Raus aus Deutschland? Für und Wider...

Caloosa

Well-Known Member
Ich schüttel zwar auch oft den Kopf, wenn ich mal in die sog. Auswandererserien reinzappe... aber mal was anderes:

Sind das nicht Auswanderer im eigentlichen und ursprünglichen Sinn? Aus ökonomischen Gründen, mit wenig oder fast gar keinem Geld und mit keinen oder lediglich rudimentären Sprachkenntnissen des neuen Landes die alte Heimat verlassen, um ein besseres Leben zu erträumen?

Klar, es ist sehr viel einfacher, mit dickem Bankkonto, exzellenten Sprachkenntnissen und fundierten Mehrfachausbildungen in ein anderes Land zu ziehen... aber ein Großteil der Amerikaner sind Nachkommen dieser vorgenannten Gruppe, die mit nichts kam und mit nichts anfing....
 

jucima

Well-Known Member
..das ist auch schon ein paar Jährchen her ,ich bewundere diese Idealisten ,genau solche Menschen werden den Sprung auch schaffen.

Für Träumer sehe ich da keine Chancen.
 

Caloosa

Well-Known Member
Wenn man sich aber mal die Zahlen der deutschstämmigen Einwanderer vor Augen führt, die ebenfalls mit nichts angekommen sind, ist es schon verwunderlich...

Zumal wir heute fast alle uns darüber auslassen, dass ausgerechnet HartzIV-Empfänger sich erdreisten, an ein besseres Leben zu denken und den Wunsch, Deutschland zu verlassen, realisieren. Ob etwas daraus wird, ist eine ganz andere Geschichte. Die Tatsache des Hartz-IV-Empfangs sagt aber rein gar nichts über die Qualtitäten des jeweiligen Auswanderers aus. Es zeigt doch eigentlich nur, dass jemand bereit ist, einen großen Schritt auch ohne Vollkaskoversicherung zu wagen.... Wobei... was verliert man schon? Wenn man sich die Höhe der Summe verinnerlicht, ist es nicht viel, was man verliert, oder?
 

admin

Administrator
Teammitglied
Ich glaube, bei den Vergleichen stimmt so einiges nicht - wenn sich jemand heute dort im Ausland mit den gleichen Methoden und Qualifikationen durchzusetzen versucht wie die Pioniere bei der Besiedlung Amerikas, dann würde derjenige vermutlich eher im Knast landen als erfolgreich zu werden.....

Die Qualitäten die heute gefordert sind dürften doch etwas abweichen als von denen damals - keine Frage, dass auch einige Charakterzüge gleich geblieben sind nur darf man ja nicht vergessen: Damals waren die Siedler dort willkommen, ihnen wurde teilweise sogar Land geschenkt oder sie konnten es ohne Widerspruch in Besitz nehmen.

Ebenso kann ich nicht erkennen, das hier im Forum grundsätzlich Hartz IV Empfänger als unfähig stigmatisiert werden eine Auswanderung erfolgreich zu absolvieren. Nur Tatsache ist ja auch: Nur guter Wille reicht nicht aus. Kein Land ist interessiert daran, potentielle Wohlfahrtsempfänger dauerhaft aufzunehmen (außer D vielleicht :035:) und insofern werden fast überall schon gewisse finanzielle und qualitative Fähigkeiten vorausgesetzt um die Erlaubnis zur Einwanderung zu bekommen - die Zielländer wollen ja auch - legitimer Weise - einen Nutzen aus der Zuwanderung ziehen im Sinne von Steuern, qualifizierter Arbeitskraft, Bruttosozialprodukt, Beseitigung von Engpässen.

Erstaunlich ist doch auch bei vielen Auswanderern, dass sie dort in der Fremde auf einmal Jobs annehmen und Arbeitszeiten in Kauf nehmen, für die sie einem Arbeitsagentur-Vermittler hierzulande den Vogel gezeigt oder eine Klage angedroht hätten. Wenn sie hier ebenfalls bereit gewesen wären für einen unterdurchschnittlichen Lohn einen einfach strukturierten Job mit 10-12 Stunden täglich anzunehmen, dann hätten sie sicher auch was gefunden - aber solange es die Möglichkeit gibt auch ohne Arbeit zu überleben und der Nachbar nur 7,5 Stunden arbeiten muss usw. - warum sollten sie das tun? Da muss man sich doch fragen: Warum haben sie diese Motivation im Ausland und hier nicht? Nur weil dort die Sonne scheint?

