ist mir gerade ueber den Weg gelaufen zum Thema Auswandern:
Quelle: Herr Peter Jentsch, Immigrationsrechtsanwalt in Sarasota.
“Die Deutschen sind wieder hier” stellen viele Florida-Geschäftsleute zufrieden fest. Nach
einer dreijährigen Pause scheinen die Deutschen erneut großes Interesse für Florida zu zeigen. Natürlich hatten sie den Sonnenstaat nicht komplett verlassen: Viele deutsche Bürger besitzen Investitionen, eine zweite Wohnung oder Freunde in Florida, die sie während der Ferien und an Festtagen besuchen. Andere konnten sich nicht vom perfekten Wetter oder von den weißen Sandstränden trennen.
Doch der hohe Dollarkurs in den letzten Jahren veranlasste viele Deutsche, geplante Investitionen in Florida auf Eis zu legen, bis der Euro wieder stärker war. Sogar deutsche Touristen fanden, dass sie sich längere Ferien in Florida oder mehrere Besuche pro Jahr nicht mehr so einfach leisten konnten wie während der 90er Jahre. In der Zwischenzeit ist der Euro gestiegen. Viele deutsche Besucher sagen jedoch, dass der bessere Kurs allein sie nicht dazu bewegte, zurückzukommen.
Es gibt eine Reihe von anderen Gründen, weshalb viele von ihnen Florida wieder als zweite Heimat in Betracht ziehen. Diese Gründe sind erstaunlich verschieden und haben nicht nur mit dem sonnigen Wetter zu tun. Denn viele Deutsche, die heute nach Florida kommen, wollen den Sunshine-State als ihre neue Heimat wählen. Sie möchten einwandern und nicht nur einen Besuch abstatten, sie wollen sich ein neues Heim anschaffen, nicht eine zweite Wohnung.
Täglich erhalten wir in unserer Kanzlei Anfragen von deutschen Besuchern, die wissen möchten, wie sie in Florida leben und arbeiten können. Bei den Antragstellern handelt es sich nicht mehr nur um finanziell gesicherte und pensionierte Bürger, sondern um jüngere Leute, die noch in Deutschland arbeiten oder Besitzer eines Kleinbetriebes sind. Diese können “visa-technisch” als “spezielle Fachkräfte” anstatt als Manager oder Firmenleiter eingestuft werden. Der erste Grund zum Auswandern ist wirtschaftlicher Natur, gefolgt von politischen und sozialen Bedenken. Wir hören ständig, dass es für deutsche Kleinbetriebe immer härter wird, in der aktuellen Konjunktur zu überleben und dass die Zukunft auch nicht rosig aussieht. Die Steuern werden als zu hoch beschrieben. Es wird geklagt, dass Angestellte oft Lohnerhöhungen fordern, die die Firmen sich nicht leisten können. Eine weitere Befürchtung ist, dass Konkurrenz aus osteuropäischen Ländern die Marktbestimmungen weiterhin verändern werden. Unsere Klienten fürchten um ihre Arbeitsstelle oder ums Überleben ihres Unternehmens. Viele Deutsche sind auch nicht begeistert von den anti-amerikanischen Gefühlen, die sich in ihrem Land verbreiten.
Was bedeutet dies für den Staat Florida? Wohl zum einen, dass spezialisierte Fachkräfte, die vor allem in der Bau-, Restaurant- und Hotelindustrie in Florida fehlen, interessiert sind, sich dort niederzulassen. Die komplizierte Einwanderungsgesetzgebung bringt es jedoch mit sich, dass es trotz Mangel an Fachkräften nicht einfach ist, einen Job zu finden. Oft dauert es Jahre, bis ein US-Arbeitgeber die Erlaubnis erhält, einen bestimmten ausländischen Arbeitnehmer einzustellen. Es gibt Wege zum Erfolg, aber sie sind nicht alle einfach erreichbar. Hier werden kurz die Wichtigsten vorgestellt.
L1-Visa
Normalerweise raten wir unseren ausreisewilligen Klienten, ihre Firma in Deutschland nicht zu verkaufen. Mit einem qualifizierenden Geschäft in Deutschland und der Schaffung einer Filiale in den USA könnte auf sie das L-1 innerbetriebliche Versetzungsvisa für Manager und Firmenbesitzer zutreffen. Mit diesem Visum kann man sich auch später für die Greencard qualifizieren.
H-1B-Visum
Mit einem Universitätsdiplom oder einer 12-jährigen Berufserfahrung kann man in einer qualifizierenden Position für das H-1B Visum gesponsert werden.
E2-Visum
Für viele Deutsche ist das E-2 Investorenvisum das bevorzugte Visum. Eine Investition von $50,000 kann genügen, um sich zu qualifizieren, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Einer unserer Klienten hat sich für dieses Visum mit einer Investition von nur $30,000 qualifiziert.
E1-Visum
Wenn man eine US-Handelsfirma gründet, die regelmäßig wesentliche Transaktionen mit Deutschland tätigt, kann man ohne größere Investition ein E-1 Visum beantragen.
O-Visum
Ein Visum, das oft übersehen wird, ist das O-Visum für “außergewöhnliche” Ausländer. Um sich für dieses Visum zu qualifizieren, muss man als außergewöhnlich in einer bestimmten Aktivität oder Arbeitsbranche anerkannt sein.
Für diese neue Welle von potentiellen deutschen Einwanderern wird es eine Herausforderung sein, in Florida Arbeit zu finden, ein Geschäft zu kaufen oder aufzubauen. Doch geschichtlich betrachtet haben sich deutsche Einwanderer in Amerika immer gut und erfolgreich eingelebt. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich Floridas Geschäftswelt darauf vorbereitet, diese neuen deutschen Einwanderer mit offenen Armen zu empfangen.
Mehr Informationen
Peter J. Jaensch, Rechtsanwalt in Sarasota, Florida, praktiziert Einwanderungsrecht und schreibt regelmäßig für Florida Sun.
Telefon (941) 366-9841
E-mail:
peterj@visaamerica.com