Fotografie und Objektivfrage - ich habe keine Ahnung, weiss aber was ich will ....

Villa Tropical Breeze

Well-Known Member
:035:

Habe schon so oft hier von Tips und Tricks der Fotoprofis gelesen - jetzt brauche ich mal Hilfe.

Ich möchte mir eine Kamera zulegen, um Immobilienfotos - insbesondere im Innenbereich - anzufertigen. Oftmals ist es aber so, dass man die Räume beim Fotografieren nicht komplett aufs Bild bekommt. Dann nimmt man - glaube ich - ein Weitwinkelobjektiv ? :0103: ( ich sehe schon die ersten, wie sie sich auf die Schenkel klopfen - ist der blöd, oder was ? ) Die Wände erscheinen dann oft rund
_wsb_466x236_bad+klein+2.jpg


wie auf diesem Bild. Bin ich auf dem richtigen Weg ?

Was genau muss ich mir da zulegen ? Liebäugeln tue ich mit der Nikon D5100 plus was auch immer Objektiv mit der Brennweite ( heisst das so ? ) XXX

Und jetzt kommt ihr - aber bitte nicht lachen :022:

Gruss
Volker
 
J

Jochen

Guest
Warum sollte man über eine Frage den Kopf schütteln? Kein Mensch kann alles wissen...

Weitwinkelobjektiv ist richtig - je kleiner die Zahl für die Brennweite (z. B. 12mm) desto weiter der Winkel der Aufnahme, also destomehr vom Raum bekommst du aufs Bild. Wenn die Zahl noch kleiner wird, dann wird es irgendwann ein "Fischauge" welches am meisten aufnimmt aber auch die stärksten Verzerrungen hervorruft.

Für die Immobilienaufnahmen würde ich vor allem ein lichtstarkes Objektiv (Blendenzahl 2, 8 oder kleiner) um möglichst Blitze vermeiden zu können und ein Stativ für Panoramaaufnahmen empfehlen. Bei den Panoramen setzt man per Software mehrere aneinander anschließende Bilder zu einem Panorama zusammen. Es gibt auch kompakte Kameras die diese Funktionalität bereits integriert haben.
 

frank_gayer

Well-Known Member
Hallo,

die DSLR-Fotografie ist eine Sache für sich, denn auch hier wirst Du viele Tipps erhalten und viele werden sich widersprechen. In erster Linie macht es Sinn zuerst mal einen Body auszusuchen. Ob das dann Nikon, Canon oder eine ganz andere Marke wird ist unrelevant, da dies für Eure Art von Fotografie nicht die große Rolle spielt. Wichtig ist dabei dass Ihr bei der Objektivwahl etwas genauer hinschaut. Innenaufnahmen bedeuten zumeist "dunklere Atmosphäre" als draussen. Habt Ihr von Eurem Haus schon mal profesionelle Fotos machen lassen und wart dabei wie diese gemacht wurden ? Wenn ja, wisst Ihr sicher dass es oft nicht auf das Material ankommt sondern darauf wie die Beleuchtung ist usw.

Für ein Bild wie oben benötigst Du mit Sicherheit ein Weitwinkel, ich denke mal das sollte min. 18mm oder sogar weniger haben. Kommt darauf an ob dann Eure Kamera einen Crop von 1,3 oder mehr hat oder eben nicht. Je mehr Crop desto weniger Brennweite benötigst Du.

Wenn einige der Räume nicht genügend ausgeleuchtet sind durch Fenster bzw. Licht wäre es auch gut einen Blitz zu haben oder zumindest ein Stativ damit Ihr bei längeren Belichtungszeiten nicht verwackelt. Besser wäre es ein Objektiv mit geringer Blende zu kaufen aber die sind halt recht teuer.

Hier hilft aber nur erstmal nachlesen und selbst ein Bild machen, das wäre hier zuviel zu erklären.
 

Villa Tropical Breeze

Well-Known Member
super - tausend Dank Euch Beiden !

Wenn ich das richtg verstanden habe, wäre so ein Objektiv das was ich suche - richtig ? Kann ich denn damit auch "normale" Fotos machen oder muss jedesmal das Objektiv gewechselt werden ?

