Streik bei der Lufthansa

Texasranger

Well-Known Member
Hallo,
ich glaube, ich bekomme total die Krise, einen Schreikrampf und Schnappatmung gleichzeitig.:0301:

Nachdem uns Iberia :044:die Vorfreude auf den USA-Urlaub im April durch die dauernde Streikerei schon total versaut hatte, und wir auf dem Rückweg auch noch vorübergehend in Madrid gestrandet sind, hatten wir uns geschworen, dass wir nie wieder Iberia oder eine andere verrufene Airline buchen, sondern nur noch bequeme Direktflüge mit anständigen deutschen Airlines.

Und was muss ich jetzt lesen, nachdem wir für den USA-Urlaub im Oktober einen teuren Direktflug mit der Lufthansa gebucht haben:

Jetzt wollen die Lufthansa-Mitarbeiter streiken!!!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...-lufthansa-wegen-flugbegleitern-a-852412.html

Was soll denn die ganze Streikerei? Das ist doch alles nur Show-Theater von Gewerkschaftsfunktionären, das nichts bringt, außer das Unternehmen zu ruinieren!

Ich glaube, ich muss ich erstmal beruhigen. Gut das wir in den nächsten Osterferien an die Nordsee fahren. Da kann nur mein Auto und sonst nichts streiken.:mrgreen:

Gruß Texasranger
 

Arndt

Well-Known Member
Sponsor
Gut das wir in den nächsten Osterferien an die Nordsee fahren. Da kann nur mein Auto und sonst nichts streiken.:mrgreen:

Wenn ihr nicht ganz in den Westen der Nordsee wollt, dann droht Euch stundenlanger Stau auf der A1 oder A7.

Ich fahre erst wieder nach SPO zum Strandsegeln, wenn die Baustelle auf der A1 zwischen Hamburg und Bremen verschwunden ist.
 
J

Jochen

Guest
Ja, das finde ich auch total unmöglich das da Menschen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und gegen Auslagerungen und Lohnkürzungen protestieren und streiken wollen und damit womöglich den armen Urlaubern, die an Ziele fliegen die sie sich selbst nicht leisten können womöglich das Urlaubsvergnügen verhageln. Wie kann man nur so egoistisch sein und an die eigene Existenzgrundlage denken wenn es doch für andere Leute um die "schönsten Wochen des Jahres" geht - unmöglich diese Leute.... :093: :ironie:
 

phoebe

Active Member
Ich kann dich sehr gut verstehen! Ich bin nämlich in der gleichen Situation. Hab auch schon ein ganz flaues Gefühl im Magen.... :-( Wir fliegen auch im Oktober. Ich hoffe bis dahin ist das alles vorbei!
 

Texasranger

Well-Known Member
Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht! ...

Streiks sind ein Anachronismus aus dem vorletzten Jahrhundert. Streik ist nur noch Theater und schädigt neben dem Unternehmen insbesondere außenstehende Dritte, die quasi als Geiseln genommen werden (und sich z.B. das Geld für den Urlaub sauer erarbeitet haben).

Es läuft doch immer gleich ab: Es wird ein paar Tage gestreikt, dann setzt man sich zusammen und findet im Gespräch (!) einen Kompromiss. Da die Arbeitgeber um die Streikmacht der Gewerkschaften wissen, kann man den Streik auch gleich ausfallen lassen, geht an den Verhandlungstisch und einigt sich. Kann man dies bilateral nicht, weil man ideologisch verbohrt ist - gilt für beide Seiten - dann nimmt man sich einen Schlicher oder einen Mediator. Dann klappt das schon. Streiks nützen letztlich nur den Funktionären beider Seiten, die feist von den Beiträgen leben.

Gruß Texasranger
 
J

Jochen

Guest
Wenn ihr nicht ganz in den Westen der Nordsee wollt, dann droht Euch stundenlanger Stau auf der A1 oder A7.

Ich fahre erst wieder nach SPO zum Strandsegeln, wenn die Baustelle auf der A1 zwischen Hamburg und Bremen verschwunden ist.

