Florida im November

emsar39

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Ich glaube so langsam wird es mal Zeit euch einen bebilderten Bericht von unserem ersten Florida Trip zu präsentieren. Die Tipps und Berichte hier im Forum waren uns eine echt große Hilfe bei der Planung und haben uns einige Highlights im Urlaub beschert.
Wir, das sind Denise und Andy, waren bereits mehrfach in den USA und sind meist im Westen des Landes unterwegs da einer unserer besten Freunde seit ein paar Jahren in Nevada lebt und Las Vegas ein toller Ausgangspunkt für viele Touren ist. In Nashville haben wir meine Tante als Anlaufstelle, auch dort waren wir schon unterwegs – aber dazu kommt im Bericht noch mehr.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen, Zwischenrufe, Lob, Tadel und Fragen sind ausdrücklich erwünscht!

Eckdaten:

05.11.2015 bis 20.11.2015
Hinflug: Delta DUS-ATL-MIA
Rückflug: Air France MIA-CDG-DUS
Mietwagen: IFAR von Alamo (Masterpaket)
Reiseplanung: 100% in Eigenregie ohne Reisebüro

Prolog:

Am Tag der Buchung hab ich voller Vorfreude „noch 119 Tage…“ an die Pinnwand in der Küche geschrieben – im Nachhinein gesehen keine gute Idee! Jeden Tag muss man lesen wie ewig lange es noch dauert bis man wieder im Land der Träume ist, da werden Monate zu gefühlten Jahren (ist das vielleicht eine seltene Abart des Borderline Syndroms?!?)
Durch die noch nötigen Buchungen rund um den Flug, von Parkplatz über Mietwagen bis Hotel, und Ausarbeitung der Strecke verging die Zeit dann doch irgendwie und Ende Oktober wurden die Koffer gepackt…

Tag 1: 05.11.2014

Von Düsseldorf sind wir noch nie geflogen und da wir nicht wissen wie stark der Berufsverkehr dort wird, starten wir schon um 5.00Uhr auf die 180KM weite Anfahrt. Trotz starkem Regen erreichen wir gegen 7.00 unser Ziel, ein Parkhaus direkt am Airport. Mit 80€ für 15Tage parken inklusive Sky Train zum Terminal sind die Kosten um Welten günstiger als in Frankfurt.
Unseren Abfertigungsschalter mussten wir erst mal suchen, ich finde FRA ist besser beschildert und übersichtlicher, aber wir waren an diesem Morgen trotzdem die Ersten die direkt nach Öffnung die Koffer abgaben.
Der Flug lief, wie von Delta schon gewohnt, problemlos und pünktlich, so dass wir bereits 15 Minuten vor der geplanten Zeit in Atlanta amerikanischen Boden betreten konnten. Die Immigration an den Automaten war zwar neu für uns, spart aber echt viel Zeit. Ein kurzes Gespräch mit dem Officer, Koffer durch den Zoll bringen, ein schneller Imbiss und schon sitzen wir im nächsten Flieger nach Miami, wo es bei Ankunft um 17.00 Uhr regnet – toll, das hatte ich auch zuhause (hies das hier nicht Sunshine State?).
Denise bezog Stellung am Kofferband und ich musste erst mal vor die Tür meine Nikotinsucht befriedigen. Im Regen merkte ich dann den Unterschied zwischen Regenwetter zu Hause und in Florida – der Regen hat eine angenehme Temperatur, fast wie unter der Dusche. 2 Stockwerke weiter oben fanden wir die Bahn zum Rental Car Center, ignorierten dank Bypass Ticket die Warteschlange am ALAMO Schalter und ergatterten in der SUV Choiceline einen nagelneuen Ford Escape mit gerade einmal 1600 Meilen auf der Uhr.

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Auf dem Weg in unser erstes Hotel dieser Reise, das Fairway Inn Florida City, machten wir dann Bekanntschaft mit dem abendlichen Verkehr in Miami, für 30Meilen brauchten wir weit über eine Stunde. Nach dem Einchecken musste noch der Grundeinkauf für die nächsten 2 Wochen bei Walmart stattfinden bevor wir bei Applebee´s einkehrten und uns „2 for 25“bestellten. Bei diesem Menü, das Applebee´s in allen Filialen anbietet, bekommt man eine Vorspeise für 2 zum Teilen und anschließend jeder ein Hauptgericht . Für 5$ mehr wird die Auswahl größer – einfach mal hingehen, für uns ist es ein Stammlokal in jedem USA Urlaub geworden.

