Ich würde gerne mal die Vermietersicht schildern, vielleicht gibt es ja ein wenig Verständnis für die "Security Cameras", die - jedenfalls bei uns - keinesfalls "Überwachungskameras" sind:
Wir teilen allen Mietern vorher mit, dass wir die Seitenbereiche des Hauses mit jeweils Haus- und Pooltechnik sowie die Zufahrt und den Eingangsbereich mit - gut sichtbaren - Security Cameras abdecken. Dies hat folgende Gründe:
1. Wir sind am anderen Ende der Welt. Ich weiß gerne, wer sich in meinem Haus aufhält, ob es jetzt Gäste, Handwerker, der Poolservice oder auch die Cleaning Crew ist. So ein Haus hat einen großen Wert und ich vertraue es fremden Menschen an.
2. Auf dem amerikanischen Mietmarkt tummeln sich doch einige Betrüger. So ist ein beliebtes Mittel, die Miete zu prellen, ein Chargeback bei der Kreditkartenfirma mit der Behauptung, man sei niemals in diesem Haus gewesen und die Kreditkarte sei von jemandem anders unberechtigt benutzt worden. Ich lasse mir von amerikanischen Gästen grundsätzlich eine Fotokopie des Führerscheins schicken und kann so überprüfen, dass auch die richtigen Mieter bei mir anreisen. Vielleicht kann ich durch die Bekanntgabe der Kameras diese Versuche von vornherein unterbinden.
3. Die meisten Ferienhäuser in Florida haben eine Grund-Personenzahl, für die die beworbene Miete gilt. Jede Person mehr kostet einen Betrag mehr pro Nacht. Es gibt immer wieder Mieter, die eine niedrige Zahl angeben, dann aber mit mehr Personen ankommen, um Geld zu sparen. Auch diese Versuche dürfte ich unterbinden, wenn ich im Vorfeld mitteile, dass wir Security Cameras haben.
Mein Haus ist für 6 Personen geeignet. Meine Versicherung untersagt die Mehrbelegung, ebenfalls die Feuerwehr. Außerdem bin ich verpflichtet, alle Identitäten der Bewohner zu vermerken. Wenn sich jemand unerlaubt "hineinschmuggelt", kann ich trotzdem - weil Eigentümer - im Schadenfall haftbar gemacht werden.
4. In unserem Haus herrscht absolutes Tierverbot. Gerade Amerikaner haben sehr häufig Hunde und die möchten sie auch gerne mit in den Urlaub nehmen. Wir haben öfters von befreundeten Vermieter hören müssen, dass ein Hund eingeschmuggelt wurde. Die Reinigung ist in diesem Fall erhelblich teurer, denn es muss eine Grundreinigung gemacht werden. Wir haben keine Teppiche und werben mit für Allergiker geeignetem Haus. Das ist erst mal vorbei, wenn Hunde oder Katzen im Haus waren.
5. Auch für die Mieter bedeuten die Außenkameras Sicherheit, finde ich. Sie schrecken Einbrecher ab, bzw. würden bei einem Einbruch oder Diebstahl die Aufklärung erleichtern.
6. Selbstverständlich sind keinerlei privaten Bereiche wie Poolbereich oder gar Innenräume mit Kameras versehen!
7. Nach 30 Tagen werden die Aufnahmen wieder überschrieben. Gab es keine Vorkommnisse, dann werden also alle Aufnahmen automatisch gelöscht.
Wir machen selbst regelmäßig und gerne Ferienhausurlaub und haben uns nie an Außenkameras gestört. Wir haben nichts zu verbergen. Einzig in einem Haus war mal im Wohnzimmer eine runde Kugel, die nach Kamera aussah. Die haben wir zugedeckt und fanden dies auch völlig ungehörig. Das würden wir niemals tun.
Wenn bei mir jemand mieten wollte, den die Kameras stören, dann muss ich sagen, dann denke ich, der hat vielleicht etwas zu verbergen. Bisher hatten alle Mieter Verständnis. Wir haben einen sehr intensiven und persönlichen Kontakt mit unseren Mietern. Dadurch entsteht Vertrauen auf beiden Seiten und ich glaube kaum, dass sich unsere Mieter "überwacht" fühlen.