Reisebericht Vier Wochen Florida im Herbst 2016 - Matthew, Red Tide und trotzdem ein toller Urlaub

oese01

Well-Known Member
Hi,

nach einiger Zeit als eher passiveres Forenmitglied und vielen vielen tollen Tipps, die ich hier bekommen habe, möchte ich mich gerne mit einem Reisebericht über unsere letzte Floridareise „revanchieren“, denn die Berichte von euch habe ich geradezu verschlungen. Da ich drei Foren zum Thema USA bzw. Florida parallel verfolge, werde ich unseren Bericht auch in allen drei Foren einstellen, also nicht wundern...

Wer sind wir? Meine Frau Beate und ich, Torsten, gerade so jenseits der 50er-Null und seit kurzem seit 25 Jahren verheiratet. Unsere beiden Jungs sind erwachsen und lassen uns alleine los, und so nahm die Planung im Herbst / Winter 2015 so langsam Gestalt an. Ende September 2016 feierten wir Silberhochzeit, und uns beiden war klar, dieses Datum wollten wir mit einer Reise verbinden. Zur Wahl standen die Seychellen, die Malediven oder Florida. Irgendwie hatten wir so dasGefühl, dass wir uns auf den Inseln langweilen würden. Beate schwimmt zwar gerne und liegt sehr gerne am Strand, aber nicht ausschließlich – und Wassersport ist nix für sie. Tja, wie sieht wohl ein abwechslungsreiches Programm auf den Malediven aus? Gibt es das ohne Wassersport? Und auf den Seychellen? (Gerne Tipps per PM für den nächsten Urlaub
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)

Nee, bevor wir uns da in der Auswahl bei einer für uns so wichtigen Reise irren, griffen wir doch lieber auf etwas Bewährtes zurück – Florida! Diesen Staat besuchten wir zuerst Ende der 80iger als Pärchen noch ohne Trauschein, und nach langer Pause wieder 2014 zu meinem 50ten Geburtstag. Das waren jeweils zwei Wochen, 1989 Miami Beach im Strandhotel mit Leihwagen für etwas über 1000.- DM pro Person (Last Minute, Schnapper!!!). Das Hotel lag damals Ecke 20th Street /Collins Ave. direkt am Strand, gegenüber diverse Etablissements mit viel rotem Licht, die erst am Abend aus dem sicheren Hotelzimmer interessant wurden. Eins ist schon mal festzustellen: Das sieht heute doch ganz anders aus
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Ein Foto von damals aus unserem Zimmer:

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So sah es abends
aus:


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Und so Richtung Strand:


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Wir fuhren von dort nach Süden bis Key West und nördlich bis Orlando / KSC.

2014 wollten wir eigentlich nur ruhigen Strandurlaub mit etwas Abwechslung erleben. Und so übernachteten wir nach der Landung in Miami in Homestead, fuhren dann für eine Nacht nach Key West, tranken dort vorm Westin Hotel den besten Mojito unseres Lebens und fuhren über Tamiami Trail und Loop Road für weitere zwölf Nächte nach Fort Myers Beach, wo wir nur die nähere Umgebung erkundeten.

Und nun wieder Florida. Zuerst dachten wir an drei Wochen, aber wenn wir einen Tag vor der Silberhochzeit losfliegen und vier Wochen bleiben, dann ist noch Beates Geburtstag am Ende der Reise mit drin. Also alles an Urlaubstagen zusammengekratzt und der Termin stand: Abflug an einem Montag Ende September, Rückflug auch an einem Montag vier Wochen später Ende Oktober, Landung in Hamburg Dienstag Nachmittag.

Vier Wochen – eigentlich verdammt viel. Also was wollen wir alles abgrasen? Eins stand fest: Wir wollen möglichst frei fahren, um kurzfristig entscheiden zu können. Wir wollten viel herum kommen, aber auf keinen Fall in Stress verfallen. Und wir hatten zwei Ziele auf alle Fälle offen: Den Panhandle sowie die Westküste nördlich von Ft.Myers.