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Zurück im Hotel, eine sehr gepflegte und saubere Anlage, will Denise direkt schlafen gehen deshalb ziehe ich alleine noch weiter um mich im Travelodge schräg gegenüber mit Claudia und Patrick die wir hier im Florida Forum kennen gelernt haben auf ein Bier zu treffen. Während wir unsere Pläne abgleichen um zu sehen was wir in den nächsten Tagen gemeinsam unternehmen können bekommen wir kurz Gesellschaft von einem Waschbären der allerdings zu schnell wieder weg war, als das man ihn hätte Fotografieren können.
[FONT=&amp]Eine Stunde später bin ich auch wieder im Zimmer, morgen nach dem Frühstück wollen wir nach Key West[/FONT]
 

Nihla

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Hallo,
da bin ich dabei, haben heuer in etwa zu eurem letztjährigen Reisezeitraum (31.10. - 17.11.) eine Floridareise gebucht :002: - da kann ich sicherlich noch den ein oder anderen Tip von euch übernehmen!
lg Nihla
 

Die hex

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Oh ich freu mich , ein neuer Bericht, schreibt bitte schnell weiter, eure Bilder und der Text sind super!

LG
Hex
 

emsar39

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Tag 2: 06.11.2014


Heute früh begrüßt uns Florida mit angenehmer Wärme und strahlendem Sonnenschein. Denise war etwas früher wach und hat mir schon aus der Lobby einen Kaffee besorgt. Der Frühstücksbereich wird gerade umgebaut und ist dadurch wohl etwas kleiner als sonst, deshalb entscheiden wir uns noch vor dem Frühstück kurz im Walgreens nebenan nach Sonnenbrillen und Mützen zu schauen. Als wir mit unserer Beute zurück waren wurde gerade ein Tisch frei an dem wir uns bei frischen Waffeln und Bagels für den Tag stärkten.
Nach dem Füllen der gestern für 6 Dollar erstandenen Styropor-Kühlbox mit Wasser, Cola und Eiswürfeln geht es mit nagelneuer Sonnenbrille auf der Nase gen Süden. Das Travelodge liegt direkt am South Dixie Highway der nach wenigen Meilen zum Overseas Highway wird, der dann bis Key West durch geht. An der Hotelausfahrt vermeldet das Navi „Dem Strassenverlauf 123 Meilen folgen, dann haben sie ihr Ziel erreicht!“ und ich glaube etwas Frustration in der Stimme vernommen zu haben, da es aus Sicht des Gerätes wohl eine eher langweilige Fahrt wird…

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Für mich geht damit allerdings ein Traum in Erfüllung. Seit ich in den frühen 90ern bei `RTL plus` das erste Mal die Florida Keys sah, präsentiert von Björn Hergen Schimpf in seinem Reisequiz „Ein Tag wie kein anderer“ (warum komm ich mir bloß grade so alt vor?!?), fasziniert mich diese Strecke aus kleinen Inseln und Brücken. Die Strecke verleitet dazu hier und da mal an zu halten um die Shops und Souvenirläden zu besuchen oder einfach ein paar Fotos zu knipsen.

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Ein Stopp war allerdings ganz und gar unfreiwillig…
Gut sichtbar stand am Straßenrand ein Streifenwagen, der Officer hatte offensichtlich gerade einen Autofahrer kontrolliert und wollte nun wieder einsteigen. Ich dachte noch „naja, die 60 statt 55 mph werden ihn wohl nicht interessieren“ und zog, freundlich wie ich nun mal bin, ein Stück nach links an den Mittelstreifen um den armen Kerl nicht zu überfahren. Als ich dann Sekunden später das Blaulicht im Rückspiegel sah bin ich, auch wieder freundlich wie ich nun mal bin, deutlich nach rechts gefahren und habe verlangsamt um ihn passieren zu lassen – wollte er aber wohl nicht!
Also anhalten und brav im Auto sitzen bleiben, die Fenster runter und den Motor aus, Hände bleiben am Lenkrad, so habe ich es mal gelesen und es war auch offenbar ganz richtig. Nach der Durchsicht unserer Papiere folgte eine Belehrung, dass man die Fahrbahn in einer solchen Situation komplett zu wechseln hat und gefälligst langsamer zu fahren hat. Das Wort LANGSAM kannte er auch auf Deutsch, gekostet hat es übrigens nichts.
Da wir trotz allem noch gut in der Zeit lagen legten wir einen Stopp am Turtle Hospital auf Marathon, unmittelbar vor der berühmten „Seven Mile Bridge“ ein. Der Eintritt von 18 Dollar p.P. für eine geführte Tour kommt zu 100% dem Erhalt der Tierklinik zu Gute und ist sicher gut angelegtes Geld. Wir haben einiges über Meeresschildkröten erfahren und der Besuch dort hat sich sicher gelohnt, allerdings war es dann doch irgendwann zu viel wenn man die komplette Lebensgeschichte jedes einzelnen Tieres erzählt bekommt. Trotzdem ist ein Besuch dort empfehlenswert.

