Schock am frühen morgen.......
New Orleans wird evakuiert
"Der Sturm des Jahrhunderts"
[Nach den eindringlichen Warnungen von Bürgermeister Nagin verlassen die Menschen New Orleans. ]
Die USA bereiten sich auf den Hurrikan "Gustav" vor. Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, ordnete für heute die Evakuierung der Stadt an, die vor genau drei Jahren vom Hurrikan "Katrina" schwer getroffen worden war. Die Bewohner der besonders gefährdeten westlichen Stadtteile sollen ab 8.00 Uhr Ortszeit, das entspricht 15.00 Uhr MESZ, ihre Wohnungen verlassen. Gegen Mittag seien die Bewohner des Ostens der Stadt an der Reihe. In New Orleans leben rund 470.000 Menschen, im Großraum sogar 1,4 Millionen.
Keine Notfalldienste, keine Lager
[Die Erinnerung an Hurrikan "Katrina" ist noch nicht verblasst. Diesmal verlassen die Menschen frühzeitig New Orleans. ]
Nagin nannte "Gustav" vor US-Journalisten die "Mutter aller Stürme". Die Einwohner hätten "allen Grund ängstlich" zu sein. "
Das ist der Sturm des Jahrhunderts", sagte Nagin weiter. Bereits gestern wurden laut Nagin rund 10.000 Menschen mit Bussen, Zügen und Flugzeugen aus der Stadt gebracht. Tausende Menschen flohen in privaten Pkw aus New Orleans. Auf den Ausfallstraßen standen die Autos oft Stoßstange an Stoßstange.
Wer in New Orleans bleiben wolle, werde dies möglicherweise als "den größten Fehler seines Lebens bedauern", warnte Nagin. Die Stadt könne für Zurückgebliebene keine Notfalldienste anbieten. Es werde auch
kein Notaufnahmelager geben wie 2005, als Tausende in der Betonkonstruktion der Sportarena, dem Superdome, Zuflucht fanden.
[New Orleans' Bürgermeister Ray Nagin ordnete die Evakuierung der Stadt an.]
Den Vorhersagen zufolge könnte sich der Hurrikan der Stärke vier über dem warmen Wasser im Golf von Mexiko weiter aufheizen und
zu einem Hurrikan der höchsten Stufe fünf werden. Meteorologen rechnen damit, dass "Gustav" am Montagabend oder Dienstagmorgen westlich von New Orleans auf die Küste des Bundesstaates Louisiana mit möglicherweise noch zerstörerischer Wucht treffen wird als der verheerende Hurrikan "Katrina" vor drei Jahren. Ob "Gustav" New Orleans wirklich treffen wird, war nach Angaben von US-Meteorologen in der Nacht noch nicht sicher.
Republikaner erwägen Parteitagsverschiebung
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber John McCain und seine Vize-Kandidatin Sarah Palin kündigten einen Besuch in Mississippi an. McCain schloss angesichts des Wirbelsturms auch eine kurzfristige Verschiebung des am Montag beginnenden Nominierungsparteitags nicht aus. "Es wäre nicht angemessen, eine festliche Versammlung zu veranstalten, während eine nahe gelegene Tragödie sich als ein nationales Desaster herausstellt", sagte er. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama forderte die Bewohner der bedrohten Gebiete auf, die Evakuierungsmaßnahmen ernst zu nehmen.
Evakuierungen in Louisiana und Mississipi
[Statt, wie geplant, der Opfer des Hurrikans "Katrina" vor drei Jahren zu gedenken, müssen die Menschen in New Orleans erneut ihre Häuser verbarrikadieren. ]
Die Behörden hatten bereits am Samstag damit begonnen, Gebiete an der Golfküste der US-Bundesstaaten Louisiana und Mississippi zu evakuieren. Tausende verließen daraufhin die Gebiete. Der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, warnte Bewohner vor möglicherweise verheerenderen Überschwemmungen als bei "Katrina" vor drei Jahren. Damals wurden nach Dammbrüchen 80 Prozent von New Orleans überflutet. Die Stadt versank im Chaos, Flutopfer mussten tagelang auf den Dächern ihrer Häuser auf Rettung warten. Entlang der US-Golfküste kamen etwa 1500 Menschen kamen ums Leben. Der Sachschaden belief sich auf 80 Milliarden Dollar. Er war so hoch wie bei keiner anderen Naturkatastrophe in den USA.
http://www.tagesschau.de/ausland/gustav146.html