So, habe jetzt glaube ich in sämtlichen Threads meinen Senf dazu gegeben, und sollte hier natürlich auf keinen Fall darauf verzichten... Das wird jetzt wirklich ein ROMAN....
Also, los geht´s:
Einige Beiträge liegen hier schon ein paar Tage (Okt., Nov. 2006) zurück. Daher würde es mich interessieren, was sich wohl in dieser Zeit in D verändert hat? Ich finde ziemlich wenig... Vielleicht MwSt 16 % auf 19 %, Arbeitslosenzahl von 4,008 Millionen gesunken auf 3.659.000... (Das liegt wohl daran, dass man Jobs annehmen
muss, bei denen man weit "weniger" verdient, als wenn man ALGII bekommt)
Ich habe vor längerer Zeit einen Beitrag im TV über ein junges Mädchen gesehen, dass trotz Baby ihre Ausbildung machen wollte. Ihr wurde damals sämtliche Sozialleistungen (Hartz IV, Wohngeld usw.) gestrichen, mit der Begründung, dass sie ja jetzt Geld verdiene... Dabei hat sie, weniger verdient als Hartz IV Empfängerin und wollte Wohngeld usw. beantragen, damit sie mit ihrem Baby über die Runden kommt. Ihr wurde in einem Schreibem vom Amt XY mitgeteilt, dass sie die Ausbildung "abbrechen muss", damit sie Anspruch auf Sozialleistung hat. Als man das Amt mit Kamerateam zur Rede stellen wollte, hiess es, es muss sich um ein "Missverständnis" handeln... - Ich finde den Beitrag leider nicht im Internet -
Aber das beweist in meinen Augen, wie dumm diese Hartz IV Regelung ist. Man wird ja fast dazu "gezwungen" nix zu arbeiten... ***Nein, ich bin keine Hartz IV Empfängerin *** Aber wenn ich für´s nix tun besser "bezahlt" werde als für 40 Stunden Arbeiten, dann kann doch da was nicht stimmen.
Zum anderen werden alle, wirklich alle in eine Schlublade gesteckt... Da gibt es die "asozialen" die noch nie im Leben gearbeitet haben und auch nicht vorhaben zu arbeiten (und dann noch 4 oder mehr Kinder)... Und dann gibt es noch die selbständigen, die nach vielen Jahren Pleite gegangen sind, weil die Politiker Scheiße gebaut haben und weil man das Finanzamt nicht "beschissen" hat. Dann gibt es noch die älteren Menschen, die wegen "Sparmaßnahmen" gekündigt werden und keiner mehr die haben will...
@ Jochen...
Vielleicht hätte man sich einen besseren Job suchen sollen... Aber gehen wir mal von einem durchschnittlichen Schulabgänger aus: Entweder 9 Klasse Hauptschule oder 10 Klasse Realschule, gerade mal 15/16 Jahre alt und bereits 100 Bewerbungen in sämtlichen Berufsbranchen geschrieben und 100 Absagen erhalten. Da man ja abwartet, bis die Zeugnisse da sind, hat man nur einen begrenzten Zeitraum von ca. 3 - 6 Monaten um sich einen Job zu suchen, der in der Nähe ist (weil man hat noch keinen Führerschein), der einem "Spaß" macht und auch noch in Zukunft gefragt ist... Hast Du bis September keine Ausbildungstätte musst Du BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) machen, was in meinen Augen eine sogenannte ABM für Jugendliche ist, damit sie weg von der Strasse sind. Einige Kinder von unseren Bekannten haben BVJ gemacht und berichteten von Lehrer, die Zeitung im Unterricht gelesen und Kaffee getrunken haben, während die Schüler sich "selber beschäftigen" durften... WOW... Abgesehen davon, wie kann man bereits als 15/16 Jähriger wissen, welcher Job "zukunftssicher" ist, wenn selbst Erwachsene Schwierigkeiten damit haben...
In einem anderen Thread sagtest Du " wenn man besser als der Durchschnitt ist....", Bitte, das ist ein bischen weit hergeholt, finde ich... Bist Du vielleicht ein kleiner Perfektionist??? Immer den Drang zu haben, besser als die anderen zu sein??? Dann frage ich mich, für was bist Du auf der Welt? Arbeiten um zu Leben, oder Leben um zu Arbeiten??? Wie kann man glücklich in einem Job sein, wenn man immer Angst davor haben muss, dass jemand besser ist als ich...
@allen ... Das wird sich wohl in den meisten Fällen nicht vermeiden lassen.... Ich rede hier nicht von den Selbständigen...
Da gilt es in meinen Augen, entweder Du packst es, oder nicht... Ist von vielen Punkten abhängig (Kunden, Markt, wirtschaftliche Situation usw.) . Ich rede hier von den Angestellten, die sowieso sich den A.... aufreissen, damit sie nicht weg vom Fenster sind.