So langsam wuchs dann eine mögliche Route, und die sah so aus:


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Quelle: Google Maps
 

oese01

Well-Known Member
Um es vorweg zunehmen: Hurricane Matthew sorgte dafür, dass wir die Route deutlich änderten, und unser Ziel, nicht in Stress zu verfallen, führte zu einer Verkürzung, Georgia blieb aus einer Kombination beider Gründe aussen vor (und so haben wir noch neue (alte) Ziele für den nächsten Florida-Urlaub...) Tatsächlich sind wir dann folgende Route gefahren:

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Quelle: Google Maps

Nicht von den einzelnen Buchstaben in der Grafik verwirren lassen: Landung war in Miami, dann folgten drei Übernachtungen in Fort Lauderdale - Key West (eine Übernachtung) - Miami Kendall (2) - Vero Beach (2) - Fort Walton Beach (3) - Apalachicola (1) - Gainesville (2) - St. Pete Beach (4) - Longboat Key (3) - Manasota Key (4) - Hollywood Beach (3). Insgesamt sind wir satte 3.600 Meilen (ca. 5.800 km) gefahren, weil wir uns natürlich die jeweilige Umgebung unserer Übernachtungsorte angeschaut haben - und haben dabei eine Menge erlebt.

So, das sollte die Einleitung sein...
 

oese01

Well-Known Member
Ihr kennt das sicher alle: Ab dem Moment, in dem die Entscheidung für einen USA-Trip gefallen ist, fängt eine sehr intensive Planungsphase an. So natürlich auch bei uns. Zunächst der Flug: Lufthansa wäre nicht schlecht, aber 2014 sind wir schon mal knapp an Streiktagen vorbeigeschrammt, das brauchen wir nicht noch mal. Irgendwie kamen wir auf Swiss. Die fliegen mit einer A 330 mit 2-4-2 Bestuhlung nach Miami,das passte uns super, weil wir außen möglichst zu zweit alleine sitzen wollten. Also google flights angeworfen und die entsprechenden Flüge zur Beobachtung eingegeben. Unter 800.- Euro fielen die aber nicht für Economy – bis ich eines Tages im März vom Joggen kam: 498.-Euro pro Person für Hamburg – Zürich – Miami und zurück komplett mit Swiss. Da wurde nicht lange gezögert und der Flug gebucht. Am nächsten Tag schoss der Preis übrigens schon wieder über 800, teilweise dann über 1.000 Euro! So, das hatten wir schonmal.

Jetzt ging es an Mietwagen und Hotels für die ersten und die letzten Nächte. Ich hatte das letzte Mal über den ADAC bei Alamo einen Wagen gebucht und wir waren nicht zuletzt wegen des Skip-the-Counter-Tickets sehr zufrieden (danke für die Anleitungen!!). Dieses mal waren die Preise bei Hertz jedoch deutlich besser. Wir wollten einen Full Size (FCAR) wegen des Platzes und des nicht einsehbaren Kofferraumes. Ich meldete mich als Gold-Member an und testete eine ganze Weile die Preise mit verschiedenen Codes, die ich so fand und von denen ich meinte, das sich sie „gefahrlos“ nutzen könne. Angefangen vom ADAC (bin Mitglied) über Marriot (wurde sicherheitshalber Mitglied) bis hin zum VISA-CDP (habe eine Visa-Karte im Gold-Profil hinterlegt). Dies in Kombination mit den verschiedenen EU-Ländern, war schon etwas umständlich, aber mit der Zeit kamen immer bessere Preise raus. Beate hatte schon etwas Angst, dass wir entweder gar keinen Wagen mehr bekommen oder am Ende zwei, soviel wie ich buchte und stornierte. Am Ende kam heraus: Hertz FCAR für 28 Tage inkl. aller notwendigen Versicherungen und full – full – Tankregelung: 670$ PAL. Da kann man nicht meckern – gebucht über die dänische Seite mit Visa-CDP und einem Tag kostenlos (Code 192021).

