Wärmerer Atlantik verursacht mehr Hurrikans

Fuzzy

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[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Wärmerer Atlantik verursacht mehr Hurrikans
Die wachsende Zahl von Hurrikans über dem Nordatlantik hängt nach Untersuchungen britischer Klimaforscher eng mit den steigenden Wassertemperaturen zusammen. Seit 1995 sei die Zahl der Wirbelstürme im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1950 bis 2000 deutlich gestiegen.


Dies sei zu 40 Prozent durch die wärmere Oberfläche des Atlantiks bedingt, berichten Mark Saunders und Adam Lea vom University College London.

40 Prozent mehr durch Plus von 0,5 Grad


Über den Anteil des Treibhauseffekts an den stärkeren und häufigeren Stürme macht die Studie keine Aussage. Sowohl die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung als auch turnusmäßig veränderliche Strömungen im Atlantik werden dafür verantwortlich gemacht.
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[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Saunders und Lea bestimmten nun erstmals den konkreten Anteil, den die Wassertemperaturen an der stürmischen Entwicklung haben. Demnach war bereits ein Temperaturanstieg von 0,5 Grad Celsius zwischen August und September für einen 40-prozentigen Zuwachs der Hurrikan-Häufigkeit verantwortlich.

Wind- und Temperatur-Statistik

Die Forscher werteten dazu monatliche Daten des US National Hurricane Centers zwischen 1950 und 2005 sowie des National Centers for Environmental Prediction aus. Sie betrachteten sowohl die Oberflächentemperaturen des Ozeans als auch die Spitzen-Windgeschwindigkeiten.
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[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Demnach machen Wasserwärme und atmosphärische Veränderungen insgesamt 75 bis 80 Prozent des seit 1965 zunächst langsamen und seit 1995 verstärkten Hurrikan-Anstiegs aus (82 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt 1950 bis 2005). Durch statistische Verfahren berechneten die Forscher dann erstmals den konkreten Anteil der Oberflächentemperaturen.

Keine Aussage über Klimawandel


"Unsere Analyse zeigt nicht, inwieweit die Klimaerwärmung durch Treibhausgase an der Zunahme der Hurrikan-Aktivität mitwirkt", betont Saunders: "Aber die Möglichkeit, durch Klimamodelle den beobachteten Zusammenhang zwischen Hurrikanen und der Oberflächentemperatur wiederzugeben, wird dabei helfen, glaubwürdige Voraussagen über künftige Veränderungen bei der Hurrikan-Aktivität über dem Nordatlantik zu machen."
APA
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Und hier bei UStoday:
http://www.usatoday.com/weather/research/2008-01-30-global-warming-hurricanes_N.htm
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Ali G.

Well-Known Member
WIRBELSTURM-SIMULATION

Klimawandel als Hurrikan-Bremse

Von Holger Dambeck
Steigende Temperaturen könnten die Zahl der Hurrikane vermindern - statt sie zu erhöhen. Das zeigt eine Simulation von US-Forschern. Ihre These widerspricht bisherigen Vorhersagen über künftige gefährliche Wirbelstürme.

Klimawandel und immer mehr gefährliche Hurrikane - dies hat nach Meinung vieler Wissenschaftler miteinander zu tun. Im vergangenen Sommer hatten Forscher zwei verschiedene Studien veröffentlicht, welche die These stützten, dass die verheerende Wirbelsturmsaison 2005 maßgeblich vom Klimawandel befeuert wurde (mehr...). Steigende Wassertemperaturen sorgten für immer heftigere Stürme, erklärten die Wissenschaftler. Und auch im jüngst veröffentlichten IPCC-Bericht zum Klimawandel wird ausdrücklich vor immer gefährlicheren Hurrikanen gewarnt (mehr...).

