Justizirrsinn und Verschwendung von Steuergeldern: Der Fall Rösner

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jroeben

Guest
Ich habe bei Spiegel Online einen sehr interessanten Artikel zu Hans-Jürgen Rösner gefunden, dem seit mittlerweile knapp 20 Jahren inhaftierten Geiselnehmer von Gladbeck (bzw. einem der drei Täter), dem aus, zumindest für mich, schwer nachvollziehbaren Gründen seit Beginn der Haftzeit das Leben unnötig schwer gemacht wird.
Vergehen, die üblicherweise anstaltsintern geregelt werden, führen bei Rösner z.B. zu einem erneuten (öffentlichen) Strafverfahren und zu einer erneuten Verurteilung (!). Eine unfassbare Verschwendung von Steuergeldern und ein Schlag ins Gesicht für alle, die wegen angeblicher Überlastung der Gerichte über Monate oder Jahre auf ihren Prozess warten müssen.
Führt hier die Bekanntheit des Täters und der Tat dazu, dass ein Strafgefangener ungerecht und ungerechtfertigt hart behandelt wird oder was ist der Grund?

Für mich ein absolutes Unding.
Was meint Ihr?

Hier der Artikel zum Meinung bilden:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,641894,00.html
 

Capecoralfan

Well-Known Member
Der, wenn auch von einer sehr erfahrenen Journalistin, verfasste Artikel erscheint mir sehr einseitig verfasst. Es wurden überwiegend Argumente des Verteidigers übernommen, die wir hier auch nicht überprüfen können. Wie geht es dem armen Geiselnehmer jetzt doch so schlecht! Ich kann aus dem geschilderten Sachverhalt keine Diskriminierung und Schlechterbehandlung seiner Person gegenüber anderen Langzeitinhaftierten entnehmen. Und wenn man 7 Gramm in seiner Zelle findet, so ist das nun mal keine "geringe Menge", bei zwei Gramm zum Eigenverbrauch wäre es sicher nicht zu einer Anklage gekommen, bei 7 Gr. unterstellt man ihm aber die Absicht, damit in der JVA Handel zu treiben, und das ist nun einmal ein Verbrechens-Tatbestand. Mit 6 Monaten ist R. doch gut dabei weggekommen, und sein Verteidiger hat die Möglichkeit dagegen Berufung einzulegen, und das Urteil durch die nächst höhere Instanz überprüfen zu lassen. Wie schon der Staatsanwalt ausführte müssen auch für einen Langzeit-Inhaftierten innerhalb der JVA Gesetze gelten. Übrigens würden die 6 Monate für den Fall einer geplanten Entlassung sozusagen hinten dran gehängt werden. Angesichts der Schwere der verübten Tat und seines Vorstrafenregisters gibt es meiner Meinung nach auch keinen Grund für Haftlockerungen, sein ehemaliger Mittäter hat auch keine großartigen Vorteile, bekommt nach 15 Jahren als einzige Haftlockerung begleiteten Ausgang, das war es aber auch. Ich kenne einen anderen Fall eines weniger berühmten Langzeit-Inhaftierten, verurteilt wegen Mordes, der ebenfalls - zumindest bisher - keinerlei Lockerungen erfahren hat, und wegen verübter Straftaten innerhalb der JVA gleichfalls verurteilt wurde, obwohl auch bei ihm lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung ausgesprochen worden ist. Die Prozesskosten waren sicher nicht immens hoch, bestimmt nicht teurer als Ullas Dienstwagenfahrt nach Spanien. Und Justizkosten sollten in einem demokratischen Land eigentlich nicht als Begründung dafür herhalten, einen Prozess erst gar nicht zu führen. Warum also die ganze Aufregung? Capecoralfan
 

