strandurlaub, sondern auch ein wenig Aktiv-Urlaub werden.

Eigentlich war heute vorgesehen, den Markt in Sineu zu besuchen, der berühmt war für sein großes Tierangebot. Wir wollten uns endlich einen Esel kaufen….:003: Unser Bekannter meinte aber, dass sich der Besuch nicht mehr unbedingt lohnen würde, da es mittlerweile zu einem Touristenmarkt verkommen wäre. Das ursprüngliche des Marktes war wohl verschwunden. So ließen wir den Markt sausen und fuhren stattdessen Richtung Campos. Ganz in er Nähe hatten wir vor 2 Jahren mal in einer Finca einen tollen Urlaub verbracht.

Gegenüber von der Finca wohnte unser Freund Olaf, der hübscheste Esel der Insel. Wir hatten uns damals geschworen, dass wir in jedes Jahr besuchen würden, so auch im letzten Jahr. Wir waren enttäuscht, als wir eine leere Wiese vorfanden. Den Namen Olaf hatten wir ihm gegeben, weil wir meinten, dass er zu ihm passt. Wir riefen also seinen (unseren) Namen und da trompetete er aus der hintersten Ecke und kam in unsere Richtung galoppiert. Ich war mir sicher, dass er sich an uns erinnerte :0141:

Dieses Mal stand er schon am Zaun und wir freuten uns, ihn wiederzusehen. Wir hatten im Obstladen einige Möhren für ihn und einige Orangen für uns gekauft. Wir fütterten ihn mit den Möhren und ließen uns die Orangen schmecken. Nach einer halben Stunde verabschiedeten wir uns von Olaf und versprachen ihm, bald wiederzukommen.

Nachmittags wurde in Colonia der Wochenmarkt aufgebaut. Von 16.00 bis 20.00 Uhr kann man sich mit hiesigen und nicht ganz so hiesigen (China) Gütern eindecken. Wir schlenderten über den Markt und kauften schöne luftige Sommer-Urlaubs-Hosen und eine Designer Sonnenbrille von Ray Ben :022: für sage und schreibe 5 EUR.

Heute aßen wir in der Pamboleria direkt an der Hauptstraße zu Abend. Meine Wahl fiel auf ein Pamb’oli mit köstlichem Serano Schinken. Anschließend beendeten wir den Tag wieder im White Horse. Da dort Free-Wifi war, liefen unseren Smartphones auch sofort heiß. Heute hatte sich ein englisches Pärchen zu uns gesellt und wir quatschten den ganzen Abend. Sie zeigten uns ganz stolz ein Plüschtier, Erdmännchen Morris, welches sie auf jede Reise begleitete. Als Beweis zeigten sie uns auf ihrem iPad noch ein Bild von Morris vor der Sphinx. Das war zum brüllen komisch. Später erfuhren wir von ihnen, dass Morris sogar eine eigene Facebook Seite hat…Morris McKeet!

Was auch komisch war: unsere Uhr im Appartment zeigte wieder 2 Uhr morgens, als wir ins Bett fielen:mrgreen:




- - - - - Beitrag zusammengeführt - - - - -

Anhang anzeigen 18672
Olaf....the beauty with the beast:mrgreen:
 

TiPi

Moderator
Moderator
…ach ja…das Flor de Sal, das berühmte Meersalz aus den Salinen von Colonia St. Jordi. Ein paar Krümel auf die Fleischtomaten und es verbreitet sich ein toller Geschmack.:007:


Mal kurz Offtopic :mrgreen:
Es gibt ja die verschiedensten Salze. Meersalz, Himalayasalz, und, und, und....
Hab vor kurzem einen Bericht gesehen, daß das alles nur Geldmacherei und völliger Blödsinn ist.
Salz ist Natriumchlorid. Egal von wo auf der Welt und schmeckt IMMER gleich :009: :001:
 

pangmann

Well-Known Member
also...ich finde man merkt den Unterschied schon....ob es jetzt feinkörniges Jodsalz vom Aldi ist
oder grobkörniges Meersalz...allein die Zähne haben da schon mehr zu tun:003:
 

TiPi

Moderator
Moderator
Das mag sein. Das liegt dann aber an der Größe.
Und mir schmeckt ein Serrano Schinken auf Malle auch besser, als auf der heimischen Terrasse :007:
 

pangmann

Well-Known Member
Das mag sein. Das liegt dann aber an der Größe.
Und mir schmeckt ein Serrano Schinken auf Malle auch besser, als auf der heimischen Terrasse :007:

Dann solltest Du an Deiner Terrasse was ändern...:0141:

Wir hatten zu unserer Hochzeit eine kompletten Serrano Schinken Keule...das war der Knaller...Schön hauchzart abgehobelt...hmmmmm:007:
 

pangmann

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Weiter geht's:

Donnerstag, 06.06.2013
Der heutige Tag gehörte ganz und gar unserem kleinen Mietwagen. Bei diesem hatte man dummerweise die Klimaanlage vergessen…oder hatten wir es verpasst, einen Wagen mit Klima zu ordern? Das klang wahrscheinlicher…Die Temperaturen kletterten schon über die 20 Grad Marke, was eine merkliche Steigerung zu den Winterverhältnissen bei uns zu Hause war. Noch war das Nichtvorhandensein der Klimaanlage aber kein Problem.

