Geiz ist geil - oder?

admin

Administrator
Teammitglied
Da das Thema "Geiz ist geil" ja immer mal wieder hier aufkommt habe ich gedacht, da können wir ja auch mal einen eigenen Thread für aufmachen :001:

Da das Thema erfahrungsgemäß etwas heikel zu sein scheint bitte ich schon im Vorwege darum, sachlich zu bleiben, die Meinungen der anderen zu respektieren und gegenteilige Meinungen nicht als persönliche Kritik aufzufassen - schliesslich dient sowas nur dazu die Meinung der anderen kennen- (und vielleicht verstehen-) zulernen und nicht dazu, "Andersgläubige" zu missionieren.

So, dann fange ich mal an: Wie man bereits mehrfach im Forum nachlesen kann bin ich kein Anhänger der "Geiz ist geil"-Mentalität - das liegt aber nicht daran, dass ich zuviel Geld habe und damit nur so um mich werfen könnte (leider :0045:) sondern eher daran, dass ich auch gerne die Kehrseite betrachte, denn ich glaube, das es schlicht und ergreifend sehr kurzsichtig ist den Preis als einziges oder vorrangiges Kriterium zu sehen. Warum, das versuche ich hier mal kurz (? :109:) darzulegen.

Fangen wir mal an mit einem Zitat vom englischen Sozialreformers John Ruskin
1. "Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

2. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist ebenso unklug, zu wenig zu
bezahlen.

3. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.

4. Wenn Sie jedoch zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, weil der
gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

5. Das allgemeingültige Gesetz der Wirtschaft verbietet es, wenig zu bezahlen und viel zu bekommen.

6. Wenn Sie mit dem billigsten Anbieter verhandeln, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld um etwas Besseres zu kaufen."
Auf die "Geiz ist geil"-Mentalität übertragen bedeutet das schlicht und ergreifend: Wenn man immer nach dem billigsten Angebot schaut, dann untergräbt man den eigenen Arbeits- und Sozialmarkt und fördert die Auslagerung von Arbeit in Billiglohnländer und zerstört somit ggfs. sogar selöber den eigenen Arbeitsplatz.
So verständlich es ist, das jeder nach dem günstigsten Angebot schaut (was ja auch überhaupt nicht verwerflich ist) so verständlich sollte es sein, das dabei in meinen Augen nicht alle Mittel recht sein dürfen.
Ein Beispiel: Ich möchte mir eine neue Kamera kaufen. Also gehe ich in ein Fachgeschäft, die gut ausgebildete Verkäufer und auch alle Geräte da haben, lasse mir eine Stunde die in Frage kommenden Gräte zeigen und erklären - und gehe anschließend raus um das ausgesuchte Gerät per Versandhandel im Internet zum Tiefstpreis zu kaufen!
Ich denke,es ist selbstverständlich das der Fachhändler sowas nicht auf Dauer durchhalten kann - entweder geht er pleite oder aber er passt sich an, schickt niemanden mehr auf Schulung, hält nur die meistverkauften Geräte vor, wird also selber zum "Billig-Anbieter" ohne vernünftige Beratung und entlässt evtl. noch die teureren, weil qualifizierten Verkäufer und stellt ungeschulte "Billigkräfte" ein.

Ich für meinen Teil informiere mich entweder woanders oder bin bereit bei dem Fachhändler auch mehr Geld auszugeben - wenn der Unterschied zu groß ist, dann biete ich ihm zumindest an mich irgendwo mit ihm so zu einigen das man sich irgendwo in der Mitte trifft. Das funktioniert meistens - und wenn nicht, dann habe ich aber auch kein schlechtes Gewissen.

Solche Beispiele kann ich noch stundenlang bringen, aber ich denke der dahinterstehende Gedanke ist schon klargeworden - ich kann nicht auf der einen Seite das Handy für 1€ fordern und auf der anderen Seite gegen die Nokia-Werksschließung protestieren und man kann auch nicht Aldi- oder Lidl-Preise zahlen und Feinkost-Käfer-Qualität erwarten....

Einen sehr interessanten Artikel dazu, der das vielleicht noch deutlicher macht gibt es bei Spiegel Online: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436348,00.html

Dolchstoß durch den Konsumenten

Von Gabor Steingart
Der normale Käufer bei Karstadt, Metro und Lidl ist ein regelrechter Globalisierungsfanatiker: Er vergleicht Preis und Leistung und will immer das Billigste. So vernichtet er massenweise Jobs in Europa - am Ende auch den eigenen.

