Du solltest Dich entscheiden, ob Du nun Pragmatikerin oder Idealistin bist
- beim GiG bist Du eindeutig Pragmatikerin und siehst nur den Status quo. Das ist in Ordnung für die persönlich Betroffenen, bringt aber die Entwicklung der Gesellschaft nicht weiter. Wenn das geändert werden soll, dann muss jemand anfangen - natürlich nicht die Ärmsten, das habe auch weder ich noch sonst jemand behauptet. Aber wenn auch die, die sich eine andere Haltung unter gewissem (erträglichen Konnsumverzicht) leisten könnten sich dem verweigern, dann ändert sich eben nie was.
Aber um das ging es mir eben nicht. Sondern mir ging es darum dass andere auf GiG-Haltung angewiesen sind.... Und nicht anders können. Du hast aber auch Recht, dass die Reichen von der GiG-Haltung profitieren. Aber wie willst Du oder ich oder wir das ändern??? Gar nicht. Du kannst doch nicht die Leute dazu zwingen, mehr geld auszugeben Die geben ja mehr Geld aus, aber eben wieder bei denen, die sowieso viel davon haben (Gucci, Prada, Armani usw...)
Mir geht es um das Prinzip und um langfristige Änderung des Bewusstseins zum Wohle aller - da müssen immer erst mal einige "Dumme" anfangen bevor das eine Chance hat eine breitere Bewegung zu werden (die Beispiele habe ich schon mal genannt bei Veränderungen der Gesellschaft). Dir geht es (ohne selber betroffen zu sein) um das Essen für den nächsten Tag - das ist, wie schon gesagt, für die Betroffenen natürlich vorrangig. Was mich stört ist die tatsache, dass Du immer so verallgemeinert als wäre das die Regel - ist es aber nicht, das ist alles im einstelligen Prozentbereich. So grausam das für die Betroffenen ist - es ist einfach nicht fair das auf alle übertragen zu wollen.
Leider ist es eben NICHT im einstelligen Prozentbereich sondern bei 13,5 % und das war 2005... Mag sein, dass es jetzt vielleicht weniger geworden ist (ich glaube aber irgendwo was von 17 % gelesen zu haben, kanns nur nicht mehr finden - sobald ich´s habe werde ich es schreiben) Wer einmal an bzw. unter dieser Grenze gelebt hat, der wird nieeee wieder spendabel mit seinem Geld um sich werfen, aus Angst, wieder arm zu werden...
Im Bereich Politik(er) bist Du dann auf einmal die totale Idealistin. Wie kommst Du darauf, dass alle Politiker studiert haben?
Ich weiss nicht, würde ich von einem Menschen verlangen, dem ein ganzes Volk das Land anvertraut. Gewissen Schulabschluss verlangt man ja für einen Jurist oder Arzt auch, oder nicht???
Müssen auch alle Beamte studiert haben?
Kommt drauf an in welchem Zweig... Für Politik sollte man wenigstens schon eine gewisse praktische Ausbildung und auch eine gewisse "Berufserfahrung" haben.
Ca. 3/4 der Bundestagsabgeordneten sind Beamte.
Na dann brauche ich mich wirklich nicht mehr wundern...
Es gibt bei uns überwiegend Berufspolitiker - die haben vor allem politische Taktik, Machterhaltung und Intrigen gelernt, wenig sachlich wertvolles. Die kennen die tehemen, über die sie entscheiden sollen und vollmundig diskutieren nur aus der Theorie, nicht aus der Praxis. Fähige Selbstständige oder fachleute gehen nur ganz vereinzelt in die Politik - zum Einen, weil sie da mit Fachkompetenz und sachlichen Argumenten nicht weiterkommen, zum anderen weil es sich finanziell überhaupt nicht lohnt.
Wo wir wieder mal bei dem Thema "Egoismus" wären.
Wenn einer auch nur halbwegs was taugt, dann verdient er in der Wirtschaft wesentlich mehr als in der Politik - bleiben also entweder diejenigen übrig, die nichts taugen und dadurch in der Politik mehr verdienen können als in der Wirtschaft oder wir bekommen fähige "machtgeile" Politiker, die ihre Überlegenheit dann weniger zur Verbesserung der Gesamtsituation als für die persönliche Karriere nutzen.
Man hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera....
War ja vorhin meine Frage... WEN soll das Volk wählen??? Soviel zum Thema Demokratie...
Diejenigen, die fähig sind und nicht nur dem eigenen Ego fröhnen sondern sich dem Wohl der Gesellschaft ernsthaft verpflichtet fühlen, deren Anzahl dürfte unter den Politikern im Promille-bereich zu finden sein - und das sich davon einer bis ganz oben durcharbeitet ist von der Wahrscheinlichkeit dann vermutlich mit einem Sechser im Lotto zu vergleichen.
Vorbilder kann man sich sicher überall suchen - in der Politik habe ich in den letzten 25 Jahren kaum jemand gefunden der isch in meinen Augen dazu eignen würde....