Zwei amerikanische Hurrikanforscher glauben nun jedoch, dass der Klimawandel sowohl Entwicklung als auch Intensivierung der gefürchteten Wirbelstürme verhindern könnte. Gabriel Vecchi von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und Brian Soden von der University of Miami führen dies auf die Wirkung sogenannter vertikaler Scherwinde zurück. Diese würden infolge steigender Temperaturen zunehmen, berichten sie im Fachblatt "Geophysical Research Letters". Forscher bezeichnen einen tropischen Wirbelsturm als Hurrikan, sobald die Windgeschwindigkeit eine Stärke von zwölf auf der Beaufort-Skala erreicht.

Vertikale Scherwinde entstehen durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder Richtungen von Winden in verschiedenen Höhen. Fluggäste spüren sie auf zum Teil heftige Weise, wenn ihr Flugzeug durch Turbulenzen kräftig durchgeschüttelt wird. Nach den neuen Computersimulationen wird ein Hurrikan an seiner Entstehung gehindert oder, falls er sich bereits gebildet hat, geschwächt, wenn er auf solche Scherwinde trifft. Das Modell sage eine Zunahme dieser Winde im Westatlantik voraus, sagte Vecchi. "Scherwinde sind einer der wichtigen Parameter, die die Hurrikan-Aktivität beeinflussen."

Eine ähnliche These zur Wirkung von Scherwinden hatte Mojib Latif vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-Geomar kürzlich ebenfalls in den "Geophysical Research Letters" veröffentlicht. Latif war der Frage nachgegangen, warum die Hurrikan-Saison 2006 im Vergleich zu 2005 so glimpflich verlaufen war. Seine Erklärung: 2006 waren die vertikalen Scherwinde deutlich stärker als 2005, wodurch die Zahl der Wirbelstürme im Vorjahr gesenkt wurde. 2005 tobten im Atlantik 15 Hurrikane, 2006 waren es lediglich fünf.

Wirkung der Erderwärmung wird nicht bestritten

"Scherwinde beeinflussen die Zahl der Hurrikane", sagte Latif im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE, "jedoch eher nicht deren Intensität." Damit vertritt er eine etwas andere Theorie als seine US-Kollegen, die auch von einer Wirkung der vertikalen Winde auf die Intensität ausgehen. Wenn sich ein Hurrikan erst einmal gebildet habe, erklärte Latif, dann hänge seine Energie in erster Linie von der Temperatur ab. Je wärmer es sei, umso mehr Wasser könne verdunsten und umso stärker sei der Wirbelsturm.
Vecchi und Soden haben die Auswirkungen von Scherwinden nun in 18 komplexen Klimamodellen durchgerechnet. Sie umfassen die Jahre 2001 bis 2020 und 2018 bis 2100. Der Hurrikane abschwächende Effekt der Scherwinde sei gegenläufig zur Wirkung der Erwärmung der Ozeane, die Hurrikane begünstige, erklärten sie. "Wir wissen noch nicht, ob die Änderung bei den Scherwinden die Wirkung steigender Wassertemperaturen aufhebt", sagte Vecchi, "aber zunehmende Scherwinde könnten im Atlantik und im Ost-Pazifik das Hurrikanrisiko senken."

"Diese Studie will auf keinen Fall den wissenschaftlichen Konsens über die Realität des Klimawandels in Frage stellen", betonte Soden, "schließlich werden die Änderungen der Scherwinde ja auch durch die globale Erwärmung ausgelöst."

Nach Aussage des Kieler Forschers Latif hängt die Stärke der Scherwinde im Atlantik entscheidend von der Erwärmung des Pazifik ab. Wenn sich der tropische Pazifik stärker erwärme als der tropische Atlantik, dann würden stärkere Scherwinde die Entstehung von Hurrikanen behindern. "Wenn sich beide Ozeane gleich erwärmen, oder gar der Atlantik stärker als der Pazifik, dann entstehen weniger Scherwinde und somit tendenziell mehr Hurrikane", sagte Latif. Eine Prognose für die Zukunft, wie sie Vecchi und Soden durchaus geben, will er jedoch nicht wagen: "Man kann nicht genau sagen, was die Oberhand behalten wird".

