sooo - hier ist es 10:25h Ortszeit, es liegt eine geschlossene Wolkendecke über AMI - eine gute Möglichkeit, weiterzuschreiben
TAG 4 - von Nord nach Süd
Am nächsten Morgen wurde ich früh um 08:00h wach. Fernseher an und Wetter geschaut - ja, es sollte trocken bleiben und sonnig. Gut. Meine Tagesplanung sah vor, auf dem Weg nach AMI zuerst einen Stop in Honeymoon Island zu machen, von dort nach Caladesi überzusetzen. Dann runter nach Tarpons Springs und Gyros essen. Um 18:00h Ankunft im Style of the Isle. Soweit der Plan.....
Nach der Frühdusche Sachen zusammenpacken, schnell noch einen Kaffee aus der Tüte, um 09:30h war ich raus aus dem Days Inn, Crystal River. Günstig, sauber, tolle Matratzen, schöner Pool im Innenbereich - leider war die Klimaanlage recht laut, auch der Kühlschrank brummt anständig vor sich hin. Da sind bei meiner Beurteilung aber Abstriche zu machen, ich kann schon bei den leisesten Störgeräuschen nicht schlafen. In jedem Fall für 3 Nächte absolut akzeptabel für den Preis (123€ o.Frühstück)
Auf dem Weg nach Süden wollte ich mir noch schnell bei Wendy's was zum frühstücken besorgen - da war aber noch zu. Also rein in den nächsten Supermarkt, eine ca. 250ml Flasche kalte Milch und ein Teilchen musste jetzt reichen. Nach ca. 20 Min. Fahrt rechts der Hinweis: Homosassa Wildlife State Park - da bin ich spontan abgebogen. Why not - wo ich schon mal hier bin, ist ja noch früh....Hab mich erst mal etwas im Visitor Center mit der Historie des Parks befasst - ist ja noch relativ jung. Dann fragte mich eine Ranger(in?), ob ich die Tour mitmachen wolle - eine Bootstour, kostnix. Ja klar, also als 1. aufs Boot und leider brauchte es noch 15 Minuten, bis wir dann endlich ablegten. Aber es war schön, ganz gemütlich sind wir dahingeschippert, die Bilder hab ich bereits hier in einem vorigen Post verlinkt. Nach 20 Min. kamen wir am Endpunkt an - na super, ich dachte, das sei ein Rundkurs. Ich hätte 20 Min. warten müssen, bis das Böötchen wieder zurückfährt, aber dazu hatte ich keine Lust. Es fährt auch eine kleine Tram zwischen den beiden Stationen, aber die war grad weg. OK, dann eben nicht - also bin ich über schattige Wege in 15 stramm gelaufenen Minuten zurück zum Parkplatz marschiert. Ein kurzer Stop noch im Souvenirshop, Ansichtskarten kaufen, dann gings weiter nach Tarpon Springs.
Tarpon Springs - ein netter Versuch, griechische Atmosphäre zu verbreiten. Die Hafenmeile ist nett anzusehen, aber wenn schon bei der langsamen Durchfahrt ein Depp auf der Straße steht und versucht, mich unbedingt auf seinen kostenpflichtigen Parkplatz abzugreifen, schwillt mir ja schon der Kamm. Beim 3. Typ hab ich mal die Hupe ca. 10m vor ihm ausprobiert und die Hände gehoben - macht man doch so im Süden, oder??? Bin dann ein Stück vom Hafen weg den Hügel raufgefahren (ja, in der Tat, ein Hügel!) und hab in einer Seitenstraße ein Plätzchen für meinen Nissan gefunden. Mittlerweile ist es 13:30h und ich hab Hunger. Bereits im Hotel hatte ich mir mittels Tripadvisor 2 Restaurants ausgesucht, wo man angeblich das beste Gyros bekommt. Hellas oder Plaka. Hellas war brechend voll, also bin ich direkt nebenan zu Plaka's gegangen. Die Sauberkeit hätte mir zu denken geben müssen und das Gyros - Iiiiiiiiigitt, kann ich nur sagen! Mit Kümmel und Salz völlig überwürzt, Koriander war auch drin....für mich bäh. Aber das Tzaziki - super. Schmeckt genau wie es soll. Ich hab mir fast das ganze Fleisch von der Pita geschoben, eine Extraportion Tzaziki bestellt und hatte am Ende eine vegetarische Pita - mit Zwiebeln ohne Salat. Und dafür dann 10€ abgedrückt. Das Beste an Tarpon Springs ist mit ganz großem Abstand "The Spicemans Kitchen" - ein kleiner Laden, vollgestopft mit einen absolut riesigen Auswahl an BBQ Saucen, Gewürzen, Salsa und so weiter. Ich habe dort einige Saucen probiert - holla, die Waldfee, die sollte mal Carmen Geissen probieren, dort könnte sie mit recht ihren Spruch "der Buuuuuuuuuuuurner" raushauen! Als Garlic-Junkie habe ich von dort "Minorcan Garlic Datil Mayonaise" aus St. Augustin und "The Garlic of Eatin'" - gerösteter Knoblauch und Artischocke, Zwiebel, Tomate, Rosmarin, Oregano, Pfeffer mitgenommen, um Dips oder Saucen herzustellen. Die Majonaise ist super lecker und ich bin sicher: der Salat im Cody's wird unter anderem mit dieser Majonaise dressiert. Mein Gaumen hat ein gutes Gedächtnis!
