Da das Thema "Geiz ist geil" ja immer mal wieder hier aufkommt habe ich gedacht, da können wir ja auch mal einen eigenen Thread für aufmachen
Da das Thema erfahrungsgemäß etwas heikel zu sein scheint bitte ich schon im Vorwege darum, sachlich zu bleiben, die Meinungen der anderen zu respektieren und gegenteilige Meinungen nicht als persönliche Kritik aufzufassen - schliesslich dient sowas nur dazu die Meinung der anderen kennen- (und vielleicht verstehen-) zulernen und nicht dazu, "Andersgläubige" zu missionieren.
So, dann fange ich mal an: Wie man bereits mehrfach im Forum nachlesen kann bin ich kein Anhänger der "Geiz ist geil"-Mentalität - das liegt aber nicht daran, dass ich zuviel Geld habe und damit nur so um mich werfen könnte (leider ) sondern eher daran, dass ich auch gerne die Kehrseite betrachte, denn ich glaube, das es schlicht und ergreifend sehr kurzsichtig ist den Preis als einziges oder vorrangiges Kriterium zu sehen. Warum, das versuche ich hier mal kurz (? :109 darzulegen.
Fangen wir mal an mit einem Zitat vom englischen Sozialreformers John Ruskin
So verständlich es ist, das jeder nach dem günstigsten Angebot schaut (was ja auch überhaupt nicht verwerflich ist) so verständlich sollte es sein, das dabei in meinen Augen nicht alle Mittel recht sein dürfen.
Ein Beispiel: Ich möchte mir eine neue Kamera kaufen. Also gehe ich in ein Fachgeschäft, die gut ausgebildete Verkäufer und auch alle Geräte da haben, lasse mir eine Stunde die in Frage kommenden Gräte zeigen und erklären - und gehe anschließend raus um das ausgesuchte Gerät per Versandhandel im Internet zum Tiefstpreis zu kaufen!
Ich denke,es ist selbstverständlich das der Fachhändler sowas nicht auf Dauer durchhalten kann - entweder geht er pleite oder aber er passt sich an, schickt niemanden mehr auf Schulung, hält nur die meistverkauften Geräte vor, wird also selber zum "Billig-Anbieter" ohne vernünftige Beratung und entlässt evtl. noch die teureren, weil qualifizierten Verkäufer und stellt ungeschulte "Billigkräfte" ein.
Ich für meinen Teil informiere mich entweder woanders oder bin bereit bei dem Fachhändler auch mehr Geld auszugeben - wenn der Unterschied zu groß ist, dann biete ich ihm zumindest an mich irgendwo mit ihm so zu einigen das man sich irgendwo in der Mitte trifft. Das funktioniert meistens - und wenn nicht, dann habe ich aber auch kein schlechtes Gewissen.
Solche Beispiele kann ich noch stundenlang bringen, aber ich denke der dahinterstehende Gedanke ist schon klargeworden - ich kann nicht auf der einen Seite das Handy für 1€ fordern und auf der anderen Seite gegen die Nokia-Werksschließung protestieren und man kann auch nicht Aldi- oder Lidl-Preise zahlen und Feinkost-Käfer-Qualität erwarten....
Einen sehr interessanten Artikel dazu, der das vielleicht noch deutlicher macht gibt es bei Spiegel Online: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436348,00.html
So, jetzt dürft Ihr gerne auf mich einprügeln, mich einen idealistischen, weltfremden Träumer oder sonstwas nennen :109: - oder mir auch recht geben :035:. Das ich mit der Einstellung gegen den Zeitgeist schwimme ist mir klar - das habe ich schon immer gerne getan
Da das Thema erfahrungsgemäß etwas heikel zu sein scheint bitte ich schon im Vorwege darum, sachlich zu bleiben, die Meinungen der anderen zu respektieren und gegenteilige Meinungen nicht als persönliche Kritik aufzufassen - schliesslich dient sowas nur dazu die Meinung der anderen kennen- (und vielleicht verstehen-) zulernen und nicht dazu, "Andersgläubige" zu missionieren.