Wir machten uns auf den Weg nach Inca, dort findet jeden Donnerstag der größte Wochenmarkt der Insel statt. Und wir fanden schnell einen Parkplatz, was ja auch bei den sparsamen Außenmassen des Panda kein größeres Problem darstellte. Schnell hatten wir aber auch herausgefunden, dass die Stände auf dem Markt denen in Colonia sehr glichen. Die selben Shirts, die gleichen Handtaschen und so weiter. Aber dieser Markt war wirklich riesig, denn es gab ca. 30 dieser Stände, das fand ich dann doch sehr befremdlich und schnell machten wir uns wieder auf dem Weg zum Auto…ohne auch nur einen Cent auszugeben.

Wir fuhren nach Can Pastilla, weil wir uns mit meiner Schwiegermutter verabredet hatten. Diese war mit 10 (!!!) Frauen auf Mallorca eingefallen. Sie wollten 4 Tage Party machen und fingen schon mittags am Strand an. Mit Bier und Sonnenbrand mitten in der Hitze am Strand fläzen…das ist das, was ich niemals machen/haben/tun möchte. Wir sagten kurz Hallo und mussten ein wenig über unsere Hochzeit erzählen. Ein Eis noch mit Mutti, dann waren wir entlassen. Wir schworen uns, dass wir dort niemals unseren Urlaub verbringen wollten. Wir fuhren zurück nach Colonia und sofort kam sowas wie Heimatgefühl auf:007:

Für den Abend hatten wir uns mit einer Freundin zum Essen in einem kleinen Bergrestaurant in Alaró verabredet. Eigentlich wollte unser englischer Bekannter uns dorthin begleiten, aber am Nachmittag gab er uns Bescheid, dass er länger arbeiten müsse und wir ohne ihn fahren sollten. Das Blöde war nur: wir wußten nicht, wo genau das Lokal war, geschweige denn wie es hieß. Wir wussten nur: es gibt dort die beste Lammschulter der Insel. Also fuhren wir zu unserer WIFI-Haltestelle (dem White Horse Pub) und ergoogelten uns erstmal den Weg dorthin. Herr Google konnte aber mit der Adresse so richtig nichts anfangen und wollte uns woanders hin lotsen.

Nachher ist man ja immer schlauer! Jetzt weiß ich auch, warum Google Maps das Lokal nicht finden konnte. Wir kamen in Alaró an und folgten den Schildern zum Castell. Irgendwann hörte die Straße auf und das Abenteuer begann. Ein handgeschriebenes Schild am Wegesrand zeigte uns, dass wir auf dem rechten Pfad waren:“Restaurant Es Verger 3 km“ Hey…dann sind wir ja gleich da! Von wegen, denn diese 3 km hatten es in sich. Eine Straße, die bei uns allenfalls als Teststrecke für Stoßdämpfer dienen würde, führte uns über 16 Haarnadelkurven hoch zum Bergrestaurant. Über die Breite der Straße will ich nicht sprechen, nur so viel sei gesagt: bei Gegenverkehr hätte einer nachgeben müssen:0096:

Ca. 20 Minuten später hatten wir den Parkplatz erreicht und mussten zum Betreten des Areals erst mal einen Schafbock zur Seite schieben, da dieser das Eingangstor versperrte :mrgreen: Das Interieur des Restaurants war schon ziemlich in die Jahre gekommen, bzw. nie erneuert worden. Es roch ein wenig nach Kuhstall und After-Shave der zahlreichen Gäste. Wir standen also mitten im Raum und alle Gespräche verstummten. Ich kam mir vor, wie die Neue in der zweiten Schulklasse:0201:

Am ersten Tisch saß wahrscheinlich das Oberhaupt des Familienbetriebes und war dabei Zwiebeln zu schneiden, ein Taschentuch neben dem Schneidebrett zeigte, dass es nicht immer glatt ging, denn es waren einige Blutstropfen im Stoff:0041: Der Kellner, der wahrscheinlich sein Sohn war, zeigte auf das Ende von Opi’s Zwiebeltisch und wir nahmen Platz. Da wir ja noch unsere Freundin erwarteten, sagten wir, dass wir mit der Bestellung noch warten wollten. Die Tür ging auf und weitere Gäste kamen herein. Jetzt mußte Opi seinen Arbeitsplatz räumen, denn er nahm 4 Leuten den Tisch weg. Schnell die Zwiebeln beiseite geräumt, den Tisch kurz abgeputzt, fertig war die Tafel für weitere Lammschulter-Interessenten.

Ich ging kurz vor die Tür um unserer Freundin den Weg zu „erklären“…soweit es was zu erklären gab. Eine halbe Stunde später kam sie grinsend zur Tür rein. Ich meinte nur „Hasst du uns jetzt?“:003: Wir bestellten direkt 3 mal Lammschulter und innerhalb von 10 Minuten standen die Teller vor uns. Es schmeckte wirklich fabelhaft und das Fleisch war so zart, dass man nicht mal ein Messer zum Zerteilen brauchte. Während des Essens fragte ich unsere Freundin, ob sie denn wenigstens einen relativ kleinen Wagen hätte, denn mit nem großen sei die Straße noch interessanter. Da meinte sie: nee ich hab so’n Riesenschiff, irgendeine französische Gurke. Auf dem Parkplatz sahen wir dann den Größenunterschied zu unserem Panda.

