Deutschlands Ruf ist viel besser als gedacht

elfie60

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Frag' mal unseren Golfer22 hier im Forum wie es für seine beiden Töchter ist mit Freunden über den Hamburger Dom oder durch Hamburger Discos zu ziehen - die kommen keine 100 m weit ohne das fast ausschließlich Ausländer Streit mit ihren Begleitern suchen (sicher auch, weil die beiden asugesprochen hübschen Mädels in deren "Beuteschema fallen).

Woher weißt Du das???
 

admin

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Es ist in meinen Augen traurig, dass die Menschen immer nur zu "besonderen" Anlässen so gut drauf sein können... Deutschland hätte viel weniger Auswanderer :036:, wenn es hier immer so zugehen würde, wie zur WM. Ich traue mich wetten, dass es sogar den eingefleischten Anti-Fussball-Menschen gefallen hat. Gute Laune, überall nette und fröhliche Menschen, die Strassen voller Leben, Geschäfte (nicht überall,l aber immerhin) länger offen, Musik usw. usf.

Man kann aber auch alles negativ sehen, wenn man die entsprechende Sichtweise hat.... :0025:

Die Aus- und Einwanderungsquote ist seit vielen Jahren relativ ausgeglichen - das die Gesamtanzahl der Deutschen sinkt liegt mehr an der sinkenden Geburtsrate als an den Auswanderern. Wenn Du Dich mal mit der Statistik beschäftigst wirst Du sogar feststellen, das über viele Jahre mindestens so viele Deutsche wieder zurückgekommen sind wie ausgewandert.

s19_wander.gif

Quelle: http://www.isoplan.de/aid/index.htm?http://www.isoplan.de/aid/2006-1/statistik.htm

Woher weißt Du das???

Vermutlich, weil ich mich öfter als 1x mit ihm über die Problematik unterhalten habe, er gehört zu meinen besten Freunden. Seine Töchter sind in dem entsprechenden Alter, meine hat da noch ein paar Jahre Zeit.
 

elfie60

Well-Known Member
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Zitat:
Zitat von elfie60
Woher weißt Du das???


Vermutlich, weil ich mich öfter als 1x mit ihm über die Problematik unterhalten habe, er gehört zu meinen besten Freunden. Seine Töchter sind in dem entsprechenden Alter, meine hat da noch ein paar Jahre Zeit.

Danke für die Aufklärung!
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Man kann aber auch alles negativ sehen, wenn man die entsprechende Sichtweise hat.... :0025:

Die Aus- und Einwanderungsquote ist seit vielen Jahren relativ ausgeglichen - das die Gesamtanzahl der Deutschen sinkt liegt mehr an der sinkenden Geburtsrate als an den Auswanderern. Wenn Du Dich mal mit der Statistik beschäftigst wirst Du sogar feststellen, das über viele Jahre mindestens so viele Deutsche wieder zurückgekommen sind wie ausgewandert.

Ach admin, darüber hatten wir uns doch schon in einem anderen Thread unterhalten. Und meine Sichtweise ist auch in keinster Weise negativ sondern eher realistisch. Ich finde Deutschland doch nicht sch***, sondern eher, wie soll ich sagen, für mich "ungemütlich". Aber da ist doch die Sicht von jedem anders.... Ich will mich jetzt nicht soweit aus dem Fenster lehnen, aber was sind das für Zuzüge Deutsche? Wenn ich die Statistik richtig kapiert habe, kommen doch jährlich mehr Zuzüge als Fortzüge, oder??? Also mehr dunkelgrün als rot... Oder habe ich das falsch verstanden???
 

admin

Administrator
Teammitglied
Spätestens ab 2003 sehen die ja eher ausgeglichen aus, aber das ist ja eigentlich marginal.

Ich bin vollkommen schmerzfrei wenn es um Auswanderungen geht, jeder soll sein Glück dort suchen wo er möchte - ich habe immer nur Bauchschmerzen, wenn es nach dem Motto argumentiert wird "hier ist es ja sowieso alles so schlecht, sonst würden ja nicht soooo viele auswandern wollen..."

Im letzen Jahr (oder war das 2006) waren es so ca. 160.000 die ausgewandert sind - als Zahl ganz schön viel, aber bei einem Volk von 82 Millionen sind das nicht einmal einAnteil von 02,%! Das kann ich beim besten Willen nicht als viel bezeichnen, in einer Statistik würde das im Grundrauschen untergehen.