Wir wollten zwar relativ ungeplant fahren, aber für die ersten und letzten Nächte mussten Hotels her, zumal wir ja gleich am ersten Morgen mit unserer Silberhochzeit starteten. Im Dezember 2015 stieß ich schon auf da s„Sun Tower Hotel & Suites on the beach“ in Ft. Lauderdale Beach. Es hatte in Tripadvisor tolle Bewertungen und über booking.com konnte ich die ersten drei Nächte in einem King-Zimmer(Oceanview und Balkon) zu einem guten Preis ergattern. Im weiterenVerlauf hatte ich das Hotel dann angeschrieben und gefragt, ob wir in einem der oberen Stockwerke unser Zimmer bekommen könnten. Es entwickelte sich ein netter Mailverkehr mit „Chris“ - und wir bekamen ein Zimmer in einem der oberen Stockwerke. Was ich da noch nicht wusste: Chris hatte sogar noch eins drauf gelegt: Aus demZimmer wurde eine Suite – als free Upgrade!!

Die vierte Nacht wollten wir auf Key West verbringen, fußläufig vom Mallory Square entfernt. Dort fand ich dann das „Merlin Guest House“, wie sich im nachhinein heraus stellte, ebenfalls eine gute Wahl.

Tja, und dann blieben da noch die letzten Nächte rund um den Geburtstag meiner Frau am Samstag vor dem Abflug. Erst wollten wir etwas Kuscheliges an der Westküste suchen, aber am letzten Tag wollten wir relativ nah am Airport Miami sein, und so kamen wir auf Hollywood Beach. Preis-Leistung schienen beim Riptide Beachfront Hotel ganz gut zu sein, aber da wollten wir dann zum Geburtstag auch schon ein schönes Zimmer mit Oceanview. Und das wiederum gab es via groupon.com zu einem unschlagbaren Preis. Super, wenn das nur nicht so zickig wäre:

Auf der amerikanischen Seite neu registrieren: checked !
Hotel aussuchen, Zimmer auswählen und Zeitraum bestimmen: checked !
Persönliche Daten eingeben: checked!
Kreditkarte eingeben und zahlen: klappt nicht…
nächste Kreditkarte: klappt nicht…
und nu?

Am Ende führte Folgendes zum Erfolg: Als Wohnort-Staat De(laware) ausgewählt und die deutsche Adresse samt tatsächlicher deutscher PLZ eingegeben. Bei den Kreditkarten führten die Barclay Platinums ins Leere (was später noch Ärger bereiten sollte) als auch meine Hausbank. Aber die Karte von Number 26 wurde problemlos angenommen – und die Zimmerbuchung bestätigt. Wunderbar!

Damit waren alle erforderlichen Hotels gebucht, den Rest würden wir von unterwegs erledigen (ich wollte dann auch mal Hotwire und Priceline ausprobieren, was auch gut geklappt hat).

Und natürlich die Frage: Mobiles Internet? Klar, mussten wir haben, um unabhängig vonWLAN-Netzen zu surfen bzw. zu buchen. Wir hatten zuvor schon mehrmals gute Erfahrungen mit H20 gemacht, also bestellten wir wieder diese Karte, gab es im „H2O Wireless Unlimited $40.00– Paket“ mit3 GB Datenvolumen für 40.- Euro, das sollte wohl reichen.

Die restlichen Vorbereitungen waren dann über Wochen die drei Foren verfolgen und Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Hotels etc. in Tripadvisor als Favoriten abzuspeichern.

So ca. zwei Wochen vor dem Abflug ordnete ich diese Tipps dann noch mal nach vermutlicher Reisereihenfolge, markierte sie auf der übersichtlichen ADAC-Florida-Karte mit durchgehenden Nummern, welche ich in meinen Reisebegleiter (Midori Travelers Notebook) übertrug und ganz kurz erläuterte. Also z.B.: "45 – Gainesville (Fledermaushaus , LonelyPlanet S. 400)". Den Lonely Planet Reiseführer nahmen wir mit, dazu noch den Vis-A-Vis. Der erste ist detailreicher, beim Vis-a-Vis gefällt uns grundsätzlich die besondere Art dieser Reiseführer.

