Die Sonnenanbeterin
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Kyoto: Teilnahme an einer traditionellen Teezeremonie
Die japanische Teezeremonie ist ein lebendiges Erbe der japanischen Kultur, das Harmonie, Respekt, Reinheit und Ruhe verkörpert. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, die tiefe Ästhetik und Spiritualität Japans zu erleben. Ob als Gastgeber oder Gast, die Teilnahme an einer Teezeremonie ist eine bereichernde Erfahrung, die Einblick in die kunstvolle Einfachheit und die spirituelle Tiefe des japanischen Lebens gibt.
Unsere zweiwöchige Reise durch Singapur, Tokyo, Hiroshima, Miyajima und Kyoto geht zu Ende, und wir können kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Für den letzten Tag hatten wir uns noch etwas Besonderes überlegt.
Und so waren wir an diesem warmen Oktobertag auf dem Weg zu einer meditativen Teezeremonie in einem Tempel mitten in Kyoto – ein perfekter Abschluss für diese unvergessliche Reise.
In dieser Tempelanlage fand die Zeremonie statt
Die Reinigungsstätte
Wir waren überpünktlich und hatten so noch Zeit, uns ein wenig die Tempelanlage anzusehen.
Für Touristen gibt es eine verkürzte Tee-Zeremonie, normalerweise dauert sie mehrere Stunden, bis zu 6 Stunden kann eine traditionelle Teezeremonie dauern - unsere dauerte etwas über 1 Stunde
Unser sehr sympathischer Guide für diesen Nachmittag. Die Chemie passte direkt, auch auf die Kids ist sie während der Teezeremonie toll eingegangen, hat viel gezeigt und erklärt.
Wir begannen mit der traditionellen Reinigung, welche in buddhistischen Tempeln üblich ist
Für die Zeremonie im Tempel zogen wir - wie immer in Japan - vor dem Betreten unsere Schuhe aus.
Wir betraten den Tempel und wurden in den Raum geführt, in welchem die Teezeremonie stattfinden würde.
Wir waren von der schlichten, aber eleganten Dekoration beeindruckt. Der Raum war so ruhig und friedlich – es war, als ob man in eine andere Welt eintauchte. Eine japanische Welt, wie man sie aus Filmen kennt.
Und wir waren mittendrin und durften gleich einer japanischen Teezeremonie beiwohnen.
Traditionell sitzt man auf Matten. Auf Wunsch kann man aber auch einen Hocker bekommen.
Es war sehr warm an dem Tag, die Türen waren geöffnet und zeigten uns den Blick auf den wundervollen Garten.
Startklar und sehr gespannt, was uns erwarten würde.
Die Utensilien waren schon vorbereitet:
Die Teeschale (茶碗, Chawan),
Die Teedose bzw. der Behälter für das Matchapulver
Das Frischwassergefäß (水差し, Mizusashi)
Der eiserne Wasserkessel (釜, Kama)
Der Teebambuslöffel (茶杓, Chashaku)
und der Teebesen (茶筅, Chasen).
Das seidene Teetuch (袱紗, Fukusa) trägt der Gastgeber an seinem Obi.
Die japanische Teezeremonie, auch bekannt als Chanoyu, Chado oder Sado, ist ein kunstvolles Ritual, das tief in der japanischen Kultur und Zen-Philosophie verwurzelt ist. Diese Zeremonie ist weit mehr als das einfache Zubereiten und Trinken von Tee; sie ist eine Praxis der Achtsamkeit und Meditation, die die Werte von Harmonie, Respekt, Reinheit und Ruhe verkörpert.
Die Ursprünge der Teezeremonie reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, als buddhistische Mönche den grünen Tee aus China nach Japan brachten.
Die bis heute traditionelle Teezeremonie hat ihre Wurzeln in der Zen-Buddhismus-Praxis und wurde im 16. Jahrhundert durch den Teemeister Sen no Rikyū formalisiert.
Ziel der Zeremonie ist es, eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit zu schaffen, in der die Teilnehmer die Schönheit der Einfachheit und die Gegenwart des Augenblicks erleben können.