Der Sozialstaat ist im Grunde nichts anderes als ein Kartell. Der Unterschied zwischen dieser Schutzvereinigung und den üblichen Kartellbrüdern in den Konzernspitzen besteht darin, dass der Sozialstaat nicht nur wenigen, sondern vielen nützt. Eigentlich fast allen Bürgern, die in seinen Grenzen leben. Vereinfacht kann man es auch so sagen: Der moderne Sozialstaat hat uns alle zu Kartellbrüdern gemacht. Wir profitieren von seinen Schutzrechten wie von seinen finanziellen Zuteilungen.

Wir nehmen gern die getrennten Betriebstoiletten in Anspruch, die unsere Arbeitsstättenverordnung für Mann und Frau vorsieht, akzeptieren die gesetzlich festgeschriebenen Urlaubstage, den Kündigungs- wie den Krankheitsschutz, und wenn alles schief läuft im Leben, greifen wir auf die Sozialhilfe zurück, die sich samt Wohnungs- und Kindergeld bis auf die Höhe eines Verkäufergehalts summieren kann.

Wenn dieses Schutzkartell, das den Preis der Arbeitskraft um einen Sozialaufschlag verteuert, mit einem Wirtschaftsraum konkurriert, der eine solche Schutzvorrichtung und damit auch einen derartigen Sozialaufschlag nicht kennt, wirkt das Kartell nicht mehr beschützend, sondern bedrohlich. Denn einer der Gründe für die Preisdifferenz zwischen den neuen und den alten Mitgliedern des Weltarbeitsmarkts ist der Sozialstaat, dessen Früchte die einen genießen, derweil die anderen ihn nur vom Hörensagen kennen. Die Mitglieder der Sozialbruderschaft sind von Stund an in Gefahr, ihrer beruflichen Existenz beraubt zu werden. Was gestern noch eine Errungenschaft westlicher Zivilisation war, wirkt nun wie ein Klotz an ihrem Bein.

Der Angriff findet in freundschaftlicher Atmosphäre statt
Es sind die Gegner des Sozialstaats, die daher die weltweite Arbeiterinflation freudig begrüßen. Sie ist erwiesenermaßen die wirkungsvollste Methode, den Sozialstaat zu schleifen. Man muss seinen Abbau nicht mehr fordern und braucht ihn auch nicht zu betreiben, seine Zersetzung passiert scheinbar von allein. Man kann den Sozialstaat einfach ignorieren, zum Beispiel dadurch, dass man beim sozialstaatsfreien Anbieter in Asien bestellt. Das ist fast automatisch ein Votum gegen getrennte Toiletten und ein Plädoyer für niedrigere Löhne.


Es sind andererseits die Freunde des Sozialstaats, die bis heute nicht wahrhaben wollen, dass es diese Nebenwirkung der Globalisierung ist, an der sie leiden. In der Absicht, die Nation gegen die Zumutungen der neuen Zeit zu verteidigen, hat selbst ein so kluger Mann wie Lord Dahrendorf die Augen vor der Wirklichkeit verschlossen. Es gebe eine legitime öffentliche Sphäre, die nicht direkt mit der anderer Länder und Regionen konkurriere, schreibt er. Zu dieser Sphäre gehörten die Bildung, die Steuer und die Sozialleistungen. Man dürfe den Weltmarkt nicht gegen alles ins Feld führen.

Welch ein Irrtum. Niemand führt den Sozialstaat ins Feld. Er steht längst längst da, umtost von den Winden der neuen Zeit. Der Irrtum ist erklärbar nur dadurch, dass die Angreiferstaaten sich ja nicht mit Gebrüll auf den westlichen Sozialstaat stürzen. Der Angriff findet leise und zumeist sogar in freundschaftlicher Atmosphäre statt, was vielen das Verstehen der Wirklichkeit erschwert.
Dabei sind es keine Unbekannten, die ihn attackieren: In freien Märkten mit freien Konsumenten wird ihm der entscheidende Dolchstoß von seinen Freunden versetzt. Wo auch immer ihr politisches Herz schlägt, links oder rechts, kaum dass die Kunden den Supermarkt oder das Kaufhaus betreten, sind sie nicht bereit, einen Sozialaufschlag zu zahlen.


Der normale Käufer bei Karstadt, Metro und Lidl ist ein regelrechter Globalisierungsfanatiker, der Preis und Leistung vergleicht, aber nicht Nationalitäten und ihre sozialen Sicherungssysteme. Er will Rabatte bekommen und nicht Aufschläge zahlen. Der gute Deal interessiert ihn, nicht das schmutzige Geschäft, das ihm irgendwo auf der Welt vorausgegangen ist. Er ist ein Materialist, wie er im Buche steht, auch wenn er sich selbst für einen Romantiker hält. Nur außerhalb der Geschäftszeiten befallen ihn zuweilen idealistische Zweifel. Dann wundern sich viele, wie es denn sein kann, dass so große Teppiche für so kleines Geld zu haben sind, und dass auch die Preise von Computern und Mobiltelefonen zuweilen nur noch einer Art Schutzgebühr gleichen.