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Auch auf der Weiterfahrt in die südlichste Stadt der USA wird die Strecke keine Sekunde langweilig, die Impressionen die da auf einen einwirken kann man nur schlecht beschreiben.
Am südlichsten Punkt der kontinentalen USA muss man Schlange stehen, um ein Bild machen zu können und in dieser Warteschlange sehen wir auch Claudia und Patrick wieder, was mir die Verabredung zum Abschlussbierchen am Abend sichert. Nach der Fotosession schlendern wir noch ein Stückchen gemeinsam die Duval Street entlang, bevor sich unsere Wege wieder trennen. Für uns Beide gibt es Burger bei Denny´s gefolgt von ein bisschen Shopping, dann treten wir die Rückfahrt an.

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Den kleinen Strand, den wir uns für den Sonnenuntergang ausgesucht hatten, haben wir leider nicht rechtzeitig erreicht, so dass wir den Sundown nur im Rückspiegel des Autos sehen konnten. Das ist jetzt nicht unbedingt unsere Definition von romantisch, aber es war trotzdem ein gelungener Tag.

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emsar39

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Ups... Und ich kann das nicht mehr ändern... Vielleicht liest ja ein Admin mit und kann das verbessern??
 

Nihla

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Auf die Strecke die Keys hinunter freue ich mich auch schon seeeehr .... da könnte es zum ersten Mal Diskussionen geben wer das Auto fahren darf :035: ....
 

emsar39

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Tag 3: 07.11.2014



Für heute gibt es noch keinen festen Plan und so gehen wir nach dem Frühstück in das Florida Info Center, das sich auf dem Hotelgelände befindet. Ich mag diese Visitor Center, die man in den USA in jeder Region findet, man bekommt dort Broschüren über viele Attraktionen, Parks und Sehenswürdigkeiten aus der näheren und weiteren Umgebung sowie eine nette, persönliche Beratung wenn man das möchte. Nachdem wir uns mit genügend Infos über die Umgebung versorgt hatten, beschließen wir uns heute die Everglades unter die Räder zu nehmen.
Während ich die Kühlbox bestücke und das Navi mit den Daten füttere besorgt mir Denise noch einen Kaffee für unterwegs, so ausgerüstet geht es zum Everglades National Park. Der Nordeingang liegt am Stadtrand von Homestead und ist mit dem Auto in knapp über 10 Minuten erreicht, mit dem Ticket für 10$ pro Fahrzeug kann man den Park 7 Tage lang besuchen.
Erstes Ziel ist das Ernest F. Coe Visitor Center unmittelbar nach der Einfahrt. Darin gibt es neben einem 15 Minuten Film über die Glades in Dauerschleife eine große Ausstellung mit einigen Exponaten und reichlich Interessantes über die dortige Flora und Fauna. Die Park Ranger beantworten gerne alle Fragen, einige sogar auf Deutsch, wobei ich im Urlaub dann doch lieber auf Enolisch rede.
Weiter geht es zum ersten Parkplatz im Park am Anhinga Trail. Der Parkplatz ist voller Warnschilder, die vor Valtures, zu deutsch Geier, warnen. In den Everglades haben diese überaus hässlichen Vögel einen recht außergewöhnlichen Fetisch entwickelt – für Türdichtungen, Scheibenwischer und alles was man noch so mit einem spitzen Schnabel von Autos demontieren kann. Aus diesem Grund liegen in großen Kisten kostenlos Planen bereit, mit denen man sein Auto abdecken kann. Man kommt schon ins Schmunzeln wenn Urlauber aus aller Herren Länder sich auf einem Parkplatz in Florida treffen und sich als „Hobby Christo´s“ daran versuchen Autos in Plastikfolie zu verpacken.

