Aushelfen bei der Beseitigung der Ölpest?

Reisefieber

Well-Known Member
Hallo alle miteinander!
Beim groben Durchlesen der Threads habe ich gemerkt, dass ihr hier Wert darauf legt, dass sich neue User ein klein wenig vorstellen.
Dann versuche ich das hier in meinem eigenen ersten Thread:

Mein Name ist Joachim, werde aber von allen meist nur "Joa" genannt, ich bin 42 Jahre alt und wohne in Kempten/Allgäu (Bayern).
Ich und meine Lebensgefährtin "Biggy" (43 Jahre) sind USA- und insbesondere Florida-Fans seit dem Jahr 2000. Damals haben wir über einen deutschen Radiosender eine 10-tägige Reise nach Orlando/Disney zu den Milleniumsfeierlichkeiten gewonnen. Da hat es uns erwischt ... Florida hat uns süchtig gemacht.

Wir haben seitdem einiges angesehen in den Staaten (Chicago, San Francisco, Las Vegas, Death Valley, Grand Canyon, Bryce Canyon, Los Angeles, etc, etc) aber es hat uns dann doch immer wieder zurück nach Florida gezogen.

Dieses Jahr sind wir das fünfte Mal in Florida. Unser Urlaub besteht eigentlich meist aus 50% Rundreise mit dem Auto (Urlaubsbeginn) und 50% Ausspannen (Urlaubsende). Wir haben für die letzten 12 Tage wieder eine Villa in Cape Coral gemietet.

Jetzt komme ich langsam zum Punkt: :0141:

Da wir es bislang einfach nie geschafft haben, hoch in den Pandhandle zu fahren, war das für dieses Jahr geplant. Wir wollten sogar bis Biloxi fahren... bis zu dem unsäglich katastrophalen Unglück mit der Deep water Horizon.
Es erreichen uns in hier in Deutschland täglich neue Horrorbilder und Horrornachrichten über das Ausmaß der Ölkatastrophe und so wie es aussieht ist ein Ende oder eine Besserung bis zu unserem Urlaub (Anfang August) eher unwahrscheinlich. Ganz im Gegenteil. Ist eher wahrscheinlich, das sich die Ölpest noch weiter bis weit nach Florida ausbreiten wird. An einen Urlaub im herkömmlichen Sinn ist aktuell nicht zu denken.

Jetzt habe ich extrem weit ausgeholt, aber meine eigentlichen Fragen sind die:
- Wir wären gerne bereit unseren Teil zur Beseitung/Eingrenzung der Katastrophe beizutragen. Macht es Sinn in den Panhandle zu fahren um in irgendeiner Art und Weise zu helfen?
- Werden dort Leute gebraucht oder steht man dort nur störend im Weg herum?
- An wen müsste man sich wenden wenn man helfen möchte? Einfach anfangen und Ölklumpen beseitigen könnte ja durchaus auch kontraproduktiv sein und am Ende macht man irgendwas nur noch schlimmer.

Es sind noch 2 Monate bis zu unserem Urlaub und ich möchte nicht, dass das hier irgendwie nach Aktionismus klingt. Es kann in der Zeit noch viel passieren. Aber man macht sich halt so seine Gedanken ...

Besten Dank im Voraus für eure Antworten

Joa
.wink:
 

monikac21

Well-Known Member
Guten Morgen,

das finde ich ganz toll, dass ihr aushelfen moechtet. Aber leider kannst du nicht einfach hinfahren und helfen. Es wird ein Hazmat Zertifikat verlangt und auch ein Kurs, wie man mit den oelverschmierten Tieren umgeht. Die Leute, die diese Kurse geben stehen in direkter Verbindung mit den Hilfsorganisation und diese teilen dann die Hilfskraefte ein. Guck mal in dieses Link, dort werden Kurse und andere Volunteer Moeglichkeiten veroeffentlicht

http://www.volunteerfloridadisaster.org/
 

Reisefieber

Well-Known Member
Danke für die Auskunft.
Tiere säubern hätte ich mir so oder so nicht zugetraut.
Ich dachte mehr daran Strände zu säubern, etc ...