Kerry Emanuel, Hurrikan-Experte am Massachusetts Institute of Technology, äußerte sich aus anderen Gründen skeptisch zur neuen Hurrikan-Studie. Er glaubt, dass die Wirkung von Scherwinden auf Stürme überschätzt wird.

Oszillation an "Katrina" schuld?

Christopher Landsea vom National Hurricane Center der NOAA nannte die Studie dagegen "einen sehr wichtigen Beitrag, um zu verstehen, wie die Erderwärmung die Aktivität von Hurrikanen beeinflusst". Landsea, der an der Studie nicht mitgewirkt hat, sieht darin Hinweise darauf, dass die seit 1995 beobachtete Zunahme von Wirbelstürmen eher auf natürlichen Zyklen beruhe als vom Menschen verursacht sei.

Im Vorjahr waren Kevin Trenberth und Dennis Shea vom National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Boulder zu ganz anderen Ergebnissen gekommen. Sie hatten die heiße Hurrikansaison 2005 seziert. Ihr Fazit: Die natürliche Oszillation spielte keine große Rolle bei der ungewöhnlichen Meereserwärmung (mehr...).

Die Oszillation entsteht durch langfristige Veränderungen der Tiefenströmungen. Folge: Der Ozean wird auch ohne Zutun des Menschen erwärmt und dann wieder abkühlt, und zwar auf Zeitskalen von mehreren Jahrzehnten. Deshalb gibt es im tropischen Nordatlantik Phasen mit erhöhter und mit niedriger Hurrikan-Aktivität.

Trenberth und Shoa schrieben dieser Oszillation aber einen Anteil von lediglich zehn Prozent (0,1 Grad Celsius) zu. Den Beitrag des Klimawandels veranschlagten die Forscher in ihrer Studie, die ebenfalls in den "Geophysical Research Letters" erschienen ist, dagegen auf 0,45 Grad.
mit Material von AP
Quelle: Spiegel online
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,477915,00.html
 

Ali G.

Well-Known Member
Hier zeigt sich meines Erachtens hervorragend wie wenig die "Wissenschaftler" doch über unseren Planten bzw. die Entstehung des Wetters wissen. Gleichzeitig posaunen aber alle heraus, wie toll sie doch Bescheid wissen.
Schade, dass dieser Widerspruch derzeit fast überall ignoriert wird.

Ein großer Teil der Wissenschaft, viele Medien und natürlich viele Politiker gefallen sich daran immer apokalyptischere Horrorszenarien an die Wand zu malen. Wissen wird einfach angenommen, Untersuchungsergebnisse nur nach Kompatibilität zugelassen, Fragen nicht zugelassen, Zweifler (bestenfalls) als ahnungslos gebrandmarkt.

Dabei führt doch gerade dieses gefühlten Wissen fast immer in die Katastrophe!

Die Wahrheit bleibt auf der Strecke......


HISTORISCHER VERGLEICH

Mehr Hurrikane wären normal

Was sind krasse Wetterkapriolen, was ist die Norm? Die Zahl der Hurrikane ist in den letzten Jahren gestiegen. Aber nicht weil der Mensch daran schuld ist. Das sagen schwedische Wissenschaftler - nachdem sie sich die Korallen in der Karibik näher angeschaut haben.

Anfang Juni beginnt in den USA die Hurricane season - und die gesamte Ostküste starrt gebannt auf die Wetterkarten, wenn sich über dem Atlantik ein Sturmwirbel bildet: Wie groß wird er? Werden die Meteorologen ihm einen Namen geben? In gar zum Hurrikan erklären?

