So tobie,
dann wollen wir mal an Werk gehen!
Das Wichtigste für die Grundsatzentscheidung, auf welchem Weg man die VHS-Bänder auf DVD bringt ist in meinen Augen eine gründlich Überlegung, was man für ein Ergebnis erwartet und wieviel Zeit und Geld man investieren möchte.
Wenn man nur einfach die Bänder 1:1 übertragen will, dann kann man recht einfach und kostengünstig zum Ziel kommen, die Frage bleibt dann nur, was man wirklich gewonnen hat? Eigentlich nur eine vermutlich längere Bewahrung dieser Aufnahme, da man nach heutigem Stand von einer höheren Haltbarkeit von DVDs als von Videobändern ausgeht. Bewiesen ist das aber noch nicht....
Meine Überlegung für die Erstellung von DVDs gingen darüber etwas hinaus: Was mich am meisten an den Bändern stört, ist das man nicht "mal eben" bestimmte Szenen ohne stundenlanges Spulen und Suchen vorführen kann. Deshalb waren für mich die Kapitel, Sprungmarken und Szenenmenüs wichtig. Und wenn man schon gerade dabei ist, dann wollte ich auch optional einblendbare Untertitel haben, damit ich die DVD auch weggeben konnte und die Betrachter trotzdem bei Bedarf Kommentare und Erläuterungen bekommen konnten. Und last not least reizt dann ja noch die Möglichkeit, verschiedene Tonspuren unterzubringen, so dass man sowohl unterlegte Musik als auch reinen Originalton anbieten kann. Zugegeben, das ist eine ganze Menge auf einmal - aber wenn schon, denn schon
So. zurück zu den Überlegungen: Wenn Du all das nicht brauchst oder möchtest sondern nur die Videos 1:1 übertragen willst, dann könntest Du Dich als erstes einmal von dem Format DVD verabschieden wenn Du willst, denn qualitativ reicht für eine VHS-Quelle das Format SVCD locker aus. DVD hätte dann nur den Vorteil, dass Du mehr auf die Scheibe bekommst, bei SVCD ist bei ca 35 min Schluss. Grundsätzlich ist auf DVD locker Platz für 2 Stunden, bei VHS als Ausgangsmaterial kannst Du auch mehr darauf packen, indem die Bitrate beim capturen niedrig gewählt wird.
Was brauchst Du an Hardware?
Oft wird behauptet, eine Grafikkarte mit Video-In würde für das Capturen reichen. Ich halte das für Quatsch, die Qualität ist meist wirklich mies. Es sollte schon ein separates Gerät oder zumindest eine TV-Karte mit S-Video-In sein. Hier gibt es preislich natürlich starke Schwankungen, je nach Anspruch. Falls Du irgendwann auch die Absicht hast, einen digitalen Camcorder zu nutzen (ideale Quelle für private DVDs), dann solltest Du auch über ein Gerät mit Firewire-Anschluss nachdenken.
Eine Übersicht mit guten Erläuterungen findest Du
hier.
Zusätzlich muss Dein Rechner ausreichend freien Plattenplatz und ausreichend Arbeitsspeicher haben, die CPU sollte auch besser nicht zu langsam sein, sonst wird das Ganze zum Geduldsspiel (wird es sowieso schon...)
DVD-Brenner versteht sich von selber
Jetzt brauchst Du noch eine Software, um die DVDs oder SVCDs zu erstellen. Auch da hängt wieder alles von den Ansprüchen ab. Man kann schon einfache DVD-Menüs mit Nerovison machen, dann gibt es eine ganze Reihe von Softwareprodukten die alle mehr oder weniger empfehlenswert sind - jeder wird Dir ein anderes empfehlen. Ich selber mache den Schnitt mit Adobe Premiere und das DVD-Layout entweder mit DVD-Maestro (gibt es nicht mehr zu kaufen) oder DVD-Lab Pro (wenn es schnell gehen soll und nicht ganz so viele Features verwendet werden sollen), das ist aber eine recht komplexe (und teure) Lösung. Weit verbreitet für den Schnitt und die Übergänge ist Pinnacle Studio 9, was allgemein gute Kritiken bekommt.
Eine besonders kostengünstige Möglichkeit auch gleich mit DVD-Erstellung ist auch
Ulead Filmbrennerei 2 mit kanpp 40€ für den Einstieg. Damit kann man schon eine ganze Menge machen, natürlich gibt es hier einige Einschränkungen hinsichtlich Features und Flexibilität.
So, dass soll erstmal für den Anfang reichen, wenn Du dann weitere Fragen hast: Immer her damit
Gruß
Jochen