Es gibt ja auch diesen Spruch: "Wer es hier nicht schafft, der schafft es dort auch nicht." Ich bin ein Gegner jeder Pauschalisierung und ich bin sicher, das es genügend Fälle gibt, wo jemand es woanders geschafft hat, der es hier nicht geschafft hätte - sei es, weil er eine Nischenbegabung hat, die hier nicht aber dort gefragt ist, sei es, weil er dort andere Möglichkeiten für seine spezielle Tätigkeit vorgefunden hat oder was auch immer, aber ein Körnchen Wahrheit ist an der Aussage schon dran.

Trotzdem denke ich: Qualität und Flexibilität setzt sich immer durch, egal wo oder wie - für alle anderen mag es persönlich mal hier und mal dort besser gehen, Pauschalurteile, egal in welcher Richtung sind da sicher falsch. Letztlich gibt es doch nur ein Kriterium für eine "erfolgreiche" Auswanderung - und das ist nicht das Bankkonto oder die Besitztümer sondern lediglich etwas, was jeder ganz individuell für sich entscheiden muss: Die persönliche Zufriedenheit mit seiner Lebenssituation - allerdings die, die man ganz tief drinnen für sich selber empfindet, welche nicht zwangsläufig die sein muss, welche man nach außen kommuniziert.....:0025:
 

Ali G.

Well-Known Member
Ich glaube, bei den Vergleichen stimmt so einiges nicht - wenn sich jemand heute dort im Ausland mit den gleichen Methoden und Qualifikationen durchzusetzen versucht wie die Pioniere bei der Besiedlung Amerikas, dann würde derjenige vermutlich eher im Knast landen als erfolgreich zu werden.........

Womöglich kommt es darauf an, wohin man auswandert :065:

Osama B. L. hat sich zumindest in Pakistan mit einigen dieser Praktiken durch-.........mhhhh...........vielleicht auch eher festgesetzt.

Wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, mit wie vielen Milliarden er ursprünglich "rübergemacht" hat.

Aber - sieht man mal über so Nebensächlichkeiten, wie den fehlenden eigenen Bootsanleger hinweg - ist so eine Höhlenfestung in den pakistanischen Tribalareas sicher ähnlich funktionell wie eines dieser günstigen Appartements auf Fisher Island. Die Zufahrt soll ja bei beiden auch ähnlich gestaltet sein...............:022:
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
So, habe jetzt glaube ich in sämtlichen Threads meinen Senf dazu gegeben, und sollte hier natürlich auf keinen Fall darauf verzichten... Das wird jetzt wirklich ein ROMAN....

Also, los geht´s:

Einige Beiträge liegen hier schon ein paar Tage (Okt., Nov. 2006) zurück. Daher würde es mich interessieren, was sich wohl in dieser Zeit in D verändert hat? Ich finde ziemlich wenig... Vielleicht MwSt 16 % auf 19 %, Arbeitslosenzahl von 4,008 Millionen gesunken auf 3.659.000... (Das liegt wohl daran, dass man Jobs annehmen muss, bei denen man weit "weniger" verdient, als wenn man ALGII bekommt)

Ich habe vor längerer Zeit einen Beitrag im TV über ein junges Mädchen gesehen, dass trotz Baby ihre Ausbildung machen wollte. Ihr wurde damals sämtliche Sozialleistungen (Hartz IV, Wohngeld usw.) gestrichen, mit der Begründung, dass sie ja jetzt Geld verdiene... Dabei hat sie, weniger verdient als Hartz IV Empfängerin und wollte Wohngeld usw. beantragen, damit sie mit ihrem Baby über die Runden kommt. Ihr wurde in einem Schreibem vom Amt XY mitgeteilt, dass sie die Ausbildung "abbrechen muss", damit sie Anspruch auf Sozialleistung hat. Als man das Amt mit Kamerateam zur Rede stellen wollte, hiess es, es muss sich um ein "Missverständnis" handeln... - Ich finde den Beitrag leider nicht im Internet -
Aber das beweist in meinen Augen, wie dumm diese Hartz IV Regelung ist. Man wird ja fast dazu "gezwungen" nix zu arbeiten... ***Nein, ich bin keine Hartz IV Empfängerin *** Aber wenn ich für´s nix tun besser "bezahlt" werde als für 40 Stunden Arbeiten, dann kann doch da was nicht stimmen.

Zum anderen werden alle, wirklich alle in eine Schlublade gesteckt... Da gibt es die "asozialen" die noch nie im Leben gearbeitet haben und auch nicht vorhaben zu arbeiten (und dann noch 4 oder mehr Kinder)... Und dann gibt es noch die selbständigen, die nach vielen Jahren Pleite gegangen sind, weil die Politiker Scheiße gebaut haben und weil man das Finanzamt nicht "beschissen" hat. Dann gibt es noch die älteren Menschen, die wegen "Sparmaßnahmen" gekündigt werden und keiner mehr die haben will...

