Reisebericht Dubai 2005

boomer9tier

Well-Known Member
Für alle, die sich einen Hauch Orient antun wollen, hier mein Reisebericht Dubai 2005 mit Bildern im Anhang.

Viel Spaß und :001: LG - Conni


Dubai 2005

13.6.2005

Nun ist es also soweit: Nach all den vielen Drohungen will mein Herzallerliebster es nun wahrmachen und mich im Land der Scheichs gegen Kamele eintauschen. Wir machen uns auf nach Dubai. Gebucht haben wir einen Flug mit Emirates und schon beim Check-in begrüßen uns reizende, mit einem niedlichen Pillbox auf dem Kopf und mit Chiffonschleier verhüllte Mädels. Das kann ja heiter werden, ich habe keinen Schleier in meinem Gepäck! Die 6 Stunden in den komfortablen Seats vergehen ausnahmsweise tatsächlich wie im Flug und der Service an Bord ist ausgezeichnet. Pünktlich um 23.30 Uhr landen wir und der Reiseservice empfängt uns schon und schleust uns zügig durch den Zoll. Kaum zu glauben, aber sogar die Koffer sind schon da – alles geht ruckzuck.

Draußen wartet die Hotellimousine und als wir durch die Tür sind, kriegen wir schon den ersten Schlag. Es herrscht – immerhin Mitternacht – noch eine unglaubliche Schwüle. Obwohl wir nur wenige Schritte bis zum Wagen gehen, klebt das Shirt schon auf der Haut. Was erwartet uns da erst am Tag? Der sehr gut englisch sprechende Fahrer braust mit uns durch die Nacht und wir bekommen einen ersten Eindruck von der Bauwut in Dubai. Er erklärt, wer was wo baut und ist dabei stolz wie Oskar. Überall entstehen riesige Hotels, architektonisch eines schöner als das andere. Die Straßen sind hell erleuchtet, ein riesiges Lichtermeer – wir sind mitten in der Nacht geblendet. Von weitem erblicken wir das wohl berühmteste Segel, das Burj al Arab. Es wird von innen beleuchtet und ändert ständig seine Farbe, mal leuchtet es blau, mal rot, mal grün. Die Fahrt führt uns auf eine Prachtstraße, die wechselnd mit Palmen, bunten Pferden und Kamelen gesäumt ist.

Endlich biegt der Fahrer in eine Auffahrt, die sich lang bis zum Hotel zieht. Wir fahren über eine Brücke, unter uns schlängelt sich ein künstlicher Wasserlauf entlang. Vor dem Hotel ist ein begrüntes Roundel angebracht, an dessen Rand 20 goldene Pferdestatuen stehen. Der Fahrer erklärt uns, dass es sich um die Nachahmungen der 20 Lieblingspferde Scheichs Raschid Al Maktum handelt. Vor der Hotelhalle empfangen uns in Landestracht und mit Dolchen in ihren Gürteln ausgestattete, lecker anzusehende Kerlchen. Das gefällt Mutti!

Wir betreten die Eingangshalle des Al Qasr at Madinat Jumeirah und ich muss sagen: Hier beginnt Tausend und eine Nacht! Wir stehen in einer riesigen, mit Mosaikböden, Marmorsäulen, wunderschönen Brunnen, arabischem Interieur und herrlichen Blumenarrangements ausgestatteten Halle, in der zur Begrüßung zauberhafte, ebenfalls in Landestracht bekleidete Elfen uns Feigen, heiße Tücher und Honigdatteln reichen. (Ich komme mir wie der letzte Dorftrampel bei diesem Anblick vor)

Ein guter Hotelgeist führt uns in ein Nebenzimmer, bittet uns vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen und beginnt eine muntere Plauderei, während er den Papierkram zum Check-in vorbereitet. Jeder Gast wird einzeln so empfangen und hat zwangsläufig das Gefühl, die Königing von Saba zu sein.

So geht es weiter, bis wir in unserem Zimmer sind. Alles ist orientalisch mit unglaublich viel Liebe zum Detail eingerichtet und wir haben einen herrlichen Blick auf den Golf und das Burj al Arab. Nachdem wir uns schnell frischgemacht und einen letzten verliebten Blick in unser Zimmer geworfen haben, machen wir uns auf, das Hotel ein wenig zu erkunden. Es ist zwar schon weit nach Mitternacht, aber sowohl der hoteleigene Basar als auch die weitläufige Umgebung des Pools sind noch belebt. Auf der Terrasse des Poolrestaurants sitzen 2 Männer und rauchen eine Wasserpfeife. Es ist alles wie ein Traum, nur die hohe Luftfeuchtigkeit macht uns zu schaffen.

