Schwanger in die USA einreisen

Liebe Community,

ein befreundetes Pärchen würde gerne mit uns ihren nächsten Urlaub in Florida verbringen, sie wäre jedoch beim Zeitpunkt der Einreise im 6. Monat schwanger. Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und bin auf eine Homepage gestoßen, die meint, es gäbe hierzu keine gesetzliche Handhabe, sondern alles hinge vom zuständigen Grenzpolizisten ab. Gibt es zu diesem Thema nicht etwas mehr Rechtssicherheit? Die können doch nicht einfach in Treu und Glauben ein Flugticket erwerben mit dem Risiko, dann am Flughafen festzusitzen. Hat jemand hierzu Erfahrungen?
Hier der Link:

https://touristgivingbirthinusa.com/documents/why-pregnant-women-are-turned-back-from-entering-usa/

Besten Dank im Voraus, euer Phil
 

MBCSCOUT

Well-Known Member
Liebe Community,

ein befreundetes Pärchen würde gerne mit uns ihren nächsten Urlaub in Florida verbringen, sie wäre jedoch beim Zeitpunkt der Einreise im 6. Monat schwanger. Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und bin auf eine Homepage gestoßen, die meint, es gäbe hierzu keine gesetzliche Handhabe, sondern alles hinge vom zuständigen Grenzpolizisten ab. Gibt es zu diesem Thema nicht etwas mehr Rechtssicherheit? Die können doch nicht einfach in Treu und Glauben ein Flugticket erwerben mit dem Risiko, dann am Flughafen festzusitzen. Hat jemand hierzu Erfahrungen?
Hier der Link:

https://touristgivingbirthinusa.com/documents/why-pregnant-women-are-turned-back-from-entering-usa/

Besten Dank im Voraus, euer Phil

Nur vorab: Es ist in jedem Fall so (egal ob schwanger oder nicht) dass der Immigration Officer am Port of entry in die USA Deine Einreise trotz genehmigter ESTA verweigern kann. Dies bestätigt man sogar bei Eingabe des ESTA-Antrags. Insofern besteht für niemanden eine absolute Rechtssicherheit auf tatsächliche Einreise in die USA. Das Restrisiko abgewiesen zu werden ist bei wahrheitsgemäßen Angaben gering aber es besteht.

Bzgl. der Schwangerschaft: es gibt keine Regelung, die die Einreise in die USA für schwangere verbietet / ausschließt! Es ist ratsam, eine Bescheinigung (ggf. in Englisch) zum errechneten Geburtstermin (Mutterpass) mitzuführen. Das Rückflugticket sollte dann idealerweise für einen Termin vor dem errechneten Geburtstermin vorliegen. Der Officer kann einen Nachweis bzgl. einer Auslandskrankenversicherung fordern, da der US-Staat nicht möchte, dass der US-Steuerzahler auf den Krankenhauskosten eines Nicht-US-Bürgers sitzenbleibt. Der Officer kann bei Zweifeln am Vorhandensein der finanziellen Mittel / Krankenversicherung für unerwartete gesundheitliche Zwischenfälle die Einreise verweigern.

Die offizielle Antwort zum Thema findest Du in Englisch hier: https://help.cbp.gov/app/answers/de...he-u.s.-while-pregnant-and-the-risks-involved

P.S.
Unabhängig davon würde ich vorab die Fluggesellschaft kontaktieren, ob diese ggf. die Beförderung ausschließt.

P.P.S. Edit sagt mir noch aus der Erfahrung von 2 Co-Schwangerschaften: Hitze ist für Schwangere ggf. eine Qual. Insofern bedenkt das bei Eurem Reisetermin.
 

MIA_Steve

Hausmeister
Administrator
alles hinge vom zuständigen Grenzpolizisten ab.

Richtig.

Gibt es zu diesem Thema nicht etwas mehr Rechtssicherheit?

Nein.

Die können doch nicht einfach in Treu und Glauben ein Flugticket erwerben mit dem Risiko, dann am Flughafen festzusitzen

Das machen wir doch alle. Auch Du. Du hast keinen Rechtsanspruch auf Einreise.

Ansonsten ist das Thema ja recht bekannt. Grundsätzlich ist eine Einreise, gerde "erst" im 6. Monat natürlich immer möglich. Brenzlig wird es eben dann, wenn bei der Einreise das Gefühl entsteht, dass es nur um eine mögliche Geburt in den USA geht. Die Immigrationsbeamten sind natürlich nicht doof und werden genau abwägen. Dabei spielt sicher auch das familiäre Umfeld, die soziale und finanzielle Stellung und ähnliches eine Rolle.

Eine im 8. Monat schwangere Frau aus Venezuela, die ohne Barmittel und festes Ziel einreisen möchte, daheim in der Arbeitslosigkeit und ohne festen Partner vegetiert, wird wohl eher um eine Zurückweisung fürchten müssen, als eine im 6. Monat befindliche Frau, die in Deutschland Beruf und Familie hat und überzeugend einen Urlaub bei Bekannten verbringen will.

Ich würde mir da keinen großen Kopf machen.

P.s.: Irgendwo habe ich mal den Tipp: "Im Winter, mit weitem Mantel" gelesen ;-)

EDIT: MBCSCOUT war wohl 10 Sekunden schneller :)
 

bacchus85

Well-Known Member
Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und bin auf eine Homepage gestoßen, die meint, es gäbe hierzu keine gesetzliche Handhabe, sondern alles hinge vom zuständigen Grenzpolizisten ab.

