Schulordnung

Tom

Florida-Beginner
Nun, es mag ja hier das heilige Land sein oder nicht. Anbei die Schulordnung für die 1-5 Klasse in Lee County

Insgesamt ist dieses Land so reguliert wie kaum ein anderes. Es liegt sicherlich daran, dass was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt. Genau der Gegensatz zu dt. Und wenn das so weiter geht, gibt es in ein paar Jahren ein 200 Seiten Dokument.

Schau es euch mal an, wenn Ihr der engl. Sprache gut mächtig seid. Wie gut das wir nicht jede Seite mit unserer Unterschrift -als gelesen- bestätigen müssen. Das kommt aber noch. Sicherlich.

:044:
 

Mausefalle

Well-Known Member
Ok! Ich habe nach nen paar Seiten aufgegeben. Au Backe! Halten sich da alle dran, Lehrer - Schüler - Eltern???????

Gruß aus Lehigh

Moni
 
J

jroeben

Guest
Naja, von den 52 Seiten sind ja locker 40 oder so Verhaltenstipps, Hinweise, Erklärungen ...
Natürlich muss nicht jede Kleinigkeit reguliert sein (Kleidung z.B.), allerdings finde ich persönlich die z.B. zero-tolerance policy in Bezug auf Gewalt, die Betonung von Respekt als Grundvoraussetzung und auch die vielen Tipps, was man z.B. bei "bullying" usw. machen kann/sollte eher positiv.
Ich glaube, dass viele Probleme, die heute an der Tagesordnung sind (siehe "Was nervt Dich" Thread zu den "bullyling" Problemen an deutschen Schulen) so erst gar nicht entstehen können.
Etwas weniger wäre allerdings sicher mehr ;).
 

admin

Administrator
Teammitglied
Ich glaube, dass viele Probleme, die heute an der Tagesordnung sind (siehe "Was nervt Dich" Thread zu den "bullyling" Problemen an deutschen Schulen) so erst gar nicht entstehen können.
Etwas weniger wäre allerdings sicher mehr ;).

Das halte ich für einen sehr frommen Wunsch - das ist ja nicht so, dass das hierzulande erlaubt wäre, da ist sowas schon gesetzlich geregelt und verboten. Gemacht wird es trotzdem - hier wie da.

Ich halte das Dokument eher für eine rechtliche Absicherung für eigene Reaktionen und Disziplinarmaßnahmen der Schulen ohne die Justiz zu bemühen - hier in D können (außer den Privatschulen) die Schulen nicht so ohne weiteres Schüler rauswerfen nach dem Motto "die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpchen".

Es gibt sicher eine Reihe diskussionswürdiger Ansätze darin - aber eine tatsächliche Vermeidung von Problemen halte ich da für illusorisch. Wenn das mal so einfach ginge, das nur schriftlich zu formulieren, dann gäbe es die Beiträge in dem anderen von Dir erwähnten Thread gar nicht erst.....
 
J

jroeben

Guest
Ich stimme Dir zum Teil schon zu, allerdings glaube ich schon daran, dass das Bewusstsein, dass Sanktionen sicher durchgesetzt werden (im Gegensatz zu dem Androhen, aber letztendlich eben nicht Durchsetzen, wie es in Deutschland auf Grund der von Dir genannten rechtlichen Restriktionen meist der Fall ist) im Idealfall dazu führt, dass sanktionsauslösende Handlungen eher unterlassen werden.

Wenn ich weiß, dass ich sicher und ohne Diskussion der Schule verwiesen werde, wenn man mich erwischt, werde ich es mir zweimal überlegen, ob ich gegen bestimmte Regeln verstoße.
Wenn ich allerdings weiß, dass am Ende wahrscheinlich eh nichts passiert, sieht das wohl anders aus.

Der Idealfall setzt allerdings sicher z.B. ein halbwegs intaktes soziales Gefüge voraus, d.h. an Schulen an sozialen Brennpunkten wird das vermutlich nicht funktionieren, da dort die "Angst" vor Sanktionen nicht vorhanden sein dürfte und z.B. ein Schulverweis wohl eher zu Jubelstürmen führt.
Wenn das Gefüge aber halbwegs in Ordnung und den Schülern die Wichtigkeit einer schulischen Ausbildung bewusst ist, werden Sanktionen meiner Meinung nach Wirkung zeigen.