@ Jochen... :001:Vielleicht hätte man sich einen besseren Job suchen sollen... Aber gehen wir mal von einem durchschnittlichen Schulabgänger aus: Entweder 9 Klasse Hauptschule oder 10 Klasse Realschule, gerade mal 15/16 Jahre alt und bereits 100 Bewerbungen in sämtlichen Berufsbranchen geschrieben und 100 Absagen erhalten. Da man ja abwartet, bis die Zeugnisse da sind, hat man nur einen begrenzten Zeitraum von ca. 3 - 6 Monaten um sich einen Job zu suchen, der in der Nähe ist (weil man hat noch keinen Führerschein), der einem "Spaß" macht und auch noch in Zukunft gefragt ist... Hast Du bis September keine Ausbildungstätte musst Du BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) machen, was in meinen Augen eine sogenannte ABM für Jugendliche ist, damit sie weg von der Strasse sind. Einige Kinder von unseren Bekannten haben BVJ gemacht und berichteten von Lehrer, die Zeitung im Unterricht gelesen und Kaffee getrunken haben, während die Schüler sich "selber beschäftigen" durften... WOW... Abgesehen davon, wie kann man bereits als 15/16 Jähriger wissen, welcher Job "zukunftssicher" ist, wenn selbst Erwachsene Schwierigkeiten damit haben...

In einem anderen Thread sagtest Du " wenn man besser als der Durchschnitt ist....", Bitte, das ist ein bischen weit hergeholt, finde ich... Bist Du vielleicht ein kleiner Perfektionist??? Immer den Drang zu haben, besser als die anderen zu sein??? Dann frage ich mich, für was bist Du auf der Welt? Arbeiten um zu Leben, oder Leben um zu Arbeiten??? Wie kann man glücklich in einem Job sein, wenn man immer Angst davor haben muss, dass jemand besser ist als ich...

@allen ... Das wird sich wohl in den meisten Fällen nicht vermeiden lassen.... Ich rede hier nicht von den Selbständigen... :0141: Da gilt es in meinen Augen, entweder Du packst es, oder nicht... Ist von vielen Punkten abhängig (Kunden, Markt, wirtschaftliche Situation usw.) . Ich rede hier von den Angestellten, die sowieso sich den A.... aufreissen, damit sie nicht weg vom Fenster sind.

Mal ehrlich, geht man von einer kaufm. Angestellten (ca. 55 Jahre) aus. Als diese gelernt hatte, waren schnurlose Telefone noch SciFi... Wie schnell hat sich die Technologie in den letzten Jahren weiter entwickelt. Früher gab´s die alte, gute Schreibmaschine und jetzt braucht man gar nicht mehr tippen (Spracherkennungssoftware sei dank). Die älteren Menschen sind doch schon mit den Geldautomaten überfordert... :0041: Diese Angestellte bemüht sich wirklich, mitzuhalten, doch dann kommt eine junge, schlanke und gutaussehende "neue Mitarbeiterin" und wird nach kurzer Zeit befördert, die dann entschließt die "alte" zu kündigen. Kündigungsgrund wird entweder nicht genannt oder es ist betriebsbedingte Entlassung. Dann kennt man ja den Rest... Arbeitsgericht, eine kleine Abfindung (Vergleich) weil ja eine weitere Zusammenarbeit nicht zumutbar ist (Mobbing), und ALG I danach ALG II oder schlecht bezahlter Job mit fast 60 Jahren... Noch immer 3 Jahre bis zur "Rente"...

Und die Aussichten für die jüngere Generation (Rente) sind noch dramatischer... Wahrscheinlich hat man bald erst Anspruch auf Rente, wenn man nicht mehr ohne Krückstock gehen kann und der Amtsarzt Altersschwäche festgestellt hat....:0041:...

Das ist wahrscheinlich auch in USA so, vielleicht sogar schlimmer. Aber, es muss doch ein Ausgleich im Leben da sein...

Ich kenne es in D so. 5 Tage in der Woche arbeiten, Kinder, Mann, Haushalt noch dazu... Dann WE einkaufen, nach der Kasse der Schock :0096:... € 150,- und der Einkaufswagen ist grad mal halbvoll... (Man will ja nicht auf das Gesunde verzichten, wegen der Kinder)... Dann tanken (ein Kombi wegen der Kinder) rund € 100,-. Nach Hause, Einkauf einräumen, was zu essen machen und .... mal kurz aus dem Fenster schauen... Es regnet mal wieder und ist nasskalt. Na toll, wieder das WE mit der Familie zu Hause verbringen... Das geht einige Jahre lang und dann hat man doch die Schnauze voll.