Die Teezeremonie basiert auf vier grundlegenden Prinzipien. Chado - Der Weg des Tees:
Unsere Tee-Zeremonie wurde von einer japanischen Gastgeberin durchgeführt, unser weiblicher Guide, welche uns vorhin schon freundlich in Empfang genommen hatte, erklärte uns die einzelnen Schritte auf englisch. Ihr englisch war super zu verstehen.
Ich habe gefragt, ob ich Fotos machen darf. Um Geräusche zu vermeiden, nahm ich mein Handy (teilweise mit Zoom) und machte auch nur wenige Fotos, um die Zeremonie nicht zu stören.
Die eigentliche Teezeremonie beginnt mit der Reinigung der Utensilien vor den Augen der Gäste.
Es war so interessant zu sehen, wie sorgfältig und respektvoll sie jedes Utensil behandelte.
Diese Handlung symbolisiert die Reinigung des Geistes und die Vorbereitung auf das spirituelle Erlebnis.
Die Reinigung mit Wasser ist sowohl eine praktische Maßnahme zur Hygiene als auch ein symbolischer Akt der Reinheit.
Auf einer speziellen Papierserviette (Kaishi) bekamen wir zwei kleine, kunstvoll gestaltete Süßigkeiten (Wagashi) gereicht. Der Matcha hat einen intensiven, leicht bitteren Geschmack. Die Süßigkeit dient dazu, den Gaumen vorzubereiten und einen angenehmen Kontrast zu schaffen, der den Geschmack des Tees hervorhebt.
Die Kaishi symbolisiert Reinheit und Achtsamkeit und ist ein Ausdruck der Sorgfalt und Präzision, die jede Handlung der Zeremonie begleitet
Gegessen werden sie, bevor man den Tee trinkt.
Mit einem speziellen Bambuslöffel, dem Chashaku , wird etwas Matcha-Pulver aus der speziellen Tee-Dose (Natsume oder Chaki) genommen und in die Teeschale (Chawan) gegeben.
Diese Schale ist oft kunstvoll gestaltet und handgefertigt, was sie zu einem Kunstwerk an sich macht.
Bevor der Gast den Tee trinkt, dreht er die Schale zweimal im Uhrzeigersinn.
Hierbei wird die kunstvolle Verzierung der Schale einmal zum Gastgeber und einmal zum Gast selbst gedreht.
Diese Geste zeigt Respekt gegenüber dem Gastgeber und ist ein wichtiger Teil der Zeremonie.
Die Form und Größe der Chawan können je nach Jahreszeit variieren – breitere Schalen werden im Sommer verwendet, um die Abkühlung des Tees zu erleichtern, während tiefere Schalen im Winter genutzt werden, um die Wärme länger zu halten.
Normalerweise wird bei einer traditionellen Tee-Zeremonie der Tee für die bis zu 5 Gäste durch den Gastgeber / die Gastgeberin zubereitet. Die Gäste trinken dann nacheinander den zubereiteten Tee mit einem festen Ablauf. Dies kann bis zu 6 Stunden dauern.
Für die Touristen ist die Zeremonie abgekürzt. Unsere dauerte knapp über 1 Stunde.
Bei der Vorführung für Touristen dürfen alle Gäste selber einmal den traditionellen Matcha-Tee nach den Schritten der Zeremonie zubereiten.
Zunächst wird das Pulver in die Tee-Schale gegeben. Je nach gewünschter Stärke mehr oder weniger Pulver.
Dann wird heißes Wasser über das Matcha-Pulver gegossen.
Mit einem speziellen Bambus-Rührbesen (Chasen) wird das Pulver mit dem Wasser vermengt. Und auch hier ist in der Tradition vorgegeben, wie oft man rührt: 2x.
Nicht einmal, denn das ist zu wenig und schon gar nicht dreimal, denn das ist zu viel und wirkt zu hektisch. Nach zweimaligem richtigen Rühren wird der Tee leicht schaumig.
Jeder Schritt folgt einem genauen Ablaufprotokoll.
So schaumig wie er sein sollte war unser Tee nach zweimaligem Rühren nicht. Da fehlte uns einfach die Übung und der richtige Schwung aus dem Handgelenk...
Bevor wir den Tee tranken, aßen wir eines der Wagashi. Sie waren nicht nur unglaublich lecker, sondern auch schön anzusehen. Diese Süßigkeiten halfen, die Bitterkeit des Matcha auszugleichen und bereiteten unseren Gaumen auf das Geschmackserlebnis vor. Es war ein perfekter Balanceakt zwischen süß und herb.