Mal ehrlich, geht man von einer kaufm. Angestellten (ca. 55 Jahre) aus. Als diese gelernt hatte, waren schnurlose Telefone noch SciFi... Wie schnell hat sich die Technologie in den letzten Jahren weiter entwickelt. Früher gab´s die alte, gute Schreibmaschine und jetzt braucht man gar nicht mehr tippen (Spracherkennungssoftware sei dank). Die älteren Menschen sind doch schon mit den Geldautomaten überfordert... :0041: Diese Angestellte bemüht sich wirklich, mitzuhalten, doch dann kommt eine junge, schlanke und gutaussehende "neue Mitarbeiterin" und wird nach kurzer Zeit befördert, die dann entschließt die "alte" zu kündigen. Kündigungsgrund wird entweder nicht genannt oder es ist betriebsbedingte Entlassung. Dann kennt man ja den Rest... Arbeitsgericht, eine kleine Abfindung (Vergleich) weil ja eine weitere Zusammenarbeit nicht zumutbar ist (Mobbing), und ALG I danach ALG II oder schlecht bezahlter Job mit fast 60 Jahren... Noch immer 3 Jahre bis zur "Rente"...
Und die Aussichten für die jüngere Generation (Rente) sind noch dramatischer... Wahrscheinlich hat man bald erst Anspruch auf Rente, wenn man nicht mehr ohne Krückstock gehen kann und der Amtsarzt Altersschwäche festgestellt hat....:0041:...
Das ist wahrscheinlich auch in USA so, vielleicht sogar schlimmer. Aber, es muss doch ein Ausgleich im Leben da sein...
Ich kenne es in D so. 5 Tage in der Woche arbeiten, Kinder, Mann, Haushalt noch dazu... Dann WE einkaufen, nach der Kasse der Schock
... € 150,- und der Einkaufswagen ist grad mal halbvoll... (Man will ja nicht auf das Gesunde verzichten, wegen der Kinder)... Dann tanken (ein Kombi wegen der Kinder) rund € 100,-. Nach Hause, Einkauf einräumen, was zu essen machen und .... mal kurz aus dem Fenster schauen... Es regnet mal wieder und ist nasskalt. Na toll, wieder das WE mit der Familie zu Hause verbringen... Das geht einige Jahre lang und dann hat man doch die Schnauze voll.
Jeder will sich doch für seine Arbeit mal selbst belohnen... Und wenn´s nur am Wochenende mit den Kindern an den Strand geht oder man mit Freunden grillen geht usw. Selbst das Abendessen im Garten (oder Balkon) reicht aus, um von dem Stress auf der Arbeit abzuschalten...
Zum Thema 2 Jobs: Um in D sich einen Urlaub in FL leisten zu können, MUSS man 2 Jobs haben oder beide Elternteile gehen arbeiten. Und das ist in den USA bestimmt nicht anders.
Bei einem Angestelltengehalt mit einem Gehalt von ca. € 3.300,- ausgehen (
http://www.focus.de/jobs/karriere/gehalt/gehalt_aid_125806.html) Hier noch ein link mit den durchschnittsgehälter aller Bundesländer
http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Buerokaufmann-Buerokauffrau.html
Bei einer 40 Stundenwoche noch nicht mal € 2.000,- auf dem Konto... Nehmen wir einen besseren Gehalt von ca. € 2.500,- Dann ca. € 800,- für Miete, NK und Strom (3 ZWg), ca. € 150,- Telefon (Festnetz und 2 Handys), € 300,-KiGa (2 Kinder), jede Woche ca. € 150,- Einkaufen (4x= € 600,-), ca. € 400,- Tanken (Arbeitsplatz liegt, sagen wir mal, 30 km entfernt... bleibt unterm Strich ca. € 250,-, hinzukommen bei 2 Kindern € 308,- Kindergeld. Sind ca. 558,- die einem noch bleiben... Davon müssen noch sämtliche Versicherungen (Rechtschutz, Hausrat, Personenhaftpflicht, Zusatzversicherung für KK usw.) bezahlt werden. Jetzt will der Angestellte natürlich die Zukunft der Kinder absichern und legt pro Kind ein Sparvertrag an. Seine Zukunft absichern und Private Rentenversicherung ist ja mittlerweile ein "muss"... Ich habe bestimmt noch einiges vergessen, aber das alleine reicht ja schon.
Ich glaube auch nicht, dass von den jährlich 155.ooo Auswanderern alle Menschen mit schlechtem Beruf sind. Und warum gehen die, weil (ich glaube Tom und einige andere hatten es bereits erwähnt) die
Lebensqualität wichtig ist.
Deswegen bin ich für
Raus aus Deutschland!!!
Ps: Was für ein langer Beitrag