Reisebericht Vier Wochen Florida im Herbst 2016 - Matthew, Red Tide und trotzdem ein toller Urlaub

oese01

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Ist gerade Mistwetter draußen, also schreibe ich einfach weiter und schwelge in Erinnerungen.

Nach 1989 und 2014 geht es heute zum dritten mal auf die Keys. Das hat drei wesentliche Gründe:

1. Das Flair dort im Allgemeinen

2. Der Mojito am Mallory Square im Besonderen

3. Beates Wunsch nach speziellen Schmuckstücken von Key West, die es nur dort gibt. Man kann sie sich zwar zuschicken lassen, aber das ist lange nicht das selbe als wenn man sie dort kauft und immer eine tolle Erinnerung hat. Und das in Zusammenhang mit der Silberhochzeit…

Also ab auf die Keys. Dafür standen wir sogar früh auf, um 06.30 Uhr klingelte der Wecker. In Stress wollten wir aber zusätzlich zum frühen Aufstehen nicht verfallen, also in Ruhe frühstücken und packen – um 09.00 Uhr kamen wir los. Die Fahrt verlief ohne große Aufreger, und wir stellten fest, dass wir auf unseren beiden Fahrten über die Keys zuvor schon viel gesehen hatten, und so hielten wir relativ wenig an. Ich habe aber doch ein paar Fotos, einige von 1989, einige von 2014:

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Diese Stelle haben wir jetzt noch einmal versucht wiederzufinden, aber entweder haben wir sie übersehen, oder es gibt sie einfach nicht mehr.

Bei Robbie's hielten wir dieses Jahr auch noch einmal an, das Foto von der Tarpon-Fütterung stammt allerdings aus 2014, das wiederholten wir nicht mehr.

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Um 15.00 Uhr kamen wir beim Merlin Guesthouse an. Ich hatte dieses mal extra eine Unterkunft gebucht, die näher am Mallory Square ist als letztes mal. Da waren wir am Südende, dieses mal im oberen Bereich. Beim CheckIn schaute die Inhaberin um die Ecke und zeigte uns den letzten kostenlosen Parkplatz am Straßenrand, ansonsten hätten wir auf dem Motelparkplatz für 10$ parken können. Sehr nett! Die Zimmer waren sehr modern und gelungen renoviert, so dass der alte Charme des Hauses erhalten blieb. Beim nächsten Mal nehmen wir aber doch eher das größere Kingsize-Zimmer, dieses mit dem Queenbett war schon etwas eng, aber für eine Nacht vollkommen o.k.


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Nach dem Duschen gingen wir los Rtg. Duval-Street. Dort trafen wir dann auf einen Stand mit Schnorchelangeboten. Das wollte ich unbedingt – Schnorcheln am Riff. Hier wurde eine Tour angeboten „all you can drink“ und Schnorcheln dazu auf einem großen Katamaran für 50$ pro Person. Ich wollte einfach nur schnorcheln ohne Fete dabei, das war also nix. (Was ich hier noch nicht wusste: Das klappte am nächsten Tag und zwar so, dass die Schnorcheltour eines der drei Top-Highlights dieses Urlaubes wurde, neben vielen weiteren anderen Highlights.)

Den Weg weiter liefen wir auf eine kleine Schmuckbude zu. Das war eine „Local Color“-Filiale, und genau da wollte Beate hin. Was genau sie bekam, bleibt unser Geheimnis, aber ihre Wünsche wurden erfüllt.
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Am Mallory Square schauten wir sofort zum Westin-Hotel, und tatsächlich stand da wieder der alte Oldtimer vor dem Hotel mit dem „Mojito-Man“, so haben wir ihn nach dem letzten Besuch genannt. Hier gibt es den unserer Meinung nach besten Mojito, den wir je genießen durften, und so war natürlich klar, dass wir hier wieder ein paar Dollar lassen werden.

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Der Mojito begleitete den Sonnenuntergang auf hervorragende Weise, und irgendwie war es dann auch egal, dass die Sonne sich direkt vor dem Untergang hinter den Wolken versteckte. Der Mojito machte das wett.

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Angelina's Pizzeria war unser nächstes Ziel, wir bestellten eine 14'' und warten auf den Aufruf unserer Nummer „twenty-eight“. Dann kam der Aufruf – und ich war zu spät am Tresen. Da hatte sich doch ein Typ vorgedrängt, aber er hatte die Rechnung ohne den Pizzabäcker und sein gutes Gedächtnis gemacht. Bevor ich etwas sagen musste, grinste er: „You are not 28, this guy is 28“ und zeigte auf mich. Zur Not hätte ich ja auch noch den Nummernzettel gehabt. Die Pizza schmeckte übrigens hervorragend.


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Ein gemütliches Bierchen in Sloppy Joe's Bar bei super Live-Musik waren dann fast der Ausklang.

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Wir schauten anschließend noch in zwei andere Kneipen rein, unter anderem in die Irish Kevin's Bar. Da wurden Highschool-Spiele gespielt, man fühlte sich wie in einem solchen Film. Kurz zuschauen reichte aus, trinken wollten wir dort nicht. Im Hard-Rock-Café wollte Beate sich noch eine schicke Baseball-Cap zur Erinnerung kaufen, aber die aktuellen Caps gefielen ihr nicht (mir auch nicht), und so fielen wir spät nachts etwas kaputt, aber glücklich ins Bett.
 
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oese01

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5. Tag: Schnorcheln im John Pennekamp Coral Reef State Park

Um 7 Uhr war die Nacht zu Ende, denn heute stand ein (vor allem für mich) besonderer Punkt auf dem Plan: Schnorcheln im Riff! Das hatte ich schon vor dem Urlaub fest eingeplant, nur Ort und Zeit standen nicht fest. Da ich in diesem Urlaub des öfteren schnorcheln wollte, hatte ich die eigene Maske und Flossen eingepackt, und heute sollten sie das erste Mal in amerikanisches Wasser.