Die Blendenzahl ( wie Jochen empfiehlt ) konnte ich dabei jetzt nicht ausmachen. Ist das vielleicht die Bezeichnung F/3,5 ? Dann wäre das nicht optimal - korrekt ?

.wink:
Gruss aus Cape Coral
Volker
 

dani77

Well-Known Member
Das von dir verlinkte Objektiv wäre genau das falsche...durch das 8mm Fisheye bekommst du nur sehr stark verzerrte Bilder. Um einen realen Eindruck eines Raums zu vermitteln völlig verkehrt. Gib mal in der Google Bildersuche "8mm Fisheye" ein, dann weisst du was ich meine.
"Normale" Bilder sind damit ebenfalls nicht drin, dafür benötigst du auf jeden Fall ein anderes Objektiv mit mehr Brennweite.
Für deine Zwecke würde ich eher das Weitwinkel hier empfehlen:
Tamron 10-24mm F/3,5-4,5 SP Di II LD ASL IF Objektiv: Amazon.de: Kamera Foto
 
Zuletzt bearbeitet:
J

Jochen

Guest
super - tausend Dank Euch Beiden !

Wenn ich das richtg verstanden habe, wäre so ein Objektiv das was ich suche - richtig ? Kann ich denn damit auch "normale" Fotos machen oder muss jedesmal das Objektiv gewechselt werden ?

Die Blendenzahl ( wie Jochen empfiehlt ) konnte ich dabei jetzt nicht ausmachen. Ist das vielleicht die Bezeichnung F/3,5 ? Dann wäre das nicht optimal - korrekt ?

.wink:
Gruss aus Cape Coral
Volker

Hallo Volker,

so ein Objektiv wäre eher weniger geeignet - wenn Du mal bei Google Bilder den Begriff Fisheye eingibst wirst Du gleich sehen warum - die Verzerrungen sind extrem wie z. B. hier:

01.jpg


Hier siehst Du eine Auswahl und einen test für geeignete Objektive: Nikon Weitwinkel-Zoom: Ultra-Weitwinkel-Objektive fr Nikon-DSLR im Test - CHIP Online
Ich würde da das zweitplazierte empfehlen, das ist ein Objektiv mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, ist das lichtstärkste und macht wirklich gute Bilder.
Allerdings sind diese Objektive alle nur sehr bedingt für "normale" Aufnahmen zu verwenden, eigentlich nur für Architektur- und Landschaftsaufnahmen - also muss man das Objektiv für andere Zwecke wechseln.
Grundsätzlich muss man bei ernsthafter DSLR-Fotografie immer davon ausgehen das man mehr Geld für die Objektive als für den Kamera-Body ausgibt - was aber nur auf den ersten Blick unverhältnismäßig erscheint: Die Objektive behält man in der Regel immer und wechselt nur hin und wieder zu einem neueren Body - die Objektive verlieren auch in der Relation zum Body kaum an Wert, vorausgesetzt sie werden gut gepflegt. Das hat auch den Vorteil das man einen vermeintlichen Fehlkauf eines Objektivs meist nur mit sehr geringem Verlust beim Wiederverkauf bezahlen muss...

Grundsätzlich ist es so das man die beste Qualität in der Regel mit sogenannten Festbrennweiten erzielt - das machen aber die wenigsten Amateure und ist auch nur für Profis oder Qualitätsfreaks notwendig. Zu Anfang würde ich Dir zusätzlich für die "normalen" Fotos ein Reisezoom empfehlen und da zum Einstieg das Tamron Europe:AF 18-270mm F/3,5-6,3 Di II VC LD Aspherical [IF] Macro empfehlen - das ist kompakt, leicht, bietet eine vernümftige Abbildungsqualität für den Preis und erschlägt alle Anwendungen von der Landschaftsaufnahme im Weitwinkel bis zum Super-Tele für Tieraufnahmen oder andere weit entfernte Objekte.