Jeder will sich doch für seine Arbeit mal selbst belohnen... Und wenn´s nur am Wochenende mit den Kindern an den Strand geht oder man mit Freunden grillen geht usw. Selbst das Abendessen im Garten (oder Balkon) reicht aus, um von dem Stress auf der Arbeit abzuschalten...

Zum Thema 2 Jobs: Um in D sich einen Urlaub in FL leisten zu können, MUSS man 2 Jobs haben oder beide Elternteile gehen arbeiten. Und das ist in den USA bestimmt nicht anders.

Bei einem Angestelltengehalt mit einem Gehalt von ca. € 3.300,- ausgehen (http://www.focus.de/jobs/karriere/gehalt/gehalt_aid_125806.html) Hier noch ein link mit den durchschnittsgehälter aller Bundesländer http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Buerokaufmann-Buerokauffrau.html

Bei einer 40 Stundenwoche noch nicht mal € 2.000,- auf dem Konto... Nehmen wir einen besseren Gehalt von ca. € 2.500,- Dann ca. € 800,- für Miete, NK und Strom (3 ZWg), ca. € 150,- Telefon (Festnetz und 2 Handys), € 300,-KiGa (2 Kinder), jede Woche ca. € 150,- Einkaufen (4x= € 600,-), ca. € 400,- Tanken (Arbeitsplatz liegt, sagen wir mal, 30 km entfernt... bleibt unterm Strich ca. € 250,-, hinzukommen bei 2 Kindern € 308,- Kindergeld. Sind ca. 558,- die einem noch bleiben... Davon müssen noch sämtliche Versicherungen (Rechtschutz, Hausrat, Personenhaftpflicht, Zusatzversicherung für KK usw.) bezahlt werden. Jetzt will der Angestellte natürlich die Zukunft der Kinder absichern und legt pro Kind ein Sparvertrag an. Seine Zukunft absichern und Private Rentenversicherung ist ja mittlerweile ein "muss"... Ich habe bestimmt noch einiges vergessen, aber das alleine reicht ja schon.

Ich glaube auch nicht, dass von den jährlich 155.ooo Auswanderern alle Menschen mit schlechtem Beruf sind. Und warum gehen die, weil (ich glaube Tom und einige andere hatten es bereits erwähnt) die Lebensqualität wichtig ist.

Deswegen bin ich für Raus aus Deutschland!!!

Ps: Was für ein langer Beitrag :applaus:
 

admin

Administrator
Teammitglied
@ Jochen... :001:Vielleicht hätte man sich einen besseren Job suchen sollen... Aber gehen wir mal von einem durchschnittlichen Schulabgänger aus: Entweder 9 Klasse Hauptschule oder 10 Klasse Realschule, gerade mal 15/16 Jahre alt und bereits 100 Bewerbungen in sämtlichen Berufsbranchen geschrieben und 100 Absagen erhalten. Da man ja abwartet, bis die Zeugnisse da sind, hat man nur einen begrenzten Zeitraum von ca. 3 - 6 Monaten um sich einen Job zu suchen, der in der Nähe ist (weil man hat noch keinen Führerschein), der einem "Spaß" macht und auch noch in Zukunft gefragt ist... Hast Du bis September keine Ausbildungstätte musst Du BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) machen, was in meinen Augen eine sogenannte ABM für Jugendliche ist, damit sie weg von der Strasse sind. Einige Kinder von unseren Bekannten haben BVJ gemacht und berichteten von Lehrer, die Zeitung im Unterricht gelesen und Kaffee getrunken haben, während die Schüler sich "selber beschäftigen" durften... WOW... Abgesehen davon, wie kann man bereits als 15/16 Jähriger wissen, welcher Job "zukunftssicher" ist, wenn selbst Erwachsene Schwierigkeiten damit haben...

In einem anderen Thread sagtest Du " wenn man besser als der Durchschnitt ist....", Bitte, das ist ein bischen weit hergeholt, finde ich... Bist Du vielleicht ein kleiner Perfektionist??? Immer den Drang zu haben, besser als die anderen zu sein??? Dann frage ich mich, für was bist Du auf der Welt? Arbeiten um zu Leben, oder Leben um zu Arbeiten??? Wie kann man glücklich in einem Job sein, wenn man immer Angst davor haben muss, dass jemand besser ist als ich...

Ich sage jetzt nur mal zu den Teilen etwas, wo Du mich direkt angesprochen hast - zu den anderen habe ich hier schon oft genug in dem einen oder anderen Thread etwas gesagt...

