Reisebericht Washington und 7 Bundesstaaten in 15 Tagen

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Jochen

Guest
Zu so einer Kutschfahrt kann ich mich nicht durchringen - weder dort noch in New York oder Wien - wenn man das von sportlicher Seite aus persönlich kennt tut man sich schwer damit, ist wahrscheinlich so ähnlich als wenn eine Rennfahrer eine Rundfahrt mit einem ausgelutschtem Diesel machen muss :0141:

Durch die Altstadt sind wir auch gefahren und haben jede Menge historischer Bauten gesehen - meine Vorstellung war halt eine andere und vielleicht war ich schon durch den Kleinstadt-Charme von New Bern "versaut" - sowas ist einfach mehr mein Ding. Charleston ist mir persönlich dafür schon zu groß, da hat mir auch Gettysburg besser gefallen. Soll ja nicht heißen das Charleston keine Reise wert wäre, aber Geschmäcker sind ja auch verschieden :001:
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Ich finde einfach, dass der Charme der Stadt bei einer Kutschfahrt und die Erzählungen viel besser zur Geltung kommen. Die Innenhöfe mit den kleinen Gärten, diese Gemütlichkeit ... Aber wie Du schon schreibst, Geschmäcker sind verschieden :p Mir hat Natchez auch so gut gefallen, das ist richtiger Kleinstadtcharme, vielleicht dann eher Deine Richtung :)
 
J

Jochen

Guest
Great Smoky Mountains

So, weiter geht's - jetzt geht es Richtung Westen mehr ins Landesinnere in den Great Smoky Mountans NP - das ist der meistbesuchte Nationalpark in den USA mit rund 10 Millionen Besuchern jährlich. Da der Park aber über 2000 km² groß ist und über 450 km Straßen und 1400 km Wanderwege hat und zusätzlich eine Statistik sagt das 90% der Amerikaner sich in dem Park maximal 100 m vom Auto entfernen findet man dort auch noch genügend Stellen wo man alleine die Natur genießen kann.

Auf dieser Strecke von rund 330 Meilen haben wir dann auch die Interstate genutzt um zügig vorwärts zu kommen.

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Den größten Teil der Strecke durfte man 70 mph fahren, was also bedeutet das man meist so 10-15 mph schneller fährt (wie die Einheimischen) und ganz gut vorwärts kommt. Ich habe es mir meist bequem gemacht und den Tempomaten genutzt, als meine Frau dann gefahren ist hat sie lieber das Gaspedal genutzt und damit unser Navi "zum Piepen" gebracht :mrgreen: - das Navi war so eingestellt das es piepte wenn man die zulässige Höchstgeschwindigkeit um mehr als 10 mph überschritt - ich habe sie dann nach einer Weile nur noch "Michaela Schumacher" genannt :witz:

Wir hatten am Vorabend eine Unterkunft bei CabinsUSA gebucht, ein Tipp von Bimi hier aus dem Forum. Um die Schlüssel bzw. die Unterlagen dafür abzuholen mussten wir nach Pigeon Forge in Tennessee, die Cabin sollte dann in/bei Gatlinburg sein.

Das Gatlinburg ein recht touristischer Ort mit viel Kitsch sein sollte hatte ich vorab im Reiseführer gelesen, aber was uns in Pigeon Forge erwartete, damit hatten wir so nicht gerechnet :556:
Eigentlich hatten wir ein gemütliches Städtchen in den Bergen erwartet (die Fahrt dahin war landschaftlich sehr reizvoll) - was wir dann aber antrafen war ein amerikanisches Touristenzentrum mit allem was dazugehört: 6-spurige Straße voll mit Autos Stoßstange an Stoßstange (mag auch an der Uhrzeit gelegen haben, ca. 17:00) und rechts und links der Straße die volle Dröhnung amerikanischer Freizeitindustrie: Titanic-Museum, Wasser- und Vergnügungsparks, natürlich Hotels und Restaurants in Hülle und Fülle und jede Menge Zeitvertreib wie Minigolf, Kletterparks, Coaster, Riesenrad usw: https://www.tripadvisor.de/Attractions-g55270-Activities-Pigeon_Forge_Tennessee.html - ich habe mir schon innerlich gratuliert das ich keine Cabin in Pigeon Forge gebucht hatte :0141:, denn das wäre gar nicht meins gewesen, wir sind schließlich wegen der Natur hergekommen.

