So, nach einem anstrengenden Tag im Garten will ich mal versuchen, noch ein paar Zeilen zu schreiben.
Freitag, 20.07.2012
Heute besuchen wir endlich Winter im Clearwater Marine Aquarium (CMA) in Clearwater Beach. Wir wollten eigentlich schon früher hin, aber da wir auch eine Bootstour machen wollten, mußten wir vorher reservieren und dies war der erste Termin, an dem auf dem Boot noch 4 Plätze frei waren. Wir haben die Sea Life Safari Boat Combo gebucht, was den Besuch des Aquariums, Winter's Dolphin Tale Adventure und die Bootstour beeinhaltet. Die Bootstour war morgens um 10:30 und wir waren schon kurz nach 9 Uhr dort. Unsere Tickets konnten wir am Will Call Counter abholen. Da wir die Gutscheine nicht ausdrucken konnten, haben wir sie auf dem Kindle gespeichert als PDF, das funktioniert gut, denn von dort können auch die Strichcodes gescannt werden, hier reichte aber auch die Reservierungsnummer.
Der Parkplatz war noch relativ leer und außer riesige Gruppen von Kiddies (ich nehme mal an irgendwelche Schulen oder Feriencamps) war es auch noch leer. Bis zur Bootstour hatten wir ja noch ein wenig Zeit und so schauten wir mal, ob wir Winter schon mal begrüßen können. Winter ist der Delfin aus dem Film Dolphins Tale (Mein Freund der Delfin), der eine Schwanzflosse verloren hat, weil er in einem Krabbenkorb hängengeblieben ist. Im CMA wurde der Film auch gedreht, man kommt also an den Original-Drehort. Wir haben den Film vorab zu Hause gesehen und er hat echt Eindruck auf meine Kinder gemacht. Allerdings ist es für Kinder anscheinend schwierig, Film und Realität auseinander zu halten. Sie haben das Aquarium erkannt, aber den Jungen und das Mädchen aus dem Film vermisst und gar nicht verstanden, warum sie nicht bei ihrer Freundin Winter sind. Es wird auch ein Film gezeigt, wie Winter wirklich gefunden und gerettet wurde, das war dann noch verwirrender für meine Beiden.
Wir haben Winter gleich als erstes besucht und erfahren, dass sie die Prothese nur relativ kurz am Tag tragen kann und wir haben sie auch nur ohne Prothese gesehen. Man darf nicht vergessen, dass das CMA eigentlich eine Tierklinik ist, alle Tiere die dort sind, sind verletzt und die, die dauerhaft dort leben, sind die Tiere, die sie nicht mehr in die Freiheit entlassen konnten. Man kann es also nicht mit Seaworld oder ähnlichem vergleichen, dort werden keine großen Shows angeboten, sondern man soll relativ viel über die Institution und deren Arbeit und natürlich die Tiere lernen. Die 3 R's werden vorgestellt: Rescue, Rehab und Release. Die Anlage ist relativ nüchtern und definitiv nicht auf die Besuchermassen ausgelegt, die jetzt nach dem Film dort einfallen. Bei der Bootstour wurde erzählt, das vor dem Film eine Besucherzahl von 400 am Tag schon sehr viel war und sie froh über die Einnahmen waren, weil sie eine non-profit-organisation sind und sich selber finanzieren. Nach dem Kinostart schossen die Besucherzahlen auf über 5000 am Tag und damit haben sie doch zu kämpfen. Vor kurzen hat deshalb auch noch das WDTA in Downtown Clearwater aufgemacht (Winter's Dolphin Tale Adventure), eine Ausstellung über den Film, wo viele Requisiten ausgestellt sind.
Die "Hauptattraktion" hatten wir also schon vor den ganzen Besuchermassen gesehen und wir schauten uns noch die Fütterung der Seeschildkröten an, bevor es Zeit für unsere Bootstour war. Am Anlegesteg warteten ein Piratenpärchen auf Beute. Die beiden machen das in ihrer Freizeit, weil sie das Aquarium so gern mögen. Die Wartezeit bis zur Abfahrt haben sie uns jedenfalls verkürzt, aber meine Tochter wollte auf keinen Fall in deren Nähe, die sahen ihr wohl zu unheimlich aus.