Mit jedem Kauf eines fernöstlichen Produkts erteilen die Käufer dem heimischen Sozialkartell und seinen Lieferbedingungen eine Absage. Sie vergleichen Preis und Leistung des Produkts, aber sie bedenken nicht Preis und Leistung der das Produkt erzeugenden Nation. So wurden die Konsumenten in allen Ländern des Westens zu Vollstreckern der Globalisierung. Im Weltkrieg um Wohlstand sind sie die wichtigsten Kombattanten der Angreiferstaaten. Wenn ihnen keiner in die Arme fällt, vernichten sie mit ihrer Kaufentscheidung kühlen Herzens die heimische Industrie. Denn fast alles, was man kaufen kann, kann man mittlerweile auch ohne diesen Zusatzstoff erstehen, den wir Sozialstaat nennen.


Wer möchte, kann sein Auto bei General Motors bestellen; dann sind 1500 Dollar Sozialkosten mit eingebaut, wie der Vorstandschef seinen Arbeitern erst kürzlich vorrechnete. Preiswerter wäre es, beim Hyundai-Händler vorzufahren, denn ein vergleichbarer Sozialaufschlag wird den Arbeitern in Korea nicht gezahlt. Es gibt an jeder Ecke Waschmaschinen mit eingebautem Sozialstaat, dann kommen sie von AEG aus Nürnberg, sind im Rhythmus der 38 Wochenstunden produziert, zu höheren Löhnen und unter Aufsicht des Betriebsrats. Aber gleich nebenan gibt es die Waschmaschine pur, dann stammt sie aus Taiwan, China oder Polen, wo die Wochenstundenzahlen hoch und die Löhne niedrig sind. Ein Sozialstaat unserer Prägung existiert dort nicht.

Noch immer besitzen 75 Prozent der Weltbevölkerung keine Arbeitslosenversicherung, was ihnen zum Nachteil, ihren Produkten aber zum Vorteil gereicht. Das Risiko von Krankheit, Armut und Alter tragen sie selbst und eben nicht die Produkte, die sie herstellen. Im Westen ist es umgekehrt.

Der nächste Schauplatz: Der Arbeitsmarkt für Akademiker
An der Stelle des Betriebsrats steht in Fernost ein gestrenger Vorarbeiter, der im besten Fall Gnade vor Recht ergehen lässt. Denn das Recht ist in den Produktionshallen der Billigkonkurrenz nicht der Freund der Beschäftigten. Sie dürfen arbeiten, aber nicht protestieren. Ihr Lohn wird festgesetzt, nicht verhandelt. Soziale Absicherung bietet die Familie, nicht aber die Firma. Den Verkaufschancen der von ihnen hergestellten Ware hat dieser Umstand sehr genutzt.
Rund 60 Prozent aller in Deutschland verkauften Haushaltsgeräte werden heute außer Landes hergestellt. Die restlichen 40 Prozent dürften in absehbarer Zeit folgen. Der Weltmarktführer Electrolux plant von den westlichen Werken, die derzeit noch in Europa, Amerika und Australien betrieben werden, die Hälfte zu schließen. Eine Fabrik von der Größe der Nürnberger AEG spart 48 Millionen Euro jährlich - wenn sie denn in Polen steht. Monatelang zögerte der Vorstand, die deutsche Traditionsfabrik zu schließen und die Herstellung zu verlagern. Es ginge ihm um die Menschen, aber nicht nur, wie Firmenchef Hans Straberg freimütig zugibt: "Eine Schließung würde auch viel Kapital zerstören", sagt er.



Bei Continental in Hannover, einem der größten Reifenhersteller der Welt, läuft das gleiche Spiel. Die Löhne machen 30 Prozent der Herstellungskosten aus, aber in Osteuropa lässt sich dieser Anteil noch deutlich nach unten drücken. Die Pkw-Reifenproduktion sollte daher am Stammsitz in Hannover geschlossen werden, was die Beschäftigten mit einer kostenlosen Verlängerung ihrer Wochenarbeitszeit zu verhindern suchten. Der Verzicht nutzte nichts. "Die Mitarbeiter haben ihren Beitrag geleistet, aber es hat trotzdem nicht gereicht", meint Firmenchef Manfred Wennemer. Betroffen sind vor allem einfache Produktionsarbeiter, denen in Kürze die Akademiker folgen dürften, sagt er: "Wir beschäftigen heute bei Continental rund 5000 Ingenieure, die meisten davon in Hochlohnländern. Das wird sicher einer der nächsten Schauplätze, wo wir auf die Kosten sehen müssen."