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Nach dem auch unser Ford verhüllt war wie das Reichstagsgebäude 1995 begaben wir uns auf den Anhinga Trail, der etwa einen Kilometer lang über Holzstege durch die Sumpflandschaft führt. Wenn man eine Zeit lang stehen bleibt und das Wasser ein bisschen beobachtet kann man tolle Jagdszenen beobachten, mir hatte es besonders ein Vogel angetan der im 20 Sekunden Takt kleine Fische aus dem Wasser pickte und mit dieser Frequenz sicher den Neid vieler Angler auf sich zieht. Leider sahen wir nur einen einzigen Alligator der in großer Entfernung vorüber schwamm.

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Der nächste beschilderte Trail, der vom selben Parkplatz aus startet, geht ein Stück weit durch einen Wald, in dem es vor kleinen Echsen nur so wimmelt. Es war zwar ein netter Zeitvertreib die Miniechse zu suchen nachdem man das Rascheln im Laub gehört hat und der Schatten unter den Bäumen ist eine tolle Abwechslung nach anderthalb Stunden in der prallen Sonne aber unter dem Strich eigentlich unspektakulär.

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Wir entschließen uns den Parkbesuch an dieser Stelle ab zu brechen und weiter zur Loop Road zu fahren, vielleicht packen wir es ja in den nächsten Tagen noch einmal hier her. Die Loop Road hatten wir uns schon zu Hause als Ziel gesetzt und im Navi gespeichert, bei diesem Wetter dort hin zu fahren war im nach hinein gesehen die absolut richtige Entscheidung.
Die Loop Road ist auf den ersten Meilen noch geteert und wird dann zum Schotterweg. Nach verlassen des Tamiami Trail hat man zunächst noch Häuser entlang der Loop auf der linken Seite und rechts befindet sich ein Wasserlauf. Dort entdeckten wir unseren ersten Alligator in freier Wildbahn. Etwas skurril erscheint das aus Sicht eines Europäers ja schon – rechts liegt der Alligator in der Sonne, links steht die Kinderschaukel im Vorgarten, Distanz dazwischen etwa 10 Meter. Im weiteren Verlauf der Strecke sahen wir noch etwa 30 Alligatoren, unzählige Vögel von beängstigend groß bis klein in den schönsten Farben und ein paar Schlangen, teilweise mitten auf der Straße ohne die Absicht diese mal kurz zu verlassen damit wir passieren können.

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Das Alligatoren so scheue Tiere sind hätten wir nicht für möglich gehalten. Eine Annäherung bis auf etwa 3 Meter lassen sie zu bevor sie flüchten. Natürlich haben wir darauf geachtet das wir uns so genähert haben, dass keine Möglichkeit besteht angegriffen zu werden, also immer vom stumpfen Ende aus ran gehen...

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Die Strecke durch die urwaldartige Umgebung ist ist einfach einmalig und kaum zu Beschreiben, nehmt euch einfach ein bisschen Zeit wenn ihr in der Nähe seid und schaut es euch an, wir haben dort fast 4 Stunden verbracht.

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Die Rückreise erfolgte über den Tamiami Trail und endete mit einem Abendessen im Outback Steak House.
 

emsar39

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Tag 4: 08.11.2014


An unserem vorerst letzten Tag im Süden Floridas werden wir uns Miami ansehen, wir wollen nicht den ganzen Tag im Auto sitzen und deshalb wollen wir uns ertstmal mit dem kostenlosen Metromover eine Übersicht über die Stadt verschaffen. Ausgangspunkt soll eine der südlichen Haltestellen, also Brickell oder Financel Distrikt werden, je nach dem bei welcher Station wir einen Parkplatz finden. Da wir ja inzwischen ein paar Ortskenntnisse gewonnen hatten, umfuhren wir alle Mautstraßen und nahmen den Weg durch Homestead über den South Dixie Highway.

