Die Wulff-Affäre ist noch nicht ausgestanden. Das ist sie erst, wenn (falls...) die Staatsanwaltschaft die Akte Wulff schließt.
der gauck ist noch nicht vereidigt und schon geht das gesuche nach fehlern los.
Das kann man kaum vergleichen. Wulff hat sein "Ende" selber quasi von langer Hand vorbereitet, als er sich der Vorteilsnahme im Amt verdächtigt gemacht und dann auf Oppositionsanfrage im Landtag über diese Vorteilsnahme gelogen hat. Und dann hat er bewusst die Hintergründe so lange verschleiert, dass diejenigen Journalisten, die aufgrund dieser Landtagsanhörung ihren Job machten und den Vorwürfen nachgingen, Jahre brauchten, bis sie endlich Zugang zu gewissen Unterlagen bekamen, und nur deswegen kam die ganze Sache erst heraus, als Wulff schon längst Bundespräsident war. All das hätte Wulff wunderbar verhindern können, indem er sich erstens nicht bereichert oder zumindest zweitens nicht darüber gelogen oder wenigstens drittens nicht die Beweise weggeschlossen hätte. Der hat sich sein "Ende" schön selbst zuzuschreiben, und zwar von vorne bis hinten.
Die Lage bei Gauck ist anders. Da haben Mitglieder der Internetgemeinde, die Interviews und sonstige Artikel lediglich "quer" lesen und kurz überfliegen, Aussagen Gaucks aus dem Zusammenhang gerissen und grob verfälscht, und diese grob verfälschten Inhalte werden Gauck nun als angeblich wirklich getätigte Aussagen in die Schuhe geschoben. Allerdings ist mir im Moment kein seriöses Medium bekannt (spontan fiele mir nicht mal ein Boulevardblatt ein), das sich dieser Meinung anschließt. Und dann gibt's natürlich die Kampfkirchenhasser, die sich nun mit Aussagen à la "ich will keinen Pfaffen als BP" lächerlich machen. Aber bislang liegt der entsprechende Schaden imo bei denjenigen, die Gauck da absichtlich zu schaden versuchen.
Im Zusammenhang mit Gauck ist dieser Artikel sehr lesenswert, finde ich:
Präsidentenkür im Internet - Wie das Netz den bösen Gauck erfand | Cicero Online
angefangen hat doch das ganze mit dem gutenberg danach die dame von der fdp und gerade bei gutenberg bin ich der
meinung das da eine ganz spezielle dame angst um ihren posten hatte.
Entschuldige, aber das ist doch realitätsfern. Wie Wulff hat KTG seinen Abtritt sich selber zuzuschreiben - und sonst niemandem. KTG hat abgeschrieben wie ein Weltmeister (übrigens nicht nur bei seiner Dissertation, wie man inzwischen weiß), und das hat er freiwillig und ohne Not getan. Damit hat er wissentlich (der Mann ist Jurist! Der wusste genau, was er tat und dass das nicht astrein war.) Er hat sich damit einen Doktortitel angeeignet, der ihm nicht zustand. Auch das wissentlich. Er hat versucht, etwas darzustellen, das er nicht ist. Dass er überdies in seinem Lebenslauf gelogen und sich Positionen zugeschrieben hat, die er nie innehatte, vervollständigt das Bild eines gewohnheitsmäßigen Schwindlers. Man könnte auch "Betrüger" dazu sagen. Und die liebe Angi, auf die Du ja wohl anspielst, hat KTG nicht absägen wollen, sondern sie hat ihn noch verteidigt und dabei die gesamte deutsche Forschungs- und Lehrgemeinschaft brüskiert, als sie nach dem Bekanntwerden von KTGs Diss-Betrug allen Ernstes sinngemäß sagte, das sei ihr ganz egal, sie habe ihn schließlich als Minister eingestellt und nicht als wissenschaftlichen Assistenten.
Und es war auch nicht Frau Merkel und auch nicht ein Mitglied der politischen Opposition, das KTGs Sauerei entdeckte, sondern es waren ein Doktorand aus Münster und ein Professor aus Bremen. Aufgrund der Vorwürfe des Bremers wurde das Guttenplag-Wiki ins Leben gerufen, und Akademiker aus ganz Deutschland beteiligten sich an der Plagiatssuche (die inzwischen bei Vroniplag fortgesetzt wird). Das hatte mit der Politik rein gar nichts zu tun.
Wie Wulff hätte KTG das Schlimmste sogar noch verhindern können, indem er einfach besseres Krisenmanagement betrieben und die Flucht nach vorn angetreten hätte. Aber wie Wulff gab KTG immer nur das - zögerlich - zu, was absolut nicht mehr zu verbergen gab, und er verstrickte sich immer tiefer in lächerlichen Ausflüchten. Und wie bei Wulff war es
das, was ihm an Ende das Genick brach. Diverse unglückliche Entscheidungen/Auftritte in Ministerfunktion haben sicher auch nicht geholfen, aber ausschlaggebend war sein mehrschichtiges Fehlverhalten in der Plagiatsaffäre.
zusammenfassend würde ich sagen so lange sich unsere regierung um solche für mich belanglosen dinge kümmern kann
brauchen sie sich nicht um ihre eigentlichen aufgaben w.z.b. das regieren im sinne der bundesbürger kümmern.
Die Regierung hat sich weder bei KTG noch bei Wulff um diese Dinge "gekümmert". Leider. Hätte die Merkel sich da mal beizeiten dahintergeklemmt und ihre Sockenpuppen Wulff und KTG in Bezug auf Krisenmanagement auf Linie gebracht, wären die beiden vielleicht noch im Amt. Hm. Ich ziehe das "Leider" zurck und ersetze durch "Zum Glück". Ich bin froh, dass die beiden weg sind. Ich habe von beiden nichts gehalten. Von KTG noch weniger als von Wulff (sofern das überhaupt möglich ist).
unsere bundesregierung kennt doch nur noch ein thema und das heisst euro, für mich das größte verbrechen am otto normal verbraucher.
Gerade wir Deutschen sollten uns mit Eurokritik zurückhalten. Deutschland hat mehr fon der Währungsunion profitiert als jedes andere EU-Land, und die derzeit exzellente Wirtschaftslage ist zu einem Großteil dem Euro zu verdanken. Mir ist die Kombination Euro + Vollbeschäftigung + florierende Wirtschaft jedenfalls erheblich lieber als die Kombination D-Mark + hohe Arbeitslosigkeit + Exportstagnantion. But maybe that's just me. Ich bin da ein bisschen komisch, zugegeben. Ich hab' nämlich immer schon gern 'nen guten Job bzw. 'ne gute Auftragslage gehabt...