14.6.2005

Nachdem wir lecker gefrühstückt haben, treffen wir unsere Reisebetreuung um 10.00 Uhr. Zu mäkeln gibt es nichts, wir ordern ein paar Ausflüge, wechseln noch einige Taler und ab geht’s zur Erkundung der riesigen Hotelanlage. Wenn man Dubai kennt, keine Ausflüge unternehmen, sondern nur relaxen will, ist dieses Hotel genau das Richtige. Überall sind Sitzecken, Bänke oder Liegen aufgestellt, an der Poolanlage kann man unter Baldachinen die Sonnenliegen nutzen, am Strand unter Strohdächern dem Rauschen der Wellen zuhören, im Basar bummeln gehen, in den vielen Restaurants, Bars oder Cafes die Zeit vertrödeln, ohne auch nur einen Fuß aus der Hotelanlage setzen zu müssen.

Das Hotel ist der Sommerresidenz des Scheichs nachempfunden und befindet sich in der Mitte der Anlage, umgeben von einer malerischen Lagune mit gepflegten Grünanlagen. Drei Kilometer künstlich angelegte Wasserwege durchziehen die weitläufige Anlage, und sogenannte Abras (Wassertaxi) schippern die Hotelgäste in Schrittgeschwindigkeit durch diese wunderschöne Landschaft. Wir verleben diesen ersten Tag mit vielen Ah- und Oh’s, schau mal hier, guck mal dort und fallen nach einem leckeren Abendessen todmüde ins Bett. Was uns am meisten zu schaffen macht, ist diese unglaublich schwüle Hitze.

15.6.2005

Wir brechen auf zu einer Stadtrundfahrt. Für mich an allen Orten unserer Urlaubsreisen ein unbedingtes Muss. Man bekommt Ecken zu sehen, die man selbst gar nicht erkunden könnte und so wird auch diese Fahrt. Ein sympathischer und überaus temperamentvoller Kenianer bringt uns in Schwung und steuert die schönsten Stellen Dubais an. Wir fahren zum Verteidigungsministerium, das als solches gar nicht interessant wäre, würden nicht in dessen ca. 1 km langen Auffahrt unendlich viele Pfauen herumstolzieren und viele von ihnen ihr Rad schlagen. Ein unbeschreibliches Bild! Neben unzählig vieler Moscheen, den historischen Sand-Lehmhäusern, dem Gold- und Gewürzsouk, dem Creek und seinem geschäftigen Treiben, sehen wir vor allem puren Luxus. Egal ob verbaut, getragen, gefahren oder geschaffen. Lieber Himmel, hier stecken die Petrodollar sogar in der Kanalisation. Das Emirat, einst Wüste, grünt und blüht bei 40° im Schatten. An jeder Ecke stehen Männer mit Wasserschläuchen in der Hand, um die Grünanlagen zu bewässern. Ein LKW fährt vorbei und auf seiner Lagefläche liegen 2 Kamele, die sich gemütlich den Wind um die Nüstern wehen lassen. Ich liebe Kamele - soll ja sogar für einige eingetauscht werden!

Mit einem Abra machen wir eine Fahrt über den Creek, einem Meeresarm des arabischen Golfstroms. Durch den Creek wird die Innenstadt in Deira und Bur Dubai geteilt. Alte, mal mehr, mal weniger gut erhaltene Dhaus (Segelschiffe) kreuzen unseren Weg. Diese Dhaus, auf denen oftmals ganze Großfamilien wohnen, betreiben den Warenhandel und dienen als Fähre. In Deira erwarten uns die vielen Souks. Der bekannteste davon ist der Goldsouk, wo sich Mutter erst mal genüsslich umschaut und dann erbarmungslos zuschlägt. Die Preise sind viel günstiger als bei uns und bezahlt wird nach Gewicht. Im Gewürz-Souk werden wir eingenebelt von den vielen Gerüchen und ich bin schon ein wenig im Space.