Beim Bummel am Abend zuvor hatten wir überlegt, was wir heute so machen wollen und ob wir noch irgendwo auf den Keys übernachten wollen. Aber wir kamen schnell zum Ergebnis, dass wir die zwei Urlaube vorher schon viel auf den Keys gesehen haben und lieber einen Tag für später für uns unbekannte Orte aufheben. Und so entschlossen wir uns, zeitig aufzustehen, auf Key Largo einen Zwischenstopp zum Schnorcheln einzulegen und dann gleich weiter nach Miami zu fahren und dort zu übernachten. Am nächsten Tag, einem Sonntag, würden wir dann mit der BugBus-Tour durch Miami düsen.

Erst mal im Merlin Guest House frühstücken:

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Man saß dort sehr idyllisch, die Auswahl an Speisen war gut, eine kostenlose Zeitung lag an jedem Platz. Nur an diese ekeligen, schon abgepellten superhartgekochten Eier werde ich mich nicht gewöhnen…

Für die kommende Übernachtung in Miami testete ich jetzt beim Frühstück das erste Mal die Priceline-App. Ich hatte zuvor über die Portale „Idealo“ und „Trivago“ (zeigen unterschiedliche Hotelketten an…) mögliche Hotels / Motels herausgesucht und gesehen, dass im Bezirk Miami-Kendall gute Hotels relativ günstig zu bekommen waren. Und Kendall lag für unser Vorhaben gar nicht mal so schlecht. So habe ich bei Priceline gezielt Express-Deals im Bezirk Kendall gesucht und ein sehr gut bewertetes Hotel mit WLAN, Frühstück und kostenlosem Parkplatz gebucht. Bangen nach dem finalen Klick – und heraus kam das Best Western Plus Kendall Hotel & Suites. Es war deutlich günstiger als bei den Portalen, auch direkt bei Best Western war der Preis höher – Test bestanden!

So, zurück zum Frühstück. Mit Ausnahme des Hartgummi-Ei's ließen wir es uns schmecken, nebenbei schaute ich auch noch im Internet nach Abfahrtszeiten der Schnorcheltouren. Favorit war die Sundiver-Tour, die startete um 12.00 Uhr, und die hatte ich mir schon zu Hause heraus gesucht. Hatte top Bewertungen bei TripAdvisor. Falls wir das nicht schaffen sollten, dann halt die Schnorcheltour direkt im State Park, die startete um 13.30 Uhr. Um kurz nach neun kamen wir los, laut Navi sollten wir um 11.50 Uhr da sein – knappe Kiste…

Wir kamen super durch und fuhren um 11.30 Uhr beim Tauchladen vor. Ich schwöre, ich habe alle Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten, bei der einspurigen Straße kann man ja eh' nur im Verkehrsstrom mitschwimmen. Also rein in die Bude. Da waren noch ein Pärchen und eine Frau hinterm Thresen, die gerade telefonierte. Als wir hereinkamen, unterbrach sie sofort das Telefonat und fragte ohne Umschweife, ob wir schnorcheln wollen. Als wir das bestätigten, lächelte sie und sprach wieder in den Telefonhörer: „We've got a tour!“. Wie ich hinterher erfuhr, lohnt sich eine Tour erst ab sieben Gästen, und wir waren Nummer sechs und sieben. Was für ein Glück – und mehr wurden wir übrigens auch nicht. Papiere ausfüllen und Kreditkarte zücken, dann konnten wir los. Da Beate nicht schnorcheln wollte, konnte sie zu einem ermäßigten Preis mit, hätte sich aber während der Tour jederzeit umentscheiden können. War 'ne tolle Option, nutzte sie aber nicht, denn, wie bereits zu Anfang gesagt, ist sie nicht so die Wasserratte wie ich.

Wir fuhren mit unserem Wagen zum Bootsanlegeplatz an einem Kanal drei Meilen vom Shop entfernt. Kurz umziehen, Klamotten packen und ab an Bord.

Und was dann kam, zähle ich zu den top drei Highlights dieses Urlaubs. Wir haben viele Highlights gehabt, aber drei Ereignisse ragten noch einmal heraus, und diese Tour gehörte dazu!

Wie gesagt, waren wir nur zu siebt auf dem Boot. Drei Amerikaner, das mexikanische Ehepaar aus dem Tauchshop und wir beide, dazu zwei Besatzungsmitglieder. Zunächst erklärte die Crew die Sicherheitsbestimmungen und das Verhalten an den Korallen, dann fuhren wir langsam durch den Kanal Richtung offenes Meer, und das fanden wir schon sehr toll.

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Als wir draußen waren, wurde der Gashahn ordentlich aufgerissen, und mit Power ging es Richtung Riff. Als Bewohner der norddeutschen Tiefebene hat man es ja eher nicht mit solchen Gefährten, sondern höchstens mal einem Ostseekutter zu tun. Das war aber ganz etwas anderes und hat riesigen Spaß gemacht. Dazu noch die Leere an Bord – herrlich!


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Nach doch einigen Minuten kamen wir am White Reef des State Park an und ankerten, wir waren das einzige Boot weit und breit. Fertig machen und ab ins Wasser. Beate blieb an Bord, wir sechs Schnorcheler verteilten uns weiträumig, es war also fast so, als ob man alleine unterwegs ist.

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Ich hatte zunächst etwas Respekt, weil ich noch nie so weit draußen im Ozean geschnorchelt habe und Haie soll's da ja auch geben. Aber wir wurden eher vor Feuerquallen gewarnt, denen man ausweichen solle. Und so ging die Genußtour in eine für mich bis dahin unbekannte Welt los. Korallen kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen oder Aquarien, und hier direkt darüber und dazwischen tauchen zu dürfen, mit diesen vielfältigen bunten Fischen, das war ein sehr tolles Erlebnis.

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Kurz nach Beginn waren wir nur noch fünf Schnorcheler, der Mexikanerin war „dizzy“, wie Beate mir hinterher erzählte (wieder einen neuen Begriff gelernt). Wir konnten satte 90 Minuten im Wasser bleiben, das langte dann aber auch. Und dieses Foto sagt glaube ich alles aus, was ich auf der Rückfahrt empfand:


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So ein tolles „Genussgefühl“ wie in diesem Moment habe ich selten gehabt. Boah, war das geil!!! Kann ich leider nicht anders ausdrücken. Ich bin jetzt grundsätzlich sowieso positiv gestimmt, aber das war schon der Hammer!


