Dynamische Routenplanung beim Navi (TMC)

snowbird

Well-Known Member
Hi,

mal eine Frage, die absolut nichts mit Florida zu tun hat: Ich habe meinen alten PDA von Aldi (von 2004) durch ein neues Navigon-Navi mit TMC ersetzt. Zunächst einmal ist mir aufgefallen, dass dort dieselbe Frau die Ansagen macht wie bei dem alten Aldigerät, auch mit denselben Formulierungen :036:. Aber zur eigentlichen Frage: Ist es sinnvoll, die dynamische Routenplanung zu aktivieren und sich immer auf die dann vorgenommenen Umfahrungen von Staus zu verlassen, oder sollte man anders vorgehen? Die hässliche Wurfantenne habe ich übrigens durch eine kurze Stabantenne ersetzt, die ganz billig war und super funktioniert.

Gruß, snowbird
 
J

jroeben

Guest
Naja, TMC KANN hlfreich sein, drauf verlassen würde ich mich allerdings nicht zu 100%. Ist halt so, wie auch bei den Radio Verkehrsnachrichten, die Meldungen sind nicht immer aktuell.
 

rswfan

Chef vom Dienst
Administrator
Sehe ich so wie jroeben. Ich bin mal bei einem Stau vom Regen in die Traufe gekommen und habe voll daneben gegriffen. Seitdem bleibe ich immer da wo ich bin und fahre nicht ab.
 

Ali G.

Well-Known Member
Passend zum Thema:

Wer dem Stau nicht ausweicht, kommt am schnellsten an

Verkehrssoziologe Alfred Fuhr: "Jede dritte Staumeldung im Radio ist überholt"

"Das Umfahren von Staus lohnt sich unterm Strich nicht", fasst der Stauforscher Michael Schreckenberg, Professor für Physik von Transport und Verkehr an der Uni Duisburg-Essen das Ergebnis seiner Studien zusammen. Wer rausfahre, habe meist nur den Eindruck, er komme rascher vorwärts. "Das ist aber nur ein psychologischer Effekt", winkt der Experte ab: "Keine wirkliche Strategie." Fahren nur zehn Prozent der Autofahrer von der Autobahn ab, sei jede Alternativroute schon nach kurzer Zeit dicht.

Auf der Fahrt in den Urlaub ist man in der Regel nicht gut vorbereitet auf unbekannte Seitenstraßen. Bei einer Autobahn-Vollsperrung sollte man allerdings abfahren, sobald sich Gelegenheit bietet. Alfred Fuhr, Leiter des Instituts für Verkehrssoziologie beim Autoclub AvD, kennt noch drei weitere Gründe, die fürs Abfahren sprechen: Wenn die Kinder quengeln, kein Proviant dabei ist oder der Sprit im Tank zur Neige geht.

Einige Autos schlucken im Stop-and-Go-Verkehr bis zum 40fachen des sonstigen Benzinverbrauchs. "Ansonsten ist man auf der Autobahn selbst im Stau relativ gut aufgehoben", meint auch Fuhr. Gut ausgebaute Fernstraßen schafften etwa das Dreifache an Verkehrsaufkommen wie Umgehungsstraßen.Trotzdem fährt fast die Hälfte der Autofahrer (44 Prozent) von der Autobahn ab, wenn ein Stau über Radio oder Navigationssystem gemeldet wird, hat Schreckenberg bei Untersuchungen herausgefunden. Der Wissenschaftler nennt diese Gruppe die "Sensiblen". Wer zum Typ der "Taktierer" oder "Zocker" gehört, fährt dagegen unerschrocken aufs Stauende zu. Ihr Credo: Bis ich dort bin, hat sich das Ganze schon wieder aufgelöst. Und die "Konservativen" (42 Prozent) ignorieren Stau-Warnungen einfach. Zu ihnen gehört die Untergruppe der "Stoiker", die nicht nur Staumeldungen in den Wind schlagen, sondern auch immer stur die gleiche Route zum Ziel fahren und davon nicht abweichen wollen. Sie machen es offenbar richtig. Sie kommen jedenfalls am schnellsten an, hat der Wissenschaftler herausgefunden.

Fahrt in den Urlaub antizyklisch planen

Von Stauwarnungen aus dem Radio solle sich grundsätzlich niemand verrückt machen lassen, rät Soziologe Fuhr. Nach seinen Erkenntnissen liegt nämlich jede dritte Verkehrsmeldung des Rundfunks daneben. Viele Staus entpuppten sich als längst aufgelöst, während sich vermeintlich kleine Engpässe häufig als kilometerlange Blechlawinen erwiesen. Der Staubericht ist nämlich - wenn er vom Radiosprecher verlesen wird - im Schnitt schon 40, 45 Minuten alt.