Über A2 und A7 geht das im Normalfall noch ganz gut, sind nur 30 km mehr und wenn man nicht gerade zur Haupt-Stauzeit fährt kann man da ganz gut durchkommen....
 

muggl

Well-Known Member
Ich kann beide Seiten verstehen.
Klar sollen die Forderungen durchgesetzt werden.
Aber ich kann auch jeden Urlauber verstehen, der womöglich nur einmal im Jahr in den Urlaub fliegt und dann sein Abflug vom Streik betroffen ist.
Es sind ja nicht alle in der glücklichen Lage 2 bis 3 Mal im Jahr Urlaub zu machen.
Und dass die sich dann darüber ärgern finde ich auch verständlich.
 

Villa Tropical Breeze

Well-Known Member
unsere Tochter will Do mit LH nach Seattle zu Ihrem Austauschjahr fliegen. Das wäre natürlich oberschei....., wenn das nicht klappt. Aber ich denke Do ist zu kurzfristig für einen Streik, oder ?
 

Florian B.

Well-Known Member
unsere Tochter will Do mit LH nach Seattle zu Ihrem Austauschjahr fliegen. Das wäre natürlich oberschei....., wenn das nicht klappt. Aber ich denke Do ist zu kurzfristig für einen Streik, oder ?

Offiziell befindet man sich seit heute im Streik:

Flugbegleiter der Lufthansa starten Streik - SPIEGEL ONLINE

Genaueres ist aber noch nicht bekannt.
Ich drücke allen, die Fliegen wollen/müssen die Daumen, dass sie trotzdem an ihr Ziel kommen!
 

muggl

Well-Known Member
unsere Tochter will Do mit LH nach Seattle zu Ihrem Austauschjahr fliegen. Das wäre natürlich oberschei....., wenn das nicht klappt. Aber ich denke Do ist zu kurzfristig für einen Streik, oder ?

Und wir wollen am Donnerstag ab MUC über CLT nach TPA.
Erst ISAAC und jetzt der Streik.
Mittlerweile denk ich mir, es kommt so, wie es kommen muss.
Wer weiß, für was das gut ist.
 

Texasranger

Well-Known Member
Was Flugbegleiter bei Lufthansa verdienen (Quelle: FAZ Online):

Bei der Lufthansa Passage betreuen rund 19.000 Flugbegleiter die Passagiere. Ihr Einstiegsgehalt beträgt nach einer zwölfwöchigen Ausbildung 1533,23 Euro zuzüglich einer 16-prozentigen Schichtzulage. Im Laufe eines Berufslebens steigen die Grundgehälter nach einer vielstufigen Tariftabelle auf bis zu 4000 Euro, für die zusätzlich mit Sicherheitsverantwortung ausgestatteten Purser (sind für das leibliche Wohl der Passagiere zuständig) in der Endstufe auf bis zu 7000 Euro.
Für verschiedene Tochtergesellschaften wie Swiss, Austrian Airlines oder Germanwings gelten abweichende Tarifbedingungen. Einige Flugbegleiter im Berlin-Verkehr sind auch bei der Leiharbeitsfirma Aviation Power angestellt. Voraussetzungen für den Berufseinstieg sind unter anderem eine abgeschlossene Schulausbildung, fließend Deutsch und Englisch, eine Mindestgröße von 1,60 Meter und ein „angemessenes Körpergewicht“, wie Lufthansa in ihren Bewerbungsunterlagen schreibt.

Ich bin doch überrascht. Nach meiner Auffassung eine sehr ordentliche Vergütung, wenn man berücksichtigt, dass es sich um angelernte Kräfte (12 Wochen-Kurs) handelt, die lediglich über einen Schulabschluss verfügen. Ich wüsste gerne mal, was der "Kostenkönig" von Ryanair zahlt.

Gruß Texasranger
 

Airwulf

Well-Known Member
Moderator
Ich kann ja verstehen,das die von einem Streik betroffenen Menschen diesen Streik
nicht gut finden und dafür kein Verständnis haben.
Sei es LH,DB,Fluglotsen,Müllabfuhr oder sonst wer.