Das alles nochmal in einem kurzen Video:




Nach dem Anlegen fuhren wir direkt nach Miami ins Hotel. Unterwegs musste noch der ein oder andere Shoppingtempel besichtigt werden, das gehört einfach dazu. Das Zimmer im Best Western war sehr gut, die Bewertungen auf Priceline stimmten. Es befindet sich direkt neben einem dieser typischen Shoppingzentren, was wir uns natürlich auch genau anschauten, verbunden mit einem Besuch in einem Diner nebenan. Für Beate gab es einen Cesars Salad mit Chicken, ich testete den Hamburger. War gut.

Anschließend sahen uns Publix und Walmart auch noch kurz und wir ließen den Abend in Ruhe ausklingen. Ich nutzte die Zeit, um meine bisherigen Fotos und Filme von allen Speicherkarten auf eine mobile Festplatte zu überspielen, sicher ist sicher.
 
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oese01

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In der Nacht zu heute wurden wir von einem heftigen Gewitter geweckt, das war auch so vorausgesagt. Den Tag über sollte es zuerst bedeckt und später sonnig sein – ohne Regen. Wir hofften, dass diese Voraussage auch zutraf, weil wir im offenen BigBus durch Miami düsen wollten. Die Tour (24h all loops tour) kostet normalerweise 45$ pro Person, via groupon.com hatte ich schon in Deutschland Coupons für zusammen 40$ geschossen…

Heute ist Samstag, nicht Sonntag, wie ich zuvor geschrieben hatte. Frühstück gab's im Hotel, normaler Best Western Standard mit Waffeln, Rührei bzw. Omelette, Bacon, Obst und Joghurt.

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Dann fuhren bei bedecktem, aber trockenem Wetter wir in die City. Mit der ParkMe-App fand ich ein Parkhaus, nur einen Block entfernt vom Bayside Marketplace, für 5$ Tagesgebühr samstags und sonntags. Das konnte ich nicht so ganz glauben und schaute vor der Einfahrt noch mal auf der Preistafel nach, stimmte aber tatsächlich. Super!

Am Bayside Marketplace gingen wir ganz bis zum Ende des Marketplace, wenn man davor steht also nach rechts. Dort ist ein Rondell, an welchem die Busse abfahren und wo man auch den Coupon in ein gültiges Ticket tauschen kann, was wir auch taten. Kleiner Tipp: Hier kann man auch mit dem Pkw hinfahren und ganz in der Nähe für 10$ Tagesgebühr parken, auch werktags. Man muss nur den Hinweisschildern folgen.

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Wir nahmen zunächst die blaue Linie, welche nach Miami Beach führt. Oben waren die Sitze vom nächtlichen Regen noch etwas nass, und auf dem Boden schwappte etwas Wasser hin und her. Aber wir hatten ja Flip-Flops aus Gummi an – kein Problem. Die Fahrt machte einen riesen Spaß, bei der Fahrt über den Mac Arthur Causeway nach Miami Beach blies ordentlich der Wind.

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In Miami Beach stiegen wir an der Ecke 9th Street aus und gingen zu Fuß am Ocean Drive entlang. Irgendwie hatten wir das anders in Erinnerung – das letzte mal war aber auch schon 27 Jahre her…


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Zum Strand schauten wir auch, fanden wir jetzt nicht so prickelnd. Vergleicht mal das aktuelle Foto mit denen von 1989:

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Dann stiegen wir wieder an der Ecke Collins Ave. / 22nd Street in den Bus und fuhren via Ocean Drive wieder zurück. Über den Ocean Drive fuhr der Bus sehr langsam, war auch besser so, da man sich ständig ducken musste, um keinen Palmenwedel ins Gesicht zu bekommen.

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Wieder im Bayside angekommen, mussten wir erst mal Sonnencreme kaufen, Unsere lag brav im Hotelzimmer, und der Wetterbericht war tatsächlich zuverlässig. Hieß: Blauer Himmel, knallende Sonne, 92 Grad Fahrenheit, roter Nacken. Und als wir so rumliefen, kam der Hunger, und wir statteten den „Jungs“ einen Besuch ab:

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Weiter ging's, jetzt mit der roten Tour Richtung Coconut Grove / Little Havanna. War der Bus am Vormittag noch leer, so war er jetzt proppevoll. Wir bekamen aber noch zwei Plätze auf dem Oberdeck und ab die Post. Die Runde dauerte circa eine Stunde und führte an den bekannten Punkten Coconut Groves und Little Havannas vorbei. Stark war auch die Busbegleiterin, auf dem Foto mit dem weißen Cap. Sie hat richtig Stimmung gemacht mit ihren gut 60 Jahren, knallig lackierten Fingernägeln und auch sonst coolem Outfit (abgesehen von der Uniform).

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Nach der Tour, es war schon später Nachmittag, bummelten wir noch durch's Bayside Marketplace. Auch das hatten wir anders in Erinnerung, ist jetzt irgendwie „ramschiger“. Mag uns aber auch nur so vorkommen, denn 1989 gab es in Deutschland kaum solche Shopping-center, und auch der Foodcourt war damals für uns völlig neu, so etwas kannten wir nicht. Das ist heute natürlich anders. Und den Gnom von 1989 stand da leider auch nicht mehr:

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Aber an der Bühne, da war top Stimmung mit kubanischer Musik, hat Spaß gemacht, zuzuschauen und die Stimmung steckte total an:

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Nach einer Weile rissen wir uns los und fuhren noch ein wenig die Collins Ave. entlang. Fotos habe ich keine gemacht, aber hier sind welche von 1989:

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Die Mauer mit dem aufgemalten Fontainebleau Hilton, welches sich dann auch dahinter befand, haben wir auch nicht mehr gesehen. Gibt es wohl nicht mehr. Die fanden wir damals total stark.

Gegen 19.00 Uhr waren wir wieder im Hotel, gingen noch etwas essen und ließen den Abend in Ruhe ausklingen.

