Schwanger fliegen ?

usaflo

Well-Known Member
Also noch mal kurz und bündig: Vertrau mal dem Jürgen, der düst beruflich durch die Welt.

Das habe ich wohl auch schon mitbekommen. Aber trotzdem glaube ich nicht blind jede so dahingestellte Vermutung.

Und ich habe immer noch keine Quellenangabe zu seriösen Untersuchungen gesehen, die nachweisen, dass Mitarbeiter von Fluglinien eine kürzere Lebenserwartung haben und dass dies auf Strahlenbelastung zurück zu führen ist...:009:

Es wird wohl nicht selten, und auch in allen anderen Berufsbereichen, vorkommen, dass jemand in Rente geht und kurz danach verstirbt. Das sagt ja nun noch gar nichts aus!

Sei mir nicht böse aber bevor man solche angstmachenden Behauptungen aufstellt, sollte man auch Quellen nennen können, sonst sind die behauptungen absolut nichts wert. Nur auf eigene Erfahrungen abzustellen ist sicherlich statistisch unerheblich, da der subjektive Eindruck immer täuschen kann.

Tschau
 

JürgenH

Well-Known Member
Glaub´s halt nicht. Mir doch wurscht.
Ich sehe seit zig Jahren jede Woche Todesanzeigen im Unternehmen. Komisch, dass selten jemand über 70 wird. Aber egal.
Es gibt Studien darüber, die wurden in unserer Verbandszeitschift erwähnt. Allerdings kommt sowas in aller Regel nicht an die Öffentlichkeit, denn dann wäre die Airlines wieder am Zug, Abhilfe zu schaffen.
Wir haben nun mal einen strahlenexponierten Arbeitsplatz
Wir müssen uns jedes Jahr mit dem Thema Strahlenschutz auseinandersetzten.

Aber wenn Dir das weiterhilft:
"Fliegendes Personal ist höchstbelastete Gruppe


Mit einer durchschnittlichen Strahlenexposition von 3 - 6mSv/Jahr zählt das Fliegende Personal unbestritten zu den höchstbelasteten "Strahlenarbeitern" überhaupt (die durchschnittliche Exposition bei bodengebundenen strahlenbelasteten Berufen liegt in der BRD bei nur 1,3mSv/Jahr!).



3 - 6 mSv/Jahr entsprechen der Dosis von 150 - 300 Röntgenaufnahmen des Brustkorbes. Während eines Berufslebens von 35 Jahren kann ein Pilot mit dem Äquivalent von ca. 5000 - 10.000 Röntgenaufnahmen belastet werden.



Zusätzlich besteht die - zwar seltene aber nicht auszuschließende - Gefahr von extrem hohen Strahlungsdosen durch solare Eruptionen (Solar Flares), bei denen u.U. innerhalb weniger Stunden das zulässige Jahreslimit erreicht bzw. überschritten werden kann.



Hohes gesundheitliches Risiko



Dementsprechend hoch ist das berufliche Risiko, aufgrund dieser Strahlenbelastung an Krebs zu erkranken oder zu sterben: Mit 0,4 - 1% (berechnet mit den 20 Jahre alten und dringend überholungsbedürftigen Risikofaktoren der Internationale Strahlenschutzkommission ICRP) liegt das Krebstodesrisiko, berechnet auf 35 Jahre, etwa vier- bis 10mal höher als das berufliche Unfalltodesrisiko in der allgemeinen Industrie der BRD mit 0,1% (1998)! Legt man die neueren Risikoabschätzungen von RERF 96 zugrunde (Radiation Effects Research Foundation), wäre das Risiko noch ca. fünfmal höher!"


Gruß
Jürgen
 

usaflo

Well-Known Member
Glaub´s halt nicht. Mir doch wurscht.

Bist du jetzt beleidigt oder was nur weil ich deinen Angaben nicht sofort Glauben schenke? Dabei bezweifel ich ja nicht deine Angaben, dass fliegendes Personal einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Nur daraus sofort den Schluss zu ziehen, dass dadurch gleich die Lebenserwartung niedriger ist, halte ich für gewagt, insbesondere, wenn man das nur durch subjektive Eindrücke versucht darzulegen.

Hier habe ich eine recht interessante Studie gefunden aus dem Ärzteblatt:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=4609

Fazit: Es ist noch nichts genaues herausgefunden worden, d.h. es kann sein, kann aber auch nicht sein, dass das fliegende Personal an bestimmten Krankheiten eher erkrankt als der Rest der Bevölkerung.