Und dann wird der Tee aus der Schale getrunken. Natürlich nicht ohne die Drehungen. Zweimal im Uhrzeigersinn. Wenn man das als Tourist vergisst, wird einem das aber nicht übel genommen.
Der Tee ist komplett ungesüßt.
Auf dem Foto oben sieht man den Bambusbesen und die Tee-Schale. Es ist keine Tasse mit einem Henkel, sondern wirklich eine Schale.
Nachdem wir den Tee getrunken hatten, reinigte jeder Gast die Teeschale mit einer Papierserviette (Kaishi) und dankte dem Gastgeber.
Die Zeremonie endete mit einer letzten Verbeugung, die den Respekt und die Dankbarkeit aller Teilnehmer ausdrückte.
Der Gastgeberin bei der Zubereitung des Tees zuzuschauen war eine ganz besondere Erfahrung.
Hier bekommt man einen kleinen Einblick in die japanische Kultur.
Jeder Handgriff folgte einem bestimmten Ablauf.
Es war beeindruckend zu sehen, wie jede kleine Handlung und jedes Detail eine tiefere Bedeutung hatte.
Die Ruhe und Achtsamkeit, die während der Teezeremonie herrschten, haben uns wirklich fasziniert.
Es war, als ob die Zeit stillstand und man nur den Moment genießen konnte.
Diese Zeremonie hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und jeden Augenblick bewusst zu erleben.
Wir sind dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, an dieser wunderschönen Tradition teilzunehmen!
Um die Teezeremonie nicht zu stören, habe ich nur wenige Fotos mit dem Handy gemacht. Die ganze Atmosphäre bei dieser Tee-Zeremonie war ruhig, fast meditativ - es hätte gestört, wenn ich dabei fotografiert hätte. |
Die japanische Teezeremonie ist ein lebendiges Erbe der japanischen Kultur, das Harmonie, Respekt, Reinheit und Ruhe verkörpert. Sie bietet eine einzigartige Gelegenheit, die tiefe Ästhetik und Spiritualität Japans zu erleben. Ob als Gastgeber oder Gast, die Teilnahme an einer Teezeremonie ist eine bereichernde Erfahrung, die Einblick in die kunstvolle Einfachheit und die spirituelle Tiefe des japanischen Lebens gibt.
Unsere zweiwöchige Reise durch Singapur, Tokyo, Hiroshima, Miyajima und Kyoto geht zu Ende, und wir können kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist.
Für den letzten Tag hatten wir uns noch etwas Besonderes überlegt.
Und so waren wir an diesem warmen Oktobertag auf dem Weg zu einer meditativen Teezeremonie in einem Tempel mitten in Kyoto – ein perfekter Abschluss für diese unvergessliche Reise.
In dieser Tempelanlage fand die Zeremonie statt
Die Reinigungsstätte
Wir waren überpünktlich und hatten so noch Zeit, uns ein wenig die Tempelanlage anzusehen.
Pünktlich startete unsere Tee-Zeremonie. Wir wurden herzlich willkommen geheißen und uns wurde kurz erklärt, wie das ganze ablaufen würde.Für Touristen gibt es eine verkürzte Tee-Zeremonie, normalerweise dauert sie mehrere Stunden, bis zu 6 Stunden kann eine traditionelle Teezeremonie dauern - unsere dauerte etwas über 1 Stunde
Unser sehr sympathischer Guide für diesen Nachmittag. Die Chemie passte direkt, auch auf die Kids ist sie während der Teezeremonie toll eingegangen, hat viel gezeigt und erklärt.
Wir begannen mit der traditionellen Reinigung, welche in buddhistischen Tempeln üblich ist
Für die Zeremonie im Tempel zogen wir - wie immer in Japan - vor dem Betreten unsere Schuhe aus.
Wir betraten den Tempel und wurden in den Raum geführt, in welchem die Teezeremonie stattfinden würde.
Wir waren von der schlichten, aber eleganten Dekoration beeindruckt. Der Raum war so ruhig und friedlich – es war, als ob man in eine andere Welt eintauchte. Eine japanische Welt, wie man sie aus Filmen kennt.