Allerdings ist ein Streik ein legales Mittel zur Durchsetzung von(berechtigten?????) Forderungen
Freiwillig zahlt schließlich kein Arbeitgeber mehr oder ändert Arbeitsbedingungen zum Besseren.

Im Fall LH ist es weniger das Geld als die Angst um den Arbeitsplatz.
Schaut mal beim Kollegen Google den Begriff "Score" nach.

Wird bei den Arbeitnehmern der LH auch Scare genannt,und verbreitet große Angst unter
meine Kollegen.

Es geht mir und meinen Kollegen an den gelben Ausweis,
und damit um fast alles.

Geringeres Entgelt,keine betriebliche Altersversorgung,Arbeitszeit sind die wichtigsten Punkte,
aber nicht alle.
Es geht nicht um mehr Geld,auch wenn dies auf dem ersten Blick so scheint,
sondern um weniger Geld und schlechtere Rahmenbedingungen.
Es geht um Leiharbeiter in der Kabine und am Boden
Es geht um Outsourcing und Betriebsübergänge mit all den
negativen(es gibt bei Betriebsübergängen keine positiven) Begleitumständen.

Deshalb befürworte ich diesen Streik,in vollem Bewußtsein,das er auf dem Rücken der Passagiere
ausgetragen wird.

So leid es mir um die betroffenen Passagiere tut,hoffe ich,das sich meine Kollegen in der Kabine
so weit wie möglich durchsetzten.

Denn sie helfen damit auch uns am Boden,dem so ein Arbeitskampf auch noch eventuell bevorsteht.

Rainer

P.S.
Am liebsten wäre mir eine Einigung ohne Streik und hoffe auf ein Einlenken beider ​Parteien


 

Florian B.

Well-Known Member
lieber Rainer,

leider sind den meisten, die hier unterwegs sind, die Rahmenbedingungen unter denen sie in ihren Urlaub kommen, scheissegal. Hauptsache: billig! Klar, wenn der Service mies ist wird gejammert, aber für am liebsten 400 Euro nach Florida kann man ja wohl voll motiviertes Personal erwarten...
 

D-MAN

Well-Known Member
Moderator
lieber Rainer,

leider sind den meisten, die hier unterwegs sind, die Rahmenbedingungen unter denen sie in ihren Urlaub kommen, scheissegal. Hauptsache: billig! Klar, wenn der Service mies ist wird gejammert, aber für am liebsten 400 Euro nach Florida kann man ja wohl voll motiviertes Personal erwarten...

Deine Aussage ist doch nicht richtig!
Ich finde, Du kämmst da einiges über einen Kamm.
4000€ Einkommen finde ich aber auch sehr viel für eine Hilfskraft(vielleicht sehe ich es aber auch falsch).
Bei diesem Kostenfaktor verstehe ich auch Arbeitgeber, die versuchen zu sparen und die Kräfte über Zeitarbeitsfirmen zu ordern.
Ryanair würe mich hier auch interessieren:065:.
Mir geht es nicht um Neid, aber man muss auch mal Verständnis für die andere Seite aufbringen.
 

Texasranger

Well-Known Member
Hallo,

ich möchte keinen Streit im Forum sähen, aber laut SPON geht es bei dem Streik doch schlicht und einfach um das schnöde Geld. Das Management verzichtet auf befristete Arbeitsverhältnisse (Wo gibt es das heute noch?) und Leiharbeiter (Wo gibt es das heute noch?).


Was fordern die Flugbegleiter?Bei dem Arbeitskampf geht es zunächst schlicht ums Geld. Die Gewerkschafter fordern fünf Prozent mehr Lohn, bessere Einstiegsgehälter und eine deutliche Gewinnbeteiligung. Immerhin habe man nacheinander drei Nullrunden akzeptiert. Das Angebot der Lufthansa bezeichnete Vogelsang als "Mogelpackung".
Ursprünglich wollte die Gewerkschaft noch mehr: Die Flugbegleiter wollten verhindern, dass die Lufthansa neues Personal zu schlechteren Bedingungen einstellt. Die Ufo fürchtet, dass das Unternehmen dabei vor allem auf billige Leiharbeiter setzt. Außerdem drohe 2000 Mitarbeitern die Auslagerung in eine Tochtergesellschaft. Dort würden die Beschäftigten dann weniger verdienen.
Doch laut Vogelsang müssen die Beschäftigten sich von diesen Zielen nun verabschieden. "Beim Streik geht es jetzt nur noch um die Vergütung", sagte der Gewerkschafter. Die anderen Forderungen dürfe die Gewerkschaft rein rechtlich nicht mit den Mitteln des Arbeitskampfes durchsetzen.