Nachdem der Geldbeutel so gar kein Gewicht mehr hat, setzen wir über nach Bur Dubai, wo wir den Palast und das Al Fahidi Fort, heute ein Museum, besichtigen. Wir erfahren ein wenig von der Geschichte Dubais und verstehen nun, warum die Scheich-Familie mit soviel Geld herumwerfen kann. Die einstigen Wüstensöhne haben mir ihrem schwarzen Gold Dubai in eine Stadt verwandelt, in der es boomt und der Tourismus blüht. Nach einem kurzen Trip durch das gar nicht so schöne Dubai-City sind wir nach fast sechs Stunden platt wie eine Flunder und kommen erschöpft und nassgeschwitzt im Hotel an. Aber wieder hat sich eine Stadtrundfahrt gelohnt!


16.6.2005

Den Tag vertrödeln wir am Pool, sonnengeschützt unter einem Baldachin liegend und verwöhnt von guten Geistern, die uns immer wieder mit Eiswasser besprühen, mit Getränken und Snacks versorgen und zwischendurch eiskalte Erfrischungstücher reichen. Hin und wieder kommen sie vorbei und bringen Gurkenscheiben, die ich mit großem Appetit verschlinge bis der Herzallerliebste mir zärtlich zuflüstert, ich solle sie doch – wie alle anderen Gäste auch – besser auf die Augen legen. (Schon wieder dieses Dorftrampel-Gefühl!) Aber als Frau von Welt ziehe ich von dannen und genehmige mir am Poolrestaurant eine Wasserpfeife. Irgend etwas mache ich falsch und schon nach einer Viertelstunde raucht und qualmt sie nicht mehr. Also schleiche ich mich zurück zum schlafenden Herzallerliebsten und erwähne diesen Reinfall besser nicht.

Am Abend machen wir uns auf zu einer Dhau-Fahrt über den Creek. Das Schiff ist mit bunten Lichtern geschmückt, die Tische sind festlich gedeckt und schon geht es los. Wir schaukeln über das Wasser, auf dem sich die Lichter der großen Gebäude links und rechts tausendfach spiegeln. Vorbei an der glasverkleideten Skyline von Deira, dem Creekside Park und der taghell erleuchteten Golfanlage, deren Clubhaus unter einem riesigen Segel zum Verweilen einlädt. Nach einer Weile ist das Buffet eröffnet und wir futtern uns mit köstlichen arabischen Leckereien knubbelig. Selig im Rotweinnebel vor uns hin träumend werden wir plötzlich von orientalischer Musik aufgeschreckt. Eine ebenfalls äußerst lecker anzusehende Bauchtänzerin verrenkt anmutig ihre Gliedmaßen und bringt es fast fertig, Knoten in ihren nicht vorhandenen Bauch zu drehen. Mir wird ganz schlecht, als ich auf meinen schaue. Ehe ich mich versehe, hupft der Herzallerliebste auf der Tanzfläche herum und wird von der Schönheit heftig animiert, die aberwitzigsten Verrenkungen zu machen. Ich nehme mir vor, heute Abend im Hotelzimmer die repeat-Taste zu drücken!!! Nach etwa drei Stunden geht diese schöne Fahrt zu Ende und zurück ins Hotel, wo wir noch einen Cafè Latte auf der Dachterrasse verschnabulieren.


17.6.2005

Früh um neun Uhr, nach einem köstlichen Frühstück, liegen wir bereits am Pool, wo ich diesmal die Gurkenscheiben auf die Augen lege, statt sie zu futtern. Erst gegen 15.00 Uhr wollen wir zu einer Wüstensafari aufbrechen, auf die wir uns seit Wochen freuen. Es bleibt also genügend Zeit, die Seele bei 40° schmoren zu lassen. Wir genießen das Nichtstun, lassen uns mit den Abras durch die Anlage kutschieren, springen in das gar nicht so kühle Nass oder werfen uns in den Golf, der aber auch gefühlte 30° hat. Viel zu schnell vergeht die Zeit und schon werden wir am Nachmittag abgeholt.