Bevor wir Firmenmanager und Schnäppchenjäger beschimpfen, sollten wir innehalten. Es wäre töricht, ihnen den Eigennutz vorzuhalten. Es war ein doppelter politischer Wille, der die Staaten Asiens und Osteuropas an die internationale Arbeitsteilung anschloss - ihrer und unserer. Sie wollten Teil des westlichen Produktionsnetzwerks werden und ihr eigenes knüpfen. Wir haben sie ermuntert, unterstützt und oft genug auch angefeuert.


Es geht hier nicht um falsch oder richtig. Wichtig ist an dieser Stelle nur die Erkenntnis, dass der weltweite Arbeitsmarkt, so wie wir ihn bisher konzipiert haben, ein einheitliches Hoheitsgebiet für die Ware Arbeitskraft geschaffen hat. Die Arbeitsnachfrage wechselt nun von einem Staat zum anderen und natürlich bevorzugt sie solche Staaten, die ihr möglichst geringe soziale Zusatzkosten zumuten.

Viele hielten die Soziale Marktwirtschaft für das Endstadium der Geschichte und müssen sich nun einen kolossalen Irrtum eingestehen. Der Kapitalismus hat mit Hilfe eines globalen Arbeits- und Finanzmarkts seine Reichweite gesteigert, derweil das Soziale an Reichweite verlor. Der Markt hat an Kraft, Geschwindigkeit und scheinbar auch an Unvermeidbarkeit gewonnen. Der soziale Triumph von gestern aber ist verblasst. Der Kapitalismus erhält seine Ursprünglichkeit zurück.

So, jetzt dürft Ihr gerne auf mich einprügeln, mich einen idealistischen, weltfremden Träumer oder sonstwas nennen :109: - oder mir auch recht geben :035:. Das ich mit der Einstellung gegen den Zeitgeist schwimme ist mir klar - das habe ich schon immer gerne getan :009:
 

elfie60

Well-Known Member
Sponsor
"Geiz ist geil" ist für mich ein reiner Werbeslogan einer bekannten Firma...!, der m.E. nicht auf unsere soziale Marktwirtschaft übertragbar ist.
Mein Statement in der Kürze: "Geiz ist un-geil!" :0092:
 

TiPi

Moderator
Moderator
Ich geb auch mal meinen Senf dazu (aber nicht so ausführlich wie Kollege "Fliege" :taets:)

Ich bin eigentlich für alles zu haben. Wenn ich was sparen kann und es mit wenig Streß verbunden ist, kann es auch "vom LKW gefallen" sein :009:

Für mich ist Bequemlichkeit und Service jedoch wichtiger als stundenlange Recherche für ein paar Euro sparen.

Was ich gar nicht mag ist, wie Jochen auch schon geschrieben hat, mich im Fachhandel beraten zu lassen, um dann das Produkt bei einem Discounter zu kaufen. Meine Erfahrung hat gezeigt, das die Fachhändler fast die gleichen Preise (teilweise sogar noch bessere) machen. :007:

Lebensmittel kaufen meine Frau und ich hauptsächlich bei einem etwas gehobeneren EDEKA Markt. Der ist zwar um einiges teurer, dafür hat er ein größeres Angebot (Delikatessen, Frischfisch, Wein, etc.) und ein sehr nettes Ambiente.
Der Hauptgrund allerdings ist, dass dort die Kassen ständig besetzt sind und man kaum warten muß :banana: (ich hasse das bei Aldi und Lidl :0092:)
Dies bedeutet nicht, das wir Aldi oder Lidl boykottieren. Ganz im Gegenteil. Für manche Sachen sind die echt Klasse. :007:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Caloosa

Well-Known Member
Interessant ist für mich in diesem Zusammenhang auch immer die Wortwahl... billig...

Billig ist für mich ein Qualitätsmerkmal. Deswegen interessieren mich "Billigpreise" nicht. Oftmals bewahrheitet sich halt, dass diese Produkte qualitätsmäßig einen miesen Standard haben. Allerdings hat in diesem Zusammenhang die Werbung nicht gelogen...:0141: .