Da es noch 2 Monate sind, denke ich wir werden abwarten was passiert. Vielleicht ergibt sich noch was ... wäre eben schwer den Urlaub zu geniessen wenn man irgendwo dazu beitragen könnte die Katastrophe einzudämmen, bzw. wenigstens ein Stückchen wieder in Ordnung zu bringen.
 

catfish

Well-Known Member
Hi Joa,
finde Eure Entscheidung trotzdem nach Fl zu fliegen auch gut.
Wir fliegen auch, allerdings erst im September.:002:
Abraten würde ich Euch aber von irgenwelchen Hilfsaktionen. Laßt das lieber Helfer machen , die wenigstens ein bißchen "ausgebildet" sind und auch die notwendige Schutzausrüstung haben. Der eigene "Gesundheitsschutz" ist bei solchen Aktionen ziemlich wichtig.
Wir waren vor ein paar Jahren zur Zeit einer "Red Tide" drüben. Damals lagen auf Sanibel tausende verendeter Fisch am Strand, der Gestank war unglaublich. Man hat ab dem Causeway kaum noch Luft bekommen , hatte ständig ein Kratzen im Hals und man hat in einer Tour gehustet.
Falls das Öl SW Florida erreicht, werde wohl wieder viele Meeresbewohner sterben und dann kommt noch das bestimmt nicht gesunde Schweröl dazu.
Wie gesagt ,wir fliegen auch auf jeden Fall, aber sollte das Öl die Strände erreichen werden wir nicht an die Küste gehen.Man kann auch so einen tollen Urlaub in Fl verbringen..wink:
 

Reisefieber

Well-Known Member
Unseren Urlaub werden wir auf keinen Fall streichen. Das stand nie zur Debatte.
Ich hätte nicht gedacht, dass das eventuell so bürokratisch gehandhabt wird (Versicherungsschutz, etc).
Aber ihr habt Recht. Ohne Plan einfach hinfahren und dann womöglich nur im Weg stehen macht wenig Sinn. Wie gesagt: Es sind noch knapp 2 Monate. Wir werden abwarten und schauen wie es sich entwickelt. Noch steht der Panhandle als unser Ziel. :007:
Wir buchen nie Hotels im Voraus weil wir nie wissen wohin es uns verschlägt. Daher sind wir sehr flexibel.

@Catfish:
Das mit den tausenden toten Fischen mag ich mir lieber gar nicht vorstellen. Ein einzelner Fisch der einen Tag in der Sonne liegt ist schon schlimm ... :044:
 

Florian B.

Well-Known Member
Das sehe ich nicht so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die es gerne haben, wenn jeder x-beliebige da an den Strand geht und anfängt Ölklumpen aufzusammeln.

Meinen Hinweis auf Versicherungshintergrund habe ich daher durchaus ernst gemeint. Die Amerikaner sichern sich doch bei solchen Sachen nur allzugern ab, um nicht hinterher noch eine Millionenklage auf Schadensersatz an den Hals zu bekommen...
 

Caloosa

Well-Known Member
Meinen Hinweis auf Versicherungshintergrund habe ich daher durchaus ernst gemeint. Die Amerikaner sichern sich doch bei solchen Sachen nur allzugern ab, um nicht hinterher noch eine Millionenklage auf Schadensersatz an den Hals zu bekommen...

Mag sein, muß aber nicht. Nach Hurrikan Charley im Jahr 2004 bin ich als Freiwilliger (Ausländer) nach Pine Island gefahren, um dort mit meinem Auto Wasser zu verteilen. Es wurde nach keiner Versicherung gefragt, es wurde noch nicht einmal meine Haftpflichversicherung fürs Auto überprüft - man hat mich in einer Liste erfaßt, mein Kennzeichen registriert, das Auto mit Wasser vollgeladen und ab ging die Chose. Wie man sieht, muss die versicherungsrechtliche Hintergrundfrage nicht unbedingt immer vorhanden sein.
 
F

floridamummel

Guest
Was mich ein wenig beschäftigt: ich finde diese Katastrophe wirklich schrecklich, für Natur und Tier und es tut mir total leid, was dort abgeht und welche Folgen resultieren werden. Mich wurmt nur etwas ganz anderes:

warum sind die anderen schrecklichen Katastrophen irgendwie schon wieder vergessen die in den letzten Wochen passiert sind und bei denen es auch um Menschen und deren Existenz geht? Wer denkt denn noch an die Menschen auf Haiti, die alles verloren haben, die mit Seuchen leben müssen und denen es echt dreckig geht? Wer denkt an die Menschen die durch den Vulkan auf Island alles verloren haben? So schlimm ich es finde, das dort Unmengen FIsche und Pflanzen versterben, aber das Schicksal von Menschen und Kindern geht mir auch nicht ganz ab. :001:

Daran sieht man doch wieder, wie die Medien unser Bild prägen, dass man sich nur aktuell mit dem beschäftigt, was grad durch die Presse geistert.
 