Das jemand Deutschland mit anderen Augen sieht, wenn er vielleicht Hartz IV-Empfänger ist oder nur mit 2 Jobs über die Runden kommt oder, oder, oder.. als einer der im Jahr ein 6-stelliges Einkommen hat, das ist doch vollkommen klar.
Nur ist es ein alte Grundregel für Auswandern: Wer es hier nicht schafft, der wird es auch anderswo schwer haben! Es sei denn, man hat eine Spezial-Begabung oder -Fähigkeit, die es hier oft gibt aber anderswo gesucht wird.

Kann man ja auch bei vielen Fällen sehen: Was die Betroffenen dort im Ausland für Arbeitszeiten, Bedingungen und Gehälter akzeptieren - da wären sie mit dem gleichen Einsatz hier vermutlich auch weitergekommen. Nur dort haben sie zum Einen nicht die Alternative des sozialen Netzes und zum 2. den Antrieb, nicht mit den Plänen scheitern zu wollen.

Das Thema wird immer wieder auftauchen und da werden die Meinungen immer wieder aufeinanderprallen - ich will gar nicht die eine oder andere Seite bevorzugen, ich könnte sowohl hier als auch im Ausland leben. Was ich mir nur wünschen würde, das ist, dass die Auswanderungspläne oder -gedanken nicht immer einhergehen mit der Verunglimpfung oder einseitig negativen Betrachtung der hiesigen Verhältnisse, das ist schon alles :001:
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Also, ich kann hier ja für mich reden. Wir sind weder Hartz IV Empfänger, noch wollen wir welche werden. Mein Mann hat auch seit 3 Wochen wieder seine Selbständigkeit aufgenommen (nach 1 jähriger Pause) Und ich brauche auch seit 5 Jahren nicht zu arbeiten und wir konnten uns jedes Jahr Urlaub leisten, 2 Autos usw. (Ich will mit Sicherheit nicht prahlen) und trotzdem gefällt es uns in D einfach nicht. Und was das doppelt und dreifach arbeiten betrifft, sieht es doch auch so aus, dass bestimmt jeder gerne arbeiten geht, wenn am Ende des Monat, nach allen Abzügen, noch so viel übrig bleibt, dass man sich keine Sorgen machen muss. Und das ist hier eben nicht mehr so. Viele müssen doppelt arbeiten, damit sie über die Runden kommen.... Man schuftet und schuftet und zum 20. jeden Monats muss man wieder kürzer treten und hoffen, dass jetzt nichts dazwischen kommt... Und dann ist hier, verhältnismäßig zum Lohn/Gehalt bestimmt nicht billig zu leben. Nur wegen dieses Geldmangels kommt es doch zu solchen Gammelfleisch-Skandalen etc. Wenn mein Mann Normalverdiener wäre, könnte ich niemals als Hausfrau und Mutter mich eingehend um unsere Kinder kümmern. Da kommen wieder die Kinder zu kurz, und somit wären wir wieder bei den Kindern ohne perspektiven und Regeln. Und wenn man dann tatsächlich mit ach und krach zusammenspart und mit den Kindern mal in ein Freizeitpark will, muss man allein schon an der Kasse ca. € 100,- liegen lassen. Da ist noch nicht mal Eis und Getränke und Essen einberechnet. Natürlich gibt es das in FL auch, aber da sind doch die Lebenserhaltungskosten viel niedriger als hier. :0024::0024: Man muss doch die negativen und die positiven von beiden Seiten gegenüberhalten und jeder muss doch für sich und seine Familie entscheiden, ob er mit diesem Verhältnis leben kann oder nicht. Wir hätten auch die Möglichkeit in die TR auszuwandern. Ich werde nicht darauf warten, dass dieses hochgelobte "soziale Netz" von Deutschland immer mehr Löcher kriegt und ich dann plötzlich keinen Halt mehr finde. Und das ist das, was D in Zukunft erwartet. Die Welt wird amerikanisiert. Sogar bei den Krankenkassen gibt es inzwischen das 2 Klassen System wie in USA... Vieles wird noch folgen und Hartz IV war erst der Anfang... Meine Meinung :001:
 

admin

Administrator
Teammitglied
Natürlich gibt es das in FL auch, aber da sind doch die Lebenserhaltungskosten viel niedriger als hier. :0024::0024: Man muss doch die negativen und die positiven von beiden Seiten gegenüberhalten und jeder muss doch für sich und seine Familie entscheiden, ob er mit diesem Verhältnis leben kann oder nicht.