Und hier noch mal die Bus-Tour als kleines Video:

 
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wesus365

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Toll, der Vergleich mit den alten Fotos. Ich muss gleich mal mein Album von unserer ersten Florida Reise 1992 raussuchen.An das aufgemalte Fontainebleau erinnere ich mich auch noch.

Ute
 

oese01

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Vielen Dank für die Rückmeldungen! Geht gleich weiter, aber erst mal ohne 89er Bilder, weil wir nun in Gebiete kommen, in denen wir noch nicht waren.
 

oese01

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7. Tag (So., 02.10.16): Fahrt nach Vero Beach

Dieser Tag ist relativ schnell erzählt. So langsam näherte sich Hurricane Matthew mit immer größerer Wahrscheinlichkeit eines Landfalls Höhe Miami. Also war für uns immer klarer, dass wir uns bald zum Panhandle verziehen würden. So ganz sicher war die Vorhersage aber noch nicht. Dazu kam allerdings die aktuelle Wettervorhersage, die uns jetzt nicht jubeln ließ. Zwar warm, aber fast durchgängig bedeckt und am Nachmittag längere „Regenzeiten“. Na ja, mal sehen, was der Tag so bringt. Wir dachten uns, bei den Aussichten können wir ja erst mal los fahren und dann mal schauen, wie es nachmittags wird.

Gesagt, getan. Nach dem Frühstück im Hotel ging es zunächst über die I 95, dann ab Boca Raton über die A1A. Wir hatten kein Hotel gebucht, sondern wollten schauen, wo wir landen. Zwischendurch hielten wir immer mal wieder an und schauten uns diverse Strandabschnitte an, Badewetter war irgendwie nicht (grau in grau). Höhe Juno Beach bogen wir zum „Loggerhead Marine Life Center“ ab, einer Meeresschildkröten-Rettungsstation.

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Es kostet keinen Eintritt, aber man erwartet 5$ Spende, was sehr o.k. ist. Man kann dann in einer Art „Innenhof“ diverse Becken mit verschiedenen Turtles anschauen, welche unter welchen Umständen auch immer gerettet wurden und hier versorgt werden, von den kleinen „Hatchlings“ bis zur großen Loggerhead.

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War schon interessant, aber deutlich interessanter sind glaube ich die Führungen, die im Sommer zu den Nistplätzen der Schildkröten unternommen werden. Dafür waren wir allerdings in der Jahreszeit zu spät dran.

Nach wie vor herrschtes schlechtes Wetter. Ich hatte mir in TripAdvisor das „Prestige Hotel“ in Vero Beach gespeichert. Das fuhren wir nun an – bei richtig schönem Landregen. Als wir am frühen Nachmittag ankamen, hörte der Regen gerade auf. Das Hotel liegt idyllisch am Strand, die Beachfront-Zimmer wurden gerade renoviert und die anderen Zimmer waren etwas älter, unserer Meinung nach aber gerade noch o.k. Der Wetterbericht versprach je nach App für den nächsten Tag Dauerregen oder gemischte Bewölkung mit etwas Regen, aber auch Sonnenschein. Da uns die Lage gefiel und wir Vero Beach eigentlich auch auf dem Zettel hatten, blieben wir zunächst für eine Nacht. Wir nahmen aber von vornherein ein Zimmer, welches wir auf drei Nächte hätten verlängern können. Kurzer Check vorm Buchen in den üblichen Portalen ergab übrigens auch keinen günstigeren Preis als direkt beim Check-In angeboten, Rabatt gab es aber leider auch keinen mehr.

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Mittlerweile klarte es zumindest ein bisschen auf, und so ging es nach dem Einchecken an den Strand. Der Atlantik hatte ordentliche Wellen, die musste ich natürlich unbedingt noch mal testen - und hat Spaß gemacht. So war ich wieder etwas mit dem Wetter versöhnt.

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Unser Zimmer hatte eine voll eingerichtete Küche mit Esstisch. Wir fuhren in den nächsten Walmart und kauften etwas für's Abendessen, es war dann ein ruhiger Abend.

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Die Nachrichten waren mittlerweile voll von Berichten über den nahenden Hurricane, der WeatherChannel überschlug sich mit Live-Übertragungen aus jeder Ecke Floridas und darüber hinaus. Für alle, die vielleicht Sorge haben, einen nahenden Hurricane nicht mitzubekommen: Das ist bei der Medienlage in Florida vermutlich schlicht unmöglich.

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Hoffentlich wird morgen das Wetter besser...
 
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oese01

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8. Tag (Mo., 03.10.16): Vero Beach

Der Tag begann, und die Sonne schien durch einige Wolken. Wir holten uns aus der Rezeption vom dort aufgebauten Angebot mehrere einzeln abgepackte Frühstückswaren, das war jetzt nix Dolles. Aber mit abgepacktem Bagel und Erdnussbutter, einem Stück Plunder, immerhin eisgekühltem Joghurt und frischem Kaffee ließ es sich gut aushalten – denn wir trugen das alles zur Sonnenterrasse auf der Strandseite des Hotels und frühstückten dort. Das wiederum war ein Traum:

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Mit dem Kaffebecher in der Hand ging es an den Strand, die Sonne setzte sich immer mehr durch. Laut Wettervorhersage sollte es bis mittags sonnig bleiben, dann maximal zwei Stunden regnerisch und dann wieder Sonnenschein. Ok, ab zur Rezeption, eine Nacht verlängert und mit Badeklamotten an den Strand. Dort standen kostenfrei Liegen und Schirme für Hotelgäste, und außer uns waren zeitgleich maximal zwei weitere Pärchen am Strand. Herrlich!!!

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Es nahte die Mittagszeit, und mit ihr die Wolken.