So, dann fange ich mal an: Wie man bereits mehrfach im Forum nachlesen kann bin ich kein Anhänger der "Geiz ist geil"-Mentalität - das liegt aber nicht daran, dass ich zuviel Geld habe und damit nur so um mich werfen könnte (leider ) sondern eher daran, dass ich auch gerne die Kehrseite betrachte, denn ich glaube, das es schlicht und ergreifend sehr kurzsichtig ist den Preis als einziges oder vorrangiges Kriterium zu sehen. Warum, das versuche ich hier mal kurz (? :109 darzulegen.
Fangen wir mal an mit einem Zitat vom englischen Sozialreformers John Ruskin
Auf die "Geiz ist geil"-Mentalität übertragen bedeutet das schlicht und ergreifend: Wenn man immer nach dem billigsten Angebot schaut, dann untergräbt man den eigenen Arbeits- und Sozialmarkt und fördert die Auslagerung von Arbeit in Billiglohnländer und zerstört somit ggfs. sogar selöber den eigenen Arbeitsplatz.1. "Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
2. Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist ebenso unklug, zu wenig zu
bezahlen.
3. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
4. Wenn Sie jedoch zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, weil der
gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
5. Das allgemeingültige Gesetz der Wirtschaft verbietet es, wenig zu bezahlen und viel zu bekommen.
6. Wenn Sie mit dem billigsten Anbieter verhandeln, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld um etwas Besseres zu kaufen."
So verständlich es ist, das jeder nach dem günstigsten Angebot schaut (was ja auch überhaupt nicht verwerflich ist) so verständlich sollte es sein, das dabei in meinen Augen nicht alle Mittel recht sein dürfen.
Ein Beispiel: Ich möchte mir eine neue Kamera kaufen. Also gehe ich in ein Fachgeschäft, die gut ausgebildete Verkäufer und auch alle Geräte da haben, lasse mir eine Stunde die in Frage kommenden Gräte zeigen und erklären - und gehe anschließend raus um das ausgesuchte Gerät per Versandhandel im Internet zum Tiefstpreis zu kaufen!
Ich denke,es ist selbstverständlich das der Fachhändler sowas nicht auf Dauer durchhalten kann - entweder geht er pleite oder aber er passt sich an, schickt niemanden mehr auf Schulung, hält nur die meistverkauften Geräte vor, wird also selber zum "Billig-Anbieter" ohne vernünftige Beratung und entlässt evtl. noch die teureren, weil qualifizierten Verkäufer und stellt ungeschulte "Billigkräfte" ein.
Ich für meinen Teil informiere mich entweder woanders oder bin bereit bei dem Fachhändler auch mehr Geld auszugeben - wenn der Unterschied zu groß ist, dann biete ich ihm zumindest an mich irgendwo mit ihm so zu einigen das man sich irgendwo in der Mitte trifft. Das funktioniert meistens - und wenn nicht, dann habe ich aber auch kein schlechtes Gewissen.
Solche Beispiele kann ich noch stundenlang bringen, aber ich denke der dahinterstehende Gedanke ist schon klargeworden - ich kann nicht auf der einen Seite das Handy für 1€ fordern und auf der anderen Seite gegen die Nokia-Werksschließung protestieren und man kann auch nicht Aldi- oder Lidl-Preise zahlen und Feinkost-Käfer-Qualität erwarten....
Einen sehr interessanten Artikel dazu, der das vielleicht noch deutlicher macht gibt es bei Spiegel Online: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436348,00.html
Dolchstoß durch den Konsumenten
Von Gabor Steingart
Der normale Käufer bei Karstadt, Metro und Lidl ist ein regelrechter Globalisierungsfanatiker: Er vergleicht Preis und Leistung und will immer das Billigste. So vernichtet er massenweise Jobs in Europa - am Ende auch den eigenen.