Ich stimme Dir da vollkommen zu - bis auf den oben fett markierten Punkt: Wie kommst Du darauf? Zumindest Essen und Trinken sind dort genauso teuer, wenn nicht teurer als hier.
 

buccaneer

Buchmacher und Frauenversteher
Also, ich kann hier ja für mich reden. Wir sind weder Hartz IV Empfänger, noch wollen wir welche werden. Wer WILL das schon? Mein Mann hat auch seit 3 Wochen wieder seine Selbständigkeit aufgenommen (nach 1 jähriger Pause) Und ich brauche auch seit 5 Jahren nicht zu arbeiten und wir konnten uns jedes Jahr Urlaub leisten, 2 Autos usw. (Ich will mit Sicherheit nicht prahlen) und trotzdem gefällt es uns in D einfach nicht. Und was das doppelt und dreifach arbeiten betrifft, sieht es doch auch so aus, dass bestimmt jeder gerne arbeiten geht, wenn am Ende des Monat, nach allen Abzügen, noch so viel übrig bleibt, dass man sich keine Sorgen machen muss. Und das ist hier eben nicht mehr so. Viele müssen doppelt arbeiten, damit sie über die Runden kommen.... Man schuftet und schuftet und zum 20. jeden Monats muss man wieder kürzer treten und hoffen, dass jetzt nichts dazwischen kommt... Und du glaubst ernsthaft, dass wäre in Florida anders? Ganz im Gegenteil! Lassen wir doch mal die im TV gezeigten Erfolgstypen ausser Acht und betrachten die Masse. Die müssen auch 2 Jobs ausüben um über die Runden zu kommen. Die dort gezahlten Löhne und Gehälter sind mit denen in D nicht zu vergleichen sondern per se erst mal um einiges niedriger. Denn wenn du dort lebst, kannst du ja nicht alles mit $ kaufen und dich diebisch über den Umrechnungskurs gegenüber dem € freuen.

Und dann ist hier, verhältnismäßig zum Lohn/Gehalt bestimmt nicht billig zu leben. Nur wegen dieses Geldmangels kommt es doch zu solchen Gammelfleisch-Skandalen etc. Wenn mein Mann Normalverdiener wäre, könnte ich niemals als Hausfrau und Mutter mich eingehend um unsere Kinder kümmern. Da kommen wieder die Kinder zu kurz, und somit wären wir wieder bei den Kindern ohne perspektiven und Regeln. Und wenn man dann tatsächlich mit ach und krach zusammenspart und mit den Kindern mal in ein Freizeitpark will, muss man allein schon an der Kasse ca. € 100,- liegen lassen. Da ist noch nicht mal Eis und Getränke und Essen einberechnet. Natürlich gibt es das in FL auch, aber da sind doch die Lebenserhaltungskosten viel niedriger als hier. :0024::0024: Auch das eben nur bedingt. Im Durchschnitt sind Lebensmittel idR auch nicht wirklich günstiger zu bekommen. Und ausserdem schlagen wesentlich höhere Preise an anderer Stelle erbarmungslos zu. Oder du hast eben Kosten, die du in Deutschland gar nciht kennst, weil sie von der Solidargemeinschaft getragen werden.
Man muss doch die negativen und die positiven von beiden Seiten gegenüberhalten und jeder muss doch für sich und seine Familie entscheiden, ob er mit diesem Verhältnis leben kann oder nicht. Wir hätten auch die Möglichkeit in die TR auszuwandern. Ich werde nicht darauf warten, dass dieses hochgelobte "soziale Netz" von Deutschland immer mehr Löcher kriegt und ich dann plötzlich keinen Halt mehr finde. Und das ist das, was D in Zukunft erwartet. Die Welt wird amerikanisiert. Sogar bei den Krankenkassen gibt es inzwischen das 2 Klassen System wie in USA... Vieles wird noch folgen und Hartz IV war erst der Anfang... Meine Meinung :001:

Und auch wenn ich in Deutschland lebe und das natürlich nur die Draufsicht eines Aussenstehenden ist - es ist keine reine Urlauber-Sicht. Ich habe eine gut gepflegte und gehegte Freundschaft in Florida. Und zwar zu "normalen" Menschen mit "normalen" Gehältern und "normalem" Leben. Da bekommt man doch so einiges mit. Bei Besuchen aber auch bei regelmässigen Gesprächen...Aber es heisst ja nicht umsonst it´s always greener on the other side of the fence
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Na vom hören - lesen - sehen. Was kostet denn in USA das Kilo Steak oder Geflügel? Was kosten 1 kg Paprika oder Tomaten? Wie viel $ kostet es, wenn man z. B. mit seiner Familie (Mama, Papa + 2 Kinder) normal essen geht? Ich kann hier leider nur sagen, was ich im TV höre und sehe. Kann mir ein Floridianer diese Fragen beantworten? Nun, die Preise in D kennen die hierlebenden ja...
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
@ buccy: Welche Kosten meinst Du? Vor allem, wird doch hier einem jedem Monat der Solidaritätszuschlag schön abgezogen. Außerdem wird doch hier einem alles abgezogen. Hier bekomme ich doch auch nichts geschenkt. Wir müssen doch hier auch für alles zahlen... Allein die € 10,- alle 3 Monate für die Krankenkassen, die Packungsgebühren für Medikamente und vor allem die sinkenden Leistungen der Krankenkassen gegenüber den steigenden Beiträgen, Zähne :)0096:) sind ja schon LUXUS. Und das sind nur einige kleine Punkte zum Thema Gesundheit. Was den Strom betrifft, so finde ich, ist das ein Grundbedürfnis und gehört in der heutigen Zeit zur Existenz dazu. Wird aber vom Vater Staat als Luxus eingegliedert und wird bei Hartz IV gar nicht berücksichtigt. Vor einigen Wochen gab es die Nachricht, dass Strom und Gas wieder teurer werden. Daraufhin hat ein intelligenter Politiker den Vorschlag gemacht, doch die MwSt für diesen Bereich von 19 % auf 7 % gesenkt werden sollte. Dies wurde abgelehnt, mit einer, für mich unverschämten Begründung, "Jetzt herzugehen und auf Energie einfach die Mehrwertsteuer runterzunehmen, halte ich für nicht zielführend." Quelle: http://www.mdr.de/mdr-info/hintergrund/5375157.html) Zielführend??? Na klar, kommt immer darauf an, welches Ziel DIE vor Augen haben... Dann wären wir bei dem nächsten Thema: SPRIT... 2 Drittel vom Spritpreis geht auch an den Vater Staat.
Der Staat verteuere mit Steuern die Energie unnötig. Beim Benzin seien zwei Drittel des Preises Steuern, auch beim Strompreis seien zwei Drittel der Kosten "durch Steuern, Abgaben und Gebühren vom Staat gemacht", sagte er. Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/mehrwertsteuer2.html)
Versicherungen muss man hier auch selber zahlen. Wow, je mehr ich überlege, umso mehr stinkiger werde ich. Also, noch mal meine Frage, welche Kosten meinst Du, die es in USA gibt, aber in D noch nicht???
 

buccaneer

Buchmacher und Frauenversteher
na dann bleiben wir doch mal bei dem von dir bereits angeführten Gesundheitswesen.
In D musst du jeden Monat in eine gesetzliche KK einzahlen, der Arbeitgeber zahlt nochmal den gleichen Betrag. Gehst du dann zum Arzt sind noch mal 10€ Praxisgebühren fällig. Ergebnis: Du bekommst eine Grundversorgung dafür. Du kannst mit deinem Schnüpferchen oder einer Verstauchung oder oder oder zum Arzt gehen und der behandelt dich.
In USA bist du krank, gehst zum Arzt und legst dem erst mal Cash auf den Tisch, sonst gibt der dir nicht mal zur Begrüssung die Hand. Klar gibt es eine Krankenversicherung, die aber nicht gerade billig ist und die du idR aus deiner Tasche bezahlen darfst. Einige Arbeitgeber geben dir als Mega-Bonus wenn du z.B. lange Jahre in der Firma arbeitest eine solche Versicherung. Ist aber mit der deutschen Absicherung nicht zu vergleichen. ABER, die Versicherer treten nicht in Vorleistung sondern du bekommst dein Geld im Nachhinein wieder oder eben nicht. Nach einer Einzelfallentscheidung durch den Versicherer...