Worum geht es der Lufthansa?
Die Lufthansa will sparen. Das Unternehmen klagt über hohe Personalkosten. Der Anteil an den Gesamtausgaben sei mit 22 Prozent höher als bei der Konkurrenz. Einschnitte sind nach Ansicht des Managements nötig, da die Lufthansa mit Billigfliegern konkurriert, die dank niedriger Kosten hohe Gewinne machen.
Einem Sprecher zufolge forderte die Lufthansa einen Beitrag der Beschäftigten zum Sparprogramm. Konkret sei es dabei um drei Punkte gegangen:

  • Höhere Produktivität: Das Bordpersonal sollte mehr Flüge absolvieren.
  • Langsamere Lohnsteigerungen: Die oberen Gehaltsstufen sollten abgesenkt werden.
  • Weniger Boni: Die Sondervergütung für Überstunden sollte gesenkt werden.
Neueingestellte Beschäftigte sollten zudem weniger verdienen, sagte Lufthansa-Passagiervorstand Peter Gerber. Der Konzern sei aber bereit gewesen, auf befristete Verträge und den Einsatz von Fremdpersonal zu verzichten.

Gruß Texasranger
 

Airwulf

Well-Known Member
Moderator
Hi Stefan,
so ganz ist das nicht richtig.
Hab bis jetzt nur Radio gehört.
Da war die Sprache von 3,5% Erhöhung minus dies und das.
Bleibt wohl deutlich unter 3% übrig.
Ist ja nicht so toll.
Über die Gehälter von Purser und Chefpurser kann man sicher streiten.
Hier wird wohl auch die Verantwortung bezahlt.

Was jetzt rechtlich erstreikt werden darf,weiß ich nicht.
Darauf kommt es auch gar nicht an.

Tatsache ist,das jetzt schon Leiharbeiter ex Berlin in der Kabine arbeiten und LH eine
Ausweitung nicht ausschließt.

Das selbe Scenario am Boden.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit haben die Stationen HAJ,NUE,BRE und CGN den Status einer "Move-Station
bekommen.
D.h. Die gesamte Fluktuation von Lufthanseaten wird durch Nicht-LH-Personal ersetzt.
Sobald das Verhaltnis LH zu non-LH 49% zu 51% erreicht ist wechseln alle Lufthanseaten in die non-LH Gesellschaft,
haben dann noch 2 Jahre Bestandsschutz und das wars.

Auf diesen Stationen wird es in ca.4-5 Jahren kein LH-Bodenpersonal mehr geben.

Auch die Stationen DUS,STR und HAM werden jetzt so angegangen.
Zum Schluß dann FRA und MUC.

Darum geht es jetzt in diesem Streit.
im Moment in der Kabine und 2013 am Boden.​

Hier geht es teilweise um Lebensgrundlagen ganzer Familien,wenn der/die Hauptverdiener/in plötzlich
in einer neuen Gesellschaft bis zu 400€ weniger verdienen.

Leider findet dieser Existenzkampf auf dem Rücken Unbeteiligter statt,
ich würde auch lieber gegen Herrn Franz im Ring boxen.

Natürlich ist dies meine persönliche Meinung,ist ja auch meine Existenz und hoffe,
das die Auswirkungen für die Passagiere sich im Rahmen halten.

Dieses ist mein letztes Statement in dieser Sache,möchte aber jedem meine
Hilfe anbieten,wenn er durch diesen Streit beeinträchtigt wird.

Rainer

 
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