usaflo

Well-Known Member
Der, wenn auch von einer sehr erfahrenen Journalistin, verfasste Artikel erscheint mir sehr einseitig verfasst. Es wurden überwiegend Argumente des Verteidigers übernommen, die wir hier auch nicht überprüfen können. Wie geht es dem armen Geiselnehmer jetzt doch so schlecht! Ich kann aus dem geschilderten Sachverhalt keine Diskriminierung und Schlechterbehandlung seiner Person gegenüber anderen Langzeitinhaftierten entnehmen. Und wenn man 7 Gramm in seiner Zelle findet, so ist das nun mal keine "geringe Menge", bei zwei Gramm zum Eigenverbrauch wäre es sicher nicht zu einer Anklage gekommen, bei 7 Gr. unterstellt man ihm aber die Absicht, damit in der JVA Handel zu treiben, und das ist nun einmal ein Verbrechens-Tatbestand. Mit 6 Monaten ist R. doch gut dabei weggekommen, und sein Verteidiger hat die Möglichkeit dagegen Berufung einzulegen, und das Urteil durch die nächst höhere Instanz überprüfen zu lassen. Wie schon der Staatsanwalt ausführte müssen auch für einen Langzeit-Inhaftierten innerhalb der JVA Gesetze gelten. Übrigens würden die 6 Monate für den Fall einer geplanten Entlassung sozusagen hinten dran gehängt werden. Angesichts der Schwere der verübten Tat und seines Vorstrafenregisters gibt es meiner Meinung nach auch keinen Grund für Haftlockerungen, sein ehemaliger Mittäter hat auch keine großartigen Vorteile, bekommt nach 15 Jahren als einzige Haftlockerung begleiteten Ausgang, das war es aber auch. Ich kenne einen anderen Fall eines weniger berühmten Langzeit-Inhaftierten, verurteilt wegen Mordes, der ebenfalls - zumindest bisher - keinerlei Lockerungen erfahren hat, und wegen verübter Straftaten innerhalb der JVA gleichfalls verurteilt wurde, obwohl auch bei ihm lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung ausgesprochen worden ist. Die Prozesskosten waren sicher nicht immens hoch, bestimmt nicht teurer als Ullas Dienstwagenfahrt nach Spanien. Und Justizkosten sollten in einem demokratischen Land eigentlich nicht als Begründung dafür herhalten, einen Prozess erst gar nicht zu führen. Warum also die ganze Aufregung? Capecoralfan

diese Ansicht kann ich nur bestätigen und nichts hinzufügen...:007:
 
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floridamummel

Guest
Die Freundin des einen Täters war noch mit von der Partie, aber mehr eine Randfigur.:001:
 
J

jroeben

Guest
Der, wenn auch von einer sehr erfahrenen Journalistin, verfasste Artikel erscheint mir sehr einseitig verfasst. Es wurden überwiegend Argumente des Verteidigers übernommen, die wir hier auch nicht überprüfen können. Wie geht es dem armen Geiselnehmer jetzt doch so schlecht! Ich kann aus dem geschilderten Sachverhalt keine Diskriminierung und Schlechterbehandlung seiner Person gegenüber anderen Langzeitinhaftierten entnehmen. Und wenn man 7 Gramm in seiner Zelle findet, so ist das nun mal keine "geringe Menge", bei zwei Gramm zum Eigenverbrauch wäre es sicher nicht zu einer Anklage gekommen, bei 7 Gr. unterstellt man ihm aber die Absicht, damit in der JVA Handel zu treiben, und das ist nun einmal ein Verbrechens-Tatbestand. Mit 6 Monaten ist R. doch gut dabei weggekommen, und sein Verteidiger hat die Möglichkeit dagegen Berufung einzulegen, und das Urteil durch die nächst höhere Instanz überprüfen zu lassen. Wie schon der Staatsanwalt ausführte müssen auch für einen Langzeit-Inhaftierten innerhalb der JVA Gesetze gelten.

Über die Einseitigkeit des Artikels kann man sicher diskutieren, dass überwiegend nicht überprüfbare Argumente des verteidigers übernommen wurden, kann ich so allerdings nicht erkennen.
Natürlich wird hier auch die persönliche Wahrnehmung des Inhaftierten eine Rolle spielen, dies ist ganz natürlich.
Der verhängte Arrest, der zwei Wochen über der gesetzlich erlaubten Dauer lag ist allerdings eine Tatsache und keine Annahme. Zugegeben von dem Anstaltsleiter und ein wohl nicht geahndeter Gesetzesverstoß. Wo bleibt denn da der Ruf nach Gleichbehandlung durch das Gesetz oder der Hinweis, dass auch innerhalb der JVA Gesetze gelten müssen? Müssen die nur für die Inhaftierten gelten und ein Anstaltsleiter kann dann einfach mal "so in Schwung sein"?
Genauso ist es eine Tatsache, dass Rösner die Konsultation eines Psychologen verwehrt wurde. Ebenso, dass seine Hepatitis-C nicht behandelt wurde, da der Anstaltsleiter laut eigener Aussage "nichts von der Krankheit wusste".
Deine Aussagen zum Thema Rauschgiftbesitz und der Hinweis auf die nicht geringe Menge sind in meinen Augen ein bisschen merkwürdig, wenn man bedenkt, dass seine Verurteilung am Ende für den Besitz einer eben genau minder schweren Menge erfolgte.

