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McCain und Clinton gewinnen in Florida

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Foto: ap





Bei den US-Vorwahlen in Florida siegt John McCain nach einem spannenden Rennen mit seinem Rivalen Mitt Romney nur knapp. Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani ist unterdessen abgeschlagen. Bei den Demokraten schlägt Hillary Clinton ihren Kontrahenten Barack Obama überzeugend.
Rudy Giuliani und Barack Obama haben die Urwahl im ersten großen Flächenstaat der USA verloren. Bei den Demokraten siegte Hillary mit Stand von 99 Prozent der ausgezählten Stimmen klar mit 50 zu 33 Prozent vor ihrem Rivalen Barack Obama. Bei den Republikanern liegen Senator John McCain und der frühere Gouverneur Mitt Romney mit 36 zu 31 Prozent in einem harten Kampf um den ersten Platz. Der Republikaner Rudy Giuliani kommt mit derzeit 15 Prozent weit abgeschlagen ins Ziel. Ebenfalls abgeschlagen ist der Demokrat John Edwards mit 14 Prozent.
Bei den Demokraten gewann Hillary nahezu sechzig Prozent der weißen und fünfzig Prozent der Latinowähler. Obama einte zwar 70 Prozent der schwarzen Wähler hinter sich, liegt aber in den zahlenmäßig wichtigeren beiden anderen Gruppen weit zurück. Das kann für ihn in einer Woche beim Superdienstag große Probleme bedeuten – die Reduktion auf einen schwarzen Bewerber.
Für Clinton war es deshalb eher ein moralischer Sieg, denn sie bekommt dafür keine Delegiertenstimmen. Die Parteiführung strich Florida alle 185 Stimmen, weil sich die dortige Demokratische Partei über die Anordnung hinweggesetzt hatte, die Vorwahl frühestens am 5. Februar anzusetzen. Daraufhin verpflichteten sich alle demokratischen Bewerber, in Florida auf jeglichen Wahlkampf zu verzichten. Aber hinter den Kulissen kämpft Hillary Clinton darum, diese Strafe rückgängig zu machen.
Clinton feierte den Sieg in Florida trotzdem als Erfolg, den sie nach ihrer klaren Niederlage gegen ihren schärfsten Rivalen Barack Obama am Wochenende in South Carolina auch gut gebrauchen kann. Obama hatte zu Beginn der Woche auch noch die Unterstützung des einflussreichen Senators Edward Kennedy erhalten. Sie sei überzeugt, dass dieses klare Ergebnis den Millionen Amerikanern, die in der kommenden Woche abstimmten, zeige, „das Amerika wieder da ist und dass wir unser Schicksal wieder selbst in Hand nehmen“, erklärte Clinton vor jubelnden Anhängern mit Bezug auf den sogenannten Superdienstag, wenn die Demokraten in 22 US-Staaten Vorwahlen und Parteiversammlungen abhalten.
Die Demokratische Partei hatte im vergangenen Jahr nicht nur Florida, sondern auch Michigan die Delegiertenstimmen entzogen, wo Clinton ebenfalls gewann.




McCain mausert sich zum konservativen Führer der Republikaner

Das zeigt eines. Ich bin ein konservativer Führer, der die Partei einen kann", sagte McCain nach seinem Sieg in Florida. Abgeschlagen hinter McCain und Romney waren der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani und der frühere
Giuliani hat massiv seine Ressourcen in Florida eingesetzt. Bis zum Superdienstag hat er nicht mehr genug Geld für flächendeckende Werbung in den 22 Staaten, die am 5. Februar zur Urwahl gehen. Der republikanische Wahlkampf konzentriert sich jetzt auf ein Duell zwischen dem finanziell ebenfalls gestressten McCain und dem Multimillionär Mitt Romney. Romney stellt neuerdings die Wirtschaft in den Vordergrund. McCain versucht den Wahlkampf zum Thema Irak zu steuern. Romney startete kurz vor der Urwahl in Florida eine Kampagne, um McCain als verkappten Liberalen darzustellen. Solche Töne werden zunehmen, wenn Mike Huckabee das Handtuch werfen sollte. Er liegt in Florida bei 14 Prozent.
Einiges deutete darauf hin, dass Giuliani nach dieser Niederlage seine Bewerbung aufgibt. In einer Rede vor seinen Anhängern sprach er von seiner Bewerbung schon in der Vergangenheitsform. „Wir werden jetzt alles dafür tun, damit wir dieses Land der nächsten Generation besser übergeben, als es zuvor war.“ Aus Parteikreisen verlautete, Berater von McCain und Giuliani sprächen bereits darüber, ob Giuliani in Kalifornien McCain unterstützt.
Das deutet darauf hin, dass sich Giuliani aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur nach seiner Niederlage in Florida verabschiedet. Huckabee hingegen kündigte indessen an, weitermachen zu wollen.
Welt Online, 30.01.2008
 
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