In einem Konvoi von 10 Jeeps brausen wir über sandige Straßen und recht bald sind wir auch schon in der Wüste. Alle Wagen halten, denn es muss Luft aus den Reifen gelassen werden, damit sie im Sand den richtig Gripp haben. Dann dröhnen die Motoren auf und wir fahren in die Dünenlandschaft. Manche sind ca. 10 Meter hoch und schlingernd oben angekommen, stürzen wir anschließend in einem Affenzahn wieder hinunter. Und das mir, die ich auf keine Achterbahn gehe! Unser sehr junger Fahrer hat einen Heidenspaß, weil wir Mädels – wir sind 2 Pärchen – bei jedem Abflug hysterisch kreischen. Und weil wir wissen, dass es ihm Spaß macht, kreischen wir noch viel mehr.

Ein paar Mal halten wir an, mal um eine Kamelherde zu besuchen (Tauschobjekte werden genau untersucht!), mal um den Autos eine Ruhepause zu gönnen, denn sie qualmen aus allen Löchern. Wir genießen den Sonnenuntergang, der so eindrucksvoll ist, dass es mir sogar ein paar Tränchen der Rührung entlockt. Nee, ist das schön! Dann fahren wir weiter zu einem Wüstencamp, wo ein üppiges Barbecue auf uns wartet. Bevor es aber eröffnet wird, haben wir noch Gelegenheit, entweder auf einem Kamel zu reiten oder mit dem Quad zu fahren. Dem armen Geschöpf möchte ich das nun wirklich nicht zumuten, streichele es statt dessen und düse lieber mit dem Quad los, immer dem Herzallerliebsten hinterher, der ein zügiges Tempo vorlegt. Rauf und runter geht es und der Sand spritzt uns um die Ohren, ein Superspaß! Leider sind für jeden nur 10 Min. drin und schon ist die Höllenfahrt wieder zu Ende - wie schade.

Im Camp sind überall dicke Teppiche ausgelegt, auf die wir uns kauern und der Dinge harren, die da neben dem Futter noch kommen. Zuerst tänzeln aber ganz in schwarz verschleierte Frauen heran, die uns mit Henna Hände oder Füße bemalen wollen. Ohne uns! Der Shisa aber sind wir nicht abgeneigt und so zuckeln wir genüsslich vor uns hin, bis der Koch zum Futtern ruft. Ein leckeres, sehr sehr umfangreiches und scharfes Barbecue führen wir uns zu Gemüte, das mit köstlichem Rebensaft gekühlt wird. Natürlich darf auch hier der Bauchtanz nicht fehlen. Aber dieses Mal lässt sich der Herzallerliebste nicht mehr zu akrobatischen Zuckungen hinreißen. Gegen Mitternacht fahren wir zurück ins Hotel und zumindest ich träume vom Quadfahren in der Wüste.

18.6.2005

Unser letzter Tag in diesem wunderschönen Hotel, den wir faulenzend genießen. Abends packen wir wehmütig unsere Koffer und schlendern noch einmal durch die herrliche Anlage, den gemütlichen Basar und trinken auf der Terrasse noch einen Cocktail. Wir kommen bestimmt zurück!!!

19.6.2005

Wir wachen auf, als es an der Tür klopft. Jetzt schon der Transfer? Aber wir haben doch noch gar nicht gefrühstückt! Müssen wir auch nicht, denn an der Tür steht der Hotelpage mit einem großen Geburtstagskuchen und einem Strauß Blumen in der Hand, sagt artig sein Sprüchlein auf und lässt uns mit staunenden Augen zurück. Dass ich Geburtstag habe, weiß ich ja schon seit einiger Zeit. Aber dass es auch der Hotelmanager vermerkt hat, freut mich doch sehr. Mit einem lieben Kartengruß hat er diese Aufmerksamkeiten auf den Weg gebracht und auch das lässt mich ganz wehmütig werden, weil es nach dem Frühstück nun unwiderruflich Auf Wiedersehen heißt. Wir werden freundlich verabschiedet und zum Wagen gebracht, der uns die wenigen Meter bis zum Burj bringt.

Dort angekommen werden wir zwar ebenso wie im Al Qasr mit Datteln, Eiswasser und heißen Tüchern empfangen, aber das Personal schaut längst nicht so nett drein. Die Eingangshalle ist überdimensional groß, sehr bunt und mondän, mit Aquarien links und rechts an den Wänden.
Eine Rolltreppe fährt uns in den ersten Stock, wo ein Hotelpage uns an den Aufzug bringt, der zu unserer Suite in den 4. Stock fährt. Man kann im Burj al Arab keine normalen Zimmer mieten, es gibt dort nur Suiten – die kleinste mit schlappen 178 qm. Nebenbei erklärt uns der Page, dass alle Oberflächen dieser Etagen – seien es Aufzüge, Säulen etc., mit Blattgold verziert sind. Na klar aber doch! Hätten wir doch anders gar nicht erwartet!