Hi Phil,

das scheint so zu stimmen.. Auch auf der Seite der US-Einreisebehörde findet man nur schwammige Aussagen:

"If the CBP Officer determines that you are likely to become a ward of the government (meaning that the government must provide medical care because you do not have medical coverage), you can be denied entry.
When determining if you will be allowed to enter the U.S., CBP Officers take into consideration the date your child is due for delivery and the length of time you intend to stay in the U.S. In addition, they want evidence that you have sufficient medical insurance to cover any medical necessities while you are in the U.S. and that you intend to return home."

Quelle:
https://help.cbp.gov/app/answers/de...ile-pregnant-and-what-are-the-risks-involved?

Vielleicht kann die US-Botschaft hierzu genauere Angaben machen?

Gruß,

Peter
 

Airwulf

Well-Known Member
Moderator
Einige Airlines haben gar keine Richtlinien für Reisen in der Schwangerschaft, wie z.B Delta.
Bei AA habe ich das hier gefunden.
https://www.americanairlines.de/i18...traveling-children.jsp#travelingwhilepregnant

Bei LH gilt:
https://www.lufthansa.com/de/de/gesund-reisen#Overview

Und bei UA gilt das hier:
https://www.united.com/ual/de/de/fly/travel/special-needs/pregnancy.html

Kurz gesagt, auf den entsprechenden HP der Airline findet sich fast immer etwas zu diesem Thema.

Ansonsten ist ja fast alles dazu gesagt.

Ich erinnere mich, das vor garnicht allzu langer Zeit einer der User hier in de USA überraschend Vater geworden ist.
Leider finde ich den Fred nicht mehr.

War eine tolle Geschichte.
 

peter05

Well-Known Member
Ja das war wohl ich, es sei denn das kommt hier öfter vor:D
Also du solltest ein ärztliches Attest haben das es keine bedenken für die Flugreise gibt. Grundsätzlich ist ab der 36ten SSW generell Schluss mit fliegen. Ab dieser Zeit verweigert auch die Krankenversicherung die Übernahme der Kosten. Bei uns war es die 36te und die Kosten wurden nur übernommen, da wir nachweislich nichts von der Schwangerschaft wussten.
Das wurde uns bei diversen Gesprächen (Versicherung, Condor und auch deutsche Botschaft in den USA) übereinstimmend erklärt.
Gesetzliche Bestimmungen scheint es da aber nicht zu geben. Vorher am besten zuerst mit der airline klären, denn die entscheiden ohnehin bis zur welchen SSW befördert wird. Eine Einreise garantiert das eh nicht.
 
Wow, habe den Beitrag bis zu Ende gelesen, wirklich sehr berührend! und Danke Airwulf für die Info, anscheinend sind die Airlines bei der Einreise in die Pflicht genommen, was man an den ganzen Formalitäten sehen kann.
 

clerenz

Well-Known Member
Ich würde der Dame ans Herz legen vorher mal eine Kurzstrecke zufliegen. Ich bin im 5/6. Monat nach London geflogen und fand das schon sehr anstrengend. Einen langen Flug hätte ich mir nicht mehr zugetraut.
 
S

Sunrise2

Guest
Da gibt es keinerlei Probleme, ich bin auch im 6. Monat damals geflogen, natürlich sollte man dies
mit dem Frauenarzt besprechen und wenn dieser keine Probleme sieht, ist doch alles gut.
 

VaporXX

Well-Known Member
Ich hole diesen Thread mal nach oben.

Unsere für September / Oktober 2021 geplante FL-Reise musste aufgrund des Travelbans verschoben werden. Am 16.01.2022 haben wir die Flüge umgebucht, bis 08.02.2022 alle Hotels und Mietwagen etc.

Ende März haben wir von der Schwangerschaft meiner Frau erfahren (also rd. 7-10 Wochen, nachdem wir die bestehende Reise umgebucht haben; das Haus sogar schon einige Monate vorher). Sie ist zum Reisezeitpunkt im 6. / 7. Monat. Der geplante Geburtstermin liegt nach der Rückreise rd. 6 Wochen in der Zukunft. Ihre Frauenärztin sieht aktuell kein Hindernis aus medizinischer Sicht, das gegen die Reise spricht und würde das entsprechend attestieren (sofern sich bis dahin nichts ändert).

Allerdings hängt eine Reise ja auch maßgeblich davon ab, ob der Immigration Officer uns ins Land lässt. Ich habe bei einer kurzen Recherche auch von einem Dekret (von Trump) gelesen, dass schwangeren generell die Einreise in die USA verbietet. Ist das noch aktiv? Gibt es weitere Regelungen, die zu beachten sind (z.B. dass man nicht ab einer gewissen SSW einreisen darf etc.)?

Entsprechende Bindungen nach D (beide berufstätig, Familie, Wohnung, Fahrzeugbestellungen etc.) und dass wir von der Schwangerschaft erst nach Buchung erfahren haben, können wir (siehe oben) nachweisen.

Hat jemand aktuelle Erfahrungen, mit einer Einreise (unter ESTA) in einer entsprechenden Situation?

Danke vorab!
 
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