Also haben wir nach kurzem Suchen des Büros die Unterlagen für die Cabin abgeholt und sind dann noch einmal 45 Minuten weiter nach und durch Gatlinburg (was uns schon bei der Durchfahrt trotz des teilweise etwas kitschigem, aber durchaus stimmigen Ambiente wesentlich besser gefallen hat)zu unserer Cabin gefahren, die man nach Durchfahrt durch einen Golfplatz über eine schmale, kurvige Straße erreichte bis man vor einer seeehr steilen Auffahrt stand (ungläubige Frage meiner Frau: "Da soll ich hochfahren??" "Ja, sollst Du - wir haben Allrad :mrgreen:") die uns dann ans Ziel brachte.

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Der zentrale Wohnraum mit Küche und herrlich bequemen Sofas mit Relaxfunktion
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Schlafzimmer im EG
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Whirlpool im Haus
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Hot Tub/ Spa neben dem Haus
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Uriges Badezimmer
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Das (ungenutzte) Schlafzimmer oben mit eigenem Balkon
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Der Lieblingsplatz von meiner Frau war schnell gefunden :0141:
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Und das war die Aussicht von dort:
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Alles im Haus war mit viel Liebe zum Detail (und zu Schwarzbären :mrgreen:) dekoriert
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Wir haben uns auf Anhieb dort "sauwohl" gefühlt und die Atmosphäre in der Ruhe dort genossen. Obwohl die nächsten Nachbarn nicht weit weg waren hatte man das Gefühl alleine dort in den Bergen zu sein, es war herrlich dort morgens oder abends draußen im Hot Tub zu sitzen und den Vögeln zu lauschen und zuzuschauen, auf der Veranda oder auf den gemütlichen Sofas in unseren Büchern zu schmökern oder am Küchentresen sitzend zu frühstücken oder zu Abend zu essen.

Abends zog dann ein ordentliches Gewitter auf was ein ziemliches Schauspiel von der Veranda aus war (bis der Wind dann so stand das der Regen auch dort hineingeweht wurde - bis auf einmal der Strom ausfiel und es stockdunkel wurde. Eine Taschenlampe in der Küche hatte ich dann schon gefunden, aber Kerzen und Streichhölzer waren Fehlanzeige - und Handyempfang gab es dort auch nicht :mrgreen: Aber als meine Frau schon überlegte was wir denn nun machen sollten - etwas unternehmen oder schon ins Bett gehen - war nach ca. 15 Minuten der Strom wieder da und wir haben es uns in dem Häuschen gemütlich gemacht während draußen die Naturgewalten tobten.

Am nächsten Morgen war es dann wieder trocken aber noch ziemlich bewölkt - man konnte sehr gut sehen woher die Gegend dort ihren Namen hat: die Wolken, die an den Bergspitzen hängen sehen wirklich so aus als wenn die Berge rauchen würden.

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Wir haben uns dann gleich nach dem Frühstück auf in den Park gemacht um ein wenig die Natur zu genießen - durch das sehr volle Gatlinburg sind wir dann zum nächstgelegenen Visitor center gefahren. Eintritt braucht man in diesem NP nicht zu zahlen, im Visitor Center kann man für wenig Geld Karten und Broschüren per Selbstbedienung und Zahlung in einen Kasten erwerben um sich mit den Örtlichkeiten und Gegebenheiten vertraut zu machen.

Zuerst einmal sind wir dort ein paar Kilometer durch den Wald an naturbelassenen Bächen zu einem kleinen Wasserfall gewandert...

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Danach haben wir uns mit dem Auto auf den Weg zum höchsten Punkt des Smoky Mountain NP aufgemacht, dem Clingmans Dome, wohl wissend das es bei den heutigen Sichtverhältnissen sicherlich keine gute Aussicht von dort oben geben würde - wenn man schon von untern sehen kann das die Bergspitze in den Wolken hängt, dann kann man natürlich auch oben keine Aussicht erwarten sondern nur Nebel (Wolken). Aber in diesem Falle war der Weg das Ziel und wir haben auf der malerischen Straße mit ihren vielen Serpentinen auch den einen oder anderen Stopp gemacht um die Aussichten zu genießen.

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Auf dem Gipfel war man dann tatsächlich komplett im Nebel, da lohnte es sich nicht Fotos zu machen oder den Aufstieg auf den Aussichtsturm zu machen - da war nur graue Suppe, Sichtweise 30-40 Meter. Manche haben sich dann die Zeit bei Erklärungen der Ranger vertrieben - eigentlich müsste man da im Hintergrund auch jede Menge Berge und Wälder sehen...