Das sah dann auf der Karte so aus:

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ESTA war erneuert, Checkliste abgehakt … es konnte los gehen!
 
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brezelman

Well-Known Member
Moin,

Wie toll fängt das denn an. Das wird ein geiles Buch :001:...jedenfalls liest sich der Anfang so. Ich bin dabei.
Danke.
 

oese01

Well-Known Member
Na ja, wird dann hoffentlich bald mehr einem Bilderbuch ähneln. Wobei ich mir vorgenommen habe, für andere vielleicht hilfreiche Erfahrungen weiter zu geben. Ein bisschen Text bleibt also noch ;)
 

oese01

Well-Known Member
An alle Zugestiegenen: Herzlich Willkommen und danke für die Glückwünsche!

Der Tag des Abflugs war gekommen, wie immer ging es mit Aufregung ins Bett, die Koffer standen gepackt im Flur. Um 3 Uhr 45 sollte der Wecker klingeln – tat er aber nicht, weil wir da schon im Badezimmer waren :D Wir wurden von unserem Sohn rechtzeitig zum kleinen Bahnhof in unserem Ort gebracht, der Zug kam pünktlich und um kurz nach sieben waren wir am Hamburger Flughafen. Das war so früh, dass noch nicht mal der Swiss-Schalter geöffnet hatte (der Flug startete um 09.45 Uhr). Da ich einige Jahre als Berufspendler mit der Bahn Erfahrungen sammel ndurfte, planen wir bei wichtigen Sachen und Anreise mit der Bahn immer ausreichend Reserve ein.

Der Flug jedenfalls startete pünktlich und landete pünktlich in Zürich – also direkt ab zum Gate und noch mal entspannt zum gewissen Örtchen. Denkste… Der PC am Gate-Zugang hatte etwas gegen mich und ich wurde freundlich zur zufallsgesteuerten Intensivkontrolle zur Seite gebeten. Das waren dann erst mal 15 Minuten warten (wo ist eigentlich Beate???), bis es endlich weiter ging. Mein Fotorucksack und ich wurden genauestens durchsucht, dann durfte ich zum Gate, wo Beate auf mich wartete. Der Gang zum Örtchen passte übrigens zeitlich noch…

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Tja, und dann ging das Gequäle los. Ich verdränge immer wieder, dass Economy und meine Körperlänge von 1,88 sich nicht vertragen, allerdings vertragen sich auch Businessclass und unser Geldbeutel nicht. Also Augen zu und durch. Langsam, aber sicher kam die Lehne von meinem Vordermann auf mich zu, ich jedoch mochte nicht zurück, weil die ältere Dame hinter mir sich jetzt schon ständig gequält im Sitz rumdrückte. Das Flugzeug war aber nicht ganz gefüllt, und so verzogen wir uns in die leere letzte Reihe. Ich machte es mir in der Mitte über drei Sitze bequem, Beate in der 2er-Reihe. So ließ es sich sehr gut aushalten. Service, Essen und Entertainment waren übrigens sehr gut! (Am nächsten Tag habe ich gleich unsere Sitzplatzreservierung für den Rückflug auf die letzte Reihe geändert, da kann man wenigstens ohne schlechtes Gewissen die eigenen Lehnen zurück neigen.)