Auf unserer Etage steht ein einzelner großer Schreibtisch im Foyer, hinter dem ein freundlicher Herr auf uns wartet. Er macht uns mit den Gepflogenheiten des Hauses und namentlich unserem Butler bekannt. Nice to meet you! Nach dem üblichen Schreibkram geleitet uns James (habe den richtigen Namen vergessen) ins unsere Suite, erklärt uns die technischen Finessen, serviert einen kühlen Drink und bereitet uns darauf vor, dass er von Stund‘ an zu unserer persönlichen Verfügung rund um die Uhr stünde. Die Gelegenheit beim Schopfe packend, bitte ich ihn, ein Hemd meines Herzallerliebsten aufbügeln zu lassen, damit dieser am Abend zum Dinner nicht verknautscht ins Restaurant müsse. Mit spitzen Fingern ergreift er dasselbe und versichert es pünktlich zurückzubringen. Darüber hinaus gestattet er sich die Frage, in welchem der Restaurants wir zu speisen wünschen. Wir entscheiden uns für den Fisch, der üblicherweise im Unterwasser-Restaurant serviert wird. Mit dem Hinweis, sich unverzüglich um die Reservierung zu kümmern, entschwindet James und wir haben endlich unsere Ruhe, um uns alles anzusehen, was hier an Geld verschwendet wurde.

Die zweistöckige Suite ist so ziemlich das Protzigste, was wir je gesehen haben. Diverse Sitzgelegenheit in Plüsch und Plum, erlesene Teppiche mit Goldbordüren, ein riesiger Fernseher in einem mit Blattgold verzierten Schrank, eine in feinstem Mahagoni gehaltene Ankleide, ein mediterranes mit Mosaik-Bildern geschmücktes Bad, usw. usw. Man muss sich die Bilder anschauen, um sich eine Vorstellung davon machen zu können. Mein Wortschatz reicht jedenfalls für diesen Prunk nicht aus. Wir laufen rauf und runter, naschen an den feinen Petit fours, die für uns bereitstehen, lassen die Augen schweifen – und fühlen uns gar nicht wohl. Hier gehören wir nicht hin. Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich mich habe überreden lassen, eine Nacht im Burj zu verbringen. Für das Geld und – wie sich später herausstellte – das Geld für das Abendessen hätten wir noch eine Woche länger in dem wunderschönen Al Qasr verbringen können! Aber es sollte halt ein besonderer Geburtstag mit einem besonderen Event werden. So what!

Nachdem die Schockwellen langsam verebben, setzen wir uns vor den Fernseher, von dem man auch ins Internet kommen kann. Wollen wir doch mal den Lieben daheim berichten. Nach einer Weile taucht plötzlich am unteren rechten Rand des TV ein kleines Bild auf, auf dem ein Mann zu sehen ist, der täuschend echt wie unser James aussieht. Kaum gedacht, läutet es auch schon an der Tür, was ich komischerweise auch auf dem Bildschirm sehen kann. Aha, nun hab ich Dorftrampel auch kapiert, dass vor unserer Tür eine Kamera jeden Gast ankündigt, der Einlass begehrt. James tritt mit wehendem Frack in unsere Gemächer und serviert formvollendet einen kunstvoll angefertigten und selbstverständlich mit Gold verzierten Geburtstagskuchen nebst einer Flasche edlen Gesöffs und dazu gehörigem Gruß des Hotelmanagers. Nun futtern wir den zweiten Kuchen!

Dann machen wir uns auf die Erkundungstour und schlendern durch das Hotel, bewundern den wirklich tollen Brunnen mit seinen hüpfenden und tanzenden Fontänen, fahren in das Dach-Restaurant, genießen von hoch oben die tolle Aussicht auf den Golf und die noch im Bau befindliche „The World“ und „The Palm“, die einst die Superlative aller Inseln werden sollen, schlendern an den Edel-Boutiquen vorbei und kommen aus dem Staunen über soviel Luxus gar nicht mehr heraus.