Ich war und bin auch immer wieder bereit, im Fachhandel einen höheren Preis zu zahlen. Geiz war für mich noch nie geil - ich bin eher qualitätsgeil. Natürlich erkundige ich mich bei größeren Anschaffungen auch im Internet über die aktuelle Preissituation, gehe aber mit dieser Preisübersicht ebenfalls gerne in den Fachhandel und habe in den meisten Fällen erlebt, dass die Preise gehalten werden konnten. Genau so mache ich das z.B. auch mit Flügen in die USA - ich suche im Internet und buche im Reisebüro meines Vertrauens.

Conclusio: Qualität is geil!! Service ist geil!!!

Liebe Grüße
Thorsten
 

Batsch

Well-Known Member
Meine Betrachtungsweise zu diesem (dämlichen) Slogan:
a) behaupte, dass schon früh mit der Erziehung und dann später mit dem persönlichen Umfeld ein Grundstein gelegt wird, ob man zu einem sparsameren oder verschwenderischen Mensch tendiert.
Beispiel: ich bin ein eher sparsamer Mensch, dem es einfach nur wohl ist, wenn ein paar "Kröten" auf der hohen Kante sind, ansonsten bekomme ich Magenschmerzen. Ist einfach so.
b) Dienstleistungssektor; wenn ich für ein Produkt oder eine Leistung auch Mehr für mein Geld bekomme (zum Beispiel eine fundierte Beratung) dann bin ich gerne bereit, tiefer ins Portemonnaie zu langen. Ansonsten ganz bestimmt nicht.
c) Zeit ist Geld; mir ist durchaus bewusst, dass zum Beispiel Internetrecherchen - zum Beispiel auf der Suche nach preiswerten Reisen/Flügen - auch Zeit- und demzufolge im weiteren Sinn auch "Geld" kosten. Aber ich persönlich mag dieses stöbern, nachlesen und suchen und empfinde es nicht als mühselige Arbeit.
 

Gilmore

Well-Known Member
Qualität is geil!! Service ist geil!!!

ganz unsere meinung :007:, wir gehören zwar auch nicht zu denen, die einen goldesel im keller stehen haben aber die persönliche und qualifizierte beratung, sowie eine entsprechende qualität stehen für uns immer im vordergrund.

wenn sich jemand die mühe macht, uns erstklassig zu beraten und sich zeit für uns nimmt, warum nicht dort auch den vertragsabschluss machen? in den meisten fällen ist es doch wirklich so, dass man sich im preis einigen kann und so haben beide etwas davon.
:banana:

das o. g. zitat ist somit auf viele bereiche anzuwenden, seien es nahrungsmittel, bekleidung, elektrogeräte oder der telefonanbieter.
"billig" ist eben nicht gleich "günstig" und evtl. zahlt man hinterher drauf, sei es materiell oder durch den mit reklamationen verbundenen stress.

sicher sind auch wir froh, wenn man etwas irgendwo günstiger bekommt aber die zeit, die wir mit recherchen danach verbringen würden, können wir auch anders und gewinnbringender einsetzen.
allerdings finden wir es vollkommen ok, wenn jemand spaß daran hat, preise zu vergleichen und dann auch ein tolles schnäppchen macht!

:00555: :00555: :00555:
 

D-MAN

Well-Known Member
Moderator
Ich arbeite in einem "guten" Fachgeschäft. Mich machen Internetpreise wirklich verückt!!! Wenn Kunden zu mir kommen, sind sofort 4-5h Beratung und Planung fällig. Dann wissen sie alles und kommen mit Angeboten aus dem I-Net, oder sie kommen auch gar nicht mehr. Wir haben sehr zu kämpfen damit.
Die andere Seite ist:
Ich suche einen Fahrradanhänger für mein Kind. Es gibt lediglich 2!!! deutsche Hersteller. Der eine davon hat trotzdem ein Modell, das qualitativ nicht dem entspricht, was es kostet und der andere kostet 1200€.
Das Modell aus Fernost kostet 350€. Die Differenz ist hier trotzdem zu hoch. Ich weiß nicht, was ich kaufen soll, um ehrlich zu sein. NAtürlich sind hier Sozialstaat und ähnliches einkalkuliert, aber leider habe ich keinen Goldesel im Keller.

Grüßle
 

Melchahim

Well-Known Member
teilweise sind die angebote im Internet einfach so lukrativ, dass man nicht drum herumkommt.
Beispielsweise hab ich für meine erste Digitalkamera für den Preis, den ich beim Händler bezahlen hätte sollen, im Internet noch einen Ersatzakku, eine Speicherkarte und eine Tasche bekommen. Gespart hatte ich damals ~120 Euro.
Klar der örtliche kleine Händler vor Ort hätte sich über das Geld sicherlich auch gefreut.