Der Sozialstaat ist im Grunde nichts anderes als ein Kartell. Der Unterschied zwischen dieser Schutzvereinigung und den üblichen Kartellbrüdern in den Konzernspitzen besteht darin, dass der Sozialstaat nicht nur wenigen, sondern vielen nützt. Eigentlich fast allen Bürgern, die in seinen Grenzen leben. Vereinfacht kann man es auch so sagen: Der moderne Sozialstaat hat uns alle zu Kartellbrüdern gemacht. Wir profitieren von seinen Schutzrechten wie von seinen finanziellen Zuteilungen.
Wir nehmen gern die getrennten Betriebstoiletten in Anspruch, die unsere Arbeitsstättenverordnung für Mann und Frau vorsieht, akzeptieren die gesetzlich festgeschriebenen Urlaubstage, den Kündigungs- wie den Krankheitsschutz, und wenn alles schief läuft im Leben, greifen wir auf die Sozialhilfe zurück, die sich samt Wohnungs- und Kindergeld bis auf die Höhe eines Verkäufergehalts summieren kann.
Wenn dieses Schutzkartell, das den Preis der Arbeitskraft um einen Sozialaufschlag verteuert, mit einem Wirtschaftsraum konkurriert, der eine solche Schutzvorrichtung und damit auch einen derartigen Sozialaufschlag nicht kennt, wirkt das Kartell nicht mehr beschützend, sondern bedrohlich. Denn einer der Gründe für die Preisdifferenz zwischen den neuen und den alten Mitgliedern des Weltarbeitsmarkts ist der Sozialstaat, dessen Früchte die einen genießen, derweil die anderen ihn nur vom Hörensagen kennen. Die Mitglieder der Sozialbruderschaft sind von Stund an in Gefahr, ihrer beruflichen Existenz beraubt zu werden. Was gestern noch eine Errungenschaft westlicher Zivilisation war, wirkt nun wie ein Klotz an ihrem Bein.
Der Angriff findet in freundschaftlicher Atmosphäre statt
Es sind die Gegner des Sozialstaats, die daher die weltweite Arbeiterinflation freudig begrüßen. Sie ist erwiesenermaßen die wirkungsvollste Methode, den Sozialstaat zu schleifen. Man muss seinen Abbau nicht mehr fordern und braucht ihn auch nicht zu betreiben, seine Zersetzung passiert scheinbar von allein. Man kann den Sozialstaat einfach ignorieren, zum Beispiel dadurch, dass man beim sozialstaatsfreien Anbieter in Asien bestellt. Das ist fast automatisch ein Votum gegen getrennte Toiletten und ein Plädoyer für niedrigere Löhne.
Es sind andererseits die Freunde des Sozialstaats, die bis heute nicht wahrhaben wollen, dass es diese Nebenwirkung der Globalisierung ist, an der sie leiden. In der Absicht, die Nation gegen die Zumutungen der neuen Zeit zu verteidigen, hat selbst ein so kluger Mann wie Lord Dahrendorf die Augen vor der Wirklichkeit verschlossen. Es gebe eine legitime öffentliche Sphäre, die nicht direkt mit der anderer Länder und Regionen konkurriere, schreibt er. Zu dieser Sphäre gehörten die Bildung, die Steuer und die Sozialleistungen. Man dürfe den Weltmarkt nicht gegen alles ins Feld führen.
Welch ein Irrtum. Niemand führt den Sozialstaat ins Feld. Er steht längst längst da, umtost von den Winden der neuen Zeit. Der Irrtum ist erklärbar nur dadurch, dass die Angreiferstaaten sich ja nicht mit Gebrüll auf den westlichen Sozialstaat stürzen. Der Angriff findet leise und zumeist sogar in freundschaftlicher Atmosphäre statt, was vielen das Verstehen der Wirklichkeit erschwert.