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Auf dem Rückweg hatten wir dann noch eine unerwartete freudige Begegnung: Hinter einer Kurve einer Serpentine lief auf einmal ein kleiner Schwarzbär über die Straße - leider hat meine Frau nicht schnell genug das Handy gezückt (wäre wohl bei einem Handy eh nur ein kleiner schwarzer Fleck geworden) und da ich als Fahrer ja auch noch ein wenig aufpassen musste wenn man so kurz nach einer Kurve mitten auf der Straße stoppen muss habe ich auch nicht schnell genug den Fotoapparat zücken können - dabei hatte der Bär es gar nicht besonders eilig und posierte noch kurz auf der kleinen Mauer die die Straße säumte so als wollte er sagen "10 Sekunden posiere ich noch für Euch, also Beeilung bitte!" bevor er sich umdrehte und im Wald verschwand. Auch wenn es mit einem Foto nicht geklappt hat war das schon irgendwie ein Highlight des Tages so ein Tier in freier Wildbahn zu sehen zu bekommen :007:

Den Rest des Tages haben wir nach einem Einkauf im örtlichen Supermarkt in unserer gemütlichen Cabin verbracht, die schmutzige Wäsche einmal durchgewaschen, gemütlich den Hot Tub genutzt, den gekauften Salat und die "boneless barbecue chicken wings" gegessen und in unseren Büchern geschmökert. Wir haben in diesem Urlaub kaum Fernsehen geschaut, eigentlich nur die deutschen Spiele der EM wenn das zeitlich passte und ab un zu mal den Wetterbericht gesehen. Dafür habe ich insgesamt 8-10 Bücher gelesen - dazu komme ich eigentlich nur im Urlaub und das ist für mich Entspannung pur, im Alltag finde ich da nicht die zeit und Ruhe für da ich es nicht mag nur mal eine halbe Stunde oder so zu lesen...

Smoky Mountains würden wir jederzeit wieder besuchen, gerne auch mal für ein paar Tage mehr - da kann man sicherlich gerne eine Woche oder so verbringen wenn man Naturfreund ist. Dann aber auch auf alle Fälle wieder in so einer Cabin statt im Hotel - das war mit Abstand die schönste Unterkunft auf unserer Reise, ein echtes Highlight. Und wenn man die Cabins länger mietet wird relativ die Tagesmiete ja auch immer günstiger weil Endreinigung und Service Fee ja nur einmal anfallen.

Am nächsten Tag haben wir dann die Zeit bis zum Check Out (der nichts weiter wahr als die Tür zu zu ziehen und eine SMS zu senden) komplett ausgekostet und noch einmal den Hot Tub genossen bevor wir uns (mit geplantem Zwischenstopp) in Richtung Gettysburg aufmachten.
 
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BiMi

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Freut mich, dass es euch da so gut gefallen hat. [emoji5]


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J

Jochen

Guest
Blacksburg - Gettysburg - Washington - Hamburg

Wir nähern uns dem Ende der Reise - von den Smoky Mountains NP aus war als feste Station dann noch Gettysburg eingeplant, da ich an amerikanischer Geschichte, vor allem dem "Civil War", interessiert bin und mir deshalb diese Schlüsselstelle der Geschichte nicht entgehen lassen wollte wo ich schon in der Gegend war.
Da die Strecke aber in einem Stück zu lang erschien (wir wollten nicht an einem Tag über 8 Stunden Auto fahren, zumal wir ja die Cabin erst Mittags verlassen hatten) haben wir uns einen Punkt ungefähr in der Mitte der Strecke gesucht und den als Zielpunkt angegeben ohne weiter darauf zu achten ob es dort nun irgendwas Besonderes gab - es war als reine Zwischenstation gedacht.

Gelandet sind wir dann in Blacksburg, VA in einem Comfort Inn, welches ganz gut war, wenn auch gerade Renovierungsarbeiten in Gange waren. Die Arbeiter hatten aber schon fast Feierabend als wior eingecheckt haben und am nächsten Morgen wollten wir auch nicht so spät wieder weiterfahren.