Übrigens würden die 6 Monate für den Fall einer geplanten Entlassung sozusagen hinten dran gehängt werden.
Das ist ja schön, nur leider nicht relevant, da eine Entlassung wohl nicht in Frage kommt. Im Anschluss an die Freiheitssrafe erfolgt Sicherheitsverwahrung, d.h. Rösner wird wohl nie wieder in Freiheit leben. Dass zwei Gutachter ihm jegliche Gefährlichkeit absprechen, ist wohl kaum anzunehmen.

Angesichts der Schwere der verübten Tat und seines Vorstrafenregisters gibt es meiner Meinung nach auch keinen Grund für Haftlockerungen, sein ehemaliger Mittäter hat auch keine großartigen Vorteile, bekommt nach 15 Jahren als einzige Haftlockerung begleiteten Ausgang, das war es aber auch.
Wie sieht denn sein Vorstrafenregister aus, dass es Haftlockerungen ausschließt? Auch durch intensivstes Suchen habe ich nichts gefunden, was über die im Artikel genannten Vorstrafen hinausgeht. Sollte das alles sein (Diebstähle, Fahren ohne Führerschein/Versicherung, Widerstand gegen Vollzugsbeamte), ist der Hinweis auf das Vorstrafenregister doch wohl ein Witz. Da hat jeder auffällige Jugendliche in einem sozialen Brennpunkt mehr auf dem Kerbholz.
Und was die Schwere der Tat angeht:
Warum hat sein Komplize, der, im Gegensatz zu Rösner, wegen Mord verurteilt wurde, Hafterleichterungen bekommen und Rösner nicht?

Die Prozesskosten waren sicher nicht immens hoch, bestimmt nicht teurer als Ullas Dienstwagenfahrt nach Spanien.
Glaube ich ehrlich gesagt nicht, denn der erwähnte Personlaufwand dürfte so einiges gekostet haben.


Und Justizkosten sollten in einem demokratischen Land eigentlich nicht als Begründung dafür herhalten, einen Prozess erst gar nicht zu führen.
Ok, das gilt dann auch für all die kleinen "Bagatellfälle", die auf Grund der geringen Schadensmenge nicht verhandelt werden, um die Gerichte zu entlasten? Oder ist das was anderes?

Warum also die ganze Aufregung?

Weil ich der Meinung bin, dass auch Gefangene respektvoll und menschlich behandelt werden sollten und müssen. Und allein die oben erwähnten Tatsachen lassen weder das eine noch das andere erkennen.
Dazu kommt, dass auch hier das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gelten sollte. Welchen Nutzen hat die Gesellschaft durch eine erneute Verurteilung Rösners und welcher "Schaden"/Aufwand steht dagegen?
 

tribble

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Weil ich der Meinung bin, dass auch Gefangene respektvoll und menschlich behandelt werden sollten und müssen.
Da hast Du natürlich Recht.

Ich bin nicht objektiv, was Rösner betrifft. Sobald ich seinen Namen höre, habe ich dieses Bild im Kopf, wie er im Auto sitzt, dem Mädchen die Pistole an den Kopf hält und großkotzig Interviews gibt. Das Mädchen, welches hinterher tot ist.
 
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floridamummel

Guest
Weil ich der Meinung bin, dass auch Gefangene respektvoll und menschlich behandelt werden sollten und müssen.