Ach so, die Blende: Deine Vermutung ist richtig: F 3,5 bezeichnet die größtmögliche Blende. Je kleiner die Zahl desto besser kann man noch bei relativ wenig Licht fotografieren. Für Aufnahmen draußen reicht 3,5 bei Tageslicht locker aus, auch größere Zahlen je nach Objekt bzw. Belichtungszeit, bei Innenaufnahmen ist dann schon meist ein Blitz fällig.
Man kann bei den Kameras auch die Lichtempfindlichkeit (den ISO-Wert) verstellen - je höher desto empfindlicher. Der Nachteil daran ist: Je höher man den Wert einstellt desto "körniger" (sogenanntes Bildrauschen) wird das Bild. Hier kommt die Kameramarke bei den DSLRs ins Spiel: Nikon ist bekannt dafür das sie sehr gute LowLight-Fähigkeiten haben, also auch bei höheren ISO-Werten noch gute Ergebnisse liefern - daher wird die Marke von Porträt- und Landschaftsfotografen bevorzugt, Canons Stärke liegt mehr in der Geschwindigkeit bei Anzahl der Aufnahmen, Autofokus, Schärfenachführung weshalb diese Marke überwiegend von Sportfotografen eingesetzt wird.

Grundsätzlich muss man sagen das eine DSLR für einen Einsteiger schon eine gewisse Herausforderung bedeutet wenn man auch nur einen Teil der Möglichkeiten wirklich nutzen will - natürlich haben auch die Automatikprogramme die jedem Einsteiger die Bedienung erleichtern, fast sogar abnehmen - aber ob es dann sinnvoll ist den erhöhten Preis gegenüber einer kompakten oder einer Bridgekamera zu bezahlen muss jeder für sich beurteilen. Der Vorteil der besseren optischen Qualität der Bilder wird bei der Nutzung nur für das Web oder den Monitor kaum zur Geltung kommen, den merkt man dann vor allem wenn man sich Abzüge in Größen jenseits von ca. 60x80 cm machen lässt.

Eine Alternative für Deine Bedürfnisse wäre sonst vielleicht noch eine Bridgekamera - sozusagen das Beste aus 2 Welten. Bridge Kamera Test: Alle Modelle im Vergleich - CHIP Online
Die Testsiegerin aus dem Test ist durchgehend sehr lichtstark und bietet u. a. auch eine eingebaute Panoramafunktion. Die Tatsache das der Weitwinkel dort bei 25 mm anfängt müsste man bei einem Praxistest testen ob es für Deine Zwecke reicht....

Du siehst, das Thema ist komplex :mrgreen: - da kann man viiiiiel Zeit mit verbringen wenn man in die Materie einsteigt :0141:
 

smarsh

Well-Known Member
Sigma hat ein klasse 8-16mm im Sortiment. Und das ist kein fish.
Im Übrigen kann ich gerade bei höheren Isowerten Pentax wärmstens empfehlen. Auch von der Bedienung her.
Leider wird einem von den sog. "Profis" und Verkäufern meistens zu Canon oder Nikon geraten, und somit sagt der Name Pentax vielen gar nichts, obwohl deren Kameras ein paar Vorteile haben.
 

MIA_Steve

Hausmeister
Administrator
Würde da gleich Richtung spährische Panoramen gehen. Irgend eine Kamera, irgend ein möglichst weitwinkliges Objektiv und einen Nodalpunktadapter. Damit bekommst du dann auch komplette Räume auf das Bild.

Weiterer Vorteil: Die interaktive Darstellungsmöglichkeit.

Beispiel: Das Zimmer in dem ich gerade sitze:



Gruß
 

frank_gayer

Well-Known Member
Hallo,

wie gesagt, die Fotografen die Ferienhäuser fotografieren haben ja auch so ein Panoramastativ dass mit einem Spiegel versehen ist und dann auch nach hinten fotografiert. Damit machen die Ihre Panoramabilder. So etwas lässt sich sicher auch irgendwo erstehen!
 

MIA_Steve

Hausmeister
Administrator
Hallo,

wie gesagt, die Fotografen die Ferienhäuser fotografieren haben ja auch so ein Panoramastativ dass mit einem Spiegel versehen ist und dann auch nach hinten fotografiert. Damit machen die Ihre Panoramabilder. So etwas lässt sich sicher auch irgendwo erstehen!

Jo, damit bekommt man eben nicht diesen Detailreichtum hin wie mit Rundumaufnahmen.

Meine Füße (eher das Stativ) verschwanden übrigens mit einem sogenannten "Nadirbild" (frage Google danach ;-))
 
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