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Wir zogen uns mit den ersten Regentropfen in unser Zimmer zurück und dachten, nach Sandwich und Kaffee zum Mittag hört der Regen wie vorhergesagt auf. Aber das klappte leider nicht, es entwickelte sich ein ordentlicher, länger andauernder „Landregen“. Da war nix mehr mit Strand, und irgendwann zeigte auch die Wetter-App bis zum Abend keine Sonne mehr an. Also schnappten wir uns den Wagen und fuhren ein wenig in den Ort. Hiervon habe ich leider gar keine Fotos gemacht – ebensowenig wie vom Manatee-Aussichtspunkt in der Nähe des örtlichen Kraftwerkes. Da waren aber auch keine Manatees, Anfang Oktober ist noch etwas zu früh, da ziehen diese Tiere noch nicht in Massen in die wärmeren Flüsse, weil halt das Meer noch warm genug ist. Aber wir hatten noch unsere (überraschende) Begegnung mit Manatees – ist aber noch ein paar Tage hin
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Abends hatten wir Lust auf Pizza und holten uns eine 16'' von der „South Beach Pizzeria“ um die Ecke. Schmeckte lecker:

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Nachdem diese vertilgt war, schauten wir auf das Wetter der nächsten Tage. Hurricane Matthew drohte immer noch mit einem Landfall am Donnerstag, und die Tage vorher war für die weitere Ostküste eher schlechtes Wetter so wie heute Nachmittag vorausgesagt. Wir beschlossen, schon am morgigen Dienstag an den Panhandle zu wechseln und bis dorthin in einem Stück durch zu fahren. Zum einen war halt die Wettervorhersage schlecht, zum anderen wussten wir nicht, wie sich der Hurricane entwickeln würde und welche Auswirkungen er auf Bewohner der Westküste und vor allem andere Touristen haben würde. Wir konnten uns sehr gut vorstellen, dass noch mehr Leute auf die Idee kommen, Richtung Panhandle zu „fliehen“, und dann würde man dort vielleicht trotz Nebensaison etwas schwieriger bezahlbare Zimmer in Strandhotels (das musste sein!) bekommen.


Da wir mit Priceline beim ersten Test gute Erfahrungen gemacht hatten, man bei Hotwire aber zusätzlich noch vor Auswahl die „Amenities“ ansehen konnte, war diesmal Hotwire dran. Ich suchte ein Hotel Bereich Fort Walton Beach mit guten Bewertungen (Hotwire zeigt eine TripAdvisor-Zusammenfassung an) bzw. hoher Weiterempfehlung und folgenden „Amenities“: Beachfront Hotel, Free Parking, Free Internet. Und ich fand auch eins, welches ich dann gleich für drei Nächte „blind“ buchte. Spannender Moment – es gibt kein „zurück“ mehr – endlich erscheint der Hotelname: „Four Points by Sheraton“. Sofort haben wir natürlich in den Bewertungen bei TripAdvisor gelesen, das sah ganz gut aus. Und beim Preisvergleich mit den gängigen Portalen kam heraus: 145.- Euro ingesamt gespart – da kann man nicht meckern.


Mit diesen Erkenntnissen und etwas Rotwein (Beate) bzw. Budweiser (ich) konnten wir uns entspannt zurück lehnen und freuten uns auf ein für uns völlig neues Stück Florida, welches wir ab morgen erkunden würden: Den Panhandle!
 
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oese01

Well-Known Member
9. Tag (Di., 04.10.16) Fahrt nach Fort Walton Beach

Das Frühstück konnten wir wieder bei teilweiser Sonne auf der Terrasse des Hotels genießen, aber es zog schon eine graue Wand auf. Da hatte der Wetterbericht leider wohl Recht behalten. Wir packten unsere Siebensachen und fuhren leicht wehmütig weiter. Wenn das wetter mitgespielt hätte, wären wir hier gerne noch etwas geblieben. Das Hotel geben wir gerne als Tipp weiter – mit den bald renovierten Zimmern wird es sicherlich richtig super hier!

Kurz vor 09.00 Uhr kamen wir los und entschieden uns, den schnellsten Weg nach Fort Walton Beach über die Interstate zu wählen. Waren ja doch einige Meilen (der Tacho hatte abends 560 mehr drauf), das Wetter lud nicht zu Unterbrechungen ein und wir wollten möglichst am späten Nachmittag am Hotel sein, um wenigstens noch mal kurz an den Strand zu gehen. Die Fahrt verlief absolut unspektakulär, gibt also nix drüber zu schreiben. Oder doch: Die Rastplätze haben einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, sie scheinen zahlreicher zu werden und sind gut ausgestattet.

In Höhe des Apalachicola-Rivers wechselten wir in eine andere Zeitzone. Das brachte uns zunächst durcheinander, weil wir nicht drauf geachtet hatten und nun alle Geräte unterschiedliche Zeiten anzeigten: nach der Autouhr kamen wir um 17.45 Uhr an, mein Handy sagte 16.45, Beates Handy 17.45. Und meine Funkuhr meinte, es wäre 17.45 Uhr. Letzten Endes hatte mein Handy recht, es hatte die Stunde brav abgezogen…

Das Hotel ist schon etwas älter, aber gepflegt. Hier mal ein paar Fotos von der Hotelanlage:

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Das Schild war für uns neu, das Prinzip fanden wir aber toll: Wenn man dieses Schild abends in den Schlitz für die Zimmerkarte steckte, bekam man über Nacht einen Gutschein über 5$, der im Hotel eingelöst werden konnte (Restaurant, Shop). Dafür wurde das Zimmer dann am folgenden Tag nicht gereinigt. Wir können gut auf den Roomservice verzichten, wenn wir nur ein paar Tage irgendwo sind, und so haben wir das halt ausprobiert. Hat geklappt.

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Hier waren die Liegen und Schirme für Hotelgäste nicht inbegriffen, sondern sie kosteten 30$ pro Tag. Das war es uns nicht wert, und wir überlegten, ob wir uns heute abend noch Strandstühle kaufen. Die würden wir den Urlaub über ja noch öfter nutzen. Aber irgendwie hatten wir ein kurzes Aufflammen unserer Jugend im Kopf: Unsere Strandtücher sind doch bequem genug – zumindest wollten wir am nächsten Tag mal testen, ob uns Liegen bzw. Stühle fehlen würden. Was ich ganz vergessen habe: Die Strandtücher haben wir auf dem Weg nach Key West in einem Shop gekauft, ist jedes Mal ein tolles Mitbringsel.

Nach einem Spaziergang am Strand fuhren wir noch etwas shoppen und schauten (endlich!!!) bei Panda-Express vorbei. Natürlich gab es für mich Orange Chicken ;)

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Abends im Zimmer schauten wir beim Weather Channel rein, die Lage wurde langsam ernst, die ersten Evakuierungen an der Ostküste wurden bekannt gegeben.