Nach 20 Minuten downhill fahren parkten wir unsere Autos in Alaró und fanden eine nette Bar. Ein paar Getränke später verabschiedeten wir uns wieder von unserer Freundin und machten uns auf den Weg nach Colonia. Es würde eine Punktlandung werden, denn mittlerweile zeigte die Uhr kurz nach 1 Uhr nachts…drei mal dürft ihr raten, wann wir im Bett waren :006:
 

pangmann

Well-Known Member
Noch mehr herzerfrischung:0141:

Freitag: 07.06.2013
Heute Abend würde unsere Trauzeugin am Flughafen ankommen, sie hatte kurzfristig einen Flug gebucht und wollte uns für 3 Tage Gesellschaft auf ihrer/unserer Insel leisten. Sie und meine Frau kennen sich seit 2007, da sie für 6 Monate Arbeitskolleginnen in einem Hotel in Colonia waren. Der Kontakt ist glücklicherweise nie abgerissen. Am Flughafen wollten wir sie mit einem schönen selbst gebastelten Pappschild á la Reisebüro in Empfang nehmen :mrgreen: (wie peinlich....muahahahaha)!

Aber erst einmal waren Frühstück und Strand angesagt. Wir wollten heute den Geheimtipp Cala S’Almunia testen. Einer der schönsten Strände der Insel (aber das sagen die Ballermannbesucher von ihrem Stück Land bestimmt auch). Es war schon eine Herausforderung, diesen Strand zu finden, da es keine richtige Ausschilderung gibt. Wir parkten unser Auto und trafen auf 2 Wanderer. Der Mann sprach uns auf spanisch an und meine Frau konnte ihn, dank ihrer Spanisch-Kenntnisse verstehen. Sie unterhielten sich kurz und dann meinte Sabine: „Sie gehen vor und zeigen uns wo die Cala ist.“ Wir wanderten also mit unseren Flip-Flops hinter den Profis, die uns mit Stöcken und richtigem Schuhwerk ausrüstungstechnisch überlegen waren, her. Wir konnten aber mit Handtüchern, einem Buch, was zu lesen und nem kleinen Musikwürfel dagegen halten:022:

Nach zwanzig Minuten lockereren Schrittes konnten wir die Brandung schon hören, sehen konnten wir aber nur vor lauter Wald nur die Bäume. Dann meinte der Führer, wir könnten dort auf den Strand gucken. Wir wagten uns bis an die Klippe und waren enttäuscht. Die Bucht war eh schon sehr klein, aber die Gezeiten hatte das Meer relativ nah an den Strand gefördert, so dass nur auf Steinen und wenig Sand Platz gewesen wäre. Ja, wäre, denn ca. 20 Leute machten den Strand zu einem der dicht besiedeltsten Flecken der Insel:0056:

Wir konnten dann sehen, dass wir eh noch lange nicht am Ziel waren, denn der Weg führte um die Bucht herum und dann über eine Naturtreppe runter ans Wasser. Aufgrund der indischen Zustände am Strand verzichteten wir aber auf die Fortsetzung unserer Wanderung und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Während wir gingen, entschieden wir uns, zur Cala Llombard zu fahren.

Eine halbe Stunde später parkten wir unser Auto auf dem Parkplatz vor dem Strand. Es war zwar Freitagmittag, aber trotzdem war noch eine Menge Platz im Sand. Sofort testeten wir die Wasserqualität und waren begeistert. Farbe und Temperatur sagten uns sehr zu, sodass wir erst mal eine Weile in den Wellen blieben und Wassertennis spielten. Ich las dann noch in meinem Buch und Sabine vertrieb sich die Zeit mit ihrer Kamera. Um 5 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Appartment, denn um 20 Uhr würde der Flieger unserer Freundin landen. Wir verzichteten auf’s Abendessen, da wir wußten, dass sie sich auch auf’s Can Gori freuen würde. In Spanien geht man eh erst gegen 9 Uhr zum Essen.

Der Flieger landete pünktlich, aber leider war die Ankunftshalle zum Bersten voll. Hunderte Spanier warteten…tja..auf was denn? Irgendwann schnappte ich die Worte „FC“ und „Barcelona“ auf. Ich rief meine Frau und teilte ihr mit, warum denn hier so ein Auflauf sei. Ich machte mein Handy fotobereit und Sabine nahm schon ihre Kamera in Anschlag. Die Türen öffneten sich, aber kein Messi, Iniesta oder Fabregas waren zu sehen. Ein paar kleine Spanier kamen und wurden mit tosendem Applaus begrüßt. Also packten wir unsere Fotoapparate wieder weg. Im Nu war die Ankunftshalle wie leergefegt. Vor lauter Ballzauber hatten wir unsere Freundin vergessen, als plötzlich das Handy von Sabine klingelte. Babsi war dran und meinte, sie stünde schon an der frischen Luft. Na toll….da haben wir schon so ein schönes SchauInsGlas-Schild :nana:angefertigt und sie steht schon vor der Tür. Wir haben es ihr dann doch entgegen gehalten.

Nach dem leckeren Essen zeigten wir ihr noch unser Stammlokal und feierten unser Wiedersehen mit ein paar Cervezas. Auch Babsi, unsere Freundin und Trauzeugin, konnte an unserer Zu-Bett-Geh-Zeit nichts ändern, wieder war es 2 Uhr geworden.

Anhang anzeigen 18683
Die besagte Cala S'Almunia
 
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F

floridamummel

Guest
Naja...da bin ich aber nicht alleine...alle RB's die ich hier bereits gelesen haben, sind super unterhaltsam geschrieben und ich hatte viel Spass dabei :0141:

Stibimmt.......ich wollte dich ja nur mal loben;) Dann muss ich gleich zu Tipi rüber, den auch mal loben:)))

P.S. ich hab hier aber auch schon Berichte gelesen,die mich zum Einschlafen gebracht haben:0391:.
 

pangmann

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Hab mir Tipi's Blog auch reingezogen...LOL....:006:herzergreifend auf Ruhrpott-Art!