Man hätte dort in der Gegend auch noch einiges anschauen können, aber da es meiner Frau die Tage nicht ganz so gut ging haben wir uns das gespart, sind lediglich ein wenig durch die Gegend gecruised und ich bin dann noch alleine ein wenig durch ein paar Läden gestreift - aus reiner Neugierde, nicht um konkret etwas zu kaufen. Dabei habe ich bei dem besuch eines großen Best Buy einmal mehr festgestellt, dass man in Hinsicht auf Elektronik hier in D deutlich bessere Preise und meist auch bessere/ größere Auswahl hat - jeder mittelprächtige MediaMarkt oder Saturn hat mehr zu bieten als zumindest die dortige Filiale.

Als wir am nächsten Morgen wieder losfahren wollten stand vor dem Hotel ein witziges Auto mit der rosa Aufschrift "It's a girls thing..." auf der Kofferraumklappe welches ich noch schnell fotografieren musste:
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Auf der Fahrt Richtung Gettysburg quer durch Tennessee und teilweise Virginia und West Virginia fuhren wir die ganze Zeit durch sehr grünes, fruchtbares und leicht hügeliges Land, überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Wobei man hier nicht diese riesigen Flächen mit Getreideanbau hat wie im mittleren Westen hat sondern die Farmen offenbar kleiner sind und es einen Mix aus Ackerbau und Viehzucht gibt. Wobei uns auffiel das man hier zumindest äußerlich nicht viel von einer Krise der Landwirtschaft sah: Eigentlich alle Höfe, ob größer oder kleiner, sahen sehr gepflegt aus, von den Gebäuden bis zu den Landschaftsflächen und den Tieren. Dabei durch die hügelige Landschaft, umsäumt von mittelhohen Gebirgszügen, optisch sehr ansprechend mit vielen schönen Ausblicken - durchaus ein Gebiet bei dem ich gut nachvollziehen kann warum man sich dort ansiedelt.

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Der Tag war leider immer wieder regnerisch in einzelnen Abschnitten - leider auch als wir einmal von der Strecke abbogen um Virginias Natural Bridge zu besuchen. Dort angekommen regnete es in Strömen - auf den 50 m vom Parkplatz ins Visitor Center war man schon komplett nass und dann noch Eintritt zu zahlen wenn man doch bestenfalls mit Regenschirm dorthin laufen kann, nur die Hälfte wegen des Wetters sieht und nicht einmal Fotos machen kann - das war dann doch keine Option für uns, so das wir unverrichteter Dinge wieder abgezogen sind.

Am frühen Nachmittag kamen wir dann in Gettysburg an. Im Vorwege hatten wir schon nach Hotels geschaut - die sind dort relativ teuer, zumindest zu der Zeit: Da war offenbar so ziemlich Hochsaison (vielleicht ist dort auch immer so viel los...), offenbar wollen viele, gerade auch schon ältere Leute, sich das dort anschauen. Was auffiel wenn man durch die Stadt fuhr: Offenbar ist das ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer - es waren unheimlich viele (laute) Motorräder unterwegs, zu 90% Harleys in allen Variationen.

Nachdem wir uns dann im Quality Inn an einer der Ausfallstraßen einquartiert und eine kleine Pause gemacht hatten sind wir dann noch für eine kleine Erkundung in die Stadtmitte gefahren.

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Für meinen Wunsch so ein "re-enactment" zu erleben waren wir leider zur falschen Zeit dort:
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Nach einem Spaziergang sind wir dann noch mit dem Auto erst durch die Stadt und dann in der Abendstimmung durch den Gettysburg Military Park gefahren, den kann man zu Fuß gar nicht erkunden auf Grund seiner Größe. Dieser umfasst die Fläche der damaligen Schlachtfelder wo innerhalb von 3 Tagen rund 50.000 Soldaten getötet oder schwer verwundet wurden und die Schlacht geschlagen wurde die gemeinhin als die entscheidende Schlacht im Bürgerkrieg angesehen wird, wonach das Anfang vom Ende der Südstaaten besiegelt wurde.

Es gibt eine Unmenge von Denk- und Mahnmalen dort überall die zeigen welche Abteilungen/ Armeeteile aus welchen Staaten dort teilgenommen und wo sie gekämpft haben - das Ganze ist aber nicht pompös sondern recht schlicht und zurückhaltend gemacht. Es ist schon beeindruckend wenn man sieht von wo überall in den USA die Soldaten damals zu dieser entscheidenden Schlacht gekommen sind - man darf ja nicht vergessen das die nicht einfach in ein Flugzeug steigen konnten und auch die Züge nicht überall vorhanden waren und sie überwiegend zu Fuß über lange Märsche dort hingekommen sind - und das selbst aus Texas, was schon Luftlinie rund 1000 Meilen entfernt liegt....

