Freunde gr. Amerikanischer Buchlaeden

Ninne

Well-Known Member
na, ob wir noch eine große Buchhandlung neben den vielen anderen großen Ketten brauchen? Ein anderes Sortiment werden die sicher nicht haben...
 

Gerda

Well-Known Member
Genau, Thalia, Hugendubel und - in Berlin in Bezug auf Sortiment und Beratung schwer zu überbieten - Dussmann: Dussmann das KulturKaufhaus
Außerdem hat Berlin sooo viele tolle spezialisierte Buchhandlungen. Ich glaube, die werden sich dort nicht ganz leicht tun.
 

Ariel

Well-Known Member
Viele Geschäfte werden sie sicherlich nicht eröffnen. Ich denke, Barnes & Noble ist eher auf das Ebook und Ebook Reader Geschäft aus.
 

Ariel

Well-Known Member
naja, der Ebook-Freund wird sein Ebook sicher im Internet kaufen und nicht in der Stadt...

Aber bis jetzt gibt es doch noch keine deutsche Website. Als ich das letzte Mal auf der amerikanischen Website von Barnes & Noble nachgesehen habe (ist aber schon eine Weile her), konnte deren Reader nicht in Europa genutzt werden und es stand, dass das Angebot an Ebooks nicht für Europa (ich glaube ausser UK) gilt. Ich denke, sie werden einfach ein paar Läden brauchen, um sich bekannt zu machen. Das Berliner Geschäft wird vermutlich ihr Flagship Store werden. Wenn sie in Deutschland bekannt werden, kommen die Kunden automatisch auf ihre Website. Ich vermute schon, dass es das ist, was sie vorhaben. Buchläden rentieren doch schon fast gar nicht mehr.
 
F

floridamummel

Guest
Na das sag mal einem ehemaligen Schulkameraden von mir, der seit 2 Jahren einen eigenen und gut laufenden Bücherladen hat. ;)
 

Gerda

Well-Known Member
Na das sag mal einem ehemaligen Schulkameraden von mir, der seit 2 Jahren einen eigenen und gut laufenden Bücherladen hat. ;)
Sehe ich auch so. Der deutsche Buchhandel vermeldet Jahr für Jahr Rekordumsätze, und besonders im Bereich fiktionaler Werke gibt's reichlich Zuwächse. Was auch Sinn ergibt, wenn man sich mal anschaut, wer da einen Großteil der Leserschaft anschaut. Der Marktanteil der E-Books ist nach wie vor vergleichsweise winzig, und zumindest in den nächsten 20 bis 30 Jahren sehe ich auch nicht, dass das Kerngeschäft sich vom gedruckten Buch aufs E-Book verlagert.

Das schließt aber in der Tat nicht aus, dass B&N in Deutschland einen Webshop eröffnen wollen würde. Es dürfte zwar schwierig werden, den Platzhirschen Amazon, Libri und Bol noch Marktanteile abzunehmen, aber Versuch macht kluch, nech?
 

Ariel

Well-Known Member
Die Frage ist halt wie viel des Umsatzes auf die Webshops und die spezialisierten Buchläden geht und wieviel auf die eigentlichen Läden der grossen Ketten. Letztere sind vermutlich eher die Verlierer. Gerade dort würde sich B & N mit ihren Geschäften ansiedeln. Das kann es doch kaum sein.

In den USA machen Ebooks schon 20 % des gesamten Buchhandels aus. Das erste Kindle kam erst Ende 2007 auf den Markt. Das ist eine gewaltige Entwicklung. Warum sollte das bei uns noch Jahrzehnte dauern?

Hat da jemand Insight Wissen dazu? Wo liegt das Problem?
 

Ninne

Well-Known Member
Aber bis jetzt gibt es doch noch keine deutsche Website. Als ich das letzte Mal auf der amerikanischen Website von Barnes & Noble nachgesehen habe (ist aber schon eine Weile her), konnte deren Reader nicht in Europa genutzt werden und es stand, dass das Angebot an Ebooks nicht für Europa (ich glaube ausser UK) gilt. Ich denke, sie werden einfach ein paar Läden brauchen, um sich bekannt zu machen. Das Berliner Geschäft wird vermutlich ihr Flagship Store werden. Wenn sie in Deutschland bekannt werden, kommen die Kunden automatisch auf ihre Website. Ich vermute schon, dass es das ist, was sie vorhaben. Buchläden rentieren doch schon fast gar nicht mehr.

Ich denke, da hätte B&N schneller sein müssen. Mittlerweile gibt es in D schon eine grosse Auswahl an Ebook Readern für jeden Geldbeutel und auch Ebooks gibt es in deutscher Sprache reichlich. Das grösste Problem dürfte die Buchpreisbindung hier in D sein. Gäbe es diese nicht, wäre der Marktanteil an Ebooks hierzulande schon wesentlich höher und schon einige Buchläden in Gefahr. Ich denke nicht, dass B&N übermässig grossen Erfolg haben werden.... was drüben gut klappt muss es ja hier noch lange nicht (s. GAP, Walmart...)
 

Gerda

Well-Known Member
In den USA machen Ebooks schon 20 % des gesamten Buchhandels aus. Das erste Kindle kam erst Ende 2007 auf den Markt. Das ist eine gewaltige Entwicklung. Warum sollte das bei uns noch Jahrzehnte dauern?

