Hohe Spritpreise könnten für Urlauber von Vorteil sein

UrsusMajor

Well-Known Member
Hallo zusammen,
checkt mal diesen Link:
http://www.usatoday.com/money/industries/energy/2011-05-28-gasoline-prices-summer_n.htm

Wer nicht genug Englisch kann oder keinen Bock auf das Lesen eines längeren Artikels hat, kann hier 'ne kurze Zusammenfassung lesen:

Die hohen Spritpreise sorgen dafür, daß die Amerikaner diesen Sommer weniger Geld für's Resien haben. Der durchschnittliche US-Haushalt muß jetzt im Monat $369 für Sprit berappen, letztes Jahr kam man noch mit $201 aus.
Der Durchschnittspreis für Bleifrei Normal liegt jetzt bei $3,81/gln.
Die Tourismus Industrie wappnet sich für einen ungewissen Sommer. AAA (Amerikanischer ADAC) sagt voraus, daß die Durchschnittsfamilie nur noch $692 für ihren Urlaub ausgeben wird, 14% weniger als letztes Jahr, wo noch $809 für die schönsten Wochen des Jahres anglegt wurden. Viele der befragten Konsumenten sagten, daß sie kürzere Reisen machen und jeden Pfennig zwei Mal umdrehen wollen, wenn sie an ihrem Reiseziel angekommen sind.
Der durchschnittliche US-Haushalt muß jetzt 8,9% des vor Steuern verfügbaren Monatseinkommens ($4.150) für Sprit ausgeben.

So, das waren die wichtigsten Punkte.
Ich kann das auch bestätigen: Ein Freundin aus Florida schrieb mir gerade, daß sie jetzt in der Mittagspause immer zum Essen läuft statt den Wagen zu nehmen. Auf Urlaub verzichten sie und ihre Familie dieses Jahr und auch mit ihrem Boot (17 Fuß mit 85PS Außenborder, nichts besonderes eigentlich) wird weniger gefahren.

Da in den USA genau wie hier Angebot und Nachfrage den Preis regeln, ist also zu erwarten, daß die Preise für uns Touris wohl recht vorteilhaft sein wereden.
 

Bruno

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Knapp 70 europäische Cent pro Liter Benzin? Die Amerikaner sind wirklich arm dran diesen Sommer...
 

UrsusMajor

Well-Known Member
Kannst Du so sagen, aber Du mußt bedenken, daß man in den USA halt auch viel weiter zum Arbeitsplatz pendelt und auch nicht einfach mal zum Bäcker nebenan gehen kann, sondern gleich meist mehrere Meilen zum Walmart fahren muß, usw. Ca. 50% der Fahrzeuge sind halt auch Light Trucks (SUVs und Pick-ups), die nicht gerade für günstige Verbräuche bekannt sind.
Vielelicht bringen die 'hohen' Preise die Amis ja endlich mal zum Umdenken.

Ich hab's mal ausgerechnet: Die o.g. Summe ergibt beim jetzigen Spritpreis 366 Liter im Monat. Damit kommen meine Frau und ich locker vier Monate aus - und wir fahren nicht gerade einen 3l-Lupo, sondern sind mit einem 200PS-Cabrio zu 80% im Stadtverkehr unterwegs. Macht nicht unbedingt Sinn, aber viel Spaß.
 

Elke-Maria

Well-Known Member
Sehr interessanter Artikel.

Ich habe einen Halbtagsjob und tanke in der Woche für ca. 45 € - bald lohnt sich das nicht mehr. Mein Mann ist nun zu Hause und braucht pro Monat viell. einen vollen Tank, außer wir fahren weiter weg. Voller Tank bei ihm ist ca. 100 € - Diesel für ihn, E10 für mich.

In USA ist der Spritverbrauch sicher höher als bei uns. Aber irgendwie beneide ich sie doch...... Vermutlich liege ich falsch damit.
 

BiMi

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Moderator
Vermutlich liege ich falsch damit.

Ja, liegst du. :0141: Überlege mal, was die Amerikaner noch vor 10 Jahren für eine Gallone Sprit bezahlt haben. Dazu kommt, dass sie i. d. R. ganz andere Strecken zu fahren haben, als wir hier in Deutschland. Ich denke mal, dass für sie die Preissteigerung wesentlich erheblicher ist, als für uns.
 