Auf dem Anflug sahen wir schon unser erstes Hotel in Fort Lauderdale:

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Es ist das ganz ganz kleine genau in der Mitte am Strand…

Die Maschine landete gegen 18.00 Uhr Ortszeit mit 15 Minuten Verspätung in Miami. 18.00 Uhr + 6 Stunden = 00.00 Uhr des nächsten Tages in Deutschland: SILBERHOCHZEIT! Aber außer einem (sehr verliebten!) Küsschen war nicht viel drin, denn jetzt hieß es sich sputen Richtung Immigration, so waren unsere letzten Erfahrungen. Tja, aber was war das denn? Nach 5 Minuten in der Reihe wies uns der Officer einem Automaten zu, nach weiteren gefühlten fünf Minuten waren wir beide durch und hatten kein Kreuz auf dem Zettel. Ab zum nächsten Officer, und nach insgesamt zehn bis 15 Minuten waren wir durch. Haben wir das eben geträumt? Kannten wir gar nicht. Ab zum Gepäckband – es lief gerade an, unsere beiden Koffer waren mit die ersten und augenscheinlich unbeschädigt. Donnerwetter. Koffer geschnappt –raus – ungläubige Blicke…

Ab zum Mover und zur Rental Station. Im Flugzeug hatte ich die H20-Karte in mein Handy eingelegt und direkt nach der Landung eine Mail von Hertz, welchen Wagen wir bekommen würden. War ein Hyundai Sonata – ich hätte aber gerne einen Dodge Charger gehabt. Leider hatten sie keinen da und so nahmen wir den Sonata. Der hatte 18.000 Meilen auf der Uhr, war ansonsten bis auf Schoko-Flecken auf den Sitzen ok (und mit Sirius-Radio!). Also rein in die Karre, kurz das Kennzeichen abfotografiert (falls man es mal braucht und den Schlüssel nicht zur Hand hat), den mitgebrachten Sunpass mini aufgeklebt und das Kennzeichen in der Sunpass-App registriert (hat sich bewährt, schreib ich später noch mal etwas dazu).

Bei der Ausfahrt gab es noch einen kurzen netten Kommentar: „Great rate!“ mit der Ergänzung, dass man das Auto vor Ort nicht so günstig bekommen hätte. Und ab in den abendlichen Verkehr. Wir kamen gut durch, in der TomTom-App auf meinem Handy hatte ich „Mautstraßen vermeiden“ angeklickt, so ganz traute ich dem Sunpass mini nicht und wusste aus Erfahrung, dass man hier in der Gegend auch gut ohne Mautstraßen durchkommt. So war es denn auch und wir kamen ohne Probleme in Fort Lauderdale Beach beim „Sun Tower Hotel & Suites“ an. Allerdings war kein Hotel-Parkplatz frei und wir stellten uns an eine abgelaufene Parkuhr. Beim Check-In wurden wir gefragt, wo wir stehen – und der nette Mensch fütterte erst mal die Parkuhr auf Kosten des Hotels! Wir würden später sicher einen Parkplatz des Hotels finden, meinte er, nachdem wir sagten, dass wir noch mal kurz einkaufen wollen.

Der nächste Weg führte dann zu einem Target in der Nähe, dort versorgten wir uns mit dem Nötigsten inklusive einer Flasche Sekt – und beendeten den Abend mit Sekt auf unserem Balkon am Meer. Genauso hatten wir es uns vorgestellt, ein super Urlaubsbeginn. Und einen kostenfreien Hotelparkplatz hatten wir wie versprochen auch gefunden...
 

oese01

Well-Known Member
Gegen 5 Uhr wurden wir beide wach und dösten noch ein bisschen, um 6 standen wir dann auf. Erst mal ein Kaffee und etwas Kuchen (hatten wir gestern im Target gekauft). Dann ging es zum Sonnenaufgang mit Kaffee und einem Restschlückchen Sekt auf den Balkon. Schließlich war heute der zweite Tag Silberhochzeit (Zeitverschiebung sei Dank). Und das war die Aussicht:

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Kann ein Urlaub schöner beginnen???

