boomer9tier
Well-Known Member
Einige Forummitglieder wissen, dass mein erfülltes Leben übervoll mit Zwei- und Vierbeinern ist. Neben dem Herzallerliebsten tippeln 2 mehr oder weniger wilde Katzen mit mir durch Zeit und Raum. Überflüssig zu erwähnen, dass unsere Vierbeiner das Paradies auf Erden haben und sich dafür mit Terror und Rücksichtslosigkeit bedanken. Während der Herzallerliebste und ich respektvoll im Umgang miteinander den schwierigen Alltag bestehen, tanzen sie uns auf dem Kopf herum. Wer glaubt, der Umgang mit unseren Katzen Ballou und Boomer wäre leicht, irrt sich. Wie oft schon ist mir der Schreck durch die Glieder gefahren, wenn ich im Badezimmerspiegel auf der Suche nach neuen Falten plötzlich vis-à-vis in funkelnde, phosporgrüne Katzenaugen schaue, weil Ballou statt des Katzenbaums den Türrahmen vorzieht. Oder wenn ich am letzten Urlaubstag dem Mittagsschläfchen fröhnend von Boomer als Trampolin mißbraucht werde und der Spargel nebst Sauce Hollondaise den Rückwärtsgang einlegen, nachdem er seinen Heißhunger zuvor an meinen noch im Bett befindlichen Zehen gestillt hat.
Aber wenn man sie wirklich einmal in ihrer Eigenschaft als Beutetier braucht, steht man allein den Naturgewalten gegebenüber und auch auf weiter Flur.
So brachte ich aus dem Urlaub kommend ein fröhliches Lied vor mich her pfeifend die Wäsche in die dafür vorgesehene Küche, wo ich just zur Salpetersäure erstarrte, als dort der Alptraum aller Elefanten vorbeihuschte. Eine unterernährte, mich mit winzig kleinen Knopfäugelchen ansehende aber nichts desto trotz leibhaftige Maus flitzte durch den Raum. Auf der Erkundungsfahrt durch mein Nervenkostüm erinnerte ich mich nur noch an die Namen unserer Stubentiger, die ich so laut ich konnte rief. Ohne mich auch nur einen Millimeter bewegt zu haben, schlurften 2 Stunden später die 2 Grazien gemächlichen Schrittes herbei, schnupperten den süßen Duft eines potentiellen Mäusebratens, zogen den der Whiskas-Mahlzeit aber vor und sogleich auch von dannen.
Mutterseelenallein sah ich mich der Gefahr allein gegenübergestellt und beschloß tollkühnen Mutes, die Maus zu töten. Zwar bin ich ein Gegner der Todesstrafe, aber das Leben ist hart und grausam. Vor allem in der Waschküche. Ich packte den Reisigbesen und die Jagd begann. Meine Angst war wie abgeschüttelt und der Instinkt zum Überleben geweckt. Ich jagte die Maus über die Waschmaschine, in den Trockner, durch das Abluftrohr, die Duschstange hinauf, den Vorhang hinunter, und um Mitternacht hatte ich sie dort, wo ich sie haben wollte. Umzingelt und in eine Ecke gedrängt, wo kein Entkommen mehr möglich war. Als ein in jeder Hinsicht fairer Gegner lag ich ihr gegenüber. Die Sekunde der Wahrheit ist gekommen und mein geistiges Auge sieht am Ende des Dramas die grausam dahingeraffte kleine Maus, in deren winzigen Knopfäugelchen die Todesangst geschrieben steht, niedergestreckt durch einen mehr oder weniger intelligenten homo sapien. Was hatte sie mir eigentlich getan? Was wollte ich da nur tun?! Nein, niemals würde ich die Hand erheben gegen eine von Gott erschaffene Kreatur. Beschämt senkte ich den Kopf und verließ den Keller.
Seit Dienstag findet sich Caesar pünktlich zur Essenszeit ein und teilt sich die Whiskas-Portion mit den Katzen. Zum Nachtisch bevorzugt er allerdings ein Müsli, was ja auch für Mäuse gesund sein soll. Um ihm den langen Marsch durch den Keller in die Küche zu ersparen, hat der Herzallerliebste ein kleines rundes Loch in die Terrassentür gesägt und mit einem eigenen Türchen versehen. Er denkt halt an alles, der Gute.
Was mich allerdings zur Weißglut bringt: Caesar macht die Tür nicht zu, wenn er das Haus wieder verläßt und mir graust vor seiner Verwandtschaft!
:0022: LG - Conni
Aber wenn man sie wirklich einmal in ihrer Eigenschaft als Beutetier braucht, steht man allein den Naturgewalten gegebenüber und auch auf weiter Flur.
So brachte ich aus dem Urlaub kommend ein fröhliches Lied vor mich her pfeifend die Wäsche in die dafür vorgesehene Küche, wo ich just zur Salpetersäure erstarrte, als dort der Alptraum aller Elefanten vorbeihuschte. Eine unterernährte, mich mit winzig kleinen Knopfäugelchen ansehende aber nichts desto trotz leibhaftige Maus flitzte durch den Raum. Auf der Erkundungsfahrt durch mein Nervenkostüm erinnerte ich mich nur noch an die Namen unserer Stubentiger, die ich so laut ich konnte rief. Ohne mich auch nur einen Millimeter bewegt zu haben, schlurften 2 Stunden später die 2 Grazien gemächlichen Schrittes herbei, schnupperten den süßen Duft eines potentiellen Mäusebratens, zogen den der Whiskas-Mahlzeit aber vor und sogleich auch von dannen.
Mutterseelenallein sah ich mich der Gefahr allein gegenübergestellt und beschloß tollkühnen Mutes, die Maus zu töten. Zwar bin ich ein Gegner der Todesstrafe, aber das Leben ist hart und grausam. Vor allem in der Waschküche. Ich packte den Reisigbesen und die Jagd begann. Meine Angst war wie abgeschüttelt und der Instinkt zum Überleben geweckt. Ich jagte die Maus über die Waschmaschine, in den Trockner, durch das Abluftrohr, die Duschstange hinauf, den Vorhang hinunter, und um Mitternacht hatte ich sie dort, wo ich sie haben wollte. Umzingelt und in eine Ecke gedrängt, wo kein Entkommen mehr möglich war. Als ein in jeder Hinsicht fairer Gegner lag ich ihr gegenüber. Die Sekunde der Wahrheit ist gekommen und mein geistiges Auge sieht am Ende des Dramas die grausam dahingeraffte kleine Maus, in deren winzigen Knopfäugelchen die Todesangst geschrieben steht, niedergestreckt durch einen mehr oder weniger intelligenten homo sapien. Was hatte sie mir eigentlich getan? Was wollte ich da nur tun?! Nein, niemals würde ich die Hand erheben gegen eine von Gott erschaffene Kreatur. Beschämt senkte ich den Kopf und verließ den Keller.
Seit Dienstag findet sich Caesar pünktlich zur Essenszeit ein und teilt sich die Whiskas-Portion mit den Katzen. Zum Nachtisch bevorzugt er allerdings ein Müsli, was ja auch für Mäuse gesund sein soll. Um ihm den langen Marsch durch den Keller in die Küche zu ersparen, hat der Herzallerliebste ein kleines rundes Loch in die Terrassentür gesägt und mit einem eigenen Türchen versehen. Er denkt halt an alles, der Gute.
Was mich allerdings zur Weißglut bringt: Caesar macht die Tür nicht zu, wenn er das Haus wieder verläßt und mir graust vor seiner Verwandtschaft!
:0022: LG - Conni