Düsseldorf (RPO) „Knappe Outfits ja, Ballermann-Stimmung nein“, fasst Michael Rennig das Konzept des neuen „Hooters“ zusammen. Das umstrittene Schnellrestaurant soll in erster Linie Spaß bieten. „Der ganzen Familie“, ergänzt der Chef der Wings of Germany GmbH, die Hooters Deutschland vertritt. Mit Erotik habe das Restaurant dagegen nichts zu tun. Einen Hehl aus der knappen Bekleidung seiner Serviererinnen macht Rennig dennoch nicht.
„Sicher tragen sie knappe Outfits. Die haben sich aber seit 1983 nicht verändert und sind selbst im prüden Amerika akzeptiert“, sagt Rennig. Damals eröffnete in den USA das erste Hooters-Restaurant. „Wenn jemand diese Uniform anstößig findet, dann müssen wir auch über jede Cheerleader-Gruppe reden.“
Kernkompetenz des Schnellrestraurants, das täglich von 11 bis 1 Uhr geöffnet haben wird, ist das amerikanische Essen. Kein Wunder, dass Burger und Chickenwings die Kassenschlager der anderen beiden Hooters in Deutschland sind. „Wir sind und bleiben eben ein Restaurant“, betont Eric Raber, der Rennig in Düsseldorf vertritt: „Daran wird sich auch nichts ändern.“
Ausgerechnet im toleranten Rheinland wehte den Verantwortlichen von Beginn an der bisher kälteste Wind entgegen. „Dass wir am Ende sogar um unsere Konzession bangen mussten verstehe ich einfach nicht. Schließlich halten wir uns nicht nur an alle Gesetzte, sondern übertreffen die Vorgaben sogar“, sagt Rennig. So sei beispielsweise die Musikanlage vom Tüv reguliert worden und könne gar nicht mehr als Zimmerlautstärke abspielen.
Nackte Tatsachen
Sorgen, dass sich hinter Hooters versteckte Erotik verbirgt, zerstreut Raber bei der Präsentation der Gerichte: „Die einzigen nackten Tatsachen, die es bei uns geben wird, sind unsere Wings.“ Die gleichnamigen Hühnerflügel gibt es in zwei Variationen. Einmal „nackt“ und einmal mit einer knusprigen Panade. Das Gericht gibt es ab 7,90 Euro.
Weniger nackt ist der Burger. Das Frikadellenbrötchen gibt es in seiner bereits riesigen Basisvariante für 6,90 Euro. Konzept ist hier, dass der Gast seinen Burger selber kreiert. Das Brötchen wird mit Fleisch und Käse serviert. Salat und Saucen gibt es auf einem gesonderten Teller, so dass der Burger nach Lust und Laune garniert werden kann. Zudem gibt es 32 Extrazutaten wie Champignons und Ei, die ab 90 Cent Aufpreis serviert werden.
Klassisches Diner
Kulinarisch erscheint das Hooters wie ein klassisch amerikanisches Diner. Lediglich die Art des Nahrungstransfers brachte einige Altstädter auf die Barrikaden. Kleine Einlagen des leicht bekleideten Personals seinen durchaus geplant, erklären die Verantwortlichen. Regelmäßige Tanzshows gebe es dagegen nicht. „Wir betreiben in Dubai und Israel Restaurants mit gleichem Konzept und in Deutschland begrüßen wir 45 Prozent weibliche Gäste“, relativiert Rennig.
Die 18 Schönheiten, die in knappen Shorts und engen Tops Teller und Gläser an die Tische bringen, wurden über mehrere Wochen trainiert. Hierfür reiste eigens Personal aus Amerika an. Zwei amerikanische Hooters-Girls werden sogar in Düsseldorf bleiben.
Nicht nur das Personal, sondern auch die Räumlichkeiten wirken wohl ausgesucht. Wie bereits in der Diebels Sportsbar, die bisher in der Berger Straße 8 ihren Platz hatte, soll die Übertragung sportlicher Großereignisse im Fokus stehen.
In den Räumen finden Besucher mehrere Bildschirme, viel Holz, glatte dunkle Tische und Fotos soweit das Auge reicht. „Jedes Restaurant hat seine eigene 'Hall of Fame'. Alle Prominenten, die den Weg zu uns finden, werden Fotografiert und an den Wänden verewigt“, erklärt Rennig.
Diese Wand konnte bereits am Donnerstag gefüllt werden. Ab 19 Uhr startete die VIP-Party mit den Kickern von Fortuna Düsseldorf. Wegen ihres 1:0-Sieges gegen Offenbach am Wochenende bekamen sie von Trainer Norbert Meier für den Abend frei.