Hallo zusammen,
es hat lange gedauert, aber jetzt geht es endlich weiter: Hier kommt der Bericht von den Keys. Die Smilebox dazu ist auch fast fertig.
Die Keys
Wir verbrachten eine Nacht bei unseren Freunden. Am nächstenMorgen starteten wir mit einem großen Cooler voller Getränkedosen, die sie für unsschon gekühlt hatten, in Richtung Keys. Für die Fahrt nahmen wir nur kleines Gepäckmit. Beim Walmart in Homestead machten wir noch einmal Halt. Wir suchten kurze Jeans-Hosenfür Ampelmännchen. Er liebt die Hosen mit den großen Seitentaschen. Es dauertenicht lange und wir wurden fündig. Ich konnte es wieder mal nicht lassen nocheinige Halloweensachen einzukaufen. Ich ergatterte blinkende orange Gläser, diemusste ich unbedingt mitnehmen. Dann setzten wir unsere Fahrt fort bis zum LongKey Statepark. Dort wollten wir Picknick machen. Gleich als wir aus dem Autoausstiegen, sahen wir drei kleine Ibisse, die in einer Pfütze standen unddaraus tranken. Ich nahm meinen Fotoapparat und näherte mich ihnen ganzlangsam. Als ich die ersten Fotos machte, hoben die Drei ihre Köpfe und sahenmich an. Sie trauten mir nicht, und liefen hintereinander in Richtung derBäume, die dort am Wegrand standen. Dort setzten sie sich nebeneinander aufeinen Ast. Der Abstand zwischen uns hatte sich vergrößert und sie warenzufrieden. Dem Baum durfte ich mich dann wieder nähern. Sie beobachteten michzwar genau, blieben aber sitzen und ließen sich fotografieren. Wir nahmen Platzauf einer Picknickbank und stärkten uns. Danach konnte ich es nicht lassen dasWasser zu testen. Ruckzuck waren die Schuhe aus und ich lief über den nahenSteg zum Meer. Ich watete durchs Wasser und stellte fest, dass es Badewannentemperaturhatte.
Key West
Wir setzten unsere Fahrt nach Key West fort. Es war schon sospät, dass wir im Hotel nur unsere Sachen ausluden und gleich zum MallorySquare weiterfuhren, um den berühmten Sonnenuntergang zu sehen. EinFeuerschlucker führte seine Künste vor. Wir schauten ihm ein wenig zu und schonwar es so weit, dass die Sonne unterging. Der rote Ball stand am Horizont undspiegelte sich im Wasser. Ein großes Segelboot fuhr vorbei und am Himmeldrehten zwei Doppeldecker ihre Kreise. Die Sonne senkte sich immer weiter bissie im Meer versank. Die Leute klatschten laut Beifall und ein Einheimischer bliesauf einer Conch-Muschel. Wir schlenderten an den Marktständen am Mallory Squareentlang. Dort entdeckte ich einen rosa Flamingo aus Blech, der mir bis zumBauch reichte. „Den muss ich unbedingt für unseren Garten haben, bitte“.Ampelmännchen schüttelte den Kopf. „Das Ding ist viel zu groß, wie willst Dudas denn nach Hause kriegen?“ Ich untersuchte den Flamingo genauer undentdeckte, dass der Körper lose auf den Füßen steckte d.h. man konnte ihnzerlegen. Ampelmännchen runzelte die Stirn, aber er kennt mich schon lange undweiß wie ich ticke. „Wenn du den in deinen Koffer kriegst, dann nimm ihn haltmit.“ Voller Freude sauste ich zur Kasse. Wir setzten unseren Weg durch dieDuval-Street fort. Vor einer Szene-Kneipe parkte ein Motorrad. Es zog sofortdie Blicke der Passanten auf sich, denn es war mit vielen bunt blinkendenLeuchtdioden bestückt, die sogar die Farbe wechseln konnten. Viele Leuteblieben stehen und staunten. Sie fotografierten das Motorrad von allen Seitenund bewunderten es gebührend. Nicht weit davon war die Bar, in der die Dollarscheinean der Decke hängen. Es gibt keine freien Stellen mehr, auch Balken undSeitenteile sind mit Dollarscheinen übersät. Wir machten einige Fotos und zogenweiter. Nachdem wir etwas gegessen und etliche Läden durchstöbert hatten, tratenwir den Heimweg an.
Tag zwei
Am nächsten Tag fuhren wir zum Southernmost Point, um unsdort zu fotografieren. Dann suchten wir die St. Mary´s Star of the Sea Kirche.Ich hatte irgendwo gelesen, dass es im Park der Kirche eine Marien-Grotte gibt.Die wollte ich gerne sehen. Sie wurde erbaut, um dort zu beten, wenn wieder einHurricane über die Keys zieht, damit Key West verschont bleibt. Wir gingen inden Kirchenladen und kauften eine große Kerze, die wir in die Grotte stelltenund anzündeten. Danach machten wir uns auf den Weg nach Marathon, um dort dreiNächte zu bleiben.