Ich bin allerdings auch schon auf die Nase gefallen. Habe mir bei MM einen Fernseher gekauft um dann 3 Wochen später für den gleichen Preis ein 100hz Fernseher der gleichen Qualität bei einem Händler hier vor Ort zu finden. Shit happens.


Allerdings finde ich das Argument mit den verlorenen Arbeitsplätzen hat auch noch eine andere Seite... Wie viele Arbeitsplätze sind den in den letzten 10 Jahren durch das Internet entstanden???? Ich denke mehr, als kleine 1-3 Mann Familienbetriebe zugemacht haben. Und von dem Kauf per Internet profitieren ja nicht nur die Internetversandhäuser. Da gibt es dann dazu noch die Softwarefirmen, die Verpackungsmaterialherstellungsfirmen und die Transportfirmen.
Auf die Versandhäuser wie Otto, Quelle und Co wird auch nicht mit dem Finger gezeigt und gesagt, ihr macht das kleine Modehaus an der Ecke ein schwereres Leben.
 

D-MAN

Well-Known Member
Moderator
sehe ich anders, erst die Beratung holen und dann 120€ "sparen", die eine Stunde (oder mehr) Beratung bezahlen.
 

Melchahim

Well-Known Member
ne, beraten hab ich mich nicht lassen. wußte ja welche Kamera ich will. Hab mir nur mal den örtlichen Preis angeschaut.

Hab mir vorher im I-Net Datenblätter und Tests angeschaut.
 

admin

Administrator
Teammitglied
Keine Frage, bei Artikeln ohne Beratung kaufe ich auch oft über das Internet ein, da hoile ich mir ja auch oft die Informationen - alle Sachen kaufe ich sicher nicht nur beim Fachhändler.

Fragt sich nur, ob Du den Fachhändler überhaupt gefragt hast ob er mit dem I-Net-Preis konkurrieren will?

Was das mit den Stellen für das Internet angeht: Das ist fraglos richtig - ist aber auch in dem Artikel gar nicht die Frage, denn die Beschäftigten in den Herstellerbetrieben, die Geräte zusammenschrauben o. ä. werden sicher nicht als nächstes den Job bei einem Internetdesigner bekommen, schon mangels Qualifikation. :0025:
 

Melchahim

Well-Known Member
Ein bekannter von mir, hat es auch schon auf die Variante geschafft sich den I-Net Preis beim Händler zu bekommen. I-Net Preis ausgedruckt und damit ins Geschäft. Händler gesagt, zu dem Preis kauf ich es auch bei euch. Hat bei ihm einmal mit ner Kaffeemaschine und einmal sogar mit seinem Auto geklappt ;)


Sicherlich bekommen die Leute keinen Job als Webdesigner, aber vlt als Ausfahrer bei der Post oder Verpacker beim Versand.
Hatte mich auch gar nicht so auf den Artikel konzertriert, wollte das einfach auch mal erwähnen. Und nein, ich betreibe keinen Internetversandhandel^^

edit: wobei mir grad noch einfällt, dass ich auch nciht alles im I-Net kaufe. Mein Autoradio war bei Händler im Angebotspacket mit USB-Stick billiger als im I-Net.
 

kaie

Well-Known Member
Ich finde den Spruch gut:

"Ich bin zu arm um billig einzukaufen."

Aber: In meiner Branche gab es seit Jahren keine Lohnerhöhungen, im Gegenteil: durch Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld und die steigende Inflation besteht real Absenkung des Gehalts von rd 25 % (!). Ich denke so oder so ähnlich ist das in vielen Branchen.

Ich kann es mir schlichtweg nicht leisten, bei EDEKA oder so einzukaufen. Wir holen immer alles bei ALDI, LIDL, PENNY und was wir da nicht bekommen dann halt im teuren Einzelhandel. Geht eben nicht anders, sonst würde am Monatsende ein Minus auf dem Konto stehen (oder mein Sohn muss aufhören, Fußbal zu spielen :109:).

Es gibt etliche Fachhändler, die bei I-Preisen mitziehen. Die machen das nicht gerne ist klar, aber meist klappt das. Allerdings betrifft das nur die kleinen Einzelhändler, nicht die Riesen der Branche. Habe ich bisher bei folgenden Waren persönlich erlebt: Waschmaschinen, Trockner, Kühlschrank, Kamera, Joggingschuhe. Allerdings kaue ich den Einzelhändlern auch kein Ohr ab und berate mich selbst durch das I-Net.