Sanktionen bringen immer auch Risiken mit sich, wenn allerdings die wichtigsten Eckpunkte beachtet werden (Ansetzen an den Motiven = Wichtigkeit der schulischen Ausbildung, Größtmögliche Transparenz = Regelwerk, erkennbar logische Folgen statt Strafen usw.), denke ich schon, dass sie Erfolge nach sich ziehen.

Es gibt einen interessanten Artikel, der das Thema Sanktionen aus dem Blickwinkel der Führungspsychologie beleuchtet.
http://www.umsetzungsberatung.de/psychologie/sanktionen.php
 

bimbam

Well-Known Member
die regelungswut der amis ist schon gewaltig. genehmigungspflichtige baumaßnahmen bringen einen an den rand des wahnsinns: formulare , formulare, ...! anschließend unsinnige auflagen!
an den schulen ist es leider so, daß trotz überbordendem regelwerk die reale situation in den schulen häufig verheerend ist (trotz sturer durchsetzung der sanktionen).
vier meiner enkel besuchen schulen in den usa.
 
J

jroeben

Guest
Wie gesagt, ich sehe natürlich die Probleme und bin mir schon darüber im klaren, dass das nur funktioniert, wenn die Rahmenbedingungen dies auch erlauben.
 

admin

Administrator
Teammitglied
Sanktionen bringen immer auch Risiken mit sich, wenn allerdings die wichtigsten Eckpunkte beachtet werden (Ansetzen an den Motiven = Wichtigkeit der schulischen Ausbildung, Größtmögliche Transparenz = Regelwerk, erkennbar logische Folgen statt Strafen usw.), denke ich schon, dass sie Erfolge nach sich ziehen.

Es gibt einen interessanten Artikel, der das Thema Sanktionen aus dem Blickwinkel der Führungspsychologie beleuchtet.
http://www.umsetzungsberatung.de/psychologie/sanktionen.php

Sehr interessanter Artikel :007:

Allerdings wird da auch klar, das solche Sachen immer nur dann funktionieren wenn sie richtig gemacht werden - die typischen Fehler sind ja aufgezählt und teilweise auch kaum vermeidbar:
Wenn einem Mitarbeiter die Anerkennung seines Chefs sehr wichtig ist, wird ihn dessen Kritik stark beeinflussen – wenn er seinen Chef hingegen für einen unfähigen Widerling hält, mag dessen "Gemecker" sogar eine grimmige Genugtuung auslösen.
Welcher Chef wird schon von vornherein annehmen, das sein Mitarbeiter ihn für einen "unfähigen Widerling" hält?

Aber um zum Thema zurückzukommen die Schule betreffend: Du glaubst aber nicht wirklich, das dort die Sanktionen immer sofort und ohne Rücksicht auf soziale Herkunft, Einfluss der Eltern oder in Hinsicht auf juristische Auseinandersetzungen durchgezogen werden, oder?

In der Theorie sieht das immer alles prima aus (obwohl ich auch da "zero tolerance" für Erst- bis Fünftklässler nicht akzeptieren kann, die fangen ja erst an soziales Verhalten zu lernen), in der Praxis hängt dann doch - dort wie hier - letztlich alles von den handelnden Personen ab. Mehr jedenfalls als von den gesetzlichen Bestimmungen.

Im Übrigen sind alle diese hehren Grundsätze auch in fast jeder deutschen Schulordnung zu finden, die auch teilweise beträchtliche Länge haben können (http://www.thueringen.de/imperia/md...dnungen/thuerschulo/schulordnung_11._aevo.pdf) nur das da mehr administrative Dinge drin stehen, weniger Verhaltensweisen und nicht lauter Gesetzestexte oder Hinweise darauf, weil die sowieso grundsätzlich rechtlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens sind, nicht nur an der Schule.
 

Ninne

Well-Known Member
Die "Parent Self-Assessment Checklist" ... was soll ich sagen. Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten werden hier als Checkliste vorgelegt.