Da ich mich ungeplant in Homosassa und zu lange in Tarpon Springs aufgehalten hatte, war Caladesi für heute erledigt. Also hab ich mich für ein Bier noch mal in ein kleines Hafenlokal gesetzt und people watching betrieben. Um 16:30h war ich dann auf meinem Weg nach AMI. Ca. 5 Meilen nördlich vom Flughafen wundere ich mich, warum mir Steffi (die Stimme meines Navi's) nicht sagt, wie ich weiterfahren muss, denn da lag ein großer Knotenpunkt an Autobahnen und Highways vor mir. Ich halte das Navi im Auge - es zählt nicht mehr runter. Steffi ist eingeschlafen. Shit. Grad fahr ich rückseitig am Westshore vorbei und die Ausfahrt nach St. Petersburg verpasse ich dann. Na super...ich nehme 3 Exits (gefühlt) und fahre seitlich in eine Wohngegend. Stelle mich auf einen Parkplatz der baptistischen Kirche und mach erstmal den Motor aus. Trinken. Und dann das Navi wiederbeleben. Erst krieg ich es nicht aus. Dann nicht wieder an. Als es endlich anspringt, komm ich aus der Route nicht mehr raus. Der eingefrorene Bildschirm kommt immer wieder, selbst wenn ich eine neue Zieladresse eingeben. Ok, was noch...ach ja: USA-Karte rausnehmen, Kabel raus, 5 Min. warten. Als ich das Teil wieder anwerfe und die neue Adresse eingebe, erscheint zumindest eine jungfräuliche Karte. Aber rechnen? Fehlanzeige. Hmmm - und während ich so dasitze und warte, dass mein Navi vielleicht grad mit dem Rechenschieber die Route berechnet, rollt ein Auto auf den Parkplatz. Die Kirchentür geht auf und die beiden Männer stehen da rum. Perfekt. Ich raus aus dem Auto und meine besorgteste Miene aufgesetzt: Sir's, may you help me please? My navigation system passed away (erinnert euch, ich stand auf einem Kirchenparklatz) and now I can't find my way to Bradenton. Die beiden waren sehr lieb und haben mir auf einem Zettel genau aufgeschrieben, wann ich wo an welcher Ampel wie fahren muss. So bin ich dann mitten durch die Hochhäuserschluchten von Tampa gefahren und als ich endlich durch wahr, höre ich plötzlich und völlig unerwartet die Stimme von Steffi neben mir auf dem Beifahrersitz "Neu berechnen" . Grrrr, Du blöde Zicke, jetzt brauch ich Dich auch nicht mehr. Tja, so bin ich dann endlich um genau 20:00h in die Garage vom Style of the Isle eingefahren. Dieser blöde Schlauchwagen steht ja immer noch rechts an der Hausecke! Aber - endlich zu Hause!!!!
Ich hab erst mal alle Sachen aus dem Auto geräumt und in die Wohnung getragen. Fein, alles so wie ich es kenne. Da ich aber sehr durstig war, beschloss ich noch schnell in den Publix gegenüber zu fahren - zum Laufen hatte ich nun keine Lust mehr. Hätte ich das besser mal gemacht. In der offenen Garage gibt es 2 Parkplätze. Zwischen den beiden Parkplätzen gibt es 2 Pfeiler - ein dicker quadratischer ungefähr auf halber Länge der Garage, ein dünner direkt dort, wo man einfährt. Ich also vorsichtig zurückgesetzt - der Schlauchwagen - und plötzlich ein Knall direkt neben mir. Der Fahrerspiegel klebt nach hinten umgeklappt an der Scheibe. Ich hatte zu weit eingeschlagen und den dünnen Pfeiler übersehen. Also wieder vorgefahren und ausgestiegen. Na super. Die Plastikabdeckung des Spiegels liegt am Boden, die Tür hat 2 Beulen und jede Menge weiße feine Kratzer von dem Putz. Ruhig bleiben, Spiegelabdeckung einsammeln, zum Publix fahren und später die Versicherungsoption checken. Der kleine Pfeiler hat jetzt genau in Höhe des Spiegels eine Ecke weg - Karsten, wen soll ich informieren? Monika?
Na ja, ich hab mir dann eine große Flasche Wasser und ein kaltes Sixpack Miller Lite gegönnt und bin wieder in die Wohnung. Als ich den Kühlschrank aufmache, finde ich eine Flasche Bier, eine Flasche Sprite und eine Flasche Wasser vor mit den herzlichsten Willkommensgrüßen von Monika und Marc - die Beule im Auto hätte ich mir also auch sparen können. Um 09:30h lag ich schon im Bett. Der Tag war lang und ereignisreich, die 2 Flaschen Bier gaben wir den Rest. Jetzt nur noch schlafen....