Es geht in die Wüste
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Der letzte Teil aus Doha
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Tour in die Wüste
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Qatar ist ein Wüstenstaat, allerdings besteht der größte Teil eher aus Steinwüste, als aus der klassischen Sandwüste. Im Süden von Qatar befindet sich das ca. 3.000 qkm Sanddünen - Gebiet um den berühmten Inlandsee (Khor Al Udaid, einem riesigen Salzwassersee mit einem 7-km langen Kanal als Verbindung zum Meer).
Diese 3000 qm-große Gegend soll eine der aufregensten Sanddünenlandschaften Arabiens sein, die Sanddünen sind hier bis zu 40 Meter hoch.
Zwischen den Sanddünen findet man immer wieder weite trockene Salzebenen mit harten Untergrund, auf welchen Autos dann sehr schnell fahren (können).
Man kann theoretisch nur über diese harten Ebenen mit einem normalen Auto bis zum Inlandsee fahren, ohne über die Dünen fahren zu müssen.
Diese Wüste und den dazugehörigen Inlandsee wollte ich mir sehr gerne ansehen.
Unser Freund hatte mehrere Anbieter rausgesucht und telefonierte diese ab. Aber fast alle hatten einen Autoritt über die Sanddünen inkludiert, und das war etwas, was ich keinesfalls wünschte.
Warum?
Weil mir selbst auf asphaltierten Strassen schnell übel wird. In eine Achterbahn bin ich seit Jahren nicht mehr gestiegen und selbst leichte Turbulenzen im Flieger setzten mir schnell zu.
Also alles, nur keine Autofahrt über die Sanddünen.
Ich ließ Alex offen, das alleine zu machen, nur ich würde da definitiv nicht mitkommen.
Es gab dann einen Anbieter, er bot folgendes an: Fahrt zum Inlandsee, Möglichkeit zum Kamelreiten. Das gefiel Alex auch direkt und wir buchten es.
Am darauffolgenden Tag holte uns der Fahrer am Mittag im Compound ab.
Um in den Compound einfahren zu dürfen, musste er bei den Wachposten seine Lizenz abgeben, erhielt dafür eine Art Pfandzettel.
Beim Verlassen des Compounds erhielt er seine Lizenz dann wieder und wir fuhren um die 90 km Richtung Süden, vorrbei an den vielen riesigen Ölfeldern.
Fotografieren war hier streng verboten, viele Schilder wiesen darauf hin.
..... gelbliche Luft Richtung Wüste - und sehr bewölkt.
Immer wieder rechts und links große Baustellen .....
1. Station: Kamelreiten
Umgerechnet ein paar Euro kostete der Ritt auf einem Kamel, besonders abenteuerlich war hier auf- und absteigen. Insbesondere beim absteigen lief man Gefahr, kopfüber vom Kamel zu fallen, wenn man sich nicht gut festhielt, denn das Kamel geht zunächst in die Knie und das bedeutet wegen der langen Beine, der ganze vordere Körperteil geht mal eben um einen Meter tiefer.
Das Foto habe ich gemacht und dahinten ist Alex .....
..... aha, kurzes Treffen .... Kameraübergabe *lach*
.... das Foto hat Alex gemacht und dahinten bin ich
2. Station: Fahrt zum Inlandsee. Aber ich sah ja schon das Ufer, wir waren also schon da. Ich stellte mich auf einen Spaziergang entlang der Dünen ein .....
..... aber dann .....
O_O
ich (leicht geschockt): Alex, unser Fahrer lässt die Luft aus den Reifen
Alex (tiefenentspannt): Na und?
ich (zunehmend nervös): Weisst du nicht, was das bedeutet?!?!?!
Alex (tiefenentspannt): Nö. Was denn?
ich (panisch): Wir fahren jetzt in die Wüste! Die Luft lässt er ab, damit die Reifen nicht so tief in den Sand sinken!
Alex (glücklich): COOOOL!
.... cool...?! coool?????
..... hatte Alex vergessen, wie es mir bei unserer letzten Tour mit dem Bus durch die Berge ging?! Die ganze Zeit musste ich .... erspare ich euch mal. Und die Strasse war schön asphaltiert.
Und jetzt hat er nicht eine Sekunde an seine arme Frau mit ihrem schon zu rebelieren anfangenden Magen gedacht?! Grml.......
Dass unser Fahrer ein Freund des rasanten Fahrstils ist, hatte er bereits auf der Fahrt hierher bewiesen .
Ok, .... Plan:
1. Wüstentour überleben
2. Alex im Inlandsee ertänken
.....