Für so manche Eltern in Deutschland wäre diese Checkliste sicherlich auch ein Schlag ins Gesicht....

Letztendlich ist es doch so, dass WIR unsere Kids zu dem machen was sie sind. Wenn sie zu Hause nicht eine halbwegs vernünftige Erziehung genießen werden sie sich auch in der SChule nicht benehmen (können).

Da kann es Sanktionen geben noch und nöcher... wenn das Kind zu Hause schon keine Konsequenz erlebt hat, wird es in der Schule wohl auch darüber lächeln...
 
J

jroeben

Guest
Sehr interessanter Artikel :007:

Allerdings wird da auch klar, das solche Sachen immer nur dann funktionieren wenn sie richtig gemacht werden - die typischen Fehler sind ja aufgezählt und teilweise auch kaum vermeidbar:

Welcher Chef wird schon von vornherein annehmen, das sein Mitarbeiter ihn für einen "unfähigen Widerling" hält?

Klar, das sage und meine ich ja auch.


Aber um zum Thema zurückzukommen die Schule betreffend: Du glaubst aber nicht wirklich, das dort die Sanktionen immer sofort und ohne Rücksicht auf soziale Herkunft, Einfluss der Eltern oder in Hinsicht auf juristische Auseinandersetzungen durchgezogen werden, oder?

Ich spreche ja vom Idealfall ;). Natürlich kann man Einflussnahme nie ganz vermeiden oder ausschließen, aber meiner Meinung nach sollte das nicht dazu führen, es gar nicht erst zu versuchen. Den Ansatz finde ich schon positiv.

Und nicht, dass ich hier falsch verstanden werde:
Ich bin absolut kein Freund von unnötig strenger Erziehung, Sanktionen usw.. Ganz im Gegenteil bin ich z.B. völlig ohne Strenge, Strafen usw. aufgewachsen und habe mich (sagen zumindest meine Eltern, die Meinungen mögen da auseinander gehen ;) ) trotzdem oder vielleicht gerade deswegen recht gut entwickelt.
Allerdings muss man wohl irgendwie dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen und leider hat sich ja so einiges gewandelt. Die Gewaltbereitschaft ist gestiegen und generell hat ein Werteverfall stattgefunden. Ich glaube einfach (obwohl das eigentlich gegen meine Grundeinstellung geht), dass man heute nicht mehr so vorgehen kann, wie noch vor 25 Jahren und dass ohne Sanktionen leider nur noch wenig geht.

In der Theorie sieht das immer alles prima aus (obwohl ich auch da "zero tolerance" für Erst- bis Fünftklässler nicht akzeptieren kann, die fangen ja erst an soziales Verhalten zu lernen), in der Praxis hängt dann doch - dort wie hier - letztlich alles von den handelnden Personen ab. Mehr jedenfalls als von den gesetzlichen Bestimmungen.

Natürlich. Auch dieser Ansatz ist natürlich keine Universallösung, die überall und mit jedem funktioniert.

Im Übrigen sind alle diese hehren Grundsätze auch in fast jeder deutschen Schulordnung zu finden, die auch teilweise beträchtliche Länge haben können (http://www.thueringen.de/imperia/md...dnungen/thuerschulo/schulordnung_11._aevo.pdf) nur das da mehr administrative Dinge drin stehen, weniger Verhaltensweisen und nicht lauter Gesetzestexte oder Hinweise darauf, weil die sowieso grundsätzlich rechtlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens sind, nicht nur an der Schule.

Auch klar, allerdings zweifel ich da halt schon die Wirksamkeit an.

Am Ende sind wir auch hier wohl recht dicht beieinander. In meiner idealen Welt sind KEINE Sanktionen nötig, da jeder schon aufgrund der eigenen Werte/Moral ein "richtiges" Verhalten an den Tag legt. Leider sehe ich diese Traumwelt allerdings heute nicht mehr, was sicher damit zu tun hat, dass die nötigen Werte nicht mehr vermittelt werden.
 
J

jroeben

Guest
Letztendlich ist es doch so, dass WIR unsere Kids zu dem machen was sie sind. Wenn sie zu Hause nicht eine halbwegs vernünftige Erziehung genießen werden sie sich auch in der SChule nicht benehmen (können).