Was Du für den "durchschnittlichen" Schulabgänger hältst halte ich für etwas pessimistisch - den ca. 25% Hauptschulabgängern steht ein genauso hoher Prozentsatz Abiturienten gegenüber - also halte ich ein Duchschnittsalter von 15/16-jährigen wie in Deinem Beispiel für zu niedrig geschätzt. Aber selbst wenn dem so wäre: Nein, die müssen den Durchblick in dem Alter nicht haben - aber die haben auch Eltern, die sind in dem Alter ja noch voll dafür verantwortlich, die Kinder sind ja noch nicht volljährig. Ausbildungsstellen bekommt man auch heute noch durch persönliches Engangement und Einsatz, nicht durch viele Bewerbungen. Ich habe davon einige Beispiele in der unmittelbaren Freundschaft: Keine guten Zeugnisse, aber tadelloses Sozialverhalten, Engagement schon im Vorwege, freiwillige Praktika in den Ferien und vernünftiges Auftreten - die hatten alle die Wahl zwischen mehreren Lehrstellen die sie hätten nehmen können. Da hatten aber auch weder die Eltern noch die Kinder eine "Scheiß-egal"- oder Konsumhaltung... Es geht also schon...
Vielleicht mal nicht immer nur nach den Negativ-Beispielen gucken sondern auch nach den positiven - dann zieht das nicht so runter. Außerdem, wie schon mal gesagt: Nicht die negativen Seiten der einen Seite mit den Positiven der anderen vergleichen - das ist nicht fair und führt zu verzerrten Ergebnissen.

Zu dem 2. Punkt: Ich bin alles andere als ein Perfektionist (wie Dir jeder bestätigen wird der mich besser kennt). Und auf keinen trifft der Spruch "Leben um zu arbeiten" wohl weniger zu als auf mich :035: - ich halte es eindeutig mehr andersherum, ....
Du legst mir da Sachen in den Mund, die finde ich schon abenteuerlich - ich habe bestimmt keine Angst, das jemand besser ist als ich - ich bin sicher, da gibt es eine Menge. Aber um über den Durchschnitt zu kommen, dazu hat es noch immer gereicht, egal in welchem Bereich ich bis jetzt tätig war (und das waren schon einige), so dass man das nicht auf Talent schieben kann. Gut, ich denke ich bin mit einer etwas überdurchschnittllichen Auffassungsgabe beglückt worden, aber in erster Linie ist es Einsatz (nicht zeitlicher Art), Entschlussfreudigkeit und Mut Verantwortung zu übernehmen, der zumindest mir es meist relativ schnell ermöglicht hat etwas über den Durchschnitt zu kommen.
Also was den Teil angeht, da hast Du in der Beurteilung meiner Person so weit danebengelegen wie man es nur kann.... zumindest soweit ich selber das einschätzen kann.

Ich will Dir doch gar nicht Deine Auswanderung madig machen - jeder soll tun und lassen was er will und glücklich werden wo er will, reisende soll man nicht aufhalten.
Als Argument aber heranzuziehen, das es 155.000 jedes Jahr machen, das finde ich etwas schwach - nicht nur, das nahezu die gleiche Anzahl jedes Jahr hier einwandert, es sind auch ziemlich genau 0,2% der deutschen Bevölkerung. Ein Anteil, der in jeder Statistik unter "zu vernachlässigen" auftauchen würde.
Ich kann einfach nicht verstehen, wieso man bei so einer Entscheidung unbedingt das "Alte" schlechtmachen muss (und damit ja auch indirekt alle zu Trotteln erklärt die dableiben :0025:) - kann man nicht einfach sagen: Hier gefällt es mir nicht (mehr), deshalb will ich lieber weg?
 

Tom

Florida-Beginner
Hmmm, wenn du genau vergleichst und die neuen Komponenten die es hier gibt hinzurechnest, würde ich sagen dass es in den USA kein Stück besser ist.

Einer unserer Mitarbeiter hatte lange Zahnschmerzen ist nicht zum Arzt gegangen, weil er kein Geld hatte. Versicherungsschutz Fehlanzeige. Später wurde der Zahn dann gezogen, das kostete "nur" $250, eine Wurzelbehandlung hätte $800 gekostet. Ich glaube nicht das er jemals wieder in seinem Leben dort einen Zahn haben wird. Ist nur eine von vielen Sachen hier. Gott sei Dank, müssen wir hier nicht über Harz IV reden, so was gibt es nicht hier. (Stimmt nicht ganz, Sozialhilfe gibt es schon, ist aber kaum der Rede wert) Mit den Thema Sozialstaat bist du in D. wirklich gut bedient. Darum hast du ja auch reichlich Sozialabgaben.