Hier noch mal derSonnenaufgang in einem kurzen Zeitraffervideo:





Da wurde uns doch verdammt warm um's Herz – und Beates Augen feucht. So muss das sein. Wir genossen diesen Moment ziemlich lange, dann ging es nach dem Duschen zum „richtigen“ Frühstück in den Sandbar Grille unten im Hotel. Das ist eine Bar mit Terrasse am Strand, und da waren wir dann:

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Das Frühstück war typisch amerikanisch und sehr mächtig mit Pancakes, Omelette und was so dazu gehört.

Nachdem das alles verdaut war, schleppten wir uns zum Strand. Liegen, Schirme und Strandtücher waren in der Resort Fee inklusive, so ließ es sich leben.

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Und es war noch etwas inklusive: Stand-Up-Paddling. Das musste ich natürlich sofort ausprobieren, hatte ich noch nie gemacht:

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Als „gelernter“Windsurfer klappte das mit der Balance ganz gut, aber irgendwie macht mir das Kajaken mehr Spaß. Ist dort auch inklusive, das hatte ich für den nächsten Tag auf dem Zettel.

Am frühen Nachmittag zog langsam Bewölkung auf, und wir hatten für den ersten Tag eigentlich auch schon genug Sonne getankt. Also ab zu den„Sawgrass Mills“. Dort wollten wir uns das Coupon-Book mit Hilfe des argentinischen Petrabax-Schnipsels besorgen, den man hier und da findet. Die nette Lady am Info-Point schaltete sofort auf Spanisch um und fragte uns, ob wir Argentinier wären. Kannte sie wohl schon
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„Okay, we are from germany…“ Aber das sagten wir wohl so nett, dass wir das Booklet trotzdem gratis bekamen
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Mit dem Booklet in der Hand ging's los. Wir sind jetzt nicht nach Florida geflogen, um wie wild zu shoppen, das haben wir auch früher nicht gemacht. Aber gucken können wir ja mal und landeten zuerst bei „Bed, Bath & Beyond“. Für Beate ein Schlaraffenland, sieht man glaube ich auch am Gesicht:

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Sie wollte gerne einen Satz original amerikanische Maßeinheiten mitbringen, hier fand sie zwei, die ihr beide gefielen. Ratet mal, wie viele es jetzt nach Deutschland in unsere Küche geschafft haben. Und sie fand noch ein paar Utensilien zusätzlich…

Nike, American Eagle und Ron Jon's Surf Shop bekamen unsere Kreditkarte auch noch zu sehen, bevor wir die Mall verließen. Auf dem Rückweg zum Hotel versorgten wir uns in einem Walmart Superstore mit allem, was wir die nächsten Tage so brauchen konnten. Auf eine feste Kühlbox verzichteten wir dieses Mal, statt dessen nahmen wir einen zusammenlegbaren „24 Can-Cooler“ aus Textil für knapp 10$ mit. Dazu kleine Gefrierdosen, die wir für unterwegs mit Eis füllen wollten. Mit solchen Dosen haben wir auf Reisen zuvor schon gute Erfahrungen gemacht. Da läuft nix aus, wenn das Eis schmilzt, und man kann die kleinen Dinger gut in der Kühlbox (jetzt ja Kühltasche) verteilen.

Den aufkommenden Hunger bekämpften wir sehr erfolgreich bei einem „Five Guys“ in der Nähe. Wir lieben die „Jungs“, so heißt die Kette bei uns beiden. Ein Budweiser (oder waren es mehr??) auf dem Balkon bildete den Abschluss eines rundum gelungenen Tages...
 
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oese01

Well-Known Member
Danke für die "Likes", da weiß man doch, dass man nicht umsonst schreibt. Weiter gehts....

Wir wachten ausgeschlafen um 07.30 Uhr auf, der Anreisestress inklusive Zeitverschiebung hatte sich jetzt wohl gelegt. Entspannt gab es ein selbst gemachtes Frühstück mit leckerem Kaffee. So groß frühstücken wie am ersten Morgen waren wir dann auch den ganzen Urlaub nicht mehr, ist uns beiden zu mächtig.