Aha. Trifft das auf alle zu?Ich stufe da bei Gefangenen nämlich noch gewaltig ab. Ob Bankräuber, Steuerhinterzieher oder Dieb.
Wenn ein mieses Schwein meinen Sohn verschleppt, missbraucht, foltert und tötet bin ich nicht der Meinung das der noch respektvoll und menschlich behandelt werden sollte.
 
J

jroeben

Guest
Aha. Trifft das auf alle zu?Ich stufe da bei Gefangenen nämlich noch gewaltig ab. Ob Bankräuber, Steuerhinterzieher oder Dieb.
Wenn ein mieses Schwein meinen Sohn verschleppt, missbraucht, foltert und tötet bin ich nicht der Meinung das der noch respektvoll und menschlich behandelt werden sollte.

Es wird Dich überraschen oder vielleicht auch entsetzen, aber ja, das trifft auf alle zu.
 

BigDogMikel

Well-Known Member
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Da hast Du natürlich Recht.

Ich bin nicht objektiv, was Rösner betrifft. Sobald ich seinen Namen höre, habe ich dieses Bild im Kopf, wie er im Auto sitzt, dem Mädchen die Pistole an den Kopf hält und großkotzig Interviews gibt. Das Mädchen, welches hinterher tot ist.

Damit nicht eventuell ein falsches Bild entsteht:

Der Täter, der hinten im Auto sass und Silke BIschoff die Pistole die meiste Zeit an die Schläfe hielt, war Dieter Degowski, vorne sassen Hans-Jürgen Rösner (der mit dem Unterhemd und dem Krautbart) und Marion Löblich (auf dem Beifahrersitz). Auf der einen Seite von Degowski sass Silke Bischoff, die blonde Geisel, die auch bei dem späteren Eingriff der Polizei von Degowski getötet wurde und auf der anderen Seite ihre Freundin Ines V.
 

tribble

Well-Known Member
Damit nicht eventuell ein falsches Bild entsteht:

Der Täter, der hinten im Auto sass und Silke BIschoff die Pistole die meiste Zeit an die Schläfe hielt, war Dieter Degowski, vorne sassen Hans-Jürgen Rösner (der mit dem Unterhemd und dem Krautbart) und Marion Löblich (auf dem Beifahrersitz). Auf der einen Seite von Degowski sass Silke Bischoff, die blonde Geisel, die auch bei dem späteren Eingriff der Polizei von Degowski getötet wurde und auf der anderen Seite ihre Freundin Ines V.
Dann war es halt Degowski. Das macht es nicht besser.

Die haben einfach Leute abgeknallt. Haben einen fünfzehnjährigen Jungen in den Kopf geschossen und ihn aus dem Bus geworfen. Das ist an Rohheit nicht zu überbieten. Und ja, ich weiß, das war Degowski.

Und einen Brechreiz bekomme ich, wenn ich an die Journalisten denke, die damals vor Ort waren.
 
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floridamummel

Guest
Es wird Dich überraschen oder vielleicht auch entsetzen, aber ja, das trifft auf alle zu.

So hat jeder seine Meinung. Kann ich natürlich nicht nachvollziehen. Nimm es mir nicht übel. Aber solche Menschen haben in meinen Augen was anderes verdient, aber keine Hafterleichterung, irgendwann Entlassung etc. Denn die, die es einmal tun und oft getan haben, machen es in vielen Fällen auch wieder, wenn sie aus dem Knast raus kommen. Kinderschänder bleiben meist Kinderschänder, die Unruhe und Neigung bleibt meist ein Leben lang. Einige lernen damit umzugehen, andere nicht. Viele schieben dann noch den Kindern die Schuld zu. Hallo????
Ok, das schweift jetzt ab.
Nur als Beispiel: wenn deine Freundin morgen nicht nach hause kommen würde, du dir 5 Tage lang Sorgen machst, die Polizei nach ihr sucht, und sie schliesslich irgendwo im Wald verscharrt findet, sie wurde mehrere Tage gefangen gehalten und mit allerschlimmsten Dingen gequält, die ich jetzt nicht näher Erläutern möchte, und dann umgebracht und achtlos in den Wald gelegt.........Wie denkst du dann? Wenn der Täter, der evtl schon ander Frauen belästigt und genötigt hat, nach 5 Jahren wieder auf freiem Fuss ist, sich in der HAft recht gemütlich eingerichtet hat, ständig seine Freundin zu Besuch hat, sich um ihn gekümmert wird, und er dann entlassen wird und sein Leben wie zuvor fortsetzen kann......würdest du da nicht denken: dieses Schwein. MEin Leben ist zerstört, der hat alles was er braucht und noch viel mehr? Der soll von mir und anderen noch respektvoll behandelt werden? Nein, ich bin da wohl zu sehr Frau und zu emotional. Wenn die oben geschilderte Situation einem meiner Kinder passieren würde, du hast ja glaub ich keine, wüßte ich nicht zu was ich fähig wäre oder was ich dem Täter wünschen würde. JEdenfalls nichts Gutes.:0521:
 