Florian B.

Well-Known Member
Für die Amerikaner ist der hohe Benzinpreis viel einschneidender als für uns. Die längeren Strecken wurden ja schon erwähnt - und die sind wirklich länger, 50 Kilometer und mehr sind nichts ungewöhnliches, um zur Arbeit zu kommen. Hinzu kommt, dass in den USA viele Menschen ihr Geld mit Dienstleistungen verbringen und dabei auf das Auto und Kraftstoffe angewiesen sind. Für die heisst es nun: Preise erhöhen oder einen geringeren Gewinn hinnehmen.

Allerdings ist es mir im März schon deutlich aufgefallen, dass der Trend hingeht zu kleineren Autos und auch zu Hybrid-Antrieben. Ich habe noch nie so viele kleine Autos gesehen wie dieses Jahr.
 
J

Jochen

Guest
Allerdings ist es mir im März schon deutlich aufgefallen, dass der Trend hingeht zu kleineren Autos und auch zu Hybrid-Antrieben. Ich habe noch nie so viele kleine Autos gesehen wie dieses Jahr.

Ganz ehrlich? Das wird auch dringend Zeit, dass die mal lernen das Sprit aus Erdöl eigentlich viel zu schade ist um durch den Auspuff verheizt zu werden - mit Erdöl lässt sich wesentlich mehr anfangen und wichtigere Dinge produzieren. Wenn auf die Art und Weise ein Umdenken einsetzt, dann halte ich persönlich das für nicht verkehrt.....

Ob ich mich allerdings als Touri ganz egoistisch darüber freuen muss das die Amis da privat in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen und sich ggfs. dadurch keinen Urlaub mehr leisten können - ich weiß nicht :0025:
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Ob ich mich allerdings als Touri ganz egoistisch darüber freuen muss das die Amis da privat in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen und sich ggfs. dadurch keinen Urlaub mehr leisten können - ich weiß nicht :0025:

Das war auch mein Gedanke. Ich wollte auch erst etwas schreiben, habe es mir dann aber verkniffen. :mrgreen:
 

Florian B.

Well-Known Member
Spätestens, wenn in Orlando die ersten Parks die Tore schließen wird das hier auch keinem mehr gefallen :0141:

Von so einem Szenario ist derzeit nicht die Rede, aber sowas geht schneller, als man denkt.
 

Gerda

Well-Known Member
Kannst Du so sagen, aber Du mußt bedenken, daß man in den USA halt auch viel weiter zum Arbeitsplatz pendelt und auch nicht einfach mal zum Bäcker nebenan gehen kann, sondern gleich meist mehrere Meilen zum Walmart fahren muß, usw.
"Müssen" müssen viele Amerikaner, die für diese Wege täglich das Auto benutzen, das auch nicht. Sie wollen oft aber nicht auf andere Transportmethoden ausweichen, obwohl es oft Alternativen gibt - vom gehen übers Rad- oder Rollerfahren (Motoroller, nicht Tretroller...), Segways und ÖPNV bis hin zu Fahrgemeinschaften hätten viele Leute durchaus Alternativen. Aber Sprit ist eben immer noch dermaßen billig, dass der Leidensdruck nicht hoch genug ist, um sich nach Alternativen umzusehen.
Ca. 50% der Fahrzeuge sind halt auch Light Trucks (SUVs und Pick-ups), die nicht gerade für günstige Verbräuche bekannt sind.
Und wer sowas fährt, ohne es zwingend zu benötigen, macht sich das Autofahren aus freien Stücken teuer.
Ganz ehrlich? Das wird auch dringend Zeit, dass die mal lernen das Sprit aus Erdöl eigentlich viel zu schade ist um durch den Auspuff verheizt zu werden - mit Erdöl lässt sich wesentlich mehr anfangen und wichtigere Dinge produzieren. Wenn auf die Art und Weise ein Umdenken einsetzt, dann halte ich persönlich das für nicht verkehrt.....
Für verkehrt halte ich das auch nicht. Aber aus der Beobachtung der vergangenen Jahre halte ich es in absehbarer Zeit leider auch nicht für realistisch.