Am Abend geleitet uns James zum U-Boot, das uns nach kurzer aber rumpeliger Fahrt ins Restaurant bringt. In der Mitte befindet sich ein riesiges Aquarium, in dem sich die unterschiedlichsten und farbenprächtigsten Fische befinden. Unser Tisch steht unmittelbar an der Scheibe und bevor wir Platz nehmen, sehe ich mich Auge in Auge mit einem ca. 2 mtr. großen grauen Fisch, der riesige Glupschaugen hat und mich starr ansieht. Er scheint im Wasser angewurzelt zu sein und ich erkläre mich für völlig außerstande, in seiner Gegenwart dessen imaginäre Familienmitglieder zu verputzen! Der Kellner empfiehlt uns, erst einmal ein Glas Champus zu uns zu nehmen. Vernebelt sieht man wohl schlechter? Auf der Karte stehen einige Menüs zur Auswahl und obwohl ich schrecklich gerne das mit dem Hummer nehmen würde, entscheide ich mich doch anders. Wie ich mich kenne, zerteile und zersäge ich den Hummer so, dass die Einzelteile anschließend durch’s ganze Restaurant fliegen. Aber auch das Ausgesuchte schmeckt köstlich, der graue Fisch ist tatsächlich von dannen geschwommen und wir genießen den guten Wein.

Unbemerkt von James schleichen wir in unsere Suite zurück und machen es uns in Plüsch und Plum mehr oder weniger gemütlich, eingehüllt in des Hotels eigenen flauschigen Bademänteln und ehe wir uns versehen, sind wir eingeschlafen – nicht, ohne einen letzten Blick in den über dem Bett angebrachten Spiegel zu werfen, der eigentlich anderen Zwecken dienen sollte.

In aller Herrgottsfrühe weckt uns James mit einem kleinen Frühstück, ordert den Kofferservice und die Hotellimousine und schon endet das Trauma Burj al Arab.

Vielleicht ist es unfair, sicher sehr subjektiv, aber die Nacht in diesem Hotel zählt für mich zu dem Überflüssigsten überhaupt. Ich habe es schlimmer empfunden als mein Herzallerliebster, der noch immer davon überzeugt ist, so etwas einmal erlebt haben zu müssen. Aber last but not least war es ein eindrucksvoller Geburtstag und wird so immer in meiner Erinnerung bleiben.

20.6.2005

Mit der komfortablen Emirates sicher wieder in Düsseldorf gelandet, empfängt uns das familiäre Geburtstagskomitee. Und dank Schläpptop können wir auch schon all unsere Eindrücke via Foto wiedergeben. Es war ein Traumurlaub und so, wie man sich Tausend und eine Nacht vorstellt. Aber ich denke auch, wenn wir noch einmal nach Dubai fliegen, werden die romantisch verklebten Augen dann ein wenig mehr Reality sehen.


https://mc.1und1.de/mc/v6nsbUF2T6CHmk0zNN9aVTPJYk6fUg
 

Sjoetroll

Verstorbenes Mitglied welches in unserem Herzen we
boomer9tier schrieb:
Für alle, die sich einen Hauch Orient antun wollen, hier mein Reisebericht Dubai 2005 mit Bildern im Anhang.

Viel Spaß und :001: LG - Conni



Sehr schöner Bericht!!! Danke!
 

Melly

Well-Known Member
boomer9tier schrieb:
Für alle, die sich einen Hauch Orient antun wollen, hier mein Reisebericht Dubai 2005 mit Bildern im Anhang.

Viel Spaß und :001: LG - Conni


Wirklich realistisch dargestellt, Conni. Ich habe Tränen in den Augen - vor Lachen - weil ich mir - nach unserem Urlaub - einiges gut vorstellen kann!

Gruß

Melly
 
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Schabe71

Well-Known Member
Hallo Conni!

Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen......SUUUPER:006: .

Mit dem Luxus muß ich Dir recht gegen, wäre auch nix für mich, ich brauche es gemütlich und kuschelig:036: .

Was die Bilder betrifft hat sich Dein Dreibein wieder selbst übertroffen...Spitze:007: . Auch die Bilder von Dir, ich weiß gar nicht was Du immer hast:093: .