Das Boot war ein kleines Ausflugsboot und wir fuhren auf die Intracoastal raus. Das ist angeblich das einzige Boot, was zu Demonstrationszwecken ein Schleppnetz auslegen darf, damit man die Tiere anschauen kann und die Biologen führen darüber Buch, was gefangen wurde, bevor es wieder frei gelassen wird. Länger als 3 Minuten darf das Netz auch nicht ausgeworfen werden, denn dann ist der "Crash-Factor" zu groß, sprich die Tiere werden dann zerquetscht. Wir hatten einige nette Fische im Netz und man erfuhr so einiges auf dieser Bootstour. Eine kurze Erläuterung von besonders schönen oder teuren Häuschen war auch mit drin. So konnten wir das Haus bewundern, welches Sylvester Stallone seiner Mama zu Muttertag geschenkt hat.
Das Boot hält dann an einer kleinen, unbewohnten Insel zum Muschelsammeln, aber da waren wohl schon andere Ausflugsboote vor uns da, es gab jedenfalls keine brauchbaren Muscheln mehr. Auf der Rückfahrt zum Aquarium wurden dann einige Fische in kleinen Behältern rumgezeigt und erläutert. Alles in allem eine ganz schöne Tour, die sehr informativ war. (Dauer ca. 90 Minuten)
Zurück im Aquarium stellten wir fest, dass es deutlich voller geworden war. Wir schauten nochmal bei Winter vorbei, bei Panama und Hope und sahen die "Show" mit Nicolas (alles Delfine, die dort gepflegt werden). Besonders faszinierend fand unser Sohn das Becken mit den Stachelrochen, die man streicheln durfte. Die schwammen vorbei und klatschten einen ab, high five mit Rochen also. Die fühlen sich auch ganz merkwürdig an, glitschig und irgendwie flauschig gleichzeitig. Außerdem gab es noch Otter zu sehen, Schildkröten, weiße Pelikane (Rufus im Film), Haie und so einige andere Fische.
Gegen 14 Uhr waren wir fürs erste durch und wir wollten mit dem Shuttle ins WDTA nach Downtown Clearwater fahren. Die Busse fahren in kurzem Abstand und wir mußten nicht lange warten. An einer Ampel verreckte allerdings unser Bus, nichts tat sich mehr und wir blockierten die Kreuzung. Verkehrschaos war vorprogrammiert. Wir warteten sehr lange und dann kamen gleichzeitig jemand, der den Bus reparierte und ein zweites Shuttle, das uns mitnehmen sollte. Zeitgleich konnten dann beide Busse losfahren, nachdem wir umgestiegen waren. Hübsch warm wurde es da drin, denn die Klimaanlage funktionierte natürlich auch nicht mehr.
Die Ausstellung zeigt hauptsächlich Requisiten aus dem Film und ist ganz nett gemacht. Ganz neu ist wohl die Hurricane Experience, bei der man durch ein Haus läuft und ein Hurricane simuliert wird. Alles ganz nett, im vermarkten von Filmen sind "die Amis" ja echt gut.
Zurück zum Aquarium kommen wir dann ohne Zwischenfälle und die Kinder wollen nochmal zu Winter und nochmal Rochen streicheln. Ohne einen Plüsch-Winter können wir natürlich den Souvenirshop auch nicht verlassen, die springen einem da ja fast in die Arme.
Inzwischen sind wir auch KO und die Kinder schlafen im Auto sofort ein. Wir quälen uns durch den Freitagabendverkehr in Clearwater und Umgebung und sind froh, als wir wieder zurück auf AMI sind. Eine kurze Abkühlung im Pool muß sein. Zum Abendessen holen wir was vom Tex-Mex-Restaurant um die Ecke und die Fisch-Tacos sind echt lecker.