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Auch auf dem Gelände: Die Sachs Covered Bridge, ein beliebtes Fotomotiv ich habe dann auch mal ein paar Fotos mehr davon gemacht :witz:
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Dann konnten wir einen schönen Sonnuntergang vom "Feldherrenhügel" aus genießen
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Am Abend ist das Licht natürlich besonders schön und es ist auch nicht mehr so voll. Die Stimmung ist - auch wenn das auf einem Schlachtfeld paradox erscheint - ausgesprochen friedlich und besinnlich, fast jeder schein Gedanken nachzuhängen und Bilder der Geschehnisse in seiner Phantasie zu betrachten. Man hat das Gefühl das fast jeder Amerikaner irgendeinen Vorfahren hatte der hier gekämpft hat und das sie das deshalb besuchen um hier den Hauch der Geschichte zu spüren.

Abends ist es dann in den Strassen der Altstadt, dort wo die meisten Restaurants und kleinen Geschäfte sind, recht voll und viele Menschen flanieren dort entlang, Pferdekutschen sind unterwegs und in fast jedem Haus dort ist irgendeine Art von Museum, Sehenswürdigkeit oder Andenkengeschäft.

Am nächsten Tag sind wir vormittags erst einmal in das örtliche Outlet gefahren - nicht sehr groß, aber die "üblichen Verdächtigen" sind alle vertreten. Wir mussten ja nicht nur den mitgebrachten leeren Koffer noch etwas füllen sondern auch noch ein ganz spezielles "Kleiderdilemma" :mrgreen: meiner Frau lösen - was aber nicht geklappt hat :009:

Anschließend haben wir uns noch weiter in der Gegend umgesehen bevor wir dann irgendwann bei Ruby Tuesday's den Hunger gestillt haben. Wobei wir dort erstaunlich lange auf das Essen warten mussten (die Wartezeit konnten wir uns mit ausgiebigem "people watching" gut vertreiben :0141:] - was letztlich dazu führte das man uns einen Gratis-Nachtisch anbot.

Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Washington, da unser Flug nach Hause am Tag danach startete. Da die Strecke aber nur noch ca. 1,5 Stunden betrug habe ich dann nochmal die Adresse des nächsten größeren Outlets herausgesucht: http://www.premiumoutlets.com/outlet/hagerstown - dort konnten wir dann auch - sehr zur Freude meiner Frau - das "Kleiderdilemma" in ihrem Sinne lösen und noch ein paar restliche Sachen einkaufen.

Außerdem haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp im Cunningham Falls SP gemacht, einem kleinen, weitgehend naturbelassenem Statepark der gleichzeitig ein Naherholungsgebiet mit Badesee ist und sehr viele Grillplätzen am See und mitten im Wald für die Besucher bereithält. Da an dem Sonntag auch in den USA Vatertag war, war der Park gut besucht und man stand schon bei der Einfahrt in einer Schlange - im Park verlief sich das aber und da wir nicht baden sondern etwas spazieren gehen wollten war das kein Faktor - als wir mittags wieder rausfuhren war die Schlange der Wartenden schon mindestens doppelt so lang - alles richtig gemacht :0141:

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Das hat ausgesprochen gut getan nach dem vielen Autofahren die letzten Tage noch einmal in schöner Natur ausgiebig die Beine zu vertreten. :007:

Danach ging es dann nach Washington, wo wir in der Nähe des Flughafens eine Suite in den Staybridge Suites online von unterwegs gebucht hatten - das beste Hotel zum günstigsten Preis ganz am Schluss. Das hat weniger Hotelcharakter als eher den Charakter einer Appartement-Ferienanlage mit schönem Pool- und Außensitzbereich.