Da kann es Sanktionen geben noch und nöcher... wenn das Kind zu Hause schon keine Konsequenz erlebt hat, wird es in der Schule wohl auch darüber lächeln...

Ganz genau.
So sieht meine Traumwelt aus ... ;)
Schön, dass es sie wohl doch noch gibt.
 

Ninne

Well-Known Member
Ich bzw wir halten daran fest und geben uns Mühe unsere Kids zu anständigen Menschen zu erziehen... aber genau das ist es wohl, denn:

Das ist manchmal anstrengend und macht Arbeit und viele Eltern haben da keine Lust mehr zu und lassen die Kids einfach nebenher laufen...
 

Florian B.

Well-Known Member
Ich bzw wir halten daran fest und geben uns Mühe unsere Kids zu anständigen Menschen zu erziehen... aber genau das ist es wohl, denn:

Das ist manchmal anstrengend und macht Arbeit und viele Eltern haben da keine Lust mehr zu und lassen die Kids einfach nebenher laufen...
Ich behaupte mal, dass das haupt-Problem heute ist: die Erziehung der Kinder findet nicht mehr im Elternhaus statt, sondern wird so früh wie möglich ausgelagert. Ich kenne dreijährige, die sind neben dem Kindergarten morgens 6 Tage die Woche nachmittags auch noch unterwegs. Fussball, Musikschule, dies-das-jenes. Abends kommen die nach Hause und fallen ins Bett. Die werden nicht mehr von den Eltern erzogen, sondern von den ganzen fremden Menschen, die sie den ganzen Tag umgeben. Und jeder hat eine andere Art, mit den Kindern umzugehen und an ihnen herumzuerziehen.

Und spätestens in der Schule wird von ihnen erwartet, dass sie ein gewisses Sozialverhalten an den Tag legen, während die Eltern davon ausgehen, dass die lieben kleinen Mittags wohlerzogen nach Hause kommen.

Mir ist bewusst (es geht uns letztendlich nicht anders), dass heutzutage berufliche und familiäre Zwänge oft gar keine andere Lösung zulassen, habe aber bei vielen auch den Eindruck, dass die Eltern um jede Minute froh sind, die das Kind weg ist.


Und hinterher wird dann die Frage gestellt, was für eine schlimme Jugend wir denn haben und wo die Verrohung und Gewalt nur herkommt...
 
F

floridamummel

Guest
Absolut richtig. DIe Kinder werden heute zum Teil mit Programm zugeschmissen, das einfach gar nicht bewältigt werden kann, oder sie werden laufen gelassen. Natürlich gilt das nicht pauschal für alle und jedes Kind.

Aber ich hatte Anfangs auch ein wenig Bauchschmerzen meine Kinder bis um 15 Uhr abzugeben, aber anders ging es nicht und sie fühlen sich wohl damit. Das ist ein wichtiger Punkt. MEin Großer ist ein Kind, der unwahrscheinlich gern in der Kita bei seinen Freunden war und gebettelt hat, endlich Tageskind sein zu dürfen. Es hat hervorragend geklappt. Mein Kleiner ist Integrationskind, und die gehen immer bis halb 3, weil sie dort essen und er dort auch schläft. Für ihn paßt das auch super. Mein Großer geht jetzt auch in die Betreuung der Schule, weil seine Freunde dort auch sind und weil ich bald wieder Therapiebeginn mit meinen Jüngsten habe, was sehr zeitintensiv ist und ich dem Großen auch nicht zumuten will, zu allen Terminen mitzukommen. LAnge Rede,kurzer Sinn: wenn alle mit der Lösung glücklich sind und klar kommen ist das fein.

