Vielleicht sollten wir erstmal auf die Antwort warten, bevor wir vacationhit irgendwas unterstellen - wobei das Grundsätzliche ja durch Pias Erfahrungen offenbar ein tatsächlich existierendes Problem ist, insofern möchte ich erstmal alle (zumindest meine) Aussagen nur auf diese Problematik als solches verstanden wissen, nicht speziell auf vacationhits Beitrag
Ich meine zu wissen, was er meint... er hat wahrscheinlich nur die falschen Worte gewählt. Hört euch bitte mal bei Deutschen, die in den USA leben um und fragt nach, wie die Qualität der Freundschaften bzw. Bekanntschaften im direkten Vergleich zu ihrem früheren Leben verläuft. Derartige Äußerungen habe ich schon oft erlebt und mitbekommen. Vielleicht sollte man aber auch erst einmal mit einer Defintionsantwort kommen. Freundschaft, Bekanntschaft, lockere Bekanntschaft??? Sicherlich ist hier die Qualität abhängig von den Leuten, die man kennenlernt und von dem, was man bereit ist zu geben. Ich für mich habe in den zwei Jahren Südwest-Florida allerdings des Öfteren mitbekommen, dass die Tiefe und Substanz in der ersten Zeit des Kennenlernens eine andere ist, als man sie aus Deutschland her gewohnt ist. Gespräche bzw. Diskussionen über z.B. (wirklich nur Beispiele) Religion und Politik wurden bei einem ernsthaften Gespräch ansatzweise konsterniert abgeblockt. Hierbei ging es aber meines Erachtens um kulturelle Unterschiede der Gesprächsführung. In den USA habe ich sehr viel länger gebraucht, um mit Leuten, an denen mir was lag, auch diese Art von Gesprächen führen zu können. Ausnahmen bestätigen wie in allen Bereichen auch hier die Regel. Ich für mich musste erst einmal die Kunst des Small Talks erlernen und einzusetzen wissen. Ich sehe das aber nicht als Oberflächlichkeit, sondern als logische Folge eines Unterschiedes der Nationen in der Kommunikationsführung. Es ist schon eine Kunst, viele Worte über Nichts zu verlieren und somit den Gesprächsfluss trotzdem in Gang zu halten, ohne dass sich die Gesprächspartner gelangweilt abwenden.
Was nun in meinem konkreten Fall die Qualität der neuen Freund- und Bekanntschaften anging, so waren die bei weitem nicht so tief und gehaltvoll wie die in Deutschland. Lag es aber nicht daran, dass man mit Freunschaften, die bereits über 20 Jahre Bestand hatten, anders umgeht als mit Leuten, die neu in mein soziales Umfeld gekommen sind?
Ist ein schwieriges Thema.
Liebe Grüße
Thorsten