Umstrittene Zielübung

Ali G.

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US-Marine versenkt Schiffe mit Giftstoffen im Meer

Die US-Marine entsorgt alte Schiffe gern auf hoher See - vorher werden sie mit Granaten, Raketen, Bomben und Torpedos beschossen. Seit 1990 sollen die Zielübungen mehr als hundert Kriegsschiffe auf den Meeresboden befördert haben. An Bord waren teils hochgiftige Substanzen.

Die letzte Fahrt der USS "New Orleans" endete mit einem gewaltigen Feuerwerk. Kriegsschiffe aus fünf Ländern ließen einen Hagel aus Granaten und Raketen auf den ehemaligen Hubschrauberträger der US-Marine niedergehen. Anschließend erzielten amerikanische B-52-Bomber fünf direkte Treffer mit 1000-Kilo-Bomben. Am Ende kippte der 182 Meter lange Koloss zur Seite und sank in die Tiefe.

Das Spektakel, das sich im Juli 2010 beim alle zwei Jahre stattfindenden "Rimpac"-Manöver im Pazifik abspielte, ist symptomatisch für eine regelmäßig angewandte Art der Schiffsentsorgung. Seit 1996 hat die US-Marine zahlreiche ausgemusterte Schiffe nicht in Werften verschrotten lassen, sondern auf See versenkt, vom 33 Meter langen Schlepper "Arcata" bis hin zum 320-Meter-Flugzeugträger "America". Die US-Marine hält die Übungen für unverzichtbar für den Erhalt der Kampfbereitschaft, die Bewertung von Waffensystemen und die Ausbildung von Seeleuten. Doch Meeresbiologen und Umweltschützer kritisieren, dass bei den "Ship Sinking Exercises" ("Sinkex") längst nicht nur rostiger Stahl in den Wellen versinkt - sondern auch diverse Giftstoffe.

Jetzt geraten die Übungen erneut in die Schlagzeilen. Die US-Marine gibt offiziell an, seit 1990 nur gut zwei Dutzend Schiffe bei "Sinkex"-Übungen versenkt zu haben. Doch wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Marinedokumente berichtet, wurden in den vergangenen zwölf Jahren nicht weniger als 109 schrottreife Kähne vor den Küsten Kaliforniens, Hawaiis, Floridas und anderer US-Bundesstaaten auf den Meeresgrund geschickt. Im gleichen Zeitraum seien nur 64 Schiffe auf herkömmliche Art verschrottet und recycelt worden.


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Quelle: Spiegel online

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