Das war "unser" Auto, unser Fahrer hieß Ali
Ich stieg also ein. Denn alternativ hätte ich einige Stunden hier am Startplatz warten müssen und auch vom Inlandsee würde ich nicht viel sehen .....
.... und dann fuhren wir los.
Erst mal war es ganz lustig. Die Wüste ist so weitläufig, wohin man sieht, man sieht nur Sand!
Und dann ging es auf die erste hohe Düne. Als wir ganz oben auf der Düne standen, dachte ich kurz, wie nett die Aussicht hier doch ist, aber dass Ali jetzt besser schnell den Rückwärtsgang einlegt, bevor noch ..... aaaaahhhhhhh .......
...... was macht er denn?! Vorwärts fahren???? Ist der irre?!
In Gedanken sah ich das Auto schon mit Purzelbaum die Düne runterkullern. Wäre nicht mein erster Überschlag mit dem Auto, .... angeschnallt war ich auch,.....ok ...
.... aber nix Purzelbaum, er fuhr sicher die Düne runter, erfreute sich grinsend an unsere geschockten Gesichter und suchte schon die nächste hohe Düne.
Und so ging das dann eine Weile. Düne hoch, runter. Aufwärts - Abwärts.
Ich betete die ganze Zeit zu MEINEM Gott, was im Nachhinein vielleicht nicht so klug war, wenn man neben einem Moslem sitzt ..... "Oh my god ..... oh mein Gott ..... oh noooooooo" .....
Denn ..... irgendwann sagte ich ihm, dass ich dringenst eine Pause bräuchte. Wir war sowas von übel .... Und Ali? Schaut mich an. Grinst. Und sucht sich die nächste schöne hohe Düne. Rauf und runter. Nix Pause. Mir war sogar so schlecht, dass ich keine Lust mehr auf fotografieren hatte ..... und das heisst bei mir schon was .....
Und mein Mann auf der Rückbank?! Hatte Spaß ohne Ende. Nicht nur die Fahrt an sich, ne, er fand das auch lustig, wie weiß mein Sonnenbrand-geplagtes Gesicht werden konnte.
Hmmmmm.... lach du nur, Freundchen .....
Irgendwann habe ich dann SO energisch gesagt, dass ich SOFORT eine Pause brauche, dass er dann doch erbarmen hatte. Wir hielten an und er sagte, ich solle die tolle Aussicht geniessen.
Jo ... erst einmal musste ich meine ganzen Organe wieder richtig sortieren und mir dann Rachepläne für meinen schadensfrohen Mann ausdenken. ....
So ging das dann über eine Stunde. Dünen hoch, runter, aufwärts, abwärts, .....
.... er sagte, ich sei die erste, der dabei übel wird.
Kann ich nicht so recht glauben ....
Und dann waren wir irgendwann am Ufer vom Inlandsee. Direkt an der Grenze zu Saudi Arabien.
Am Ufer war ein großen Beduinencamp, wer wollte, konnte mit einer großen Gruppe hier übernachten.
Wir trafen eine Deutsche, sie kam sogar aus unserer Ecke. Die Welt ist eben auch nur ein Dorf.
Und was hielt sie in der Hand? Ingwertropfen. Und warum? Weil ihr schlecht war. AHA! Ali, haste gehört, ich bin NICHT die einzige!
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Das ist bereits Saudi Arabien
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Nach einer Weile fuhren wir wieder zurück, schauten uns aber noch den Sonnenuntergang in der Wüste an.
Als die Sonne weg war, waren wir am Sammelplatz, die Reifen bekamen wieder mehr Luft,mein Gesicht wieder mehr Farbe und dann ging es zurück nach Doha.
In Doha fotografierte ich aus dem fahrenden Auto noch einmal die Skyline der Westbay ....
.... zumindest etwas
...... und das wars.
Unsere Zeit in Doha war zu Ende. (Hey, seufzt nicht so laut vor Erleichterung, ich kann das hören!)
Wir haben sehr viel gesehen von Doha und haben interessante Dinge über die Menschen in Doha erfahren, auch wenn nicht alles so positiv ist, wie man es sich wünscht.
Unsere Freunde werden noch ein paar Jahre in Doha bleiben, vielleicht werden wir sie in einigen Jahren noch einmal besuchen, aber jetzt steht erst einmal deren Gegenbesuch im Sommer an
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Für uns ging die Reise nun weiter, von Doha nach Dubai ....
.... und von Dubai ging es auf die ....
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Der Flieger ist so leer - wer steigt alles ein und fliegt mit?
Es geht ins Süd-Male-Atoll auf eine kleine Resort-Insel mitten im Korallenriff
Also, alle, die zwischenzeitlich ausgestiegen sind -> Das Boarden beginnt !!!!