tribble

Well-Known Member
Wenn die oben geschilderte Situation einem meiner Kinder passieren würde, du hast ja glaub ich keine, wüßte ich nicht zu was ich fähig wäre oder was ich dem Täter wünschen würde. JEdenfalls nichts Gutes.:0521:
Das geht mir ganz genauso.

Ich bin aber auch froh, dass es bei uns eine unabhängige Gerichtsbarkeit gibt. Sonst könnten wir ja gleich die Blutrache wieder einführen.

Allerdings könnte für die Opfer von Straftaten mehr getan werden, ich finde, das geht immer unter.
 
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floridamummel

Guest
Das geht mir ganz genauso.

Ich bin aber auch froh, dass es bei uns eine unabhängige Gerichtsbarkeit gibt. Sonst könnten wir ja gleich die Blutrache wieder einführen.

Allerdings könnte für die Opfer von Straftaten mehr getan werden, ich finde, das geht immer unter.


Stimmt.Die TÄter bekommen Therapie und alles pipapo, werden nach ein paar Jährchen entlassen und die Opfer bleiben auf der Strecke. FInd ich ein Unding und ungerecht. Der Täter lebt nach ein paar Jahren, die es ja bei uns immer nur gibt, sein Leben weiter und das der Opfer ist hin.

Aber ich denke das im Fall Rösner/Degowski damals die Presse eine nicht unerhebliche Rolle an der Entwicklung des Ganzen genommen hat. Die hat die beiden ja zu sowas wie Stars hochgepuscht, was den beiden zuviel geworden ist. Wäre der MEdienhype nicht so aus den Fugen geraten und der Größenwahn gepaart mit dem Zuviel an Aufmerksamkeit der beiden hätte nicht so zugenommen wärend der paar Tage, wäre die Geiselnahme evtl friedlicher ausgegangen. GEplant war das ja so von den beiden nicht. Das ist natürlich keine Entschuldigung dafür einen Jungen zu töten, aber die beiden dachten sicher, sie wären in dem Momenta unangreifbar und könnten sich alles leisten.
 

tribble

Well-Known Member
Aber ich denke das im Fall Rösner/Degowski damals die Presse eine nicht unerhebliche Rolle an der Entwicklung des Ganzen genommen hat. Die hat die beiden ja zu sowas wie Stars hochgepuscht, was den beiden zuviel geworden ist. Wäre der MEdienhype nicht so aus den Fugen geraten und der Größenwahn gepaart mit dem Zuviel an Aufmerksamkeit der beiden hätte nicht so zugenommen wärend der paar Tage, wäre die Geiselnahme evtl friedlicher ausgegangen. GEplant war das ja so von den beiden nicht. Das ist natürlich keine Entschuldigung dafür einen Jungen zu töten, aber die beiden dachten sicher, sie wären in dem Momenta unangreifbar und könnten sich alles leisten.
So sehe ich das auch. Trotzdem sind sie schon selbst verantwortlich für ihre Taten.
 
