Ich bin nicht der Meinung, dass es, falls es sich - gerade wie hier oft genannt - um Einzelfälle und einmalige Ausnahmen handelt, toleriert werden sollte. Ich spreche mich nicht frei, habe meine Kinder auch schon jeweils einmal verlängerte Ferien verschafft, einmal mit Genehmigung und einmal einen Tag ohne.
Jedoch denke ich auch, dass man hiermit nicht als Vorbild vor den Kindern dasteht, sondern ihnen eher das Gefühl vermittelt, dass man "machen kann, was man will".
Die Schulleitung ist nicht befähigt, frühere Schulferientage zu genehmigen. Eigentlich ist es Pflicht, sich an das Kultusministerium zu wenden (eigentlich! gehandhabt wird es natürlich nie so) und einen Antrag zu stellen. Rechtlich hat man keine Ansprüche auf Freistellung, es zählen weder verbilligte Flüge, freie Hotelzimmer oder sonst irgendetwas. Das Einzige, was als Begründung für frühere Ferien (oder Verlängerung) als angemessen gilt, ist die Arbeitssituation der Eltern, d.h., wenn Eltern sich den Urlaub mit Kollegen teilen müssen und es aus diesem Grund zu der Verschiebung von Ferientagen kommen muß. Es wird selbstverständlich eine Bescheinigung des entsprechenden Arbeitgebers verlangt. Dies ist wirklich der einzig legale Grund, welcher "vor Gericht" zählt :0391:
Wie man die eigenmächtig (oder erlaubten) Ferienverlängerungen in den Griff bekommen kann, ist die Frage. Ich kenne Schulklassen, die am letzten Ferientag derart verwaist sind, dass neben dem Klassenoberhaupt nur noch spärlich der ein oder andere Sitzplatz belegt ist. Der Rest ist bereits am gleichen oder Vortag fröhlich in die Ferien gefahren, weil es sich ja "nur um den letzten Schultag handelt, wo eh nur gefrühstückt wird". Jedoch werden die Ferien ja meist schon Monate im voraus gebucht und der letzte Schultag ist mitnichten nur zum Frühstücken da. Gelegentlich, gerade in höheren Klassen, werden durchaus noch Klassenarbeiten geschrieben, und das ist im vorhinein bei der Buchung nicht abzusehen, so dass es sich hier wirklich nicht mehr um ein Kavaliersdelikt handelt.
Wie dem auch sei, es ist schwierig, hier die richtige Regelung zu finden. Man könnte zumindest da beginnen, den Reisebüros das Handwerk zu legen, indem man verbietet, immer zu Ferienbeginn die Preise zu erhöhen. Gerade hat der Gesetzgeber auch geurteilt, den Endpreis eines Fluges klar und ohne zusätzlichen Kosten in der Werbung darzustellen, also wäre er weiterhin gefragt bei den Preisen zu den jeweiligen Ferienzeiten. Darunter leiden Familien mit Kindern, die das meiste Geld bringen. Double-Income-Couples ohne kids bringen bei weitem nicht den Umsatz, denn sie....sie fliegen meist zur günstigeren Vor- oder Nachsaison. :0692: