... wir haben vor Hurricane Charlie 2004 noch kurz vorher die Biege gemacht und waren schon wieder zuhause, aber meine Schwester war kurz nach uns in Cape Coral mit der kompletten Familie in einem Haus in der Nähe der Burnt Store Road.
Wir standen in ständigem telefonischen Kontakt und sie als Floridaneuling wollte von uns natürlich hören, wie sie sich zu verhalten hat: ob sie noch ins Landesinnere flüchten sollte oder ob sie in einen der Shelter gehen sollten. Ich habe sie von hier aus beruhigt und ihr empfohlen, dass sie sich am besten bei ihrem Hausverwalter George (auch ein Bekannter von uns) Rat holen soll, da der näher am Geschehen war. George hat abgewunken, wegen Flucht und hat die Fenster verrrammelt, allerdings nicht, ohne einen kleinen Spalt zum Gucken zu lassen, natürlich zu seinem Haus, dass direkt neben dem Ferienhaus meiner Schwester lag.
Der Hurricane lief damals zunächst direkt auf Captiva und Pine Island zu, bevor er kurz vor der Küste noch leicht nach Norden abschwenkte und in Punta Gorda einschlug (wie schon oben beschrieben).
Meine Schwester, ihr Mann und die drei Kinder standen wie die Orgelpfeifen an ihrem Fenster-Guckloch mit Blick auf das Hausverwalter-Haus und konnten so live mitverfolgen, wie der Hurrican den kompletten Screen mitgenommen hat, während bei Ihnen aber auch so garnichts passierte. Sie haben sich hinterher sehr herzlich bei George bedankt für das große Kino mit seinem Screen ...
Damals gab es in Cape Coral eigentlich nicht so viele Schäden, wie man befürchtet hatte, aber auf dem Ceitus Pkwy. ist ein Motorradfahrer ein paar Stunden später ums Leben gekommen, als er in eine heruntergerissene Telefonleitung gefahren ist.
Meine Schwester war drei Tage telefonisch nicht erreichbar, ist aber mit der ganzen Familie zu unseren Freunden in der Nähe vom Surfside Blvd. gezogen, weil die Strom hatten und so hat man sich das Haus mit acht Leuten geteilt, endlich wurden dort alle vier Schlafzimmer mal gleichzeitig genutzt.
Unser Freund ist Tag nach dem Hurrican mit seinem Boot die umliegenden Kanäle abgefahren und hat versucht die Solarmodule, die es von seinem Dach weggeweht hatte, wiederzufinden. Er hat zwar seine nicht gefunden, dafür reichlich fremde Module ...!
Die Hilfsbereitschaft untereinander finde ich in solchen Fällen auch immer wieder genial!
An Land gegangen ist der Hurricane dann letztendlich bei Punta Gorda, aber das weiß man ja vorher nie genau.