Tschau
 
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TiPi

Moderator
Moderator
In diesem Zusammenhang komm ich dann mal wieder auf das ursprüngliche Thema zurück. :009:
Gibt es einen Unterschied, ob schwanger, oder schon geboren? Es gibt doch genug Leute, die Ihre Säuglinge und Kleinstkinder auf Langstrecke mit in den Flieger schleifen. Die befinden sich auch noch im Wachstum und sind nicht mehr durch den Körper der Mutter geschützt.
Ich vermute mal da gibt es keinen Unterschied, oder? :0025:
 

usaflo

Well-Known Member
In diesem Zusammenhang komm ich dann mal wieder auf das ursprüngliche Thema zurück. :009:
Gibt es einen Unterschied, ob schwanger, oder schon geboren? Es gibt doch genug Leute, die Ihre Säuglinge und Kleinstkinder auf Langstrecke mit in den Flieger schleifen. Die befinden sich auch noch im Wachstum und sind nicht mehr durch den Körper der Mutter geschützt.
Ich vermute mal da gibt es keinen Unterschied, oder? :0025:

schau mal hier:

http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/EPCARD-Portal/PDF/FLUGS_EPCARD.pdf

auf Seite drei wird zur Strahlenbelastung für Kleinkinder was gesagt. Bei Gelegenheitsfliegern also offensichtlich kein Problem.


Auf Seite 4 wird dabei auch darauf eingegangen, dass für Ungeborene die Strahlenbelastungsobergrenze bei 1000 Mikrosievert leigt, so dass lt. Mutterschutzgesetz ab dem dritten Monat eine Beschäftigung in Flugzeugen nicht mehr erlaubt ist. Schwangere bzw. Ungeborene sollen also besser durch niedrigere Höchstwerte geschützt werden.

Auf Seite 5 übrigens: keine nachweislich erhöhte Mortalitätsrate beim fliegenden Personal durch Strahlenbelastung bei bisher größter Studie herausgefunden...

Tschau
 
Zuletzt bearbeitet:

Caloosa

Well-Known Member
Irgendwie wird hier in der ganzen Diskussion etwas außer Acht gelassen. Natürlich ist es ratsam, dass Saftschubsen schwanger nicht mehr fliegen sollten, weil u.a. auch die Strahlenbelastung zu hoch ist. Immerhin fliegen sie ihre Arbeitszeit ab. Einer schwangeren Touristin, die an Bord steigt, um während ihrer Schwangerschaft einmal hin und einmal zurück zu fliegen, kann man allerdings schlecht einreden, dass ihr ungeborenes Kind dadurch emimenten Schaden erleidet, der vermieden werden könnte, wenn diese Frau einfach nur zu Hause bleibt. Hier werden in diesem Zusammenhang also Äpfel mit Birnen verglichen.
 

Florian B.

Well-Known Member
Irgendwie wird hier in der ganzen Diskussion etwas außer Acht gelassen. Natürlich ist es ratsam, dass Saftschubsen schwanger nicht mehr fliegen sollten, weil u.a. auch die Strahlenbelastung zu hoch ist. Immerhin fliegen sie ihre Arbeitszeit ab. Einer schwangeren Touristin, die an Bord steigt, um während ihrer Schwangerschaft einmal hin und einmal zurück zu fliegen, kann man allerdings schlecht einreden, dass ihr ungeborenes Kind dadurch emimenten Schaden erleidet, der vermieden werden könnte, wenn diese Frau einfach nur zu Hause bleibt. Hier werden in diesem Zusammenhang also Äpfel mit Birnen verglichen.
Das habe ich etwas weiter oben auch schon einmal geschrieben, wurde aber anscheinend überlesen.
 

JürgenH

Well-Known Member
Bist du jetzt beleidigt oder was nur weil ich deinen Angaben nicht sofort Glauben schenke? Dabei bezweifel ich ja nicht deine Angaben, dass fliegendes Personal einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Nur daraus sofort den Schluss zu ziehen, dass dadurch gleich die Lebenserwartung niedriger ist, halte ich für gewagt, insbesondere, wenn man das nur durch subjektive Eindrücke versucht darzulegen.

Hier habe ich eine recht interessante Studie gefunden aus dem Ärzteblatt:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=4609

Fazit: Es ist noch nichts genaues herausgefunden worden, d.h. es kann sein, kann aber auch nicht sein, dass das fliegende Personal an bestimmten Krankheiten eher erkrankt als der Rest der Bevölkerung.

Tschau

Nö, warum soll ich beleidigt sein?
Hast Du mal geschaut, wann dieser Artikel veröffentlicht wurde? Das war 1997.
Glaubst Du nicht, dass sich in den letzten Jahren dazu was getan hat?
Den Auszug, den ich veröffentlicht habe, ist ein paar Jahre später rausgekommen. Da sieht die Sache schon anders aus.

Anyway, ich hatte ja geschrieben, das ich damit nichts zu Für und Wider sagen will, sndern einfach zusätzliche Infos geben möchte.
1-2 Langstreckenflüge p.a. sind ohne Auswirkungen möglich. UNd darum geht es ja. Das andere diskutieren wir immer mit den BfS und den Arbeitgebern.

"Bei einer angenommenen jährlichen Gesamtflugdauer von 50 h = 2Tage folgt unter wiederum denselben Bedingungen:


Risiko :Die zusätzliche jährliche Strahlenbelastung von rund 0,29 mSv durch das Fliegen in den Urlaub beträgt nur etwas mehr als ein Zehntel der mittleren jährlichen Strahlenbelastung von 2,4 mSv in Meereshöhe. Das zusätzliche Risiko, an Krebs zu erkranken ist daher praktisch nicht erhöht. Andere Schäden sind, wie bereits erwähnt, auszuschließen. Bei einer einzigen Röntgenaufnahme erhält man einiges mehr an Strahlung. Selbst Schwangere können daher während der Schwangerschaft bedenkenlos ein bis zwei Langstreckenflüge absolvieren."


Schönen Urlaub.wink:


 

usaflo

Well-Known Member
Natürlich ist es ratsam, dass Saftschubsen schwanger nicht mehr fliegen sollten, weil u.a. auch die Strahlenbelastung zu hoch ist.

es ist nicht nur ratsam, sondern gesetzlich geboten gem. § 4 Abs. 2 Nr. 7 Mutterschutzgesetz, wie ich oben ja auch schon geschrieben hatte:

http://bundesrecht.juris.de/muschg/__4.html

Selbstverständlich gilt diese Regelung NICHT für die schwangere Touristin. Das hatte aber auch niemand hier behauptet...
 

usaflo

Well-Known Member
Nö, warum soll ich beleidigt sein?
Hast Du mal geschaut, wann dieser Artikel veröffentlicht wurde? Das war 1997.
Glaubst Du nicht, dass sich in den letzten Jahren dazu was getan hat?
Den Auszug, den ich veröffentlicht habe, ist ein paar Jahre später rausgekommen. Da sieht die Sache schon anders aus.

Die Information vom Helmholtz-Institut mit dem Hinweis auf die bisher größte Studie, die keine erhöhte Mortalität nachgewiesen hat, ist aber von 2007 :009:

Vielleicht verlinkst du deine Informationen auch mal, dann könnte man diese auch mal im Zusammenhang nachlesen...

ich finde das Infoblatt vom Helmhotz-Institut beantwortet recht viele Fragen, die hier aufgetaucht sind. Und da es hauptsächlich um die Frage eines Gelegenheitsfliegers ging, wird diese Frage dadurch auch beantwortet sein. Also Ende an dieser Stelle...

Tschau
 

usaflo

Well-Known Member
Dich scheint diese Thema sehr zu beschäftigen, wie man auch deinen Worten entnehmen kann. Du reagierst mitunter sehr gereizt. Hat das einen besonderen Grund?

Weder beschäftigt mich das Thema besonders, noch reagiere ich irgendwie gereizt. Oder an welchen Aussagen meinerseits machts du das fest? An der zitierten? Dann lese das nochmal genau nach und du wirst den Sinn des zitierten Teils (hoffentlich) erkennen.

Tschau
 

Florian B.

Well-Known Member
... was ja auch mal wieder zeigt, dass man über Schwangerschaft und Babies mindestens so gut und kontrovers streiten kann wie über Wetter :mrgreen:
 

JürgenH

Well-Known Member
Die Information vom Helmholtz-Institut mit dem Hinweis auf die bisher größte Studie, die keine erhöhte Mortalität nachgewiesen hat, ist aber von 2007 :009:

Da haben sich unsere Beiträge überschnitten. Ich bezog mich auf den Link aus dem Ärzteblatt, sollte aber auch aus meinem Beitrag (Studie aus 1997) hervorgegangen sein...
Den zweiten hab ich noch gar nicht gesehen, werd ich aber jezt nachholen.

Nachgeholt.
Man könnte jetzt genügend Studien dagegen stellen, die die Aussagen von den Münchner widerlegen.
Aber wie gesagt, das will ich hier nicht weiter diskutieren, denn es ist nicht das Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:

usaflo

Well-Known Member
ich hatte das schon verstanden und wollte nur auf die von mir zitierte neuere Quelle hinweisen.

Aber wie gesagt, das will ich hier nicht weiter diskutieren, denn es ist nicht das Thema.

Wir beide werdenb an dieser Stelle sowieso nicht das Problem klären können. das überlassen wir wohl besser den Wissenschaftlern.

Also deshalb nochmal: "Ende an dieser Stelle" (vielleicht versteht es ja nun auch Caloosa).
 
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