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Und am Panhandle? Da scheint laut Wetterbericht die nächsten Tage die Sonne bei Temperaturen um 85 – 90 Grad. Jupp, alle richtig gemacht!
 
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oese01

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10. Tag (Mi., 05.10.16) Grayton Beach State Park und Hotelstrand

Wir standen heute gemütlich auf und frühstückten in Ruhe im Hotelzimmer.

Gegen 10.30 Uhr kamen wir dann los. Wir wollten zum Grayton Beach State Park, laut Karte relativ nahe gelegen. In Destin fuhren wir vom Hwy 98 ab auf die Strandroute. War super anzusehen, tolle Strände und nette Häuser. Da kann man schon gut Urlaub machen. Dann kamen wir in die Ortschaft Grayton Beach. Im Reiseführer steht: „Grayton Beach, das sich anfühlt, als sei es von echten Hippies der alten Schule besiedelt worden, die mittlerweile zu Geld gekommen sind (wenn möglich, sollte man hier übernachten)“. Und jedes Wort stimmt! Eine ganz tolle, kuschelige Ortschaft mit anheimelnden Häusern im Küstenwald, Einfach toll – und überall sahen wir „Vacancy-“Schilder. Wir können den Tipp nur bestätigen, hier eine oder zwei Nächte zu verbringen, muss super sein. Aber wir hatten ja bereits unser Hotel. Wenn wir aber noch ein mal hier her kommen, übernachten wir hier. Es war so still und friedlich hier, dass ich keine Fotos machen mochte, sondern nur ruhig und unauffällig durch die Straßen schleichen…

Am Park-Entrance des Grayton Beach State Park wehte zur gelben Flagge zusätzlich eine zweite, violette Flagge: „Dangerous Marine Life“.

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Der Ranger an der Einfahrt sagte, dass Quallen unterwegs seien, „but not tons of them. Enjoy the day!“ Aber wenn ich ehrlich bin, entspanntes Baden war nicht möglich, da doch einige der Feuerquallen unterwegs waren. Trotzdem ist es sehr schön da…

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Und was ich bisher vermisst habe: Den quietschenden Quartzsand.


Nach einigen Stunden brachen wir wieder auf und fuhren Richtung Hotel. Unterwegs gingen wir noch mal an einen kleineren Strandzugang direkt am Highway, war auch nix los und super Wasser (bis auf die Quallen…).

Den Rest des (Bade-)Tages verbrachten wir am Hotelstrand. Auch dort ließ es sich gut aushalten!

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Zum Abend hin suchten wir die „Guest-Laundry“ auf und wuschen unsere bis dahin angefallene Schmutzwäsche. Kostete insgesamt 2,50 $. Als Waschmittel nahmen wir in einem Becher aufgelöstes „Rei in der Tube“, das klappte bisher und auch hier wieder super (als kleiner Tipp am Rande). Da die Maschine doch etwas brauchte und der Hunger sich meldete, fuhren wir schnell noch mal zu den „Jungs“ (ihr seht, die Five Guys lassen uns nicht los, genauso wenig wie In-n-out-Burger an der Westküste).

Nach dem Maschine ausräumen hängten wir die Wäsche im Keiderschrank auf und fuhren noch mal nach Destin. Dort hatte ich einen Bass Pro Shop gesehen, die hatte ich schon länger auf meiner Liste. Und ich wurde nicht enttäuscht – ein super Outdoor-Shop mit einer riesigen Auswahl.

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Ein Punkt war danach noch offen: Der Test „nur Strandhandtücher“ ergab, dass man es jenseits der 50 wohl doch lieber etwas gemütlicher bzw. bequemer hat. Also ab zum nächsten Walmart und Strandstühle kaufen. Wir wußten, dass es hier die Faltstühle sehr günstig gibt und schlugen zu, ein normaler für Beate, 1 x XXL für mich ;)

Die „Stuhlprobe“ (nein, nicht was ihr denkt!) führte ich gleich im Geschäft durch, man muss doch mal probesitzen und schauen, ob das Ding o.k. ist, bevor man am nächsten Tag am Strand ein langes Gesicht macht. Beate holte das dann auf dem Parkplatz nach, mit viel Freude, wie man sieht:

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Die Stühle waren übrigens extrem günstig. Für beide zusammen haben wir inkl. Steuern knapp 26 Dollar bezahlt.
 

oese01

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11. Tag: Pensacola Beach

Ich bin gerade so schön in Fahrt – und draußen ist es nebelig. Also schreibe ich weiter.

Am heutigen Tag wollten wir uns Pensacola Beach und ein Stück des „Gulf Islands National Seashore“ ansehen. Wir kamen bereits um 09.00 Uhr los und fuhren bei Navarre auf den vorgelagerten Küstenstreifen. Nach Passieren des Ortes Navarre Beach führte die Straße ca. 10 – 12 km direkt am Strand des Gulf Islands National Seashore entlang.

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Der weiße Sand, die Dünen und der blau leuchtende Pazifik waren super anzusehen. Ab und zu zweigt ein Parkplatz von der Straße ab und man kann an den unberührten und sehr leeren Strand.

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Nachdem wir die Fahrt und einige Halts genossen hatten, fuhren wir in Pensacola Beach zum Hotel „Holiday Inn Express“, parkten direkt daneben und gingen an den Strand. Das Hotel liegt wirklich super, und wie ich hinterher erfahren habe, haben alle Zimmer Meersblick mit Balkon. Ohne jetzt im Hotel gewesen zu sein, ist es aufgrund der Lage sicherlich zu empfehlen, drinnen scheint alles zu stimmen, wenn die Bewertungen recht haben. Der Strand hier ist toll:

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Trotz teilweise stark bedecktem Himmel blieben wir hier drei Stunden – ich tobte mich in den Wellen aus, es war einfach herrlich. Und die Stühle haben sich auch bewährt ;)

Dann packten wir unsere Sachen und fuhren zurück – denn wir wollten auf alle Fälle noch ein schönes Bud am Strand trinken. Ab und zu gehört das dazu, obwohl man sich ja zumindest an belebteren Stränden ein ganz klein wenig unwohl dabei fühlt. Also ab ins Hotelzimmer, Neoprenanzüge für die Dosen gegriffen und runter an den Strand. Hier genossen wir den späten Nachmittag. In unmittelbarer Strandnähe zogen Delfine vorbei, und andere Tierchen ließen sich auch blicken.