Was zB. den Benzinpreis angeht, da wachen die USA langsam aber sicher aus ihrem Dornröschenschlaf auf. Auch dort steigt der Preis, und steigt und steigt. Klar, lange nicht mit hiesigen Preisen zu vergleichen, aber immerhin.

Ich will dir ja bestimmt deine Euphorie, was ein Leben in USA angeht, nciht nehmen, aber sieh nicht alles durch die rosarote Brille wo USA draufsteht. Und sieh nicht alles durch die Klobrille, was Deutschland angeht.
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Tue ich nicht :0141:. Ich bin nur der felsenfesten Überzeugung, dass es in D nicht mehr lange dauern wird, bis hier dieselben Verhältnisse herrschen werden, wie in USA. Und so wie in den USA ist es ja in vielen anderen Ländern auch. Und diese Menschen leben dort auch nicht schlecht. Versicherungstechnisch hast Du mich gerade erwischt, weil ich mich damit überhaupt nicht auskenne. Aber ich habe hier auch in einem anderen Thread gelesen, dass es eigentlich doch kein Problem ist, sich in D versichern zu lassen, mit einer Versicherung die USA abdeckt. Warte mal, habs gefunden. Der Beitrag von Tom, er zahlt nur € 75 im Monat mit € 50 SB (http://www.florida-interaktiver.com/showthread.php?t=5835&highlight=Krankenversicherung&page=3)

Und noch mal, meins ist in keinster Weise eine Euphorieeeeeee. [-x Ich bin mir mittlerweile vielem Positivem und Negativem bewusst geworden. Ich bin mir aber auch bewusst, dass es in D nicht länger sooooo bleiben wird. :brr:
 

admin

Administrator
Teammitglied
Ich bin auch der Meinung, dass es in D anders werden wird - aber nicht in der Richtung, die Du meinst....

Fangen wir aber erst mal in den USA an: Dort mehren sich die Anzeichen einer Rezession, viele Haushalte sind überschuldet oder schon pleite. In den USA ist es schon sehr viel länger als bei uns Usus auf Pump zu leben und sein Leben zu gestalten - und zwar derart am Limit, das die kleinste Änderung in den wirtschaftlichen Verhältnissen oft zur persönlichen Katastrophe führt. Von angelegten Sparguthaben wie hier in D kann man dort drüben nur träumen. Um das mal etwas überspitzt auszudrücken: Der Deutsche neigt in seiner Mentalität dazu selbst dann zu klagen wenn es ihm relativ gut geht - der Amerikaner im Gegensatz dazu wird Dir noch freudestrahlend erzählen wie toll es ihm geht wenn ihm das Wasser längst nicht nur bis zum Hals sondern weit darüber steht.

Was ich meine, was sich hier irgendwann wieder ändern wird: Heutzutage sind die Manager an den Schalthebeln der Firmen, die vor 10-15 Jahren an den Unis ausgebildet wurden - zu der Zeit wurde an den führenden Unis nur eins gelehrt: "Turbo-Kapitalismus" und neo-liberales Gedankengut - der Arbeiter ist nur Produktionsmaterial, der Faktor Mensch soll so gut es geht außen vor bleiben, interessieren tun nur die Zahlen, vornehmlich der Shareholder-Value.
Das Ergebnis ist das heuteige "kalte" Arbeitsklima in vielen Bereich, speziell in großen Firmen - Familienbetriebe haben die Entwicklung meist nicht mitgemacht. In der Theorie wissen die Manager zwar, das sie das nie so verkaufen dürfen, sie handeln aber danach (http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=1904)

Schon seit einigen Jahren hat sich allerdings auch an den Universitäten die Erkenntnis durchgesetzt, dass dies nicht die allein seligmachende Theorie sein kann und das der Mensch als Arbeitsfaktor halt doch grundlegend anders zu behandeln ist als eine Maschine (http://www.goethe.de/ges/wrt/thm/wet/de3097895.htm). Nur bis die Manager dieser Ausbildungsstufe an Positionen in den Konzernen und Betrieben angekommen sind, die ihnen eine Richtungsänderung ermöglichen werden noch ein paar Jahre vergehen - dann aber wird die Richtung wieder mehr auf soziale Komponenten gelenkt werden. Dann wird es auch wieder besser werden, denke ich.