Eigentlich hatten wir uns lose vorgenommen am nächsten Tag (da unser Flugzeug erst abends gegen 20:00 ging) noch einmal entweder nach Washington reinzufahren oder uns das ganz in der Nähe liegende Smithsonian National Air und Space Museum anzuschauen, haben uns dann aber spontan entschlossen den Urlaub dort entspannt am Pool ausklingen zu lassen. Mittags haben wir ausgecheckt und die Schlüsselkarten abgegeben, aber alle Einrichtungen des Hotels konnten wir weiter nutzen, so das wir es uns in dem schönen Außenbereich gemütlich gemacht haben, gelesen und auch mal die Aktivitäten im Summercamp nebenan beobachtet haben bevor wir dann irgendwann gegen 16:30 den Mietwagen zur 10 Minuten entfernten Station gefahren haben (nicht ohne ein letztes Mal in den "Genuss" zu kommen für ~25$ ein Auto vollzutanken :mrgreen:).

Dadurch das wir sehr rechtzeitig am Flughafen waren ( was auch gut war, da die bei der Sicherheitskontrolle recht langsam waren....) war es kein Problem die reservierten Sitze gegen welche am Notausgang zu tauschen, so das wir mit deutlich mehr Beinfreiheit die Rückreise antreten konnten.

Am nächsten Mittag sind wir dann wohlbehalten wieder in Hamburg gelandet, haben das Auto beim Parkservice abgeholt und waren 40 Minuten später zuhause, wo uns schon Besuch aus Australien erwartete (meine Schwester und ihre Tochter) die die nächsten 2,5 Wochen bei uns wohnen würden (ein paar Tage noch verstärkt durch meine 2. Schwester aus Costa Rica :mrgreen:).
Für Abends hatte ich gleich schon wieder Termine mit meinen Reitschülern gemacht damit nicht die Gefahr bestand beim Spiel Deutschland-Polen auf der Couch einzuschlafen vom Jetlag - danach habe ich dann noch bis um 24:00 durchgehalten um möglichst schnell mit dem Jetlag durch zu sein....

Damit geht dann auch dieser Reisebericht zu Ende - wenn irgendjemand noch Fragen hat: Immer her damit!

Als Fazit kann man festhalten: Es war ein wunderschöner Urlaub so in trauter Zweisamkeit mit meiner Frau der für uns beide nicht nur interessant sondern auch ausgesprochen erholsam war. Nach fast 36 gemeinsamen Jahren kennt man sich ja auch gut genug um sich ohne große Absprachen auf einen Rhythmus zu einigen der beiden Partnern gerecht wird :0141: - aber da wir auch einige turbulente Jahre hinter uns haben war es wunderbar einmal mehr festzustellen das man nicht nur wegen der Kinder oder aus Gewohnheit oder materieller Verbindung "nebeneinander herlebt" sondern das in all diesen Jahren und trotz aller immer mal wieder auftretenden Schwierigkeiten die Gefühle füreinander nicht nur nur geblieben sondern voe allem noch sehr viel tiefer geworden sind. Dafür kann man - auch wenn man selbst etwas dafür tun muss - nur zutiefst dankbar sein - und das bin ich!

Aber was soll ich lange reden - ein Bild der Protagonisten sagt vermutlich mehr als 1000 Worte. Übrigens: Der Friseur der diese tollen, kleidsamen Frisuren kreiert hat heißt übrigens "Gegenwind" und ist überall auf der Welt anzutreffen :witz: :muha:
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Lonici

Well-Known Member
Lieber Jochen
vielen Dank für deinen Bericht, ich bin sehr gerne mitgereist. Dein Fazit hat mich berührt. Ich wünsche euch noch viele gemeinsame Urlaube in entspannter Zweisamkeit.

Ilona
 
J

Jochen

Guest
Vielleicht noch ein paar Eckdaten zur Reise:

Flug mit IcelandAir via Reijkjavik: Würde ich jederzeit wieder machen. Die Flüge waren günstig, der Ablauf klappte, man konnte sich darauf verlassen das beim Umsteigen in Rejkjavik auf jeden gewartet wurde, Gesamtreisezeit war für einen Flug mit Umsteigen sehr gut. Aus Hamburg gibt es sowieso keine Direktflüge außer nach New York, insofern ist da zu anderen Destinationen eh immer Umsteigen angesagt.

Mietwagen über Arno: Wie immer problemlos, diesmal über ADAC und Alamo mit einem Spezialangebot (20% oder sowas) inkl. Navi (was wir nie aus dem Handschuhfach geholt haben :mrgreen:). War ein Midsize SUV (für 2 Personen ja mehr als ausreichend) und wurde ein Hyundai Santa Fe. Danke, Arno!

Gefahrene Kilometer: Rund 3.500 - hört sich für 2 Wochen sehr viel an, aber da wir uns das Fahren immer teilen war das kein Problem, außerdem haben wir immer nur Tagesstrecken bis maximal 5 Stunden Fahrtzeit geplant. War alles in allem sehr entspannt.