Da fällt mir ein, dass ich ja noch gar keine Fotos von unserer schönen Suite gezeigt habe. Hier der Blick in den Wohnbereich mit Balkon:

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Und hier ein Blick von unserem Bett aus bei Sonnenaufgang:


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Gegen 10.00 Uhr ging's wieder an den Strand, dieses Mal lieh ich mir das Ocean-Kayak aus. Ich fuhr damit ein paar mal raus, hat viel Spaß gemacht.

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Beate hatte allerdings ein anderes, nicht so tolles Erlebnis. Sie kam aus dem Wasser und sagte, sie hab etwas gebissen. Das sah dann an ihrem Bein so aus:


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Wir tippten auf eine Qualle, Tante Google sagte uns abends, dass es wohl eine „Portugiesische Galeere“ gewesen sein muss. Die haben teilweise meterlange Tentakeln und wenn sie einen besonders lieb haben, hinterlassen sie solche peitschenartigen Spuren. Kann man gut drauf verzichten. Die Spuren waren übrigens noch gut zwei Wochen zu sehen, gottseidank gingen die Schmerzen schnell zurück und waren am nächsten Tag nicht mehr da. Aber irgendwie hatte mein Schatz an diesem Tag keine Lust mehr auf's Baden (wer mag's ihr verdenken).

Am frühen Nachmittag zog es sich wieder zu und auf einmal tröpfelte es leicht – bei dann allerdings sonnigem Himmel. War schon interessant, in der Sonne zu liegen und etwas Regen abzubekommen. Wenn man nach oben schaute, kam der Regen fast direkt aus der Sonne.

Wir wollten aber eh' noch in die City von Fort Lauderdale und machten uns daher auf. Zunächst ging es an den Hauptstrand, wir parkten den Wagen dank „park me“-App strandnah relativ günstig für 7$ Tagesgebühr und schauten uns ein wenig um.

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In Erinnerung habe ich noch den dortigen Bubba Gump. da konnte man draußen nicht ungestört essen, jede Menge Tauben zwischen und auf (!!) den Tischen. Hier habe ich noch mal ein Foto von 1989 von dort, müsste ungefähr die gleiche Stelle gewesen sein wie beim Foto zuvor, nur halt andere Perspektive:

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Insgesamt fanden wir diesen Abschnitt nicht richtig prickelnd, hatten aber auch noch etwas anderes vor. Wir wollten mit dem Water-Taxi die Kanäle erkunden. Wir fanden mit der „Water-Taxi-App“ den nächsten Haltepunkt an der „Las Olas Marina“ und machten uns auf den Weg. Das Water-Taxi ist so etwas wie eine Hop-on-Hop-off-Tour auf dem Wasser. Mehrere Haltepunkte von Fort Lauderdale Beach bis nach Hollywood Beach, die von mehreren Booten unterschiedlicher Größe angefahren werden. Man kann aus- und zusteigen, wo man will. Hier ein paar Fotos:

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Dies ist der Halt #4, direkt in der City zwei Gehminuten vom Las Olas Blvd entfernt. Wir bummelten dort ein wenig herum (Fotos zu machen habe ich ganz vergessen) und fuhren anschließend noch bis in den späten Abend mit dem Taxi. Die Tour insgesamt ist super, man kann eine Menge sehen und ist total flexibel. Auf jedem Boot ist ein Guide, der viel zu den Sehenswürdigkeiten, vor allem aber Villen und Luxusjachten erzählt, an denen man vorbei kommt. Teilweise liegen riesengroße Jachten direkt vor den Häusern der Eigner. Wobei Häuser der falsche Ausdruck ist, Villen passt eher. Wir würden uns darin verlaufen, aber teilweise handelt es sich um Zweit- oder Drittwohnsitze. Wahnsinn! Abends bzw. bei Dunkelheit macht die Tour übrigens noch viel mehr Spaß, ist ein super Flair.

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Den Abend ließen wir dann in Ruhe auf unserem Balkon ausklingen. Wieder ein toller Tag, und die Qualle war fast schon wieder vergessen...
 
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