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Abends gingen wir zum Pier in der Nachbarschaft des Hotels. Dort aßen wir im „Angler's Beachside Grill“ Shrimps und Salat (zu empfehlen!) und schauten danach den Anglern auf dem Pier zu.

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oese01

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12. Tag: Fahrt nach Apalachicola

Nach drei Nächten am Panhandle ging es weiter. Nicht, dass es uns hier nicht gefallen hätte, aber wir wollten ja noch mehr sehen. Wobei – ehrlich gesagt liegt uns der Süden Floridas besser. Die Vegetation ist dort eine andere als hier, eindeutig „palmiger“. Wisst ihr, was ich meine? Im Süden Floridas kommt (bei uns) eindeutig mehr Süd- oder Karibikfeeling auf, das fehlt uns hier ein bisschen. Die Strände allerdings sind toll, das sind sie im Süden aber auch. Ein schöner Staat!

Nach dem Einlösen der 5$-Gutscheine am kleinen Verkaufsstand an der Rezeption checkten wir aus und machten uns an der Küste entlang auf den Weg. Tagesziel war Apalachicola, dort hatten wir am Vorabend eine Nacht im „Rancho Inn“ gebucht. Den ersten Stopp legten wir in Seaside ein, einem 1981 am Reißbrett entworfenen Küstenort. Der Ort brachte es zu etwas Berühmtheit, weil hier 1996 der Film „Die Truman-Show“ gedreht wurde. Den kannten wir beide nicht, aber das Örtchen hatte schon etwas, vor allem hochpreisige Geschäfte und einen tollen Strand.

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Nachdem Beate festgestellt hatte, dass man alles das, was man hier bekommt, woanders für deutlich weniger Dollar erstehen konnte und sie hier Vernunft walten lassen wollte, ging ich deutlich entspannter durch die Straßen. Hier stehen schon schicke Gästehäuser mit netten Strandzugängen. Mit reichlich Dollar in der Tasche lässt es sich hier sicherlich sehr gut aushalten. Interessant finde ich immer, dass die Amerikaner an Strandzugängen ihre Flip-Flops liegen lassen, das sieht man überall, jetzt habe ich es mal fotografiert:

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Der Strand war schon Spitze, definitiv Karibikfeeling mit sehr sanft abfallendem Wasser. Wir überlegten, ob wir die Handtücher aus dem Auto holen und hier ein wenig bleiben wollen, entschieden uns aber dagegen. In der Nähe unseres heutigen Zieles soll es auf St. Georges Island ähnlich schöne Strände geben, dann wollten wir da baden. Wie sich später heraus stellte, war diese Entscheidung ein Fehler!

Also fuhren wir nach einer Weile weiter und erreichten als nächstes Panama City. Durch den Ort fuhren wir nur durch, und zwar weiter am Strand entlang. Große Hotels, anscheinend viele Vergnügungsstraßen. Panama City gilt als der quirligste Bereich des Panhandle, da gibt es jede Menge andere ruhigere und idyllischere Orte in dieser Gegend.

Wir erreichten Apalachicola gegen 16.00 Uhr und fuhren gleich durch bis St. Georges Island, noch ein bisschen baden (dachten wir). Bei der Anfahrt über zwei lange Brücken sahen wir schon das Wasser darunter: Tiefbraun! Oha… Aber wir beruhigten uns, weil wir ja noch nicht an der eigentlichen Küste waren, dort ist es bestimmt besser.

Der Reiseführer sagte, man könne hier überall an den Strand und parken – dieses Überall fanden wir aber nicht! Den großen Zugang am Leuchtturm nahmen wir erst mal nicht, sondern fuhren auf der Insel immer weiter am Strand entlang, Zugänge gab es einige, aber bei einigen konnte man vielleicht ein Golfcart ohne Behinderung abstellen, bei anderen Zugängen gar nichts, und je weiter wir vom großen öffentlichen Zugang weg kamen, um so privater wurde die Geschichte. Am nördlichen Ende liegt der St. Georges Island State Park mit wohl tollen Stränden, aber den wollten wir uns in Ruhe morgen anschauen, so der Plan. Also zurück zum großen Parkplatz gegenüber der Zufahrt von Apalachicola und ab an den Strand. Was für eine Enttäuschung!!! Das Wasser war dunkelbraun, Sichtweite ca. 2 cm (ich ging nur bis zu den Knien rein). Am Strand jede Menge nervender und beißender Strandfliegen, das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Fotos habe ich keine gemacht, die hätte ich später eh wieder gelöscht (und an eine Dokumentation für einen Reisebericht habe ich gar nicht gedacht).

Ok, 20 Minuten hielten wir es aus, dann beschlossen wir, uns heute schon die Altstadt von Apalachicola anzuschauen. Wir parkten dort ohne Probleme am Straßenrand und bummelten durch die Gassen. Die Stadt hat einen alten Kern, nett anzuschauen, aber ehrlich gesagt sprang der Funke hier nicht über. Kann auch sein, dass das Stranderlebnis noch ein bisschen auf die Stimmung drückte, das hatten wir uns anders vorgestellt. Auf alle Fälle kann man hier nett essen (örtliche Spezialität: Austern) und in einer Kneipe mit kleiner Brauerei gleich acht verschiedene selbstgebraute Biersorten probieren.

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Abends checkten wir dann im Rancho Inn ein. Ein eher einfaches Motel, anscheinend sauber und für eine Nacht o.k., mehr aber auch nicht. Es liegt etwas außerhalb, unser Tipp wäre jetzt, eine Unterkunft im Ortskern zu suchen.

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Wie man auf dem Foto sieht, war das Wetter an der Ostküste deutlich ungemütlicher, Hurricane Matthew war da. In Florida nicht so schlimm wie erwartet, Haiti hatte es zuvor sehr sehr schlimm erwischt. Trotzdem waren wir froh, jetzt an der Westküste bei Sonnenschein und durchschnittlich 90 Grad zu sein.
 