Dein Beispiel mit dem junges Mädchen...
Die hätte hier gar keine Ausbildung gemacht, so was gibt es hier nicht, die würde heute bei Publix 1/2 Tags an der Kasse stehen, für $9 / Std. und wenn das nicht reicht müsste sie sich noch nachts einen 2. Job suchen.
Von Publix würde sie dann netto rund $600 bekommen. wie soll die davon leben können und das auch noch mit Kind? Na ja, wenn man das so betrachtet ist D. doch ein Paradies auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Die bekommt einfach Geld fürs nichts tun! Wow und Wohngeld auch noch. Wenn ich hier pleite mache, bin ich sofort wieder in D. besser geht es doch nicht.

In den USA geht es dir wirklich nur gut, wenn du eine Sozialeabsichrung hast und dein Einkommen stimmt. Sonst ist es genau so ein Kampf wie in D. Eine Job-Sicherheit gibt es hier auch nicht, das ist sogar noch viel schlimmer als in D. Allerdings sind die Leute hier eher bereit den Job zu wechseln und ihren Lebensmittelpunkt in die Nähe des Jobs zu legen. Wenn man keine Unterstützung bekommt, ist man wohl eher zu einem Umzug bereit. In D. fast unvorstellbar, wenn man einen Job in München anbeboten bekommt und in Hamburg wohnt. Da greift dann das Sozialnetz und man bleibt schön in Hamburg sitzen und bekommt Arbeitslosengeld. Hier wäre es undenkbar.

Der Vergleich ist sehr schwer, zu viele pro / contras und jeder legt sie anders aus. Die USA ist nicht besser, sie ist anders.

Es gibt einige Sachen, die ich persönlich besser finde, über die muss ich nicht diskutieren, die bedeuten mir eben viel. Für mich bietet das Land mehr Lebensqualität und als Selbstständiger einen deutlich größeren Markt.

Just my 2 Cent...
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Was Du für den "durchschnittlichen" Schulabgänger hältst halte ich für etwas pessimistisch - den ca. 25% Hauptschulabgängern steht ein
genauso hoher Prozentsatz Abiturienten gegenüber
also halte ich ein Duchschnittsalter von 15/16-jährigen wie in Deinem Beispiel für zu niedrig geschätzt.

Wie alt ist man den nach seinem Abi? 18/19 oder? Dann hat man die Wahl zwischen weiter-machen-mit-Schule oder Ausbildung... Mit einem guten Abi sicherlich einfacher als mit einem guten Quali oder Mittleren Reife... Denke ich....


Aber selbst wenn dem so wäre: Nein, die müssen den Durchblick in dem Alter nicht haben - aber die haben auch Eltern, die sind in dem Alter ja noch voll dafür verantwortlich, die Kinder sind ja noch nicht volljährig.

Ich weiss nicht, die meisten Eltern die ich kenne, sind mit ihrem Job beschäftigt. Meistens ist es sogar so, dass die meisten Väter unter der Woche ihre Kinder nur abends ganz kurz zum Abendessen sehen, kurzer Small-Talk und das war´s. Das meiste bleibt dann an der Mutter hängen und die ist dann mit dem Job, Haushalt und den pubertierenden Kindern so beschäftigt, dass auch sie dann froh ist, wenn abends Ruhe einkehrt... Und davon gibt es in meiner Umgebung sehr viele... Vor allem da, wo beide Eltern selbständig sind, fehlt es an Bindung zwischen den Kindern...

Ausbildungsstellen bekommt man auch heute noch durch persönliches Engangement und Einsatz, nicht durch viele Bewerbungen. Ich habe davon einige Beispiele in der unmittelbaren Freundschaft: Keine guten Zeugnisse, aber tadelloses Sozialverhalten, Engagement schon im Vorwege, freiwillige Praktika in den Ferien und vernünftiges Auftreten - die hatten alle die Wahl zwischen mehreren Lehrstellen die sie hätten nehmen können. Da hatten aber auch weder die Eltern noch die Kinder eine "Scheiß-egal"- oder Konsumhaltung... Es geht also schon...

Klar, ich habe auch in meinem Leben bisjetzt nur 2 Bewerbungen geschrieben. Ansonsten bin ich persönlich hingegangen, Lebenslauf hingelegt und immer gelächelt... Ich hatte auch schon alle möglichen Jobs, ich bin auch der Meinung, dass jeder, der einen Job "will" auch einen bekommt. Aber es ist eben nicht jeder so selbstbewusst und "rechthaberisch" wie ich:009:.

Vielleicht mal nicht immer nur nach den Negativ-Beispielen gucken sondern auch nach den positiven - dann zieht das nicht so runter. Außerdem, wie schon mal gesagt: Nicht die negativen Seiten der einen Seite mit den Positiven der anderen vergleichen - das ist nicht fair und führt zu verzerrten Ergebnissen.