Gruß
Kaie
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Nun, iiiiiiich bin der Meinung, dass es auf das Produkt ankommt. Wenn ich mir überlege, wieviele € 100er ich für Kinderkleidung rausgeschmissen habe, kriege ich Krämpfe im Bauch. Davon wären locker 6 Kinder gross geworden. Ich finde in Punkto Technik sollte man auf jeden Fall einen Fachhandel vorziehen... Wobei, was die Beratung betrifft, bin ich auch mittlerweile seeeehr skeptisch gegenüber JEDEM Fachhandel geworden. War vor 2 Tagen erst mit meinem Laptop in der City und wollte mal diesen Hotspot-Flat nutzen. Habe mich also in das MC Depp mit Hotspot gesetzt und meine Kiste angeschmissen. Habe meinen Wunderknopf gedrückt, der mich sonst immer mit der Welt verbindet, und ... nix passiert. Habe dann Hotspot-Manager aktiviert und da stand """keinen W-Lan Adapter gefunden"""... Hääää, der ist doch integriert... Und hat vor ca 30 Minuten auch noch zu Hause funktioniert. Also rein in T-Point (ist in meinen Augen auch ein Fachhandel) und nachgefragt. Die Dame hat dann T-Online angerufen und hat dann die Nummer für die T-Technik bekommen. Also sollte ICH mich wieder ans Telefon setzen und mich mit dem blöden Voice-Computer-Deppen streiten. ODER ich könne mich mit dem Laden in Verbindung setzen, wo ich den Laptop herhabe. Gott sei Dank ist das alles in einem Einkaufszentrum, sonst hätte ich wahrscheinlich mir die Füsschen Wund gelaufen. Also rein in den Geiz-ist-Geil-Laden :)0141:), an der Info alles Mögliche angemeldet, mit dem Zettel in der Hand dann in die Abteilung. Den nächstfreien BERATER geschnappt und mein Problem geschildert. Der wollte sich die ganze Sache natürlich vor Ort anschauen. Also wieder Kiste angeschmissen und gewartet und wieder hat sich nix getan. Dann geht doch dieser Spacko in mein Netzwerk und macht da drinnen rum, klickt hier und da - und - immer noch nix... Naja, erklärt mir diese Intelligenzbestie, ich könne mich nicht mit dem Laptop einfach in ein Hotspot einklinken. Ich benötige IMMER einen Netzwerkschlüssel oder einen Passphrase. :065::065: Hääää, wieso das denn??? Ich versuche ihm zu erklären, dass ich bei T-Online mich bei den von T-Online zur Verfügung gestellten Hotspot-Stationen jederzeit mit meiner Email-adresse und Passwort einloggen kann. NEEEE NEEEE so geht das auf keinen Fall, erwiderte mir das hirnambutierte Streifenhörnchen. NUR MIT Netzwerkschlüssel oder Passphrase... Aha, ich enttäuscht und an mir selbst zweifelnd meinen Laptop wieder eingepackt und nach Hause gefahren. T-Technik angerufen, mit Voice-Depp rumgeschlagen, Berater Problem geschildert, nach 38 Minuten dann das Ergebnis. Also Frau ... ich kann Ihnen da leider auch nicht sagen, warum das nicht funktioniert :0096::bang:

Bei Kinderklamotten gehe ich gerne zu KIK, weil da kriege ich die Kindergarten-Kaputtmach-MitKleberUndFarbeVollSchmier-Klamotten eigentlich zum guten Preis. In dem Fall ist mir die Qualität eigentlich ziemlich Schnuppe. Lebensmittel kaufe ich aus Bequemlichkeit immer im selben Laden, wo ich auch den Rest kaufe. Die Hin-und Herfahrerei kann ich gar nicht leiden. Die paar Cent, die ich mir dann an der Gurke spare, verfahre ich an Sprit und es kostet mich mehr Nerv, 2 quängelnde Kleinkinder 10 mal ab- und anzuschnallen...

Den Unterschied zwischen Billig und Günstig lernt man doch eigentlich in der Schule, oder??? Wenn Billig so gut läuft, dann weiss ich nicht, wo die Bildung der Masse geblieben ist. :556:
 

