Preis für unsere Lebensweise
Guten Morgen!
Beim Lesen der Berichte im Netz und auch hier im Forum fällt mir immer wieder auf, wie kurzlebig unser aller Gedächtnis ist und wie sehr solche menschenverursachten Katastrophen uns dafür umso heftiger durchschütteln, wenn wir uns mehr oder weniger direkt betroffen fühlen. Ist wohl eine menschliche Eigenheit und evolutorisch notwendig, dass man sich nur (oder vornehmlich) mit Gefahren beschäftigt, die einen unmittelbar persönlich bedrohen.
Erdölförderung ist seit jeher ein schmutziger Geschäft. Natürlich hat Big Oil darum auch ein gesteigertes Interesse daran, die 'Risiken und Nebenwirkungen' eher unbeleuchtet zu lassen. Was natürlich bei derartigen Unfällen nicht geht.
Dabei hat sich doch ausgerechnet die bislang größte Ölkatastrophe auch im Golf von Mexiko abgespielt als 1979 die Bohrinsel Ixtoc Uno explodierte und mehr als eine Million Tonnen Öl ins Meer gelaufen sind. Neun Monate hat es gedauert, bis man das abdichten konnte. Kein Vergleich mit den gerade mal 40.000 Tonnen, die aus der Exxon Valdez geplätschert sind. Weil direkt vor der Küste natürlich unmittelbarer erlebbar.
So bitter es klingt, solange die Welt zunehmend am Tropf des Erdöls hängt, werden uns solchen Nachrichten immer wieder erreichen. Das ist nicht verniedlichend gemeint - im Gegenteil. Ich fürchte jedoch, es ist Realität.
Einen lauten Aufschrei, dass für die USA Kanada der größte Erdöllieferant ist, wo sich die Förderung immer mehr auf den Abbau von Ölsanden verlagert - mit entstehenden Mondlandschaften und verseuchten Gewässern nach dem Abbaggern - einen solchen Aufschrei habe ich bislang in den Medien nicht gehört.
Diesen Preis haben wir wohl zu bezahlen, wenn auch für uns das Benzin aus dem Zapfhahn, der Strom aus der Steckdose stammt und der überwiegende Teil unserer Gebrauchsgegenstände aus Kunststoffen gefertigt wird.