Vergleichen kann ich leider noch gar nix, da ich noch nieeeeee in FL war ...heul... Aber wenn die negativen die positiven übersteigen, ist das Gleichgewicht gestört und irgendwann färbt es auf einen selber ab. Ansonsten bin ich ein sehr optimistischer Mensch, der immer in allem das Gute sieht. Auch in D. Aber eben nicht in absehbarer Zeit... "In meinen Augen..."


Zu dem 2. Punkt: Ich bin alles andere als ein Perfektionist (wie Dir jeder bestätigen wird der mich besser kennt). Und auf keinen trifft der Spruch "Leben um zu arbeiten" wohl weniger zu als auf mich :035: - ich halte es eindeutig mehr andersherum, ....
Du legst mir da Sachen in den Mund, die finde ich schon abenteuerlich

Wollte Dich nicht persönlich angreifen oder so... Falls es so rüber gekommen ist, dann von mir ein Mega:s038:....



Also was den Teil angeht, da hast Du in der Beurteilung meiner Person so weit danebengelegen wie man es nur kann.... zumindest soweit ich selber das einschätzen kann.

Ich wollte Dich auf gar keinen Fall beurteilen.... :0041: Kann ich doch gar nicht, ich kenne Dich ja nicht... Meine Worte waren

Bist Du vielleicht ein kleiner Perfektionist??? Immer den Drang zu haben, besser als die anderen zu sein??? Dann frage ich mich, für was bist Du auf der Welt? Arbeiten um zu Leben, oder Leben um zu Arbeiten??? Wie kann man glücklich in einem Job sein, wenn man immer Angst davor haben muss, dass jemand besser ist als ich...

Das sind doch viele viele ?????? Diese Fragezeichen kamen deswegen, weil ich jetzt in mehreren Beiträgen von Dir gelesen habe, dass man besser als der Durchschnitt sein soll (Bitte verzeih, wenn ich Dein Wortlaut jetzt nicht 100 % wiedergeben kann, dafür müsste ich jetzt alle Themen und Threads durchlesen, und das sind nicht wenige... )... Aber ich finde, dass eben nicht jeder mit einer überdurchschnittlichen Auffassungsgabe beglückt. Sonst wäre es ja nicht der Durchschnitt, oder?

Ich will Dir doch gar nicht Deine Auswanderung madig machen - jeder soll tun und lassen was er will und glücklich werden wo er will, reisende soll man nicht aufhalten.

Das habe ich doch auch nicht behauptet :0024:... Kannst Du auch nicht, da Du mich nicht kennst...

Als Argument aber heranzuziehen, das es 155.000 jedes Jahr machen, das finde ich etwas schwach

Das war kein Argument, sondern eine Feststellung die auf Fakten beruht.
Ich bin nicht der Mensch, der aus dem Fenster hüpft, weil 155.000 auch hüpfen... Und das schlimme ist, das diese Zahl eigentlich so gar nicht stimmt. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele als "unbekannt verzogen" ausgewandert sind. Und so viele Menschen, die "studiert" haben und einen "respektablen" Job haben, können sich in ihrer Auswanderungsentscheidung nicht irren. Wie viele davon wirklich erfolgreich werden, kann irgendwie keiner sagen. Nicht die Auswanderer selber.. Aber jeder kann sagen, ich habe es wenigstens versucht... Meine Meinung

- nicht nur, das nahezu die gleiche Anzahl jedes Jahr hier einwandert, es sind auch ziemlich genau 0,2% der deutschen Bevölkerung.

Aber was für Menschen wandern denn ein? Die guten, gelernten Fachkräfte gehen, Flüchtlinge und Asylbewerber kommen. Früher - und das sage ich aus Erfahrung - sind die Türken aus der Türkei sogar Scheinehen eingegangen, damit sie nach D kommen können. Und heute??? Meine Verwandten wollen nicht mal nach D zum Urlaub kommen (obwohl sie viel Geld hätten). Abgesehen davon gehen viele wieder in ihre Heimat zurück...

Ich kann einfach nicht verstehen, wieso man bei so einer Entscheidung unbedingt das "Alte" schlechtmachen muss (und damit ja auch indirekt alle zu Trotteln erklärt die dableiben ) - kann man nicht einfach sagen: Hier gefällt es mir nicht (mehr), deshalb will ich lieber weg?

Was meinst Du mit Alte?