Reisefieber

Well-Known Member
Ein altes, menschliches Problem:
Aus den Augen, aus dem Sinn.

Wenn man etwas nicht täglich vor den Augen hat oder vor die Augen gehalten bekommt, dann gerät es schnell in Vergessenheit.
 

BettyBlue

Well-Known Member
, wie die Medien unser Bild prägen, dass man sich nur aktuell mit dem beschäftigt, was grad durch die Presse geistert.
Na ja, das eine Drama loest nun mal das andere ab. Was ja nicht heisst dass die anderen Katastrophen nun weniger schlimm oder vergessen sind. Aber irgendwie ist das nunmal der Lauf der Welt, ansonsten muesstest Du bei jeder neuen Situation alle anderen schlimmen Sachen der letzten 20 Jahre aus der Kiste holen. Haiti wird noch Jahre nicht wiederhergestellt sein, die Golfkueste moeglicherweise auch Jahrzehnte nicht. In Louisiana sind die Menschen immer noch am Aufbauen und auf den Philippinen sind sie auch noch nicht wie vorher... weisst Du was ich meine?
 

BettyBlue

Well-Known Member
Ein altes, menschliches Problem:
Aus den Augen, aus dem Sinn.

Wenn man etwas nicht täglich vor den Augen hat oder vor die Augen gehalten bekommt, dann gerät es schnell in Vergessenheit.
Weis eine neue Katastrophe am Horizont erscheint heisst das doch nicht dass das "Alte" vergessen ist?! Nur ist es doch normal dass sich die Presse vor allem auf das Aktuelle stuerzt.
 
Ich kann dazu nichts beitragen, ausser dass ich euer Engagement super finde. Ich könnte auch nicht einfach am Strand liegen und nix tun. Aber zwei Monate sind ja noch eine gute Zeit, um sich durchzufragen. :)
 

monikac21

Well-Known Member
Ein altes, menschliches Problem:
Aus den Augen, aus dem Sinn.

Wenn man etwas nicht täglich vor den Augen hat oder vor die Augen gehalten bekommt, dann gerät es schnell in Vergessenheit.

Nein ich glaube nicht dass die anderen Katastrophen (wie bspw. Haiti) in Vergessenheit geraten - Es sind auch immernoch einige Hundestaffeln von unserer Gegend dort vor Ort und ausserdem Aerzte und das Riote Kreuz. Hier findest Du immernoch in Supermaerkten grosse Kisten, wo man Konserven und andere Produkte reinschmeissen kann, die bspw. nach Haiti gehen.

Die Oelkatastrophe hier im Golf von Mexiko ist nur naeher dran als Haiti oder die andere Laender. Wir sehen es hier taeglich mehr oder weniger in Natur und live. Und natuerlich bemuehen wir uns hier aufzzuraeumen und sauberzumachen. Waere ja schlimm, wenn es nicht so waere. Ich glaube kaum dass jemand in bspw. Haiti (oder andere laender) erwartet, dass wir hier alles stehen und liegen lassen, unsere Umwelt zu Grunde gehen lassen, und anstatt dessen nach Haiti (oder andere Laender) gehen, um diesen zu helfen.

Wenn Du auf die Florida Disaster Web Seite gehst, link ist vorstehend, wirst Du sehen, dass dort Haiti immernoch auf dieser Seite unter "hilfsbeduerftig" gelistet ist.
 

BettyBlue

Well-Known Member
In Haiti wird nach wie vor geholfen. Das geht jetzt erst richtig (organisiert) los. Weiss dass weil eine Freundin von mir gerade vor Ort ist und voluntiert. Da ist noch viel zu tun, fuer Jahre hinaus.
 

Caloosa

Well-Known Member
In Haiti wird nach wie vor geholfen. Das geht jetzt erst richtig (organisiert) los. Weiss dass weil eine Freundin von mir gerade vor Ort ist und voluntiert. Da ist noch viel zu tun, fuer Jahre hinaus.

Interessiert in Deutschland aber fast niemanden, weil es eh kein Urlaubsziel ist. So ehrlich muss man doch aber auch mal sein.
 
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