Bahia Honda StatePark
Im Bahia Honda State Park wollten wir ein Picknick machen. Vondort aus führt ein Weg auf die alte Eisenbahnbrücke, die später zur Autobrückeumgebaut wurde. Am Strand stehen mehrere kleine überdachte Picknicktische. Manist vor der Sonne geschützt und schaut direkt aufs Meer. Da alle Plätze schonbesetzt waren, fragten wir eine Frau, die alleine dort saß, ob wir uns zu ihrsetzen dürften. Sie war damit einverstanden. Wenig später kamen noch ihr Mannund zwei Freunde dazu, die gerade etwas zu essen geholt hatten. Es entwickeltesich ein lebhaftes Gespräch zwischen uns und wir diskutierten den ganzenNachmittag. Bevor wir unseren Weg fortsetzten, gingen wir noch auf die alte Brückehoch, um die Aussicht von oben zu genießen. Man hat einen ganz tollenPanoramablick von dort.
White Sands Inn
Wir hatten in Marathon ein kleines Hotel direkt am Meerausgesucht, das White Sands Inn. Es gefiel uns sehr gut. Von außen waren dieWände in rosa und hellblau getüncht. Bemalte Holzstücke zierten die Fassade undvor unserem Zimmer standen vier Adirondack-Stühle und ein kleiner Tisch. Innenwaren die Zimmer ganz bunt eingerichtet. Die Bettwäsche leuchtete in vielen Farben.Wir waren sofort begeistert. Mikrowelle, Kühlschrank ein Tisch und zwei Stühlegehörten auch zur Ausstattung. Zu dem Anwesen gehörten Boote, Sonnenliegen undein Grill, die wir kostenlos nutzen durften. Direkt am Meer hingen zweiHängematten zwischen Palmen, die einluden dort zu verweilen. Das wurde meinLieblingsplatz. Daneben stand eine große Schaukel, die unsererHollywoodschaukel zu Hause ähnelt. Nebenan führte ein Holzsteg ca. 20 Meter insMeer hinaus zu einer Platform. Dort stand eine Sitzbank und es gab einetischähnliche Vorrichtung, auf der man selbstgefangene Fische gleich ausnehmenkonnte.
Sonnenaufgang
Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich früh auf. Ich wollteden Sonnenaufgang anschauen. Leise schlich ich zur Tür hinaus und machte es mirin der Hängematte gemütlich. Nur wenig später kam auch Ampelmännchen nach. Wirerlebten einen traumhaft schönen Sonnenaufgang. Der Himmel leuchtete in allenOrange- und Gelbtönen. Gleich danach begann die Tierwelt nach Nahrung Ausschauzu halten. Delphine zogen am Steg vorbei und Reiher wateten durchs Wasser. Wir schautenihnen eine Zeit lang zu. Dann gingen wir zurück in unser Zimmer, um unser Frühstückvorzubereiten. Wenig später klopfte es an unserer Tür. Davor standen unsereZimmernachbarn. Sie hatten Kokosnüsse vom Baum geholt und fragten uns, ob wirauch eine haben wollten. „Wenn Sie die für uns öffnen können, dann gerne.“ „KeinProblem“. Sie holten ein riesiges Messer und schnitten den oberen Teil ab. Wirsetzten uns zu ihnen vor die Zimmer und ließen die Kokosmilch in einen großenBecher laufen. Wir probierten gleich die Milch. Den Rest wollten wir am Abendmit Rum mischen.
Pigeon Key
Schon vor etlichen Jahren wollten wir einen Ausflug nachPigeon Key machen. Damals fuhr noch ein kleines Bähnchen über die alte Brücke.Die ist inzwischen nicht mehr sicher genug für die Bahn. Heute kann man mit demMotorboot hinüber fahren. Das ist die Insel, auf der die Bauarbeiter wohnten,die für Henry Flagler 1908 – 12 die Eisenbahntrasse nach Key West bauten. Voreinigen Jahren hat Arnold Schwarzenegger auf der Insel gedreht und wollte sie sofortkaufen. Da haben die Einheimischen gleich reagiert und die Insel zum Nationalparkerklärt. Die Überfahrt machte uns Spaß. Wir bekamen auf der Insel einePrivatführung, weil wir die einzigen Touristen waren, die um diese Uhrzeitankamen. Es stehen noch einige historische Häuser. In den ehemaligenSammelunterkünften wohnen jetzt oft Jugendgruppen, die auf der Inselbiologische Untersuchungen und Experimente machen. Am Ende der Führung gingenwir auf die alte Brücke hinauf, um von dort oben Fotos zu machen. Mir fiel einRohr auf, das am Geländer entlang führte. Die Lösung war: Auf den Keys gibt eskein Frischwasser. Das wird über Rohrleitungen, die am Brückengeländerbefestigt sind, auf die Inseln gepumpt. Wir haben viel gelernt bei diesem Ausflug.
Bis demnächst
Trudy