... so hat halt jeder seine Sicht auf die Menschen und Probleme.
Wie kommst Du jetzt doch gleich auf "Probleme"?
Das mag vielleicht in Berlin so sein, aber das gilt sicherlich nicht für den Rest der Republik. In HH ist z. B. keine riesige Fete am Rathausmarkt, da kocht nicht mal jeder sein eigenes Süppchen.
Hier waren überall in den Städten öffentliche Veranstaltungen mit Musik und Feuerwerk, also keine Spur von Einzelveranstaltung, wenn man es nicht möchte. Ist das in FL anders?
Ich weiß nicht, wie es "in Florida" ist. Ich weiß nur, was in meinem mehr oder weniger direkten Umfeld passiert. Ja, es gibt hier auch ein öffentliches Feuerwerk; darüber ärgere ich mich jedes Jahr wieder. Aber die öffentlichen Partys, die ich aus Schland kenne, habe ich hier noch nicht erlebt. Dafür sehe ich hier Dreijährige, die mit Feuerwerkskörpern hantieren (und das, obwohl Privatfeuerwerk hierzustaate offiziell verboten ist) - auch das kenne ich aus Schland nicht.
Worauf ich hinauswollte: Mich ärgern diese ewigen Verallgemeinerungen, die gerne zulasten Deutschlands ausgesprochen werden. Das habe ich einfach mal umgekehrt - mit einer ebenso unzulässigen Verallgemeinerung. Wobei ich schon finde, dass im Land of the Ellbogendenke and the Home of the Me! Me! Me! eigenbrötlerische Veranstaltungen weiter verbreitet sind als in Schland, während es in Schland nettere und häufigere Großpartys gibt. Das ist nun natürlich nur mein unwesentlicher Privateindruck. Aber mal abgesehen von Silvester am Times Square finde ich nicht, dass man in den USA so regelmäßig und so oft zu Großfeiern zusammenkommt wie in Schland.
Um noch mal auf die ewige Deutschen-Schelte zurückzukommen: Wenn Schland so doof ist und dort alle Leute "griesgrämisch" sind, dann ist es doch jedem freigestellt, in ein Land auszuwandern, in dem es toller ist und jeder ständig supergut drauf ist. Nur sollte man sich dabei vorher überlegen, ob das Land und die Menschen dort wirklich angenehmer sind, wenn man sie nicht mehr in Urlaubslaune betrachtet und ihnen in gelöster Urlaubsstimmung entgegentritt, sondern wenn's ums Ganze geht.
Und um schließlich auf den 4. Juli zurückzukommen: Der geht mir persönlich am Allerwertesten vorbei, und interessanterweise hat aus meinem US-Freundeskreis niemand den Tag in irgendeiner Weise gefeiert. Ist halt ein freier Tag, den man entsprechend gestaltet - ausschlafen, Strand, etc. Aber "feiern"? Ich kenne wirklich niemanden, der den Tag "gefeiert" hat. (Habe allerdings auch weder Republikaner noch NRA-Mitglieder im Freundeskreis - womöglich liegt's daran.
)
Und Danke für Deinen Beitrag Gerda. Seh ich ganz genauso!!
Wir hatten doch gestern schon festgestellt, dass Gratulation der falsche Ausdruck war,aber so war es ja auch nicht von ihm gemeint und was Jochen, war an meinem Beitrag nicht korrekt? Es ist ein politisches Fest, dass jedes Jahr in einem anderen Bundesland stattfindet.
Naja, sonderlich
politisch fand ich die bisherigen Einheitstagsfeiern nun nicht, die ich bislang erlebt habe.
Klar ist der ursprüngliche Anlass politisch - das ist der 4. Juli auch. Aber denkst Du denn, dass der Schnitt der Leute, die heutzutage am 4. Juli eimerweise Bier in sich hineinkippen und Feuerwerkskörper anzünden, sich auch nur für einen Groschen Gedanken macht über die Schritte, die zum Unabhängigkeitstag geführt haben und/oder die Ereignisse wiedergeben könnten? Die Hälfte derer kann vermutlich nicht mal
Boston Tea Party buchstabieren oder weiß, wann und wo die
Declaration of Independence von wem unterzeichnet worden ist. Das ist heutzutage einfach ein freier Tag, fertig. Klar, als "Patriot" zieht "man" sich das blau-weiß-rote Outfit an und steckt sich 'nen Flaggenpin ans Feinrippunterhemd und präsentiert das Gewehr, ehe man sich beim Nachbarn zum Gürteltier-Grillen trifft, aber die politischen Hintergründe interessieren doch die Mehrheit heute nicht mehr. Wie bei den meisten politischen Feiertagen (meiner unmaßgeblichen Meinung und Beobachtung nach). Politische Feiertage sind in der Gestaltung durch Ottonormalverbraucher hüben wie drüben ebensowenig politisch wie die kirchlichen Feiertage kirchlich sind. In diesem Sinne: Happy New Year!
(Die Kleine war echt niedlich.)