Es erklärt auch niemand alle, die dableiben, zu Trotteln. Nicht mal indirekt... Jedem das seine... Wenn die anderen glücklich sind, mit dem was sie haben ist doch prima... Aber, ich kann mir gut vorstellen dass sehr viel mehr als 155.000 weg wollen, nur vielleicht den Mut dazu nicht aufbringen können. Und einfach zu sagen, es gefällt mir hier nicht mehr, ist auch schwach, finde ich. Man kann doch kein 100 % iges Risiko in einem fremden Land eingehen, nur weil es einem hier nicht mehr gefällt. Es muss ja Gründe dafür geben. Das sind dann die pro´s & contra´s. Mir fällt als pro für D nur Hartz IV und somit die Grundsicherung jedes einzelnen ein. Dann hörts bei mir aber auch schon auf... Sorry... :sad:
 

admin

Administrator
Teammitglied
Keine Sorge, ich bin nicht empfindlich und fühle mich nicht angegriffen - wollte nur mal deutlich machen, wie sowas auch rüberkommen kann :0141:

Ich denke, wir können uns hier noch einen Wolf diskutieren und werden in vielen Dingen nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen - müssen wir ja auch nicht. Es ist sicher auch eine Sache des Betrachtungswinkels und der Herangehensweise - ich sehe solche Sachen grundsätzlich wenig emotional sondern mehr faktenbasierend. Wenn man die Emotionen rauslässt, dann sieht vieles auf einmal ganz anders aus.
Abgesehen davon ist es auch sicher so, dass man die Angelegenheit anders betrachtet wenn man von hartz IV bedroht ist oder einen Selbstständigkeit aufgeben musste oder keinen Job findet oder auf der anderen Seite ein 6-stelliges Familieneinkommen hat oder sich vor Aufträgen nicht retten kann oder man einen interessanten und lukrativen Job hat.

Wenn es für das Wohlbefinden wichtig ist das die Sonne scheint oder es günstige Klamotten gibt, dann ist Florida sicher goldrichtig - wenn man soziale Absicherung, viel Freizeit oder günstige Lebenshaltungskosten will, dann ist man da sicher verkehrt. Die Prioritäten muss sicher jeder selber setzen...
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Zitat von Tom:
Hmmm, wenn du genau vergleichst und die neuen Komponenten die es hier gibt hinzurechnest, würde ich sagen dass es in den USA kein Stück besser ist.

Das habe ich in meinem Beitrag ja auch geschrieben:

Zitat von florida1978:
Das ist wahrscheinlich auch in USA so, vielleicht sogar schlimmer. Aber, es muss doch ein Ausgleich im Leben da sein...

und damit meinte ich eben auch die Lebensqualität... :0141:
 

Florida-Fighter

Derzeit im Forums-Urlaub
Ich denke, wir können uns hier noch einen Wolf diskutieren und werden in vielen Dingen nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen - müssen wir ja auch nicht. Es ist sicher auch eine Sache des Betrachtungswinkels und der Herangehensweise - ich sehe solche Sachen grundsätzlich wenig emotional sondern mehr faktenbasierend. Wenn man die Emotionen rauslässt, dann sieht vieles auf einmal ganz anders aus.
Abgesehen davon ist es auch sicher so, dass man die Angelegenheit anders betrachtet wenn man von hartz IV bedroht ist oder einen Selbstständigkeit aufgeben musste oder keinen Job findet oder auf der anderen Seite ein 6-stelliges Familieneinkommen hat oder sich vor Aufträgen nicht retten kann oder man einen interessanten und lukrativen Job hat.

Wenn es für das Wohlbefinden wichtig ist das die Sonne scheint oder es günstige Klamotten gibt, dann ist Florida sicher goldrichtig - wenn man soziale Absicherung, viel Freizeit oder günstige Lebenshaltungskosten will, dann ist man da sicher verkehrt. Die Prioritäten muss sicher jeder selber setzen...


Das denke ich auch... Was Florida angeht, kann ich nix dazu sagen, isch war dort no net.... :0045: Aber wird sich hoffentlich bald ändern....

Was die Lebenshaltungskosten betrifft, ist D auch nicht ohneeeee. Wenn man nicht auf die Geiz-ist-Geil-Menthalität zurückgreift, muss auch hier das Herz an der Kasse bluten... Wir achten immer auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und kommen nie unter € 150,-/wöchentlich... :0096:

Was die Freizeit betrifft... Hat man in D nicht viel Möglichkeiten mit 2 kleinen Kindern und bei dem Wetter... Da "denke" ich, hat man in FL mehr Auswahl... und das Wetter spielt mit...

Falls Du mit Freizeit, die freie Zeit meinst, die man nicht arbeitet, so kann ich nur sagen, dass man auch in D als Existenzgründer von Freizeit und Urlaub nur träumen kann... Aber es muss das Gesamtpaket stimmen... Aber es heisst ja hier nicht "Raus aus Deutschland - Rein nach Florida". :0141:
 
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