Hat da jemand Insight Wissen dazu? Wo liegt das Problem?
Welches Problem meinst Du? Dass der E-Book-Markt in Deutschland nicht sehr groß ist, betrachte ich jedenfalls nicht als Problem, ganz im Gegenteil. Buchdruck sichert hochwertige inländische Arbeitsplätze; E-Books hingegen sichern minderwertige Arbeitsplätze in ostasiatischen Drittweltländern.

Der Grund, warum ich unterstelle, dass der Wechsel von E-Books vom "Randsport" aufs Kerngeschäft ca. 20 bis 30 Jahre dauern wird, liegt einfach in der Demographie der Buchkäufer (ich beziehe mich auf Deutschland). Ich gehe davon aus, dass es noch etwa eine volle Generationsspanne lang dauern wird, bis sich ein Wandel durchsetzen kann. Die Käufer fiktionaler Werke rekrutieren sich zu einem Großteil aus Ruheständlern, und das ist die Generation, die am technikfernsten ist. (Nun kommt sicher gleich jemand um die Ecke, dessen 103 Jahre alte Ururgroßmutter den PC beherrscht wie ein Informatikstudent, und die iPad, Kindle Fire und Nook ihr eigen nennt, die sie allesamt von ihrem Smartphone aus fernsteuert, wenn sie nicht gerade Kampfroboter baut, und versucht, anhand besagter Ururgroßmutter die Statistik zu widerlegen. Fakt ist aber, dass moderne Technologien von älteren Menschen seltener benutzt werden.)

Die jüngeren Generationen, die (zum Teil) mit diesen Technologien aufgewachsen sind, gehen da anders heran, aber die größte Käufergruppe fiktionialer Bücher sind Ruheständler, also hat diese Gruppe auch (noch) den größten Einfluss auf das, was im Buchhandel passiert. Diese Käufergruppe ist auch nicht unbedingt im Online-Buchshop unterwegs, sondern geht tatsächlich in die konventionellen Buchläden. Und auch viele der jüngeren Leser nehmen einfach gern ein "echtes" Buch zur Hand.

Für die Hersteller und Marketer der E-Book-Reader ist das natürlich nicht wünschenswert, denn die Gewinnspanne an E-Books ist natürlich erheblich höher als die Gewinnspanne beim gedruckten Buch. Zumal man ja die E-Books, die man vermeintlich gekauft hat, gar nicht besitzt, sondern lediglich "mietet", und wenn beispielsweise Amazon den Account schließt, hat man auf seine "gekauften" E-Books gar keinen Zugriff mehr und das teure Lesegerät ist dan lediglich als teurer Türstopper zu gebrauchen. Auch das hält sicher den einen oder anderen von der Partizipation im E-Book-Bereich ab. Dass ein Buchhändler nachträglich zu jemandem ins Haus kommt, und die gekauften und bezahlten Bücher wieder aus dem Bücherregal räumt, ist dagegen eher unwahrscheinlich.
 

Ninne

Well-Known Member
naja, es gibt ja auch noch andere Geräte als den Kindle. Ich habe mich schon an Apple versklavt :grin: ein Diktator im Haushalt reicht. Dass allerdings hauptsächlich Ruheständler fiktionale Werke lesen kann ich nicht glauben!
 

Gerda

Well-Known Member
naja, es gibt ja auch noch andere Geräte als den Kindle. Ich habe mich schon an Apple versklavt :grin: ein Diktator im Haushalt reicht. Dass allerdings hauptsächlich Ruheständler fiktionale Werke lesen kann ich nicht glauben!
Wenn man sich die einzelnen Generationen anschaut, dann sind die Rentner tatsächlich am stärksten als Buchkäufer vertreten. Das ist doch eigentlich auch einleuchtend, wenn man sich einfach mal vor Augen hält, dass ein Ruheständler im Vergleich zu einem Schüler, Studenten oder Berufstätigen übern Daumen 40 bis 50 Wochenstunden mehr Zeit hat, sich Hobbys wie dem Lesen zuzuwenden (und dabei lasse ich noch ganz außer Acht, dass man mit zunehmendem Alter und abnehmender Gesundheit an Mobilität einbüßt und sich mitunter weniger aktiven Beschäftigungen zuwendet einerseits und dass Rentner eine insgesamt finanzkräftige Käufergruppe sind andererseits). Das heißt nicht zwingend, dass Rentner mehr als 50% des gesamten fiktionalen Buchmarktes ausmachen; aber sie stellen dennoch die stärkste einzelne Buchkäufergruppe im Bereich Fiktion. (Bin jetzt gerade anderweitig etwas eingespannt und habe keine Zeit, die Statistiken des Buchhandels rauszukramen; das kann ich aber gerne irgendwann nachholen.)

Im Bereich nonfiktionaler Werke sind dagegen jüngere (also beispielsweise studierende oder berufstätige) Käufer deutlich wichtiger als Ruheständler, und auch das leuchtet ja direkt ein, wenn man bedenkt, dass Sach- und Fachbücher direkt für Ausbildung, Studium und Beruf benötigt werden.

Was sich aber auch in Deutschland abzeichnet, ist ein (leichter) Umsatzrückgang bei den stationären Buchläden (2011 waren's ca. 2,5%, wenn ich mich recht erinnere) zugunsten eines (etwas stärkeren) Zuwachses im Online-Buchhandel.
 
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