Wir hatten vor drei (? oder vor vier) Jahren ja schon mal die Situation, dass die Spritpreise für Normalbenzin die "magische" $4-Marke/Gallone überschritten hatten. Auf einmal interessierten sich regional erstaunlich viele Leute fürs Radfahren für den täglichen Arbeitswegund andere Kurzstrecken. Mein Stammfahrradladen, der vorher nur Rennräder im Angebot hatte, führte auf einmal auch Hybdriden und MTBs, und man sah wirklich deutlich mehr Leute durch die Straßen pedalieren, die Stadt gab mehr Radspuren frei, und die Radgepäckträger an den Bussen waren meistens ausgelastet. Dann fielen die Spritpreise wieder deutlich (zwischenzeitlich waren wir ja wieder so um $2,60/Gallone), die Radler verschwanden wieder (bis auf die üblichen Verdächtigen) aus dem Stadtbild, die Radgepäckträger an den Bussen blieben häufig leer, und viele der schönen neuen Räder tauchten auf der Craigslist auf (fand ich aus egoistischen Gründen gut - da konnte Yours Truly tolle Schnäppchen machen...) oder wurden sonstwie verhökert, die Leute saßen wieder im Auto, und der Rennradladen führte wieder nur Rennräder, weil keiner mehr nach Hybriden verlangte. Da fasst man (also ich) sich doch an'n Kopp.
Ob ich mich allerdings als Touri ganz egoistisch darüber freuen muss das die Amis da privat in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen und sich ggfs. dadurch keinen Urlaub mehr leisten können - ich weiß nicht :0025:
Zustimmung.
 

Elke-Maria

Well-Known Member
1999 - das war unser erster gemeinsamer Familienurlaub in USA (mein Mann und ich waren schon vorher 2 x dort - aber aus anderen Gründen). Da habe ich in der USA Today einen Artikel gelesen, da hatte man sich über den Lupo, der damals als 3 oder 4 Liter Auto entwickelt wurde, lustig gemacht. Auch darüber, dass wir in D so gerne 'kleine' Autos fahren. Die Pickups kamen vor 2 oder 3 Jahren (oder so ähnlich) schon mal in Verruf in USA - zu der Zeit wurde doch darüber nachgedacht, auf kleinere Autos umzusteigen. Aber dann wurde der Sprit wieder günstiger und es geriet in Vergessenheit. So habe ich das zumindest aus D wahr genommen.

In einem Hotelpool in Florida habe ich mich vor 3 Jahren mit einer amerikanischen Dame unterhalten: Sie hatte bei Alamo einen PT Cruiser (Kleinwagen für sie) gebucht. Man wollte ihr kostenlos ein Upgrade geben, das hatte sie aber abgelehnt, da sie dann ja höhere Spritkosten gehabt hätte.
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Das ist doch kein Argument. Was haben WIR denn vor 10 Jahren (und soweit müssen wir ja gar nicht zurückblicken) für einen Liter gezahlt?

Es ging doch nur darum, dass hier in den Raum gestellt wurde, dass die Amerikaner auf einem hohen Niveau jammern. Aber im Vergleich zu uns, haben sie eben auch eine extreme Erhöhung zu verzeichnen. Mehr wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen.
 

binehh

Well-Known Member
Ich denke es ist in den USA nicht anders als bei uns...
Selbst bei 5 Euro den Liter wird noch genug gefahren,dann wird eben auf andere
Sachen verzichtet.
Aber was das mit den Urlaub zu tun hat ..????
Dann müßte es ja in Deutschland in Urlaubsgebieten auch schlecht aussehen.
Aber das Gegenteil ist der Fall...
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Ich denke es ist in den USA nicht anders als bei uns...
Selbst bei 5 Euro den Liter wird noch genug gefahren,dann wird eben auf andere
Sachen verzichtet.

Eben, dass ist wie mit dem rauchen. :022: Ich kann mich daran erinnern, dass wir früher immer gesagt haben, wenn die Schachtel 5 DM kostet, hören wir mit dem rauchen auf. :009:
 

sarasotasylvia

Well-Known Member
mehr Fahrraeder ist mir letztes Jahr auch aufgefallen und auch die Busse mit ihren Fahrradhalter.Da hingen doch immer welche dran:001:
 
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