Doch jetzt kommt der schwierige Punkt: kommen die Kinder nach hause und keiner kümmert sich um sie bis sie ins BEtt gehen, ist das Mist. Dann tun die Eltern wirklcih nix mehr. Kommen sie aber heim und werden von 15 bis 18 Uhr noch zu diversen Hobbys gekarrt, sehe ich das genauso kritisch. Die Kinder sind, wie ich es auch bei meinem Sohn merke, nach der Schule auch oft müde, weil sie am Anfang die langen Tage und die stetige Konzentrationsleistung noch gar nicht gewohnt sind. Er würde es nie zugeben, aber ich merke das er platt ist wenn er heim kommt. WEnn ich den nun noch zum Klavier, Judo, Karate und GOlf schleppen würde, wann kann er sich denn mal erholen, mal mir mitteilen, einfach mal wieder spielen? Gar nicht...... Manche Eltern meinen es einfach zu gut. Alles soll ermöglicht werden, alles ausprobiert werden. Man will den Kids das bieten, was man selbst nicht hatte. Falscher Weg. Auch mal schauen, was will das Kind? Einfach mal auf den Spielplatz gehen, in den Wald oder ein Gesellschaftsspiel spielen fördert Kinder auch und ersetzt auch das ein oder andere teure und unnütze 10te Hobby. Gemeinsame Zeit ist doch total wichtig. Das die Kinder auch wissen: meine Eltern sind für mich da. Mein Sohn geht einmal in der Woche zum Fussball, und das reicht momentan in meinen AUgen.

Mein kliener Sohn hat ja auch lange und oft Therapie gemacht: Ergo, Logo, Physio, Frühförderung.... hat ihm sicher gut geholfen, war aber auch Stress. Jetzt hatte ich in einem andern Forum wieder die Diskussion über Förderung und Therapie..... und da sträuben sich mir die Haare. Ich bin der Meinung, dass auch da zuviel abgegeben wird. Man kann vieles mit dem Kind selbst im Alltag erledigen. Ergotherapie? Wenn es sein muss ja. Aber einfach mal selbst kreativ werden, Türmchen bauen, Schaukeln, im Garten klettern, dem Kind helfen......alles Dinge die man zuhause machen kann und sich eine Menge Fahrerein und Stress erspart. Aber nein. Fremde müssen ALLES übernehmen. Jede Therapie wird mitgenommen, alles ausprobiert. Ich sage nur: ich habe viel selbst übernommen und bin so um manche Therapie drumrum gekommen.


Bei vielen Familien wird gar nicht mehr gekocht oder, das ist Tatsache, schon zum Frühstück in der Schule eine Dose Cola mit einer Tüte CHips eingepackt. Das ist dann das andere Extrem: es wird sich gar nicht gekümmert. Welchen Umgang hat das KInd? Was ißt es? Was macht es in der Freizeit? Wenn es stört: immer direkt die Glotze an oder raus auf die Strasse und erst um 19 Uhr wieder heim kommen bitte.

Klar, das diese Kinder irgendwann auf dumme Gedanken kommen.
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Ich bzw wir halten daran fest und geben uns Mühe unsere Kids zu anständigen Menschen zu erziehen... aber genau das ist es wohl, denn:

Das ist manchmal anstrengend und macht Arbeit und viele Eltern haben da keine Lust mehr zu und lassen die Kids einfach nebenher laufen...

Da stimme ich dir mit Einschränkungen zu. Es gibt auch durchaus Fälle da werden Kinder sehr wohl und vor allem sehr streng erzogen, gerade diese brechen dann in der Schule aus-zu hause haben sie dazu keine Chance. Häufig steckt da auch eine Gruppendynamik hinter, die Kids wissen eigentlich genau was richtig und was falsch ist, können aber dem Gruppenzwang nicht entkommen oder haben Angst dadurch selbst zum Außenseiter zu werden. Meine Kinder wissen sich zum Glück ihrer Haut zu wehren und können sehr gut unterscheiden was richtig und was falsch ist, vor allem können sie Ungerechtigkeiten nicht ausstehen. Das Thema ist viel zu komplex um da die "Schuld" nur in der Familie oder nur in der Schule zu suchen, da spielen viele Faktoren eine Rolle. Aber ich stimme dir absolut zu, eine anständige Erziehung ist immer ein sehr guter Grundstein und daran mangelt es heute häufiger.