Unterkünfte: Vorgebucht hatte ich nur die ersten 3 Nächte in Washington, alles andere haben wir vor Ort per App gemacht: Booking.com, Now oder Priceline. War unproblematisch, nachdem ich meiner Frau die App auch auf das Handy gemacht habe hat sie dann abends schon immer eine Vorauswahl für den nächsten geplanten Halt getroffen. Bei der spontanen Streckenplanung haben wir darauf geachtet das in der Regel jeder 2. Stopp dann 2 Übernachtungen waren um nicht täglich wechseln zu müssen - das hat zur Entspannung deutlich beigetragen, länger als diese 15 Tage müssen wir beide nicht unbedingt nur aus dem Koffer leben. Da wir einen gewissen Standard bei den Hotels haben wollten war der durchschnittliche Übernachtungspreis ca. bei 150$ bei einer Spanne von ca. 100-180$

Handy/ Mobiles Internet: Ich hatte mir im Vorwege SIM-Karten von H20 über Ebay USA besorgt (unter 3$ inkl. Versand für 2 Stück). 1 Tag vor Abreise habe ich diese auf der Webseite aktiviert und einen Plan gewählt und bezahlt. Da ich noch einen Account von vor einigen Jahren bei denen hatte gab es bei mir auch keine Probleme die Daten auf der Webseite nach Login zu prüfen. Da ich auch die Navigation darüber machen wollte und meiner Frau mein Handy als WiFi-Hotspot zur Verfügung stellen wollte habe ich den 60$-Plan genommen bei dem 3 GB an Daten inklusive sind. Es wären auch alle Gespräche nach Deutschland ins Festnetz, 20 oder 30$ ins Mobilnetz und natürlich alle Gespräche innerhalb der USA frei gewesen - ich habe allerdings keinmal nach Haus und nur 2 oder 3 Telefonate insgesamt im Urlaub geführt :mrgreen: Mit meinem Handy Huawei P9 hatte ich auch die richtigen Frequenzen für amerikanisches LTE zur Verfügung so das der Datenverkehr meist sehr zügig verlief. Insgesamt war die Deckung gut, nur manchmal im "middle of nowhere" zeigte er manchmal keinen Empfang - wobei Daten oft noch gingen wenn kein Handyempfang mehr angezeigt wurde.

Tanken: Ich habe alle Varianten erlebt: Bezahlen an der Säule ohne PLZ, nur mit PIN. Bezahlen an der Säule mit deutscher PLZ funktionierte. Bezahlen an der Säule mit PLZ (weder mit der deutschen noch einer amerikanischen) funktionierte nicht, man musste drinnen vorab zahlen. Und auch die Variante mit vorher reingehen, Säule freischalten und hinterher bezahlen gab es.
Dabei habe ich keine Gesetzmäßigkeiten feststellen können, selbst bei gleicher Marke gab es unterschiedliche Varianten - das kann aber natürlich auch an unterschiedlichen Staaten gelegen haben - ich habe da nicht Buch geführt weil ich mir da keinen Kopf gemacht habe: Wenn es an der Säule nicht ging habe ich halt die angebotenen Alternativen genutzt.

Kreditkarten: Ich hatte mir für den Aufenthalt die Karte von Number26 besorgt und ausreichend Geld darauf überwiesen. Diese Karte habe ich in 90% der Fälle eingesetzt und war sehr angetan davon: Biltzschnell hatte man eine Push-Nachricht auf dem Handy über die Transaktion mit aktuellem Wechselkurs, keine Aufschläge für Auslandseinsatz, keine Gebühren. Lediglich die Priceline-App wollte die Karte nicht nutzen - vermutlich weil sie als PrePaid gilt. Ich hatte aber auch noch andere Karten für den Fall der Fälle dabei, nur mit 1 KK würde ich nie in die USA reisen.

Shoppen: Da es bei IcelandAir pro Person 2x 23kg Freigepäck gibt habe ich einen leeren Koffer mitgenommen (Koffer im Koffer), so dass wir mit 2 Koffern hin und 3 wieder zurück gereist sind. Trotzdem hat das keine Shopping-Exzesse ausgelöst und wir sind nicht nur deutlich unter der 430€-Freigrenze pro Person geblieben sondern die 3 aufgegebenen Koffer auf der Rückreise waren auch alle deutlich unter 20 kg, so dass wir nur rund 55kg der eigentlich erlaubten 92kg für uns beide genutzt haben :0141: - und das hat vollkommen gereicht.