Weiter gehts:

Samstag, 08.06.2013
Nach einem nicht so ausgiebigen Frühstück auf dem Balkon (nicht ausgiebig, weil der Balkon nur Platz für die A&F-Zielgruppe hatte) fuhren wir nach Campos, dort war….was wohl….Wochenmarkt. Dieses Mal aber auch mit Trödelmarkt. Es war komisches Wetter, mal Jacke-An-Wetter mal Jacke-Aus-Wetter, als wenn man sonst nix zu tun hat. :vogel:Auf dem Markt verfielen die beiden anderen in einen Kaufrausch. Für mich sprang ein schöner Kitschring im Wert von 2 EUR raus.

Nach ca. 2 Std. fuhren wir wieder zur Wohnung und packten unsere Badehosen ein (ohne das kleine Schwesterlein) und fuhren zum Es-Trenc. Mir war leider ein Missgeschick passiert und so musste ich mich damit begnügen, mit einem T-Shirt in der Sonne zu liegen. Ich hatte mir vor 6 Wochen 3 Muttermale wegschnippeln lassen und der Doc meinte, dass ich erst mal keine Sonne an die Narben lassen solle. Ich hatte jeden Tag die Stellen verpflastert (das Mitleid der Strandnachbarn war mir sicher), doch heute hatte ich Familie Hansaplast vergessen…mist….egal…das T-Shirt musste heute mal nicht als Kopfkissen herhalten. Im Übrigen sind die Stellen jetzt schön weiß…in der Mitte die Narbe und der Rest is braun…wäre echt ein cooles Muster für ne Tapete:022:


Babsi und Sabine sprangen ins Wasser und kamen irgendwann zurück und meinten, dass da Quallen wären. Ich finde den Namen Qualle dämlich…der Englische Begriff „Jellyfish“ oder der Spanische „Medusa“ ist 100mal schöner….Naja, den Viechern war’s egal, aber uns nicht. Da nicht nur die durchsichtigen und die harmlosen blauen herumpaddelten, sondern auch die Feuerquallen dabei waren, zogen wir es vor, einen Rückzieher vom Meer zu machen. Gegen Mittag packten wir unsere Klamotten und fuhren zum Haus zurück.

Bis wir alle 3 geduscht und vorzeigbar waren, dauerte es eine Weile, so dass wir gegen 8 Uhr unser heutiges Abendessen-Ziel – den Strandkorb nähe Hafen – ansteuerten. Wir waren begeistert, vom Essen, vom Ambiente und vom Personal. Dort werden wir auf jeden Fall wieder einkehren. Nach dem Essen wanderten wir am Strandweg entlang zum Hotel, wo Babsi und Sabine mal gearbeitet hatten. Einer der älteren Angestellten, ein Mallorquiner hatte Dienst und erkannte die beiden sofort. Es gab eine sehr herzliche Begrüssung (mich eingeschlossen) und er gab uns sofort ein Bier aus.

Es wurde spanisch gesprochen und ich verstand nur „viva espana“ und "tranquilo" und eine Stunde später führte uns eine unsichtbare Hand in Richtung „White Horse“. Unsere Kölner Freunde wären auch schon da und es wurde wieder ein langer Abend…im Bett lagen wir dieses Mal um kurz vor 3:0096:

Anhang anzeigen 18686

Sunset in Colonia St. Jordi
 

pangmann

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weiter geht's mit dem Sonntag:

Sonntag, 09.06.2013

Gefrühstückt wurde heute, aufgrund auftretender Unlust einen Kaffee in einer Sardinenbüchse (unser Balköngchen) einzunehmen, in der Bäckerei vom SPARmarkt. Seit 7 Jahren arbeiten dort die Gleichen Frauen, die uns mittlerweile auch schon kennen (obwohl die eine mich IMMER fragt, ob ich Zucker in meinen Kaffee haben will). No senora…nicht heute und auch nicht morgen, niemals Zucker im Kaffee! Es schüttelt mich schon bei dem Gedanken.:151:

Als wir um die Ecke biegen, sehen wir vor dem Laden schon die Menschenschlange. Anscheinend gibt es jede Menge Appartements mit zu kleinem Balkon :p In dem Geschäft geht es natürlich tranquilo zu und in der Schlange hört man auch schon moppernde Deutsche Touristen. Mensch….ihr habt doch Urlaub, es muß nicht immer Fast-Food sein. Sabine und Babsi bestellten sich ein Baguette mit frischen Serrano für wahnwitzige 2,25 EUR. Der Hammer, das Teil ist riesig und der Schinken schmeckt großartig. Ich entscheide mich für eine Ensaimada und ein Stück Kuchen mit Vanillepudding und Walnüssen. So ein Teil, welches überhaupt nicht kleiner wird, während man es isst. Ich war auf jeden Fall erst mal bis zum Abend gesättigt.