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Das Parken gestaltete sich aus zweierlei Gründen als schwierig:
Zum Einen kamen wohl noch mehr Leute an diesem Samstag auf die Idee im südlichen Miami zu parken und blockierten somit unsere potentiellen Parkplätze und zum Anderen blendete unser Navi in der 3D Darstellung alle Hochhäuser im Vordergrund ein, so dass nahezu keine Straßen mehr zu sehen waren – nie wieder ein chinesisches Navi!!
Nach längerer Irrfahrt durch die verstopfte Stadt landeten wir irgendwann in der 12. Straße SE, die an einem großen Privatparkplatz endet. Auch wenn dort unzählige Schilder darauf hinweisen das dieser Parkplatz nicht öffentlich ist, fragten wir den Mann an der Schranke wo denn der nächste „Public Parking Lot“ ist und er sagte uns, dass wir für 20$ bis abends hier parken können. Wir mussten versprechen bis um 19.00 Uhr wieder weg zu sein und der Geldschein verschwand, ohne das wir einen Beleg oder einen Parkschein erhalten hätten, in seiner Tasche...

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An der Metromover Station erwartete uns ein Schild mit der Aufschrift „Closed“. Als wir an der nächsten Station eine Hinweistafel der selben Art fanden und nach fragten, erfuhren wir das das komplette Metromover System an diesem Wochenende wegen Wartung geschlossen bleibt, als Alternative stehe die kostenpflichtige Metrorail oder Busse zur Verfügung. Die Metrorail Tickets am Automaten erstanden wir unter Mithilfe eines jungen Mannes, es ist recht verwirrend an diesem Automat, und fuhren damit zum Goverment Center in der Innenstadt.

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Die Weiterfahrt zum Bayside Marketplace mit den Ersatzbussen war recht Abenteuerlich. Die Fahrerin kannte nur die Pedalstellungen „Vollgas“ und „Vollbremsung“, war sehr unfreundlich und schlecht gelaunt (man kann Fahrgäste anmeckern, muss man aber nicht...) so dass wir uns einig waren den Rückweg zum Goverment Center später zu Fuß zu gehen.

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Nach mehrstündigem Spaziergang im Bereich Marketplace, Hafen und Downtown und kurzer Rückfahrt mit der Bahn holten wir unser Auto wieder ab und fuhren weiter nach Miami Beach. Dort war heute, was wir nicht wussten, wohl eine große Veranstaltung (offenbar eine Modenschau) direkt auf dem Ocean Drive was die Sperrung einiger Seitenstrassen und den temporären Wegfall vieler Parkflächen zur Folge hatte. Wir bekamen einen Parkplatz auf der Westseite der Insel wo wir wenigstens den Ausblick auf Miami genießen konnten und beschlossen den Art Deco Distrikt beim nächsten Floridaurlaub zu besichtigen.

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Zurück in Florida City gab es, zur Freude von Denise, noch einen Bummel durch das Florida Keys Outlet Center und ein Abendessen bei Dennys gegenüber unseres Hotels da wir den zum Zimmer gehörenden 15% Gutschein los werden wollten.
 
H

Heeeschen

Guest
Wow - sechs Kreuzfahrtschiffe auf einmal im Hafen - das hab ich noch nicht gesehen :)
Toller Bericht - freue mich auf die Fortsetzung :)
 

emsar39

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Tag 5: 09.11.2014


An diesem morgen müssen wir packen, denn heute Abend wollen wir in Fort Myers sein. Hätten wir vorher gewusst um wie viele Welten schlechter das Hotel dort sein würde, wären wir wohl noch in Florida City geblieben...