J

jroeben

Guest
So hat jeder seine Meinung. Kann ich natürlich nicht nachvollziehen. Nimm es mir nicht übel. Aber solche Menschen haben in meinen Augen was anderes verdient, aber keine Hafterleichterung, irgendwann Entlassung etc. Denn die, die es einmal tun und oft getan haben, machen es in vielen Fällen auch wieder, wenn sie aus dem Knast raus kommen. Kinderschänder bleiben meist Kinderschänder, die Unruhe und Neigung bleibt meist ein Leben lang. Einige lernen damit umzugehen, andere nicht. Viele schieben dann noch den Kindern die Schuld zu. Hallo????
Ok, das schweift jetzt ab.
Nur als Beispiel: wenn deine Freundin morgen nicht nach hause kommen würde, du dir 5 Tage lang Sorgen machst, die Polizei nach ihr sucht, und sie schliesslich irgendwo im Wald verscharrt findet, sie wurde mehrere Tage gefangen gehalten und mit allerschlimmsten Dingen gequält, die ich jetzt nicht näher Erläutern möchte, und dann umgebracht und achtlos in den Wald gelegt.........Wie denkst du dann? Wenn der Täter, der evtl schon ander Frauen belästigt und genötigt hat, nach 5 Jahren wieder auf freiem Fuss ist, sich in der HAft recht gemütlich eingerichtet hat, ständig seine Freundin zu Besuch hat, sich um ihn gekümmert wird, und er dann entlassen wird und sein Leben wie zuvor fortsetzen kann......würdest du da nicht denken: dieses Schwein. MEin Leben ist zerstört, der hat alles was er braucht und noch viel mehr? Der soll von mir und anderen noch respektvoll behandelt werden? Nein, ich bin da wohl zu sehr Frau und zu emotional. Wenn die oben geschilderte Situation einem meiner Kinder passieren würde, du hast ja glaub ich keine, wüßte ich nicht zu was ich fähig wäre oder was ich dem Täter wünschen würde. JEdenfalls nichts Gutes.:0521:

Solange ich nicht in eine solche Situation gerate, kann ich natürlich nicht wissen, wie ich reagieren würde. Ich will auch nicht ausschließen, dass ich ähnlich wie von Dir beschrieben reagieren würde, wie könnte ich auch?
Allerdings ist es meine feste Überzeugung, dass die Achtung von Menschenrechten elementar wichtig für das Erhalten einer freiheitlich demokratsichen Grundordnung ist.
Die mindestens ebenso wichtige moralische Komponente ist da sogar noch außen vor.

Dazu kommt, dass die von Dir beschriebenen Situationen mit sehr persönlichen Gefühlen zu tun haben. Niemand kann vorhersagen, wie man in solchen Situationen reagieren würde, ich natürlich auch nicht.
Allerdings diskutieren wir hier ja nicht über persönlich erlebtes, sondern über - relativ- abstraktes und ich denke schon, dass man da unterscheiden muss.
Persönliche Rachegefühle kann ich verstehen und wahrscheinlich auch nachvollziehen, mehr aber auch nicht.
 
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jroeben

Guest
Stimmt.Die TÄter bekommen Therapie und alles pipapo, werden nach ein paar Jährchen entlassen und die Opfer bleiben auf der Strecke. FInd ich ein Unding und ungerecht. Der Täter lebt nach ein paar Jahren, die es ja bei uns immer nur gibt, sein Leben weiter und das der Opfer ist hin.

Ich finde das sehr verallgemeinernd und hoffe, dass Du mir nicht böse bist (denn so ist es nicht gemeint, außerdem sind wir hier ja im richtigen Forum für sowas ;)), aber das ist die Art von Argumentation, aus der dann irgendwann mal Stammtischparolen werden. Wie gesagt, dies ist natürlich kein Angriff auf Deine Person und ich weiß, dass Du Dich gerade sehr emotional mit diesem Thema beschäftigst, aber fair ist das eigentlich nicht.

Lange nicht alle Therapien schlagen fehl, lange nicht alle Täter erhalten überhaupt Therapie und das mit dem Entlassen nach ein paar Jährchen ist sicher auch leicht übertrieben. Jeder 6. lebenslänglich sitzende Straftäter stirbt in der Haft, das sagt eigentlich schon eine Menge.
 

DUSDO

Well-Known Member
Für mich persönlich ist lebenslänglich ein Leben lang, und nicht 15 Jahre oder eine andere Zeitspanne. Mörder, die aus niederen Beweggründen einem anderen Menschen das Leben nehmen gehören für mich weggeschlossen. Und zwar lebenslang. Der Aspekt Reue spielt für mich dabei keine Rolle.
Die Terroristen der 70er und 80er Jahre z.B. müssten meiner Meinung auch heute noch im Bau sitzen.
 
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