Um zum Thema Schulordnung zurück zukommen :mrgreen: Sanktionen gibt es auch an unseren Schulen, das geht über Strafarbeiten, Sozialdienst bis hin zum Schulverweis. Einen Schulverweis gibt es häufig allerdings erst nach mehreren Vorfällen, finde ich persönlich auch richtig. Jeder sollte eine zweite oder auch mal eine dritte Chance bekommen zu beweisen, daß er sich ändern kann. In schweren Fällen gibt es auch schon mal sofortige Schulverweise.
 

Ninne

Well-Known Member
Da stimme ich dir mit Einschränkungen zu. Es gibt auch durchaus Fälle da werden Kinder sehr wohl und vor allem sehr streng erzogen, gerade diese brechen dann in der Schule aus-zu hause haben sie dazu keine Chance. Häufig steckt da auch eine Gruppendynamik hinter, die Kids wissen eigentlich genau was richtig und was falsch ist, können aber dem Gruppenzwang nicht entkommen oder haben Angst dadurch selbst zum Außenseiter zu werden. Meine Kinder wissen sich zum Glück ihrer Haut zu wehren und können sehr gut unterscheiden was richtig und was falsch ist, vor allem können sie Ungerechtigkeiten nicht ausstehen. Das Thema ist viel zu komplex um da die "Schuld" nur in der Familie oder nur in der Schule zu suchen, da spielen viele Faktoren eine Rolle. Aber ich stimme dir absolut zu, eine anständige Erziehung ist immer ein sehr guter Grundstein und daran mangelt es heute häufiger.
...

Toll! Aber diese Eigenschaften sind ja nicht angeboren! Deine Kinder sind so, weil du Ihnen immer Sicherheit, Wärme, Selbstbewußtsein vermittelt hast! Und genau das meine ich!

Ich war letztens mit Greta auf nem Kindergeburtstag und dachte zwischenzeitlich mich auf die Torte übergeben zu müssen.

Da erzählt eine Mutter (die ihr Kind immer nur vom Aupair bringen und holen lässt), dass sie ja den KiGA ganz furchtbar findet. Unser KiGa arbeitet nach dem Konzept des reduzierten Spielzeugs. (als ich das Zimmer des Jungen gesehen habe, dachte ich ich steh im Toys R us) Wenig aber dafür ausgewählt, damit die Kinder kreativer spielen. Ihr Sohn geht also dreimal die Woche zum Fußball, hat Klavierunterricht und geht in den Englischunterricht. In den Ferien geht er nach London in ein englisches Camp für vier Wochen.... :0096:
Als ich gefragt wurde was Greta so macht mußte ich echt lachen und habe gesagt: Kind sein! Sie hat mit 3,5 Jahren noch kein festes Programm. Wir machen, was uns Spaß macht.

Naja, kam bei unserer Schickimicki Dorfgemeinschaft nicht so gut an...
 

Florian B.

Well-Known Member
Um zum Thema Schulordnung zurück zukommen :mrgreen: Sanktionen gibt es auch an unseren Schulen, das geht über Strafarbeiten, Sozialdienst bis hin zum Schulverweis. Einen Schulverweis gibt es häufig allerdings erst nach mehreren Vorfällen, finde ich persönlich auch richtig. Jeder sollte eine zweite oder auch mal eine dritte Chance bekommen zu beweisen, daß er sich ändern kann. In schweren Fällen gibt es auch schon mal sofortige Schulverweise.

Sicher gibt es Sanktionen, nur stellt sich doch die Frage der Sinnhaftigkeit, und des erzieherischen Erfolges.

-> Kinder, die Umgang, Sozialverhalten und eine gewisse Disziplin mitbekommen haben brauchen keine Sanktionen befürchten.
-> Gelegenheitstäter werden vielleicht abgeschreckt
-> notorische Störer, denen jegliches Sozialverhalten, möglicherweise auch aus der Erziehung heraus, fehlt, werden sanktioniert - es stört sie aber nicht.

Die letztere Gruppe wird dann nur noch durchgereicht, habe ich selber mal an meiner alten Schule miterlebt. Vom Gymnasium über die Realschule bis hin zu einer Auffangmaßnahme für vollkommen verunglückte Existenzen. Das kümmert keinen mehr, und je mehr solcher Leute Du an Deiner Schule hast, um so stumpfer wird reagiert... da hinterfragt auch keiner mehr, was denn vielleicht im Elternhaus los ist.