Nach einem ausgiebigen Frühstück an diesem trüben und verregneten Tag packen wir alles in den Kofferraum, checken aus und machen uns, der Tradition wegen mit einem Styroporbecher voller Kaffee für mich, auf den Weg zur Everglades Alligator Farm. Die dort geplante Airboat Tour wäre zwar bei Sonnenschein sicher schöner, aber vielleicht erwischen wir ja ein paar trockene Minuten.
Auf halber Strecke dorthin kommen wir bei „Robert is here“ vorbei, ein Fruchthandel und Farm Market. Wenn uns heute schon die Sonne nicht mit Vitamin D versorgen will, gleichen wir das eben mit Vitamin C aus frischen Früchten aus! Die Auswahl ist dort zwar riesig, allerdings kommt nur ein Teil davon aus Florida, einen Importwarenanteil von etwa 50 Prozent hätte ich in einem Farm Direktverkauf jetzt nicht erwartet. Trotz dem waren die von uns erworbenen Früchte allesamt lecker, frisch und für landwirtschaftlich Interessierte gibt es hinter dem Shop noch ein paar alte Traktoren zum anschauen.
Bei Ankunft an der Alligator Farm schüttet es wie aus Eimern, dass das noch steigerungsfähig ist sollten wir später noch erleben. Wir buchten den Eintritt inklusive Airboat Tour und erstanden, des Wetters wegen, diese modischen Einwegregenmäntel die irgendwie an eine zu dünn geratene, löchrige Mülltüte erinnern.
Als erstes stand die Alligator Fütterung auf dem Programm. Dieses Event ist leider nicht so toll, wie wir es erwartet hätten. Je näher der Zeitpunkt der Fütterung kommt, desto mehr Allis finden sich an der Futterstelle ein, die innere Uhr dieser Tiere scheint prima zu funktionieren. Der Tierpfleger kommt mit einem Eimer voller Fleischstücke, wirft diese (ohne den Eimer) in die Menge der Tiere und ist nach knapp 5 Minuten wieder verschwunden. Das Gehege ist übrigens so voll, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sich die Alligatoren dort wirklich wohl fühlen.

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Also hoffen wir mal, dass die Schlangenshow besser wird. Unter dem bereits sehr löchrigen Dach, unter dem diese Show statt findet, waren an diesem Tag etwa 30 Leute. Es werden mehrere Schlangen gezeigt und wer möchte kann eine der Pythons halten. Die ganz große gibt es nur mit dem Pfleger zusammen, die kleineren darf man auch alleine halten, die komplette Präsentation ist touristengerecht auf leicht verständlichem Englisch.

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Die erste der normalerweise halbstündlich beginnenden Airboat Touren, die wir nehmen wollten, fiel wegen des Regens aus. Eine echt gute Entscheidung, denn dreißig Minuten später, als die Fahrt dann wirklich statt fand, regnete es noch mehr! Ich weiß zwar nicht wie man „es schüttet wie aus Eimern“ steigern kann, aber es geht!!!

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Auf dem Airboat sitzend kommt der Regen waagrecht von vorne und fühlt sich in etwa an, als würde man mit Splittsteinchen beworfen. Es bleibt einem nichts anderes übrig als die ganze Fahrt über nach unten zu schauen. Ich hab auf dieser Fahrt zwar nix von den Everglades gesehen, aber kenne den Boden des Airboats jetzt in- und auswendig. Und wenn man obenrum ja eh schon nass ist vom Regen und einen nassen Po von der Sitzbank hat, ist es auch gar nicht mehr so schlimm das bei jedem U-Turn den der Verrückte am Steuer macht eine tsunamiartige Welle durch das Boot schießt und in die Schuhe läuft.
Könnt ihr euch vorstellen wie froh wir waren alle unsere Klamotten wegen des heutigen Hotelwechsels im Auto zu haben?
Nach dem Umziehen auf dem Rücksitz entschließen wir uns auf der Weiterfahrt nach Fort Myers ein zweites Mal die Loop Road zu befahren. Leider sahen wir bei diesem Schmuddelwetter keine Alligatoren mehr, die wohl nur dort gerne in der Sonne liegen, dafür unendliche Massen von Vögeln. Die meisten waren diese hässlichen Geier.

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Am frühen Abend kamen wir in unserem Hotel, dem Travellodge Fort Myers, an. Ich frage mich bis heute, warum ich diese Zimmer nicht direkt reklamiert habe, wahrscheinlich weil ich einfach nur noch unter die Dusche wollte, essen und ins Bett. Alle Mängel in diesem Zimmer auf zu zählen würde wohl länger dauern, als einfach das zu Beschreiben was in Ordnung war – nämlich NICHTS! Es gab kein einziges unbeschädigtes Möbelstück in diesem Raum, Dreck war überall, Kaffeemaschine und Föhn ohne Funktion. Brandlöcher in der Bettwäsche, undichte Wasserleitungen, … Ich könnte unendlich viel aufzählen.
Dafür war das Abendessen in „Ford´s Garage“ ein echtes Erlebnis. Das Restaurant ist voll auf das Thema Auto ausgelegt, das fängt mit einem Ford T-Model hinter der Theke auf einer Hebebühne an, geht über den Werkzeugwagen der als Tresen am Eingang steht bis zu den Türklinken die durch Zapfhähne einer Tankstelle ersetzt wurden. Leider hatte meine Kamera Probleme mit den Lichtverhältnissen und ich kann euch nur wenige Bilder bieten.