Dabei sind es keine Unbekannten, die ihn attackieren: In freien Märkten mit freien Konsumenten wird ihm der entscheidende Dolchstoß von seinen Freunden versetzt. Wo auch immer ihr politisches Herz schlägt, links oder rechts, kaum dass die Kunden den Supermarkt oder das Kaufhaus betreten, sind sie nicht bereit, einen Sozialaufschlag zu zahlen.
Der normale Käufer bei Karstadt, Metro und Lidl ist ein regelrechter Globalisierungsfanatiker, der Preis und Leistung vergleicht, aber nicht Nationalitäten und ihre sozialen Sicherungssysteme. Er will Rabatte bekommen und nicht Aufschläge zahlen. Der gute Deal interessiert ihn, nicht das schmutzige Geschäft, das ihm irgendwo auf der Welt vorausgegangen ist. Er ist ein Materialist, wie er im Buche steht, auch wenn er sich selbst für einen Romantiker hält. Nur außerhalb der Geschäftszeiten befallen ihn zuweilen idealistische Zweifel. Dann wundern sich viele, wie es denn sein kann, dass so große Teppiche für so kleines Geld zu haben sind, und dass auch die Preise von Computern und Mobiltelefonen zuweilen nur noch einer Art Schutzgebühr gleichen.
Mit jedem Kauf eines fernöstlichen Produkts erteilen die Käufer dem heimischen Sozialkartell und seinen Lieferbedingungen eine Absage. Sie vergleichen Preis und Leistung des Produkts, aber sie bedenken nicht Preis und Leistung der das Produkt erzeugenden Nation. So wurden die Konsumenten in allen Ländern des Westens zu Vollstreckern der Globalisierung. Im Weltkrieg um Wohlstand sind sie die wichtigsten Kombattanten der Angreiferstaaten. Wenn ihnen keiner in die Arme fällt, vernichten sie mit ihrer Kaufentscheidung kühlen Herzens die heimische Industrie. Denn fast alles, was man kaufen kann, kann man mittlerweile auch ohne diesen Zusatzstoff erstehen, den wir Sozialstaat nennen.
Wer möchte, kann sein Auto bei General Motors bestellen; dann sind 1500 Dollar Sozialkosten mit eingebaut, wie der Vorstandschef seinen Arbeitern erst kürzlich vorrechnete. Preiswerter wäre es, beim Hyundai-Händler vorzufahren, denn ein vergleichbarer Sozialaufschlag wird den Arbeitern in Korea nicht gezahlt. Es gibt an jeder Ecke Waschmaschinen mit eingebautem Sozialstaat, dann kommen sie von AEG aus Nürnberg, sind im Rhythmus der 38 Wochenstunden produziert, zu höheren Löhnen und unter Aufsicht des Betriebsrats. Aber gleich nebenan gibt es die Waschmaschine pur, dann stammt sie aus Taiwan, China oder Polen, wo die Wochenstundenzahlen hoch und die Löhne niedrig sind. Ein Sozialstaat unserer Prägung existiert dort nicht.
Noch immer besitzen 75 Prozent der Weltbevölkerung keine Arbeitslosenversicherung, was ihnen zum Nachteil, ihren Produkten aber zum Vorteil gereicht. Das Risiko von Krankheit, Armut und Alter tragen sie selbst und eben nicht die Produkte, die sie herstellen. Im Westen ist es umgekehrt.
Der nächste Schauplatz: Der Arbeitsmarkt für Akademiker
An der Stelle des Betriebsrats steht in Fernost ein gestrenger Vorarbeiter, der im besten Fall Gnade vor Recht ergehen lässt. Denn das Recht ist in den Produktionshallen der Billigkonkurrenz nicht der Freund der Beschäftigten. Sie dürfen arbeiten, aber nicht protestieren. Ihr Lohn wird festgesetzt, nicht verhandelt. Soziale Absicherung bietet die Familie, nicht aber die Firma. Den Verkaufschancen der von ihnen hergestellten Ware hat dieser Umstand sehr genutzt.