Essen: Wir gehören nicht zu denen für die Restaurants und Essen gehen ein wesentlicher und wichtiger Bestandteil des Urlaubs ist. Besucht haben wir Ruby Tuesday's, Outback, Chili's, Cracker Barrel, Bob Evans und ein paar kleinere individuelle Läden. Aber wir holen uns auch gerne und Oft Salat, Sandwiches oder was von der "heißen Theke" im Supermarkt und hatten auch immer Brot und Käse usw. dabei um uns etwas selbst zu machen, da wir immer in Suites mit kleiner Küchenzeile gewohnt haben.
Was uns in den Restaurants positiv aufgefallen ist: Es gibt nicht mehr diese Monsterportionen wie früher, wo man als Normalsterblicher die Portionen nie aufessen konnte - heute sind das überwiegend (in unseren Augen) vernünftige Portionen von denen man satt wird aber nicht so vollgestopft wird. Fastfood oder Pizza haben wir uns in diesem Urlaub fast komplett verkniffen, McD und BurgerKing hat uns nicht zu Gesicht bekommen.

So, mehr fällt mir im Moment nicht ein :001: - wenn mir noch was einfällt trage ich es nach.
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Vielen Dank, ich habe die Gegenden (die wir teilweise ja auch bereist haben), die Bilder der Landschaften und Sehenswürdigkeiten und auch Deine "kurzen :D" Anmerkungen sehr genossen, aber am aller schönsten ist das gemeinsame Foto von 2 lieben Freunden ganz am Schluss dieser Reise :heart3d:
 

TiPi

Moderator
Moderator
Gettysburg ist für die Amis DAS geschichtliche Ereignis überhaupt. Mehr haben die ja nicht. Da muß jede Schulklasse mal gewesen sein (wo wir da waren, waren sie glaube ich alle da :confused:).
Das weiße Haus, was Du vom Hügel des Military Park aus fotografiert hast, gehörte übrigens D. Eisenhower. :001:
 

brezelman

Well-Known Member
Danke Jochen für den Bericht und danke für Dein Fazit.
Wenn ich es (dann in 13 Jahren sind wir auch 36 Jahre zusammen) hinbekomme auch so eine Aussage machen zu können, dann ist alles gut gelaufen. Ich sehe durchaus Chancen, aber ob ich optisch dann mit Dir mithalten kann... Das wird schwieriger :) Da muss ich wohl auch auf Gegenwind hoffen.
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Danke Jochen für den Bericht und danke für Dein Fazit.
Wenn ich es (dann in 13 Jahren sind wir auch 36 Jahre zusammen) hinbekomme auch so eine Aussage machen zu können, dann ist alles gut gelaufen. Ich sehe durchaus Chancen, aber ob ich optisch dann mit Dir mithalten kann... Das wird schwieriger :) Da muss ich wohl auch auf Gegenwind hoffen.

... oder Du stellst Dich vor einen Ventilator :p :undweg:
 

Reisezottel

Well-Known Member
So ein schönes Foto von Euch Beiden.

Wir sind auch schon seit 38 Jahren "zusammen", wenn auch nicht so lange verheiratet :) und uns geht es auch so. Es ist so schön, wenn man nicht so viele Absprachen treffen muss und sich auch ohne Worte versteht. Deshalb reisen wir auch so gerne alleine. Nach einem Familienurlaub im Mai auf Kreta ist uns das wieder mal bewusst geworden :009:

Eure Tour spricht uns sehr an und wir überlegen, statt nur Florida, mal die Küste hoch...........

Viele Grüße

Angelika
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Wir sind auch "erst" 24 Jahre verheiratet - haben uns eben auch vorher sehr gründlich "geprüft" :0141: :mrgreen:

Wir haben uns nicht so gründlich "geprüft" sondern nach knapp 6 Monaten beschlossen zu heiraten :D Ist, allen Unkenrufen zum Trotz, 27 glückliche Jahre und 2 großartige Söhne her (selbst der Pastor wollte uns diese schnelle Heirat ausreden :022:). Zu den glücklichen Jahren zähle ich auch die schweren Stunden, denn in diesen beweist sich eine gute Beziehung :rolleyes:
 
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