Auch das Vertrauen ins Navigationssystem sollte sich in Grenzen halten, empfiehlt Schreckenberg. "Navis wollen ihren Wert beweisen, indem sie immer zum Umfahren raten." Doch darauf sei längst nicht immer Verlass, meint er. Die Datenlage der Geräte zum nachgeordneten Verkehrsnetz, also den Umgehungsrouten, sei keinesfalls perfekt.

Wir können den Leuten nur raten, die Fahrt in den Urlaub antizyklisch zu planen und stark frequentierte Wochenenden zu meiden", betont Carla Bormann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Stop-and-Go-Fahren sei immer Stress. Die meisten Unfälle passierten ausgerechnet dann, wenn ein Stau sich endlich auflöse.

Staus kosten bis zu zwölf Milliarden Euro

Staus auf deutschen Autobahnen haben nach Schätzungen der Bundesregierung 2006 einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von zehn bis zwölf Milliarden Euro verursacht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Der Hauptgrund für verstopfte Autobahnen ist demnach zu hohes Verkehrsaufkommen. In 35 Prozent der Fälle sorgten Baustellen für stockenden Verkehr, 26 Prozent der Staus würden durch Unfälle verursacht, hieß es demnach in der Antwort weiter.

Quelle: 3sat online
 

Scratchy

Well-Known Member
die aktuellen Verkehrsmeldungen werden immer aktualisiert und sind vom Radio unabhängig. Aber man sollte nicht alles glauben. Ich hatte auch in der ersten Zeit die automatische Neuberechnung der Route eingeschaltet. Stellenweise hat das dumme Navi mich dann kreuz und quer durch die Gegend gejagt. Die empfohlenen Umleitungen kosteten dann viel mehr Zeit, als ggf. die 5-10 Minuten Stau oder stockender Verkehr (wenn überhaupt). Natürlich freut man sich, wenn das System dich vor einer Vollsperrung gewarnt hat.
Ich habe jetzt die automatische Neuberechnung ausgeschaltet und erhalte einen Hinweis. Dann kan man selbst entscheiden, ob man eine neue Route wählt oder auch nicht (hatte auch schon Pech).
Hatte ich aktuell in einem anderen Forum gelesen und repräsentiert ganz gut meine Erfahrung zu dem Thema.

Aber nicht dass jemand meint, ich würde regelmäßig andere Foren besuchen :109: :009:
 

admin

Administrator
Teammitglied
Wobei ich mal darauf hinweisen möchte, dass TMC nicht auf den Staumeldungen aus dem Radio basiert....

Ich weiche auch nicht jedesmal aus wenn das Navi einen Stau meldet, oft ist das Warten zwar nerviger aber schneller. Allerdings ist bei längeren Strecken eine dynamische Planung durchaus sinnvoll, denn wenn von Anfang an der Stau berücksichtigt wird und eine Alternativstrecke gesucht wird der Zeitverlust meist wesentlich geringer als wenn man direkt vor dem Stau eine Ausweichmöglichkeit sucht (den dann vielleicht auch noch viele andere befahren).
Natürlich kann es sein, dass der Stau gar nicht mehr besteht wenn ich dort ankomme - aber die alternativen Routen unterscheiden sich in der Fahrtzeit oft nur um wenige Minuten, da brauche ich das Risiko ja gar nicht erst in Kauf zu nehmen.
 
J

jroeben

Guest
Wobei ich mal darauf hinweisen möchte, dass TMC nicht auf den Staumeldungen aus dem Radio basiert....

Naja, aber sowohl Radiomeldungen und TMC werden aus den selben Quellen bedient, nämlich aus Datenzulieferungen der Polizei, Staumeldern, ADAC oder anderen menschlichen Quellen. Insofern kann man, denke ich, schn davon reden, dass hier sehr ähnlich Informationen (was Aktualität und Qualität angeht) verteilt werden. TMC Meldungen sind bei Ausstrahlung normalerweise ca. 20-40 Minuten alt.

Ganz anders sieht das bei TMC Pro aus. Das ist kostenflichtig (allerdings meist direkt mit dem Kauf eines TMC-Pro Empfängers bezahlt), verzichtet aber zum größten Teil auf "menschliche" Zulieferer, sondern wertet stattdessen Sensoren aus (an Brücken, Sensorscheifen und FCD Fahrzeugen) und wendet dann komplexe Wahrscheinlichkeitsberechnungen usw. an, um diese Infos auszubereiten.
SEHR viel zuverlässiger und aktueller.
 

Scratchy

Well-Known Member
Mein fest eingebautes Navi hat TMC Pro - so einen wirklich riesigen Vorsprung gegenüber dem Vorgänger (mit Free TMC) habe ich aber bisher nicht feststelen können.
 

snowbird

Well-Known Member
Vielen Dank für die Antworten auf meine Frage und die vielen Tipps. TMC pro habe ich übrigens nicht.

Gruß, snowbird
 
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