Das mit den Bildern ist jetzt völlig ernst gemeint:mrgreen: .
 

fotostudio

Well-Known Member
Hi Conni,
so ein super Reisebericht. :006:
Wir wollten da über Ostern hin, aber ich glaub, ich hab die falschen Kataloge bekommen, die Preise für 2 Wochen... :0096:
Gruss Thomas
 

boomer9tier

Well-Known Member
foto schrieb:
Hi Conni,
so ein super Reisebericht. :006:
Wir wollten da über Ostern hin, aber ich glaub, ich hab die falschen Kataloge bekommen, die Preise für 2 Wochen... :0096:
Gruss Thomas


Im April ist in Dubai noch Hochsaison, während ab Mai/Juni die Temperaturen extrem steigen, die Preise dafür aber mächtig fallen.

:001: LG - Conni
 

boomer9tier

Well-Known Member
Auch die Bilder von Dir, ich weiß gar nicht was Du immer hast:093: .

Das mit den Bildern ist jetzt völlig ernst gemeint:mrgreen: .


Das ist zwar sehr charmant, liebe Kerstin, aber ich denke, Du brauchst eine Brille :011:

:001: LG - Conni
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sjoetroll

Verstorbenes Mitglied welches in unserem Herzen we
Mann, kuckt unser Sisterchen da verbohrt aus der Wäsche. Martina, bist Du ein Waisenkind?
 

boomer9tier

Well-Known Member
Sjoetroll schrieb:
Mann, kuckt unser Sisterchen da verbohrt aus der Wäsche. Martina, bist Du ein Waisenkind?


jetzt bisse aber auch voll im Space, oder ? Das weiß sogar ich newbie, dass Kerstin nicht Martina ist - oder umgekehrt - oder so .....
 

Sjoetroll

Verstorbenes Mitglied welches in unserem Herzen we
boomer9tier schrieb:
jetzt bisse aber auch voll im Space, oder ? Das weiß sogar ich newbie, dass Kerstin nicht Martina ist - oder umgekehrt - oder so .....

Oha, kann ich da nur sagen, Oha!
 

Schabe71

Well-Known Member
boomer9tier schrieb:
Das ist zwar sehr charmant, liebe Kerstin, aber ich denke, Du brauchst eine Brille :011:

:001: LG - Conni


Nee, Conni erstens habe ich schon eine und zweitens lasse Dir mal von Lui/34238 Sarasota den Fregatten-Link schicken:lach: , dann weißte wo der Frosch die Locken hängen hat:009: .

P.S. Mach es wirklich, ist gut für die Psyche:mrgreen: .
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Schabe71 schrieb:
Nee, Conni erstens habe ich schon eine und zweitens lasse Dir mal von Lui/34238 Sarasota den Fregatten-Link schicken:lach: , dann weißte wo der Frosch die Locken hängen hat:009: .

P.S. Mach es wirklich, ist gut für die Psyche:mrgreen: .

Wohl wahr, Kerstin :002: :lach:
 

Sjoetroll

Verstorbenes Mitglied welches in unserem Herzen we
Schabe71 schrieb:
Nee, Conni erstens habe ich schon eine und zweitens lasse Dir mal von Lui/34238 Sarasota den Fregatten-Link schicken:lach: , dann weißte wo der Frosch die Locken hängen hat:009: .

P.S. Mach es wirklich, ist gut für die Psyche:mrgreen: .

Wo hat der die denn? Kann man die Rasieren? Was denn für'n Link? Will auch wissen!
 

Manatee

Claudi - back to life...
Sjoetroll schrieb:
Wo hat der die denn? Kann man die Rasieren? Was denn für'n Link? Will auch wissen!


Was :0096: ,

Du kennst die Fregatten nicht ???? Und auch nicht deren Oberfraggle ???
Den kannste rasieren bist der Arzt kommt:lach: :lach: :lach:

Na Mensch Volker, da haste aber echt was verpaßt:0103:

Lieben Gruß
Claudi
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Manatee schrieb:
Was :0096: ,

Du kennst die Fregatten nicht ???? Und auch nicht deren Oberfraggle ???
Den kannste rasieren bist der Arzt kommt:lach: :lach: :lach:

Na Mensch Volker, da haste aber echt was verpaßt:0103:

Lieben Gruß
Claudi

Das wird dann aber ein Großprojekt über mehrere Tage für Volker , wenn nicht sogar eine Lebensaufgabe :lach:
 
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