J
Jochen
Guest
Ich persönlich bilde mir meine Meinung durch die Dinge, die der Betreffende schreibt, wie er sie formuliert und ob sie nachvollziehbar und nachprüfbar sind. Ich habe nirgendwo finden oder herauslesen können das JürgenH irgendwo geschrieben oder angedeutet hat "das müsst ihr mir aber glauben weil ich ja Pilot bin" - vielleicht ist das nur eine Interpretation oder ein Eindruck deinerseits?Wenn jemand in einer Diskussion, real oder virtuell, seiner Argumentation dadurch Nachdruck verleiht, dass er vorgibt, durch seine Position besonders nah am Geschehen zu sein, dann kann ich nichts Verwerfliches daran finden, diese Position zu hinterfragen. Das mache ich im realen Leben genauso, oder wie bildet ihr euch eine Meinung von eurem Gegenüber?
Ohne Frage hast Du das gute Recht anzuzweifeln wer sich hinter einem Sysnonym verbirgt, dafür sind genug Spinner im Netz unterwegs und versuchen jemanden darzustellen der sie gar nicht sind - nur was hat das mit Jürgens Argumenten zu tun?
Er vertritt nun einmal argumentatorisch die entgegengesetzte Seite von Dir - na und? Es ist doch für die Argumente vollkommen unerheblich ob er nun Flugkapitän, Copilot oder Hartz IV-Empfänger aus dem Unterschichten-TV ist - entscheidend ist doch nur ob die Argumentation stichhaltig und nachvollziehbar ist (was sie für mich persönlich überwiegend ist). Das in der Bewertung und Betrachtung aus den gleichen Dingen unterschiedliche Ergebnisse herauskommen ist doch vollkommen normal und nachvollziehbar.
Ich habe manchmal das Gefühl, Du bist Politiker so wie Du diskutierst: Suchst Dir aus Beiträgen genau die Punkte heraus die in Deinen Augen Angriffsfläche bieten, Antworten die Dich widerlegen oder nicht in Dein Weltbild passen ignorierst Du schlicht und ergreifend, ginst schon prinzipiell kaum mal zu das auch an den Argumenten der Gegenseite etwas dran sein könnte und wenn das alles nicht funktioniert versuchst Du eben die Diskussion über die persönliche Schiene (anzweifeln der Angaben) zu Deinen Gunsten zu drehen. Dass das durchaus legitim ist was Du machst steht außer Frage - ebenso aber auch, dass das vielleicht effektiv aber wenig honorig ist und bei Beobachtern der Diskussion einen schalen Beigeschmack hinterlässt. Eben genau wie bei Politikern: Evtl. ist man ihnen rethorisch oder argumentativ nicht gewachsen, so das sie die Diskussion mit einem "Punktsieg" bestehen - aber der Sieger der Herzen ist der unterlegene Gegner weil er wben einfach die moralisch gerechte Sache vertreten hat ohne die Argumente in Worte oder juristische Termini fassen zu können.
Oder um das mal auf das Thema zu beziehen: Mag sein, dasss die Piloten juristisch unterliegen - nichtsdestotrotz haben sie mit einem vergeblichen Kampf gegen Auswirkungen der Globalisierung den Nerv von vielen getroffen, die im täglichen Leben eben erfahren, dass die vielgelobte Globalisierung eben weitgehend auf dem Rücken des kleinen Mannes, Otto Normalverbraucher, ausgetragen wird und nicht nur schöne Seiten wie billige Waren und güsntige Dienstleistungen hervorbringt sondern auch deutliche Einschnitte in der persönlichen Arbeitswelt, Outsourcing, Verlust von sicheren Arbeitsplätzen usw.
Keine Frage, dass jemande der selbst immer nur auf Billig, Billig schaut auch selber mit Schuld an dieser Entwicklung ist - nur ist da die alte Frage was zuerst da war, die henne oder das Ei? Und da kommt die Verantwortung der "Führungskräfte" ins Spiel: Die "Eliten" können diese Entwicklung voraussehen und steuern. Leider tun sie das fast ausnahmslos nur im Interesse des persönlichen Profits, selten im Interesse der Arbeitnehmer und des sozialen Friedens und Umfelds.
Genau dagegen versuchen sich die Piloten (evtl. vergeblich) zu sträuben - meine Sympathie haben sie dafür, denn ich kann nicht einsehen, wieso eine Firma die 1,3 Mrd. gewinn macht die Mitarbeiter, die diesen Gewinn erwirtschaftet haben nicht angemessen beteiligt.