Der grundlegende Unterschied zwischen einer Gesellschaft wie in den USA und hier ist doch die Philosophie der Selbstverantwortung: Wenn ein Staat auf die Selbstverantwortung des Einzelnen setzt, dann braucht er natürlich keine hohe Staatsquote (Steuern und Abgaben) zu erheben: Um diejenigen, die diesem Anspruch nicht genügen kümmert er sich einfach nicht - fertig. Das ist für diejenigen, die mit der Selbstverantwortung klarkommen natürlich ein prima Geschäft - es bleibt ja mehr in ihrer Tasche übrig. (Als Selbstständiger hätte ich auch kein Problem damit, außer Kindergeld habe ich noch nie eine Mark/ Euro vom Staat genommen - und selbst das bekommen meine Kinder bzw. wird es für sie angelegt) Ob das Ganze sehr sozial ist, das steht auf einem anderen Blatt.

Andere Staaten wie unserer haben sich eben dafür entschlossen das sie lieber sozial sein wollen, dafür eine höhere Staatsquote fordern von denen die etwas haben - auf der anderen Seite aber eben auch niemanden vollständig im Stich lassen wenn er nicht für sich selber sorgen kann (aus welchem Grund auch immer). Das es leider da auch Leute gibt die damit Schindluder treiben und sich "aushalten" lassen ist natürlich ärgerlich - aber soll man es deswegen gleich allen vorenthalten, auch denjenigen die darauf wirklich angewiesen wären?

Natürlich ärgere ich mich auch über viele sinnlose Ausgaben des Staates und Mißbrauch von Sozialleistungen - aber auch privat werde ich lieber einmal jemanden etwas zuviel geben als irgendwann mal mit dem Gefühl leben zu müssen, jemanden Hilfe versagt zu haben der sie wirklich nötig hatte.

Wenn man "stark", selbstständig und engagiert/ motiviert bist, dann wird es Dir persönlich sicher besser in einem System wie in den USA gehen - ob das auch für alle dort leben die beste Wirtschaftsform ist wage ich stark zu bezweifeln.

Ich persönlich habe nun mal das "Problem", das ich ein sozial denkender Mensch bin, Egoismus nicht für eine Tugend halt und auch immer bereit bin anderen zu halfen die es nötiger haben als ich - nur sehe ich das gar nicht als Problem an: Ich bin gerne so und fühle mich wohl dabei :mrgreen: - solange ich für meine Familie zu Essen, zu Trinken und ein Dach über dem Kopf habe. Luxus ist natürlich nice to have - aber nicht zwingend notwendig oder etwas, wofür ich moralische Grundsätze über Bord werfen würde.

Über das Thema kann man stundenlang diskutieren und wird nicht auf einen Nenner kommen - und da leider keiner von uns eine funktionierende Glaskugel hat weiß auch niemand wer letztlich recht behalten wird. Ich weiß auch, das viele Leute mir meine Einstellung nicht abnehmen und sagen: "So ein Quatsch, jeder ist sich selbst der Nächste, wenn es drauf ankommt nimmst Du auch Deinen Vorteil wahr." Das ist das Problem wenn man meint seine eigenen Wertvorstellungen 1:1 auf andere übertragen zu können - wenn das so wäre, dann gäbe es ja keine unterschiedlichen Meinungen mehr sondern lediglich noch Verteilungskämpfe.

Jeder muss wissen wie er versucht glücklich zu werden - bei dem Einen sind es materielle Dinge, bei dem anderen soziale Aspekte. Ist doch wunderbar, das es so viele verschiedene Facetten menschlicher Charaktere gibt - worüber würden wir uns sonst die Köpfe heißreden? :035:
 

Ali G.

Well-Known Member
Auch wenn es auf den ersten Blick erscheinen mag, vielleicht nichts mit dieser Diskussion zu tun zu haben:

Jede Gesellschaft kommt für ihre sozialen Kosten auf.


Die meisten Gesellschaften dieser Welt bezahlen ihre sozialen Kosten mit sogenanntem Humankapital. Sprich Kinder kommen für ihre Eltern auf, Stammesmitglieder arbeiten für den Häuptling, usw. Leider wird auch sehr häufig mit der direkten Vernichtung von Menschenleben bezahlt.