Und wir waren mittendrin und durften gleich einer japanischen Teezeremonie beiwohnen.
Traditionell sitzt man auf Matten. Auf Wunsch kann man aber auch einen Hocker bekommen.
Es war sehr warm an dem Tag, die Türen waren geöffnet und zeigten uns den Blick auf den wundervollen Garten.
Startklar und sehr gespannt, was uns erwarten würde.
Die Utensilien waren schon vorbereitet:
Die Teeschale (茶碗, Chawan),
Die Teedose bzw. der Behälter für das Matchapulver
Das Frischwassergefäß (水差し, Mizusashi)
Der eiserne Wasserkessel (釜, Kama)
Der Teebambuslöffel (茶杓, Chashaku)
und der Teebesen (茶筅, Chasen).
Das seidene Teetuch (袱紗, Fukusa) trägt der Gastgeber an seinem Obi.
Die japanische Teezeremonie, auch bekannt als Chanoyu, Chado oder Sado, ist ein kunstvolles Ritual, das tief in der japanischen Kultur und Zen-Philosophie verwurzelt ist. Diese Zeremonie ist weit mehr als das einfache Zubereiten und Trinken von Tee; sie ist eine Praxis der Achtsamkeit und Meditation, die die Werte von Harmonie, Respekt, Reinheit und Ruhe verkörpert.
Die Ursprünge der Teezeremonie reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, als buddhistische Mönche den grünen Tee aus China nach Japan brachten.
Die bis heute traditionelle Teezeremonie hat ihre Wurzeln in der Zen-Buddhismus-Praxis und wurde im 16. Jahrhundert durch den Teemeister Sen no Rikyū formalisiert.
Ziel der Zeremonie ist es, eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit zu schaffen, in der die Teilnehmer die Schönheit der Einfachheit und die Gegenwart des Augenblicks erleben können.
Die Teezeremonie basiert auf vier grundlegenden Prinzipien. Chado - Der Weg des Tees:
- Wa (Harmonie): Die Schaffung von Harmonie zwischen den Teilnehmern, den Utensilien und der Umgebung.
- Kei (Respekt): Der Respekt zwischen Gastgeber und Gästen, sowie gegenüber den Utensilien und der Umgebung.
- Sei (Reinheit): Die Reinheit des Geistes und der Umgebung, symbolisiert durch die sorgfältige Reinigung der Teeutensilien.
- Jaku (Ruhe): Die innere Ruhe und Gelassenheit, die durch die Praxis der Teezeremonie erreicht wird.
Unsere Tee-Zeremonie wurde von einer japanischen Gastgeberin durchgeführt, unser weiblicher Guide, welche uns vorhin schon freundlich in Empfang genommen hatte, erklärte uns die einzelnen Schritte auf englisch. Ihr englisch war super zu verstehen.
Ich habe gefragt, ob ich Fotos machen darf. Um Geräusche zu vermeiden, nahm ich mein Handy (teilweise mit Zoom) und machte auch nur wenige Fotos, um die Zeremonie nicht zu stören.
Die eigentliche Teezeremonie beginnt mit der Reinigung der Utensilien vor den Augen der Gäste.
Es war so interessant zu sehen, wie sorgfältig und respektvoll sie jedes Utensil behandelte.
Diese Handlung symbolisiert die Reinigung des Geistes und die Vorbereitung auf das spirituelle Erlebnis.
Die Reinigung mit Wasser ist sowohl eine praktische Maßnahme zur Hygiene als auch ein symbolischer Akt der Reinheit.
Auf einer speziellen Papierserviette (Kaishi) bekamen wir zwei kleine, kunstvoll gestaltete Süßigkeiten (Wagashi) gereicht. Der Matcha hat einen intensiven, leicht bitteren Geschmack. Die Süßigkeit dient dazu, den Gaumen vorzubereiten und einen angenehmen Kontrast zu schaffen, der den Geschmack des Tees hervorhebt.
Die Kaishi symbolisiert Reinheit und Achtsamkeit und ist ein Ausdruck der Sorgfalt und Präzision, die jede Handlung der Zeremonie begleitet
Gegessen werden sie, bevor man den Tee trinkt.