Darum nützen solche Regelwerke eigentlich nur einem Bruchteil der Schüler. Für den einen Teil sind sie selbstverständlich, für die anderen nicht existent.

Zu Hause muss da mehr passieren - dann wären solche Sachen überflüssig.
 

Florian B.

Well-Known Member
Als ich gefragt wurde was Greta so macht mußte ich echt lachen und habe gesagt: Kind sein! Sie hat mit 3,5 Jahren noch kein festes Programm. Wir machen, was uns Spaß macht.

Naja, kam bei unserer Schickimicki Dorfgemeinschaft nicht so gut an...
Hm, wenn ich Deine Erlebnisse so lese bin ich immer wieder glücklich, noch so richtig auf dem Dorf zu wohnen, solche Leute haben wir zum Glück nicht im Kindergarten.

Im übrigen kann ich Deine Philosphie oben zu 100% unterschreiben.
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Toll! Aber diese Eigenschaften sind ja nicht angeboren! Deine Kinder sind so, weil du Ihnen immer Sicherheit, Wärme, Selbstbewußtsein vermittelt hast! Und genau das meine ich!


Naja, kam bei unserer Schickimicki Dorfgemeinschaft nicht so gut an...

Nina, ich kenne Kinder die auch all dies erhalten haben und trotzdem aus der Spur laufen. Sie können sich z.B. diesem Gruppenzwang nicht entziehen, auch wenn sie genau wissen es ist nicht richtig! Du kannst deinen Kindern noch soviel Selbstbewußtsein, Sicherheit, Wärme usw. vermitteln, das ist auch eine Typfrage. Gute Freunde von uns haben ihrem Sohn all dies gegeben, trotzdem konnte er sich von Freunden die ihm nicht gut tun nicht fernhalten. Ich sage auch nicht das du Unrecht hast, nur finde ich dieses Pauschalurteil auch nicht richtig :001:



Sicher gibt es Sanktionen, nur stellt sich doch die Frage der Sinnhaftigkeit, und des erzieherischen Erfolges.

-> Kinder, die Umgang, Sozialverhalten und eine gewisse Disziplin mitbekommen haben brauchen keine Sanktionen befürchten.
-> Gelegenheitstäter werden vielleicht abgeschreckt
-> notorische Störer, denen jegliches Sozialverhalten, möglicherweise auch aus der Erziehung heraus, fehlt, werden sanktioniert - es stört sie aber nicht.

Die letztere Gruppe wird dann nur noch durchgereicht, habe ich selber mal an meiner alten Schule miterlebt. Vom Gymnasium über die Realschule bis hin zu einer Auffangmaßnahme für vollkommen verunglückte Existenzen. Das kümmert keinen mehr, und je mehr solcher Leute Du an Deiner Schule hast, um so stumpfer wird reagiert... da hinterfragt auch keiner mehr, was denn vielleicht im Elternhaus los ist.

Darum nützen solche Regelwerke eigentlich nur einem Bruchteil der Schüler. Für den einen Teil sind sie selbstverständlich, für die anderen nicht existent.

Zu Hause muss da mehr passieren - dann wären solche Sachen überflüssig.


Ich mache jetzt seit einigen Jahren Elternarbeit. Solche Sanktionen haben schon Sinn und viele Schüler bekommen dadurch auch noch einmal die Kurve und fallen nicht durchs Raster. Natürlich sind auch immer wieder welche dabei, wo Hopfen und Malz verloren ist-so ist das Leben eben!
 

tribble

Well-Known Member
Nina, ich kenne Kinder die auch all dies erhalten haben und trotzdem aus der Spur laufen. Sie können sich z.B. diesem Gruppenzwang nicht entziehen, auch wenn sie genau wissen es ist nicht richtig! Du kannst deinen Kindern noch soviel Selbstbewußtsein, Sicherheit, Wärme usw. vermitteln, das ist auch eine Typfrage.
So habe ich das auch erlebt. Ein bisschen Glück gehört dazu. Aber so ist das, es sind eben Menschen und keine Maschinen.
 
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