Rund 60 Prozent aller in Deutschland verkauften Haushaltsgeräte werden heute außer Landes hergestellt. Die restlichen 40 Prozent dürften in absehbarer Zeit folgen. Der Weltmarktführer Electrolux plant von den westlichen Werken, die derzeit noch in Europa, Amerika und Australien betrieben werden, die Hälfte zu schließen. Eine Fabrik von der Größe der Nürnberger AEG spart 48 Millionen Euro jährlich - wenn sie denn in Polen steht. Monatelang zögerte der Vorstand, die deutsche Traditionsfabrik zu schließen und die Herstellung zu verlagern. Es ginge ihm um die Menschen, aber nicht nur, wie Firmenchef Hans Straberg freimütig zugibt: "Eine Schließung würde auch viel Kapital zerstören", sagt er.
Bei Continental in Hannover, einem der größten Reifenhersteller der Welt, läuft das gleiche Spiel. Die Löhne machen 30 Prozent der Herstellungskosten aus, aber in Osteuropa lässt sich dieser Anteil noch deutlich nach unten drücken. Die Pkw-Reifenproduktion sollte daher am Stammsitz in Hannover geschlossen werden, was die Beschäftigten mit einer kostenlosen Verlängerung ihrer Wochenarbeitszeit zu verhindern suchten. Der Verzicht nutzte nichts. "Die Mitarbeiter haben ihren Beitrag geleistet, aber es hat trotzdem nicht gereicht", meint Firmenchef Manfred Wennemer. Betroffen sind vor allem einfache Produktionsarbeiter, denen in Kürze die Akademiker folgen dürften, sagt er: "Wir beschäftigen heute bei Continental rund 5000 Ingenieure, die meisten davon in Hochlohnländern. Das wird sicher einer der nächsten Schauplätze, wo wir auf die Kosten sehen müssen."
Bevor wir Firmenmanager und Schnäppchenjäger beschimpfen, sollten wir innehalten. Es wäre töricht, ihnen den Eigennutz vorzuhalten. Es war ein doppelter politischer Wille, der die Staaten Asiens und Osteuropas an die internationale Arbeitsteilung anschloss - ihrer und unserer. Sie wollten Teil des westlichen Produktionsnetzwerks werden und ihr eigenes knüpfen. Wir haben sie ermuntert, unterstützt und oft genug auch angefeuert.
Es geht hier nicht um falsch oder richtig. Wichtig ist an dieser Stelle nur die Erkenntnis, dass der weltweite Arbeitsmarkt, so wie wir ihn bisher konzipiert haben, ein einheitliches Hoheitsgebiet für die Ware Arbeitskraft geschaffen hat. Die Arbeitsnachfrage wechselt nun von einem Staat zum anderen und natürlich bevorzugt sie solche Staaten, die ihr möglichst geringe soziale Zusatzkosten zumuten.
Viele hielten die Soziale Marktwirtschaft für das Endstadium der Geschichte und müssen sich nun einen kolossalen Irrtum eingestehen. Der Kapitalismus hat mit Hilfe eines globalen Arbeits- und Finanzmarkts seine Reichweite gesteigert, derweil das Soziale an Reichweite verlor. Der Markt hat an Kraft, Geschwindigkeit und scheinbar auch an Unvermeidbarkeit gewonnen. Der soziale Triumph von gestern aber ist verblasst. Der Kapitalismus erhält seine Ursprünglichkeit zurück.
So, jetzt dürft Ihr gerne auf mich einprügeln, mich einen idealistischen, weltfremden Träumer oder sonstwas nennen :109: - oder mir auch recht geben :035:. Das ich mit der Einstellung gegen den Zeitgeist schwimme ist mir klar - das habe ich schon immer gerne getan