Mit einem speziellen Bambuslöffel, dem Chashaku , wird etwas Matcha-Pulver aus der speziellen Tee-Dose (Natsume oder Chaki) genommen und in die Teeschale (Chawan) gegeben.
Diese Schale ist oft kunstvoll gestaltet und handgefertigt, was sie zu einem Kunstwerk an sich macht.
Bevor der Gast den Tee trinkt, dreht er die Schale zweimal im Uhrzeigersinn.
Hierbei wird die kunstvolle Verzierung der Schale einmal zum Gastgeber und einmal zum Gast selbst gedreht.
Diese Geste zeigt Respekt gegenüber dem Gastgeber und ist ein wichtiger Teil der Zeremonie.
Die Form und Größe der Chawan können je nach Jahreszeit variieren – breitere Schalen werden im Sommer verwendet, um die Abkühlung des Tees zu erleichtern, während tiefere Schalen im Winter genutzt werden, um die Wärme länger zu halten.
Normalerweise wird bei einer traditionellen Tee-Zeremonie der Tee für die bis zu 5 Gäste durch den Gastgeber / die Gastgeberin zubereitet. Die Gäste trinken dann nacheinander den zubereiteten Tee mit einem festen Ablauf. Dies kann bis zu 6 Stunden dauern.
Für die Touristen ist die Zeremonie abgekürzt. Unsere dauerte knapp über 1 Stunde.
Bei der Vorführung für Touristen dürfen alle Gäste selber einmal den traditionellen Matcha-Tee nach den Schritten der Zeremonie zubereiten.
Zunächst wird das Pulver in die Tee-Schale gegeben. Je nach gewünschter Stärke mehr oder weniger Pulver.
Dann wird heißes Wasser über das Matcha-Pulver gegossen.
Mit einem speziellen Bambus-Rührbesen (Chasen) wird das Pulver mit dem Wasser vermengt. Und auch hier ist in der Tradition vorgegeben, wie oft man rührt: 2x.
Nicht einmal, denn das ist zu wenig und schon gar nicht dreimal, denn das ist zu viel und wirkt zu hektisch. Nach zweimaligem richtigen Rühren wird der Tee leicht schaumig.
Jeder Schritt folgt einem genauen Ablaufprotokoll.
So schaumig wie er sein sollte war unser Tee nach zweimaligem Rühren nicht. Da fehlte uns einfach die Übung und der richtige Schwung aus dem Handgelenk...
Bevor wir den Tee tranken, aßen wir eines der Wagashi. Sie waren nicht nur unglaublich lecker, sondern auch schön anzusehen. Diese Süßigkeiten halfen, die Bitterkeit des Matcha auszugleichen und bereiteten unseren Gaumen auf das Geschmackserlebnis vor. Es war ein perfekter Balanceakt zwischen süß und herb.
Und dann wird der Tee aus der Schale getrunken. Natürlich nicht ohne die Drehungen. Zweimal im Uhrzeigersinn. Wenn man das als Tourist vergisst, wird einem das aber nicht übel genommen.
Der Tee ist komplett ungesüßt.
Auf dem Foto oben sieht man den Bambusbesen und die Tee-Schale. Es ist keine Tasse mit einem Henkel, sondern wirklich eine Schale.
Nachdem wir den Tee getrunken hatten, reinigte jeder Gast die Teeschale mit einer Papierserviette (Kaishi) und dankte dem Gastgeber.
Die Zeremonie endete mit einer letzten Verbeugung, die den Respekt und die Dankbarkeit aller Teilnehmer ausdrückte.
Der Gastgeberin bei der Zubereitung des Tees zuzuschauen war eine ganz besondere Erfahrung.
Hier bekommt man einen kleinen Einblick in die japanische Kultur.
Jeder Handgriff folgte einem bestimmten Ablauf.
Es war beeindruckend zu sehen, wie jede kleine Handlung und jedes Detail eine tiefere Bedeutung hatte.
Die Ruhe und Achtsamkeit, die während der Teezeremonie herrschten, haben uns wirklich fasziniert.
Es war, als ob die Zeit stillstand und man nur den Moment genießen konnte.
Diese Zeremonie hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und jeden Augenblick bewusst zu erleben.
Wir sind dankbar, dass wir die Gelegenheit hatten, an dieser wunderschönen Tradition teilzunehmen!