Einige wenige Völker haben ihre sozialen Kosten inzwischen monetarisiert (daher auch der Begriff "Kosten"), d. h. die zu erbringenden Leistungen werden in Geldsummen beziffert, von den einzelnen Gesellschaftsmitgliedern in unterschiedlicher Form (Sozialversicherungsabgaben, Steuern, usw.) eingetrieben und an diese auch wieder direkt (Wohngeld, ALG II, usw.) oder indirekt (Strassen, Versorgungsleitungen, usw.) ausgezahlt.

Und hier kommt die Verbindung zu dieser Diskussion:
Es gibt immer Menschen die mit dem derzeitigen herrschenden Konsens der jeweiligen Gesellschaft über die Mitteleintreibung bzw. -verteilung nicht zufrieden sind. Sehr viele versuchen ihren Beitrag mit aller Macht zu minimieren, vergessen wird von denjenigen dabei aber meist eines:

Man kommt um diese Kosten nicht herum, denn sie müssen von jedem - auf die eine oder andere Weise - bezahlt werden.

Wenn also die Abgaben in den USA vermeintlich niedriger sind, so wird meist vergessen zu beachten, dass auch die Leistungen in den USA deutlich niedriger sind. Viele Menschen denken nun, dass sie Leistungen der Gesellschaft ja gar nicht in Anspruch nehmen, also auch nicht in ihren Kalkulationen berücksichtigen müssen. Vergessen wird dabei aber, dass sie z.B. mit öffentlicher Sicherheit, guter Infrastruktur, Bildung, Versorgungssicherheit, Rente, Kultureinrichtungen usw. sehr wohl Leistungen der Gesellschaft in Anspruch nehmen.

Ich will keinem seine Träume nehmen, keinen davon abhalten sein Glück in einem anderen Land zu suchen. Ganz im Gegenteil, ich fordere jeden dazu auf Mißstände anzuprangern, Ideen für Verbesserungen zu entwickeln, Fehlverhalten zu kritisieren, seine Träume in die Tat umzusetzen, aber bitte:

Unterlasst dieses undifferenzierte Genörgel an Deutschlands Verhältnissen, denn das zeigt nur eines:
Keine Ahnung von den wahren Verhältnissen außerhalb Deutschlands
 

KlausK

Well-Known Member
@ KlausK: Warum sollte sich Erdogan entschuldigen??? Zu türkischer Kritik am Einsatz der Rettungskräfte sagte Erdogan: "Wenn es das große Engagement der Polizei und Feuerwehr nicht gegeben hätte, wäre der Schmerz noch größer gewesen." Der Trauer in der Türkei sei "unermesslich". Er hoffe, "dass die Ermittlungen sehr sorgfältig und sehr schnell durchgeführt werden" Erdogan in Ludwigshafen "Trauer unermesslich". Nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen haben deutsche und türkische Politiker zu Besonnenheit gemahnt. Bei einem Besuch am Unglücksort dankte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan den deutschen Rettungskräften ausdrücklich für ihren Einsatz. Angesichts der Spekulationen über einen ausländerfeindlichen Hintergrund bat Erdogan: "Lassen Sie uns alle helfen, die Freundschaft der Türkei zu Deutschland zu stärken." Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sicherte zu, dass alles zur Aufklärung der Hintergründe getan wird.
Er hat doch in keinster Weise D kritisiert. Fakt war doch, dass ALLE von einem rechtsextremen Überfall ausgegangen sind. Schliesslich wäre es ja nicht das erste Mal (Mölln, Solingen)... Es ist zwar lange her, aber vergessen wird so etwas nicht.

Wie würdest Du Dich fühlen, wenn DEINE Kinder tagtäglich durch eine Tür gehen müssten, in der verdeutlicht wird, dass sie nicht willkommen sind. Das sie, obwohl sie dort wohnen, nicht "zuhause" sind.

Ich kann noch, jetzt bist DU dran.:0141:

Und genau das ist es. Erdogan hat doch als erster geschrien, es dürfe kein zweites Solingen geben. Und es ist auch keines. Und, nein nicht ALLE sind davon ausgegangen. Und Beck schonmal garnicht.
Und ja, ich lebe im Ausland, ich integriere mich aber und bilde kein freiwilliges Kopftuchgetto.
 