Wir wollten heute noch mal zur Cala S’Almunia, nachdem uns die Kölner den Weg dorthin ein wenig besser erklärt hatten. Wir parkten unser Auto am Straßenrand und mussten erst einmal gefühlte 60.000 :0096:steile Treppenstufen hinabsteigen. Dann noch ca. 10 Minuten durch die Walachei wandern, um dann festzustellen, dass der Strand heute genauso aussah wie vor zwei Tagen. Wenig Platz für viel zu viel Leute. Enttäuscht zogen wir wieder von dannen. Aber es standen uns noch die 160.000:0096: Treppenstufen bevor. Nachdem wir sie erklommen hatten, mussten wir erst einmal im Schatten nach Luft schnappen. Jetzt weiß ich, wie sich Fische fühlen, denen das Wasser geklaut wurde :0055:

Wir erholten uns kurz und fuhren dann zur Cala Llombard. Aber dort war kaum ein Parkplatz zu kriegen und meine Begleiterinnen mopperten schon wie die Leute in der Warteschlange beim Bäcker. Am Strand sah es aus wie auf unserem Balkon…sardinenbüchsenmodus! Wir machten auf den Flip-Flop Absätzen kehrt und stiegen ins wohltemperierte Auto ein :0061:. Auf dem steilen Weg hinauf zum Ort beratschlagten wir, wo wir uns die Sonne auf den Pelz brutzeln lassen wollten. "EsTrenc" war wieder erste Wahl.

Obwohl der Wind ziemlich heftig blies, war der Strand ziemlich gut gefüllt. War ja klar, denn es war ja Sonntag. Wir betteten uns vor die Dünen und ließen uns erst mal eine Weile panieren. Wind – Sand und Sonnenmilch – eine suboptimale Verbindung :0301: Nicht sehr lange wollten wir dem Wind als Opfer dienen und fuhren zurück nach Colonia. Zum Abendessen fielen wir wieder über die fabelhaften Tappas im Can Gori her.

Unser englischer Bekannter erwartete uns nach dem Essen im White Horse und wir schwatzen, tranken und lachten den ganzen Abend. Ein paar Jugendliche saßen hinter uns und zogen sich etwas rein, was viel schärfer roch, als normale Zigaretten, nicht mal die Kamelmist-Kippen aus dem Ostblock riechen so…ja, sie zogen einen Joint durch und wir saßen in der Wolke :0025:

Dann meinte Murray, wir sollten noch ein Gute-Nacht-Bier in seiner Wohnung trinken, er wohnte ja jetzt direkt um die Ecke. Das ist das schöne an Colonia St. Jordi: alles ist irgendwie immer um die Ecke:007:

Vor 3 Jahren hatten wir noch in seiner Finca gegenüber von Olaf gewohnt und seine Katze kennen und lieben gelernt. Eine tolle Katze, mit soooo viel Lebensmut. Er hatte sie im Gebüsch gefunden als sie ein halbes Jahr alt war. Sie war wohl von einem Auto angefahren worden und ihre Hinterbeine waren nur noch eine blutige Masse. Er hat sie zu Hause aufgepäppelt und ihr den Namen Sparky gegeben – wegen dem Fünkchen Leben was noch in ihr war. Ihr fehlen jetzt lediglich die Hinterpfoten, aber ansonsten ist sie kerngesund. Wir freuten uns, als er sagte, dass wir jetzt noch bei ihm den Abend beenden sollten.

Wir traten in seine Wohnung und gingen ins Wohnzimmer. Sparky fläzte sich auf der Couch und der Fernseher lief…sie schaute sich spanisches Spätprogramm an.:lach:Ein Bild für die Götter.

Es machte einige Male flupp und schon standen 4 Flaschen Bier auf der Theke, die die Küche vom Wohnzimmer teilte. Wir schwatzen, lachten und schmiedeten Pläne für unsere Zukunft auf der Insel…ja…irgendwann…würde ich schon gerne hier wohnen und leben. Vielleicht erst mal mit einem kleinen Appartement anfangen und ab- und zu mal rüber fliegen…später eine Finca mit vielen Oläffen und Hunden Katzen Geckos und Cucarachas. Letztere sind die Lieblingstiere von Sabine, meine ich, oder irre ich mich. Auf jeden Fall gibt’s immer ein Riesengeschrei wenn wir eine sehen, genau wie bei Olaf :022:


Die Uhr schlug 2 und Murray schlug vor, noch eine Flasche Wein zu killen. Ich konnte mit meinen Augen gleichzeitig fernsehen und zur Theke rüber schauen, absoluter Schiefstand. Aber trotzdem musste ich ein Glas Weißwein mittrinken. Ich war todmüde, aber die anderen waren nicht zum heimgehen zu bringen. Sparky lag auf meinem Schoß und ließ sich kraulen. Sie schnurrte und ich träumte davon auch ganz bald schnurren zu können…auch ohne Schoß…Bett würde reichen:0053:

Als Murray dann noch die Zweite Flasche Wein öffnen wollte, schritt ich dazwischen und meinte: nee…erstens ist’s schon nach 3 Uhr und zweitens müssen wir alle morgen arbeiten….:003:…hat mir natürlich keiner abgenommen. Aber der Bann war gebrochen und Sabine und Babsi machten sich für den Heimweg fertig. Für die ca. 500 Meter brauchten wir eine halbe Stunde, da die beiden überall stehen blieben und sich kaputtlachten: Grööhl….kuck mal…eine Mülltonne Gröööhl….und so weiter…Hatte die „Duftwolke“ doch mehr Spuren hinterlassen als uns lieb war? :0061:

Als wir am Appartement ankamen, musste ich sie noch einmal kurz daran erinnern, dass es schon halb vier war und wir die einzigen Lebewesen in Colonia seien, die noch wach waren. Halb 4 Uhr im Bett? Ich war erleichtert….der 2-Uhr Fluch war gebrochen…:applaus:
 
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S

Sunrise2

Guest
Colonia de St. Jordi da haben auch wir vor 10 Jahren unsere Flitterwochen verbracht.
 

pangmann

Well-Known Member
Montag, 10.06.2013

Aufgrund der späten Ankunftszeit im Loft zogen wir es vor, etwas später dem Tageslicht entgegenzureten. Mittlerweile war es auch morgens schon relativ warm, bzw. um 11 Uhr kann man ja nicht mehr wirklich vom Morgen reden. Ich holte beim Bäcker frisches Baguette und wir frühstückten in der Wohnung. Dann packten wir unsere 7Sachen und fuhren zum Strand. Ein wenig Sonne wollte sich Babsi heute noch gönnen, denn am Abend ging schon ihr Rückflug.