Jessy47

Well-Known Member
Was für ein wunderbarer Bericht und was für wunderschöne Fotos!

*schwelg*

You made my Sunday...
denn ich muß noch ein paar Wochen im z.Zt. griesgrimmeliggrauen norddeutschen Pixxxwetter ausharren,
während meine Tochter und SchwieSo morgen starten...
 

oese01

Well-Known Member
13. Tag: Goodwood Plantation und Gainesville

Wir wachten auf und stellten uns die Frage: Wollen wir noch eine Nacht hier bleiben? Das Historic Viertel hatten wir gesehen, das Wasser wird im State Park auch nicht besser sein: Die Frage war schnell mit einem „Nein“ beantwortet. Also stand die nächste Etappe auf dem Programm: Gainesville. Dort wollten wir auf alle Fälle Station machen, um im nahe gelegenen Ichetuknee Springs State Park zu tuben. Das Problem war nur: Der Park war aktuell wegen des Hurricanes geschlossen. Es war Samstag, und es stand fest, dass der Hurricane diesen Bereich mittlerweile ohne große Schäden passiert hatte. Daher hatten wir die Hoffnung, dass der Park heute oder morgen wieder öffnen würde. Via Expedia buchte ich schnell das Comfort Inn in Gainesville für zwei Nächte (gestern abend war es noch 30$ teurer, ich hatte schon mal sicherheitshalber in Gainesville Hotels raus gesucht…).

Nach einem Bagelfrühstück auf dem Zimmer fuhren wir zunächst durch den großen Apalachicola-Forest mit jeder Menge Bären-Warnschildern (aber leider ohne Bärensichtung) Richtung Tallahassee. Die Stadt selber schauten wir uns nicht an, bis auf einen kurzen Abstecher zu einer Regions-Bank zum Geldabheben. Da bekommt man übrigens ohne Bankgebühren Bargeld, zumindest mit der N26- und auch DKB-Kreditkarte. Es verschlug uns anschließend an den Rand der Stadt zur Goodwood Plantation. Hier fängt sogenannte „Cotton-Wood-Trail“ an, der im Vis-a-Vis-Reiseführer beschrieben ist und den wir anschließend zum Teil abfuhren.

Die Goodwood Plantation ist ein Anwesen aus dem frühen 19. Jahrhundert, lange Zeit wurde hier eine Baumwollplantage betrieben. Der Gang über das Gelände ist nicht kostenpflichtig und interessant, hier ein paar Impressionen:

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Nach dem Rundgang folgten wir dem Cotton-Wood-Trail. Er führt auf verschiedenen Straßen durch Eichenalleen und an Plantage- bzw. Weideflächen vorbei. Erst ganz schön, aber nach einer Weile wird das dann doch etwas eintönig und langweilig. Wir wollten aber auf alle Fälle noch den an dem Trail liegenden „Bradley's Country Store“ anfahren. Der Store wird seit 1912 von der Familie Bradley betrieben, das Häuschen ist noch das Originale von damals. Und so sieht es auch aus und so „fühlt“ es sich auch an. Einfach nur toll. Die Fliegentür knarrt und quietscht, wenn man das Gebäude betritt, auf der Veranda davor stehen Schaukelstühle.

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Und drinnen gibt es halt alles, was man in so einem Store erwarten kann – dazu noch die original Bradley Würste. Sie werden vor Ort geräuchert und schmecken hervorragend! Hier bekamen wir den originellsten Hot Dog, den wir bisher gegessen haben, halt mit frisch geräucherter Wurst…

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Nach der Pause bei Bradley verfolgten wir den Cotton Trail nicht weiter und fuhren auf direktem Weg zur Interstate. Auf der war dann, je weiter östlich wir kamen, ordentlich Verkehr, teilweise zäh fließend. Das kannten wir weit außerhalb von größeren Städten bisher gar nicht. Das war vielleicht Rückreiseverkehr von Leuten, die vor dem Hurricane geflüchtet sind. Oder aber auch Kurzurlauber, die das lange Wochenende (Montag ist Columbus Day) am Strand verbringen wollen.

Egal, gegen 17.00 Uhr kamen wir in Gainesville an. Bei Tripadvisor hatte ich noch von einem State Park mitten in Gainesville gelesen, den wir fix anfuhren: „Devils Millhopper“. Kostete 4$ pro Fahrzeug, zu entrichten an der Einfahrt (ohne Kontrolle) in einem Briefumschlag, das nummerierte Anhängsel des Briefumschlags kommt dann als Nachweis an den Autospiegel. Das scheint in den Staaten problemlos zu klappen. Ich weiß nicht, ob die „Bezahlerquote“ hier bei uns ohne Kontrolle bei der Einfahrt ähnlich hoch wäre…

Wagen abgestellt und in den Wald. Dort geht es dann 250 Stufen auf einer Holztreppe ein einem kraterähnlichen Loch nach unten. Unten ist ein See zu besichtigen (eher ein algenbedeckter grüner Tümpel), an den Lochrändern quälen sich kleine Rinnsale hinab in den Tümpel. Hmm, man merkt es vielleicht schon an meiner Schilderung, das war jetzt für uns nicht so der Knaller.Hier mal zwei Fotos:

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So etwas bekommt man deutlich eindrucksvoller z.B. in Kroatien zu sehen. Mag sein, dass hier eine besondere geologische Bedeutung gegeben ist, aber wir sind die Stufen relativ schnell wieder nach oben gestiegen.

Wir checkten im (guten) Hotel ein, welches direkt an einem Shoppingcenter lag. Das besuchten wir natürlich und testeten danach das erste mal „Steak'n Shake“. War sehr günstig und o.k., aber nicht zu vergleichen mit den Five Guys oder In-n-out Burger an der Westküste. Abends schaute ich noch mal auf die Website des Ichetuknee Springs State Park und hurra! Er hatte wieder geöffnet! Also geht es morgen zum Tuben, und das wurde das zweite „Top-Highlight“ unseres Urlaubs!
 
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