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Den Waschraum finde ich eine besonders toll gelungene Idee.

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Besteck wird in einem „Öl-Lappen“ mit Schlauchschelle gereicht. Der größte Burger der dort geboten wird ist der „Henry Fords Hub Cap“ mit 10 Pfund Fleischeinlage in einem Brötchen so groß wie ein Rad des Ford T. Wer mal viel Hunger hat kann sich ja diesen 125$ Burger bestellen.

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emsar39

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Tag 6: 10.11.2014


Nach dem Regentag gestern scheint heute wieder die Sonne, so dass wir den geplanten Strandbesuch starten können. Entgegen unserer Gewohnheiten packen wir erst die Koffer ins Auto und gehen danach zum Frühstück, da wir das Gepäck nicht unnötig lange in dieser Bruchbude lassen wollen.

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Das Frühstück verdient zwar sicherlich keinen Michelin Stern, war aber angesichts der sehr tief gesteckten Erwartungen nach diesem Zimmer besser als erwartet. Am Front Desk machte ich meinem Unmut noch etwas Luft, zählte die endlosen Mängel auf und gab die Zimmerschlüssel ab. Das Mädel am Checkin machte ein bisschen den Eindruck, so etwas bereits gewohnt zu sein – wen wunderts...
In Fort Myers Beach ergattern wir einen Parkplatz für 10$ direkt am Strand und freuen uns bei ca.90 Grad Fahrenheit morgens um 9.30 Uhr über einen fast leeren Strand. Der Sandstrand an der Golfküste zieht sich über mehrere Kilometer hin und da uns heute nicht nach baden gehen ist, laufen wir in der strahlenden Sonne ein wenig umher um wenigstens ein bisschen Bräune mit nach Hause zu nehmen. Auf der Straße vor dem Strand, dem Estero Blvd., durchstöbern wir noch einige Souveniershops und vertilgen zum Mittag leckere Hotdogs an einer der Buden.

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Da es doch wieder später geworden ist als geplant und wir erst gegen 15.00 Uhr aufbrechen, fällt die Fahrt an der Küste entlang über Tampa aus und wir nehmen die direkte Strecke nach Kissimmee wo wir Claudia und Patrick wieder treffen werden. Wir haben das selbe Hotel gebucht und wissen somit schon vorher, dass uns nicht wieder eine Absteige wie das Travellodge in Ft. Myers erwartet.
Unsere Zimmer liegen natürlich an entgegengesetzten Enden des weitläufigen Komplexes aber wenigstens haben wir wieder deutschsprachige Gesellschaft für das Tagesabschlussbierchen. Da es heute zeitlich schön passt fahren wir gemeinsam im Town & Country der Beiden ins Outback Steakhouse zum dinieren.
 

Goofy

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Florian B.

Well-Known Member
In diesem versifften Zimmer habt ihr übernachtet und sogar noch "Hotel" gefrühstückt? :0096:
Da möchte ich ja nicht wissen, wie es in deren Küche ausschaut. :0025:

... das erträgt man ja noch nichtmal mit 2,5 Promille... unsere Bude in NY damals war schon schräg, aber DAS hätte ich nicht akzeptiert.
 

Tweety40

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Hut ab vor eurem Mut in diesem Zimmer zu übernachten.
Ich wäre wahrscheinlich schreiend rausgerannt.

- - - - - Beitrag zusammengeführt - - - - -

... das erträgt man ja noch nichtmal mit 2,5 Promille... unsere Bude in NY damals war schon schräg, aber DAS hätte ich nicht akzeptiert.
Flo ich glaube um die Bude zu ertragen,gibt's gar nicht genug Alkohol.
Das ist einfach ekelig:wuerg:
 

emsar39

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In diesem versifften Zimmer habt ihr übernachtet und sogar noch im "Hotel" gefrühstückt? :0096:
Da möchte ich ja nicht wissen, wie es in deren Küche ausschaut. :0025:

Das Allermeiste war eh verpackt es gab Einweggeschirr, also eigentlich gefahrlos. Ich kann im Nachhinein aber auch nicht verstehen warum ich nicht direkt wieder raus bin!
 
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