Die Medusas waren durch den gestrigen Wind in großer Anzahl an den Strand gespült worden und daher zogen wir es vor, heute ohne Wasserberührung zu bleiben. Dafür wurden wir aber heute auch nicht paniert. So konnte ich schön mein zweites Buch zu Ende lesen und noch einmal relaxen, bevor es morgen auf’s Rad ging. Von Murray hatten wir einen Rennrad-Verleih empfohlen bekommen, der uns einen „Special-Price“ machen würde. Dort hatten wir letztes Jahr auch schon unsere Räder geholt.

Während Babsi ihren Koffer packte, holten wir die Räder ab. Da wir keinen Keller oder keine Garage hatten, beschlossen wir, sie mit in die Wohnung zu nehmen. Erst da merkten wir, was das für schwere Trümmer waren. Aber egal, ist ja nur für 3 Tage. Man könnte natürlich auch die eigenen Räder mitnehmen, aber das ist mir zu teuer und zu riskant, denn ich möchte nicht, dass mein Rad beim Transport zerstört oder beschädigt wird.

Babsi empfing uns mit fragendem Blick…ich meinte: naja..du ziehst aus, die ziehen ein. Fertig :mrgreen:…Sie erwiderte dann: Apropos Fertig! Ich hab alles gepackt, wir können los.“ Wir packten den Koffer ins Auto und fuhren erst mal nach Ses Salines, dort wollten wir im Cassai unseren gemeinsamen Urlaub mit einem leckeren Abendessen beschließen. Das Restaurant hatten wir letztes Jahr auf einer unserer Radtouren entdeckt und waren dort zweimal Mittagessen. Leider konnte die Qualität des Abendessens nicht mithalten, kurz gesagt, waren wir sehr enttäuscht.

Auf dem Weg zum Flughafen machten wir noch einen Zwischenhalt beim Eroski in Campos, denn Babsi wollte sich noch ein paar Kilo :022: Serrano und leckeren Mallorquinischen Käse mitnehmen. Vorsichtshalber ließ sie sich den frisch abgeschnittenen Schinken einschweißen, denn sonst würde er den Flug nicht überleben:003: Um kurz nach 7 lieferten wir sie am Check-In-Schalter ab und verabschiedeten uns bis zum nächsten Mal.

Unser Abend endete heute mal wieder im White Horse, wo wir mittlerweile schon zum Inventar gehörten. Um kurz nach Mitternacht stießen wir im Appartement mit den Rädern zusammen und wurden sofort daran erinnert, dass es morgen sportlich werden würde.

Dienstag, 11.06.2013

Ab jetzt konnten wir uns das Frühstück wieder auf dem Balkon schmecken lassen. Schnell schlüpften wir in unsere Radklamotten und schleppten die Bikes die Treppen runter. Heute war nur eine ca. 50 km-Tour zum einrollen geplant, schließlich waren wir, aufgrund des bescheidenen Wetters in diesem Frühjahr kaum zum Fahren gekommen. Wir fuhren Richtung Campos über eine Nebenstrecke, in Campos beschlossen wir, noch mal bei Olaf vorbeizuschauen und anschließend über Ses Salines zurück nach Colonia zu fahren.

Nachdem wir Olaf begrüßt hatte, legten wir den Plan um, denn der Wind blies wieder mal ziemlich heftig und dummerweise uns immer entgegen :0092: Sabine fing schon an zu meckern, dass ihr der Hintern und der Nacken wehtun würde, da aber der Gegenwind meine Ohren ziemlich taub werden ließ, überhörte ich ihre Misstöne :moritz:. Am großen Kreisverkehr vor Ses Salines bogen wir dann doch auf den direkten Weg nach Colonia ab. Noch ca. 6 km, davon ca. 2 km bergauf und mit Gegenwind und schon waren wir wieder zu Hause.

Das Pferd riecht den Stall dachte sich Sabine und zog in der Steigung an mir vorbei. Oben angekommen mussten wir die Räder nur noch rollen lassen und waren nach ca. 40 Kilometern wieder zurück in Colonia. Unter der Dusche musste ich dann feststellen, dass die Sonne mir doch tatsächlich noch Radfahrerbräune tapeziert hatte. Ich hätte mich wohl doch eincremen sollen!

Weil essen ja so hungrig macht, machten wir uns schnell auf zur Pamboleria, wo wir uns wieder ein leckeres Serano Pamb’oli leisteten. Das Bier lief dabei wie auf Schienen die Kehle runter, tja…Rad fahren macht nicht nur hungrig sondern auch durstig :002:

So, jetzt konnte der Abend beginnen, wir waren gestärkt für den Live-Allein-Unterhalter in einem Etablissement an der Hauptstraße. Unsere Kölner Freunde hatten uns genötigt dort aufzutauchen und die Nacht zum Tage zu machen. Obwohl die beiden schon die 70 überschritten hatten und letztes Jahr Goldene Hochzeit feierten, waren sie begeisterte Partygänger. Wir beobachteten das Treiben erst mal aus sicherer Entfernung und tranken uns ein wenig Mut an :0061: .