TiPi

Moderator
Moderator
Nun, iiiiiiich bin der Meinung, dass es auf das Produkt ankommt. Wenn ich mir überlege, wieviele € 100er ich für Kinderkleidung rausgeschmissen habe, kriege ich Krämpfe im Bauch. Davon wären locker 6 Kinder gross geworden. Ich finde in Punkto Technik sollte man auf jeden Fall einen Fachhandel vorziehen... Wobei, was die Beratung betrifft, bin ich auch mittlerweile seeeehr skeptisch gegenüber JEDEM Fachhandel geworden. War vor 2 Tagen erst mit meinem Laptop in der City und wollte mal diesen Hotspot-Flat nutzen. Habe mich also in das MC Depp mit Hotspot gesetzt und meine Kiste angeschmissen. Habe meinen Wunderknopf gedrückt, der mich sonst immer mit der Welt verbindet, und ... nix passiert. Habe dann Hotspot-Manager aktiviert und da stand """keinen W-Lan Adapter gefunden"""... Hääää, der ist doch integriert... Und hat vor ca 30 Minuten auch noch zu Hause funktioniert. Also rein in T-Point (ist in meinen Augen auch ein Fachhandel) und nachgefragt. Die Dame hat dann T-Online angerufen und hat dann die Nummer für die T-Technik bekommen. Also sollte ICH mich wieder ans Telefon setzen und mich mit dem blöden Voice-Computer-Deppen streiten. ODER ich könne mich mit dem Laden in Verbindung setzen, wo ich den Laptop herhabe. Gott sei Dank ist das alles in einem Einkaufszentrum, sonst hätte ich wahrscheinlich mir die Füsschen Wund gelaufen. Also rein in den Geiz-ist-Geil-Laden (), an der Info alles Mögliche angemeldet, mit dem Zettel in der Hand dann in die Abteilung. Den nächstfreien BERATER geschnappt und mein Problem geschildert. Der wollte sich die ganze Sache natürlich vor Ort anschauen. Also wieder Kiste angeschmissen und gewartet und wieder hat sich nix getan. Dann geht doch dieser Spacko in mein Netzwerk und macht da drinnen rum, klickt hier und da - und - immer noch nix... Naja, erklärt mir diese Intelligenzbestie, ich könne mich nicht mit dem Laptop einfach in ein Hotspot einklinken. Ich benötige IMMER einen Netzwerkschlüssel oder einen Passphrase. :065: Hääää, wieso das denn??? Ich versuche ihm zu erklären, dass ich bei T-Online mich bei den von T-Online zur Verfügung gestellten Hotspot-Stationen jederzeit mit meiner Email-adresse und Passwort einloggen kann. NEEEE NEEEE so geht das auf keinen Fall, erwiderte mir das hirnambutierte Streifenhörnchen. NUR MIT Netzwerkschlüssel oder Passphrase... Aha, ich enttäuscht und an mir selbst zweifelnd meinen Laptop wieder eingepackt und nach Hause gefahren. T-Technik angerufen, mit Voice-Depp rumgeschlagen, Berater Problem geschildert, nach 38 Minuten dann das Ergebnis. Also Frau ... ich kann Ihnen da leider auch nicht sagen, warum das nicht funktioniert :0096:

Bei Kinderklamotten gehe ich gerne zu KIK, weil da kriege ich die Kindergarten-Kaputtmach-MitKleberUndFarbeVollSchmier-Klamotten eigentlich zum guten Preis. In dem Fall ist mir die Qualität eigentlich ziemlich Schnuppe. Lebensmittel kaufe ich aus Bequemlichkeit immer im selben Laden, wo ich auch den Rest kaufe. Die Hin-und Herfahrerei kann ich gar nicht leiden. Die paar Cent, die ich mir dann an der Gurke spare, verfahre ich an Sprit und es kostet mich mehr Nerv, 2 quängelnde Kleinkinder 10 mal ab- und anzuschnallen...

Den Unterschied zwischen Billig und Günstig lernt man doch eigentlich in der Schule, oder??? Wenn Billig so gut läuft, dann weiss ich nicht, wo die Bildung der Masse geblieben ist. :556:

Jetzt haben wir noch ne Pastorin...:009: :lach: :109:
 

knotenerna

Well-Known Member
Billig ist ein Vorort von Euskirchen mit knapp 500 Einwohnern und liegt im Süden der Stadt. Südwestlich schließt der Billiger Wald mit der höchsten Erhebung im Euskirchener Stadtgebiet an.

Das sagt jedenfalls wikipedia, mehr nicht.

Für mich ist es auch kein Qualitätsmerkmal.

Und die Menschen sind nicht gut und nett und denken schon gar nicht an den (privaten) Einzelhändler mit seiner tollen Beratungsleistung.
Sie informieren sich (natürlich auch beim Einzelhändler) und kaufen dann woanders.

Es überlebt nur der, der sich mit seiner (Dienst-)Leistung abheben kann, einen Mehrwert anbietet. Das geht in aller Regel nicht übers Produkt, weil die großen oft billiger anbieten, als der Kleine einkauft.

Ist nicht schön, ist aber so.
 
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