Dieses Jahr fürchten sie sich besonders. Erst im April behaupteten US-amerikanische Forscher der Colorado State University in Forth Collins, dass die Zahl der tropischen Wirbelstürme in diesen Jahr überdurchschnittlich groß sein würde (mehr...)., Das liege am zyklischen Einfluss des Wetterphänomens El Niño. Der Mensch sei aber an diesem Phänomen nicht schuld. Schwedische Wissenschaftler rücken die kurzfristige Perspektive auf die Naturgewalten zurecht: Alles eine Frage des Vergleichs.

NASA​
Hurrikan "Helene": Fotografiert im September 2006 mit Kurs auf die Bermudas

Dass die Anzahl der tropischen Wirbelstürme seit Mitte der neunziger Jahre gestiegen ist, sehen einige Forscher als Folge der globalen Erwärmung. Dem widersprechen Johann Nyberg und seine Kollegen schwedischen Geologischen Dienst in der Wissenschaftszeitschrift "Nature": Tatsächlich würden die Hurrikane zahlreicher - aber damit nähere sich die Sturmaktivität nur wieder dem langjährigen Mittel an: Die Zahl der Wirbelstürme sei keinesfalls ungewöhnlich hoch, wenn man sie mit anderen Perioden hoher Hurrikan-Aktivität vergleiche. Für diese Schwankungen sei aber wohl nicht der Mensch verantwortlich.

Dabei streiten die Forscher nicht ab, dass es in den vergangenen zehn Jahren mehr Hurrikans registriert wurden. In den vergangenen Jahren gab es durchschnittlich 4,1 große Hurrikane, die vor allem im Bereich zwischen der Karibik und Westafrika im Atlantik entstehen. Dagegen wurden zwischen 1971 und 1994 jährlich nur 1,5 Stürme dieser Kategorie registriert. Viele Wissenschaftler nahmen diese Entwicklung als Anlass, auf die Erwärmung an der Oberfläche der Meere hinzuweisen.

Die Vergangenheit war stürmisch

Ein Problem bei Analysen - und der Suche nach möglichen Zusammenhängen - war jedoch, dass verlässliche Daten für Wirbelsturm-Häufigkeit nur bis zum Jahr 1944 zurückverfolgt werden konnten. Nyberg hat nun einen Weg gefunden, um an weiter zurückliegende Daten zu kommen. Er nutzt dafür Korallen aus der Karibik, deren Wachstum durch Temperatur und vorhandene Nährstoffe beeinflusst wird. Auch Küsten-Sedimente untersuchte er. Daraus konnte Nyberg ein Bild der Sturmhäufigkeit seit 1730 erstellen. Eine ähnliche Untersuchung - weniger detailliert, dafür weiter zurückreichend - hatten US-Wissenschaftler Ende Mai ebenfalls in "Nature" vorgestellt: Aus karibischen Sedimenten rekonstruierten sie eine höchst wechselhafte Hurrikan-Geschichte der vergangenen 5000 Jahre (mehr...).

Sturmjahre: Statistik für die Ost- und Golfküste der USA
....(siehe Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,487052,00.html)

Nybergs Übersicht zeigt nun den Zeitraum von heute bis zurück vor den Beginn der Industrialisierung im Detail. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts stößt der Mensch durch die massenhafte Verbrennung von fossilien Brennstoffen - zunächst Kohle, später auch Öl und Gas - Kohlendioxid in rauen Mengen frei. Die Konzentration von Klimagasen in der Atmosphäre ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch gestiegen. Ob und falls ja die Sturmaktivität als Folge des Klimawandels gewertet werden muss, ist unter Forschern umstritten (mehr...).

Jedenfalls ergibt sich vor dem historischen Hintergrund der letzten knapp 300 Jahre ein erstaunliches Bild: Die jetzige Wirbelsturm-Aktivität sei normal, so die schwedischen Forscher. Die Zeit zwischen 1971 und 1994 müsse dementsprechend sogar als "ungewöhnlich ruhig" gewertet werden.
Quelle: Spiegel online
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,487052,00.html
 
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