Man hörte die Musik quer über die Straße, ab- und zu gab es wohl eine Karaokeeinlage und wer sonst, wenn nicht Miss Golden Girl aus Cologne trällerte das ein oder andere Lied im Duett mit dem Mallorquinischen Schlagerstar ins Mikro. Wir setzten uns an die Theke und schon hatte sie uns erblickt. Sofort wurde gewunken, was das Zeug hält. Meine bessere Hälfte winkte zurück und stellte fest, dass es kein Winken war, sondern sie forderte uns auf, mitzutanzen. Ich hatte – zum Glück – eine Ausrede…Sonnenbrand :mrgreen:

Nach der 5. Zugabe war es dann auch um den Live-Auftritt geschehen und die Kölner konnten sich endlich zu uns setzen. Die Frau fragte dann, was wir denn so gemacht hätten und wir erklärten ihr unsere Radtour. Dann meinte sie, dass sie uns gesehen hätte. Sie waren wohl auf dem Weg zum Mittagessen in Campos als ihnen zwei Rennradprofis entgegen kamen. Da meinte sie zu ihrem Mann: das waren die beiden Mädels aus Colonia. Und er ganz trocken: niemals…das waren doch Profis :lach:…nunja…wenn man wie wir jeden Abend bis weit nach Mitternacht säuft und raucht, würde mir auch niemals einfallen, mich als Profi einzuordnen. Es lag aber eher an den professionell aussehenden Radtrikots. Da sind wir halt Mädchen: aussehen ist alles :003: Wir klärten sie dann auf und meinten zu ihnen, dass sie heute auch wieder die Augen aufhalten sollen, denn heute (bzw. nachher) wollten wir zum Glashaus (Restaurant Richtung Cala Pi).

So ging wieder mal ein langer Tag zu Ende und eine kurze Nacht wartete auf uns. Zwei Uhr…was sonst :0141:
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pangmann

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Resturlaub:

Mittwoch: 12.06.2013

Mein erster Gedanke beim Aufwachen: verdammt ist das jetzt schon heiß:0096:. Heute sollte der bisher wärmste Tag unseres Urlaubes werden. Angesagt waren knapp 30 Grad. War das wirklich so ne gute Idee, mit dem Rad zu fahren? Als ich zum Bäcker ging knallte mir die Sonne schon ohne Erbarmen auf den Kopf.
Auch an Sabine war der Wetterumschwung (von angenehm auf very hot) nicht vorbei gegangen. Sie meinte sofort, ob wir überhaupt fahren sollten! Ich sagte, ja, aber relativ früh, damit wir vor der Mittagshitze wieder zurück sind. Um 11 Uhr (von wegen früh :mrgreen: ) fuhren wir auf der elend langen Straße Richtung Glashaus. Die ist so langweilig, dass man fast schon während der Fahrt einschläft oder Kreuzworträtsel lösen möchte.

Kurz vor dem Glashaus änderten wir wegen der Hitze unseren Plan und bogen links ab Richtung S‘Estanyol. Hier ging es 4 Km fast nur bergab, der Tacho schnellte dabei hoch auf über 50 km/h, ich bremste leicht, da mir die Räder nicht sehr vertrauensvoll vorkamen. Im Ort angekommen beschlossen wir, irgendwo einen Kaffee und was Kühles zu trinken. An einem kleinen Restaurant an der Küstenstraße machten wir kurz Halt und ruhten uns ein wenig aus. Bevor wir weiterfuhren, füllten wir noch unsere Trinkflaschen auf, denn Trinken war oberste Priorität bei dieser Hitze.

Durch Sa Rapita fuhren wir wieder Richtung Colonia zurück, aber nicht, ohne uns ein wenig zu verfransen :0103:. Da wir keine Lust hatten kilometerlang an der Hauptstraße entlang zu radeln, beschlossen wir, nach einem Blick auf die Radkarte, kurz hinter der Ortsausfahrt von Sa Rapita rechts abzubiegen. Einmal quer durch die Wildnis, lautete unser Plan. Leider war die Wildnis kaum oder gar nicht beschildert, sodass wir uns an irgendwas orientieren mussten. Allerdings lief das schief, denn nachdem wir einen schönen Kreis gedreht hatten, standen wir irgendwann wieder auf der Straße von Sa Rapita, dieses Mal aber eineinhalb Kilometer Näher an Campos :0141: wenigstens etwas Positives :0041: man sollte nicht Radsport und Positiv gemeinsam erwähnen :003:

Eine halbe Stunde später rollten wir wieder in Colonia aus. Dieses Mal gönnten wir uns ein Mittagessen beim SparBäcker. Um 16.00 Uhr wurde wieder der Wochenmarkt in Colonia aufgebaut und wir schlenderten von Stand zu Stand ohne in einen Kaufrausch zu verfallen. Mittlerweile mussten wir ja auch auf unser Gewichtslimit für’s Gepäck denken, langsam wurde es brenzlig.

Den Abend ließen wir in einem kleinen Café in Colonia ausklingen. Morgen wollten wir evtl. noch eine kleine Radrunde drehen, obwohl uns der Hintern vom ungewohnten Sattel schon relativ weh tat. Aber egal…ein Indianer kennt keinen Schmerz – geht aber bestimmt auch früher ins Bett...äh...Zelt :022:

Donnerstag, 13.06.2013

Heute am späten Abend ging unser Rückflug. Da wir ja im privaten Appartment untergebracht waren, hatten wir daher noch einen kompletten Urlaubstag vor uns. Nach dem Frühstück nahmen wir uns dann vor, doch lieber an den Strand zu wandern, denn zum radeln war es schon viel zu heiß (über 30° C). Wir packten also alles für den Badetag Notwendige in den Rucksack und machten uns auf den Weg. Nach 40minütigem Fußweg hatten wir ein schönes Stück Beach erreicht und machten es uns im Sand bequem. Die Sonne prallte zwar unerbittlich auf uns herab, wir hatten uns aber vorsichtshalber mit 50er Sonnenmilch eingecremt. Die musste ja schließlich alle werden, denn auf dem Rückflug wollten wir sie nicht wieder mitnehmen.