KlausK

Well-Known Member
Nachdem ich das Wochenende mehr oder weniger auf der Autobahn verbracht habe, habe ich nun den ganzen Strang mal genau gelesen. Am Besten hat mir darin Alis Schlusssatz gefallen, trifft er doch den Nagel so richtig auf den Kopf. Mich wundert immer wieder, wie Menschen Situationen und Zustände in anderen Ländern beschreiben, ja selbst Dinge als Fakten nennen, obwohl sie nie dort waren, geschweige denn die Gegebenheiten selbst erlebt haben.
Tatsächlich sind Lebensmittel wie Obst und Gemüse in den Staaten deutlich teurer, als hier. Bei Steaks kann man hingegen schonmal ein Schnäppchen machen. Sprit ist nach wie vor deutlich billiger, hat sich aber in Florida in den letztzn 5 Jahren fast verdreifacht.
Soziale Absicherung ist persönliches Vergnügen, ich habe gerade gelernt, was eine Zahnbehandlung bei unserem Schwiegersohn kostet, obwohl der für amerikanische Verhältnisse gut versichert ist.
Oder was unsere Tochter bei ihrer Bandscheibengeschichte hingelegt hat.
Die angesprochene Auslandesversicherung für wenige Euro, wer das wohl bezahlt?
Ich kenne aus eigener Erfahrung ein ganzes Stück von unserer Welt, und das nicht nur, aber auch, als Urlauber. Ich habe und hatte auch das Vergnügen, in anderen Ländern das Arbeitsleben kennelernen zu dürfen und kenne insbesondere durch familiäre Bindungen die Staaten und das Leben dort recht gut.
Für mich ist eines klar: Besser als hier, und zwar so viel besser, als dass ich das hier aufgeben würde, ist es, wenn überhaupt, nur in ganz wenigen Fällen. Eigentlich fällt mir auch nach einigem Nachdenken kein solcher Fall ein. Diejenigen, die unbedingt rauswollen sollen herzlich gerne gehen. Wenn es dann schief geht, können sie ja immer wieer nach hier zurück, der Sozialstaat kümmert sich dann um sie. Nur den Flugschein, um den müssen sie sich selber kümmern
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Und genau das ist es. Erdogan hat doch als erster geschrien, es dürfe kein zweites Solingen geben. Und es ist auch keines. Und, nein nicht ALLE sind davon ausgegangen. Und Beck schonmal garnicht.
Und ja, ich lebe im Ausland, ich integriere mich aber und bilde kein freiwilliges Kopftuchgetto.

Was ist an dieser Aussage falsch??? Oder soll es ein 2. Solingen geben??? Es sind vielleicht nicht alle davon ausgegangen, aber die DEUTSCHEN Medien haben es Anfangs auch nicht ausgeschlossen (http://www.stern.de/politik/panorama/610127.html?q=Brand in Ludwigshafen)

Und über Beck will ich schon mal gar nichts sagen...

Was versteht Deutschland unter Integration? Was für eine Integration wird von Kindern verlangt, die in D geboren werden, auf deutsche Schulen gehen und zu 95 % deutsche Arbeitgeber haben??? Sie können besser Deutsch als ihre Muttersprache und haben von ihrer eigenen Heimat NULL Ahnung, da sie dorthin nur 1 mal im Jahr oder sogar alle 2 Jahre hingehen und das nur zum URLAUB... Es gibt unzählige ausländische Diskos, Bars, Restaurants und Kneipen, die jedes Wochenende überfüllt sind mit Jungen und MÄDCHEN (speziell auch Türkinnen)... An der Intelligenz von TÜRKEN kann ich auch nicht zweifeln, da es auch hier mittlerweile verdammt viele Anwälte, Ärzte, Staatsanwälte, Beamten, Polizisten, Lehrer, Professoren, Dipl. Ing., Architekten, IT, Apotheker, Dolmetscher etc etc gibt. Also, was wird denn von den AUSLÄNDERN verlangt? Das sie ihr Kopftuch ablegen? Was hat denn das Kopftuchtragen mit der besch*** Integration zu tun??? Das ist doch deren Glauben!!! Bist Du gläubig und trägst viell. ein Kreuz? Nehmen wir mal an es wäre so. Würdest Du im Ausland Deinen Glauben ablegen, nur wegen der Integration??? ICH NICHT!!!

Außerdem kannst Du kein KOPFTUCHGHETTO bilden. Du bist ja kein Moslem... :taets:
 
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