Ein paar Yachten hatten vor dem Strand den Anker geschmissen und die Boatpeople :035: schipperten mit ihren Begleitbooten an unseren Strand. Da dieser Abschnitt nicht mit Auto oder Rad zu erreichen ist, war es hier herrlich unbewohnt. Der lange Fußmarsch schreckt wohl einige Leute davon ab. Aber uns ist halt kein Weg zu weit :0061:

Vom Sonnenbaden zu schwitzen schreit nach Abkühlung. Ein paarmal tauchten wir im klaren und angenehm kühlen Wasser ab und holten uns so die notwendige Erfrischung. Aber nach 3 Std. wechselbaden hatten wir genug und packten unsere Klamotten zusammen. Die 40 Minuten Fußmarsch gingen natürlich auch noch von unserem Resturlaubstag weg. In Colonia angekommen mussten wir erst mal was kaltes zu Trinken haben. Unsere T-Shirts waren von dem Sonnentanz regelrecht durchgeschwitzt, daher mussten wir für Nachschub in Sachen Schweiß sorgen.

Im Appartement ging es dann ohne Umwege unter die Dusche. Alles was jetzt noch mit nach Deutschland musste, wurde in den Koffer gepresst. Der Überfluss wurde entweder weggeworfen oder im Appartment gelassen, damit sich der Nachmieter daran erfreuen konnte:0141:

Wir brachten noch die Räder zum Radverleih zurück und verabschiedeten uns von unserem Englischen Freund. Dieser war unserer Bitte, uns Ableger von den schönen Gummibäumen zu besorgen, nachgekommen und überreichte uns diese in einer Plastiktüte. Yeah…bald ist unsere Terrasse oder unser Wintergarten Mallorca kompatibel…ein Olivenbäumchen wächst da ja auch schon vor sich hin :007:

Der Rest ist schnell erzählt. Um 20 Uhr war unser Mietwagenvertrag ausgelaufen und wir stellten das Auto bei Europcar ab. Jetzt hieß es die Zeit bis zum Abflug (23.15 Uhr) zu vertreiben. Free-WLan war ein gefragtes musthave in den Restaurants. Wir wählten das McDonalds Netz und gönnten uns einen Kaffee dazu. Durch den Fluglotsenstreik in Frankreich gab es bei den Landungen aus Deutschland durchweg Verspätungen, die sich aber in Grenzen hielten. Unser Flieger aber schien „on-time“ zu sein. Aber die Info, zu welchem Gate wir mussten, ließ auf sich warten. Auf dem Monitor stand: Information zum Gate: 22.30 Uhr. Das nenn ich knapp bemessen.

Immer und immer wieder blickte ich auf den Monitor. Irgendwann erschien die Meldung: Gate 54 oder so…wir nahmen sofort Kurs auf dieses Gate. Ein paar Mal blickte ich mich um, aber es liefen nur vereinzelt Leute mit in unsere Richtung. Eine handvoll Leute saß bereits am Gate und ich blickte noch einmal auf den Monitor: keine Info mehr zum Gate bei unserem Flug…stattdessen: delayed! Auweia…jede Minute Verspätung würde von meinem kümmerlichen Restschlaf abgehen, denn blöderweise musste ich am Freitagmorgen arbeiten.

Irgendwann schien wohl das Gate fix zu sein, denn jetzt wurde es voll. Um kurz nach 23.30 Uhr war die Lounge bis auf den letzten Platz belegt. Plötzlich kam ein Typ den Gang entlang gesprintet, Usain Bolt aus Deutschland. Er bremste scharf vor der Dame hinter dem Counter und hielt ihr sein Ticket entgegen. Er pumpte schwer nach Luft und legte seinen Oberkörper dabei auf den Tresen. Die Dame der Fluggesellschaft flüsterte ihm wohl zu, dass der Flug Verspätung hat. Dann erblickte er die hundert weiteren wartenden Menschen hinter sich und wäre fast vor Scham im Erdboden versunken. Eine halbe Stunde später stand er neben dem Schalter und pumpte immer noch. Er hatte wohl ein bisschen zuwenig Alkohol dafür aber zu viel Pillen gehabt:009:

Das Flugzeug hatte sogar ISE und wir zockten ein bisschen auf dem Display rum, bis irgendwann die Nachricht vom Landeanflug kam. Um 4 Uhr morgens fielen wir ins Bett, welches ich 4 Stunden später schon wieder verlassen mußte. Ein abruptes Ende für einen tollen Urlaub.

- - - - - Beitrag zusammengeführt - - - - -
 

tribble

Well-Known Member
Danke für den schönen Reisebericht! Vier Uhr morgens ist heftig, ich glaube nicht, dass ich dann morgens aus dem Bett gekommen wäre.:011:
 

pangmann

Well-Known Member
Gern geschehen:001:

Das mit dem "aus-dem-Bett-kommen" hat nix mit der 4 Uhr morgens zu tun....ich komme nie aus dem Bett...egal welche Uhrzeit:0053:
 
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