Sicherheit vs. Überwachung

Ali G.

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Obamas Notfall-Ausschalter fürs Internet

Obamas Notfall-Ausschalter fürs Internet

Der Gesetzentwurf ist hochbrisant. Zum dritten Mal liegt dem US-Senat ein Antrag vor, der Präsident Obama im Krisenfall faktisch zum Kommandeur über Amerikas Kommunikations-Infrastruktur machen würde - diesmal mit Aussicht auf Erfolg. Bürgerrechtler sind empört.

"Third time lucky" sagt man im Englischen, was man mit "Erfolgreich im dritten Anlauf" übersetzen kann: Nicht nur der unabhängige US-Senator Joe Lieberman hofft zurzeit darauf, dass der Spruch auf seine neueste Gesetzesinitiative passt. Bereits zum dritten Mal in dieser Legislaturperiode liegt dem US-Senat mit dem " Protecting Cyberspace as a National Asset Act" (PCNAA) ein Gesetzentwurf vor, der Barack Obama - und den US-Sicherheitsbehörden - weitreichende Kontrolle über Amerikas Netz- und Telekommunikationsinfrastruktur geben soll.
Dem Präsidenten wird darin die Möglichkeit gegeben, eine Art Cyber-Notstand zu erklären. Neu ist der Gedanke nicht: Zweimal scheiterte das Vorhaben bereits.

Denn ob der US-Präsident, das Pentagon oder Geheimdienste so viel Macht über die Kommunikationsflüsse bekommen sollen, ist quer durch die US-Parteien und die Gesellschaft hochumstritten. Das Für und Wider lässt sich in zwei Kernpunkten zusammenfassen:

Unstrittig ist, dass die Bedrohung durch kriminelle und irgendwann möglicherweise kriegerische Hack-Attacken steigt, die USA darauf schlecht vorbereitet sind und eine zentralere Struktur nötig ist, um wirklich große Angriffe rechtzeitig erkennen und adäquat darauf reagieren zu können.

Strittig ist, was für Befugnisse genau vergeben werden und inwieweit die Behörden bereits präventiv beobachten, kontrollieren oder sogar eingreifen sollen. Die einen fürchten um die Sicherheit der Netze, heute gleichbedeutend mit der Handlungsfähigkeit von Staat und Wirtschaft. Die anderen fürchten um die Freiheit, befürchten einen Trend zum Überwachungsstaat. Zwischen diesen beiden Polen spielt sich die Diskussion immer ab, wenn es um den Fluss von Daten und Informationen geht. Die Gretchenfrage also: Wie viel Freiheit darf man einschränken, um sie zu schützen?

Warnungen vor dem GAU

Es ist ein haariger Deal, der da ansteht, und entsprechend hitzig ist die Debatte. Die Befürworter greifen dafür ins Klischeekästchen des absoluten GAU, setzen auf Angst statt Argumente: "Wir können es uns nicht leisten", sagte etwa Senator Jay Rockefeller, Verfasser einer ähnlichen, im Sommer 2009 gescheiterten Gesetzesvorlage, "auf ein Cyber-9/11 zu warten, bis unsere Regierung begreift, wie wichtig der Schutz unserer Cyber-Ressourcen ist."

Die katastrophalen Terroranschläge von 2001 als Argument für mehr Einfluss auf die Kommunikationswege? Das ist nicht als Appell an die Obama-Regierung gedacht, sondern soll der öffentlichen Meinung den rechten Drall geben: Es sind scharfe, unnötige Töne, denn die Obama-Administration wird man zu dieser Party kaum tragen müssen. Immer wieder, bemängelte etwa "Wired", fielen regierungsnahe Ex-Geheimdienstler damit auf, dass sie in der Öffentlichkeit die Angst vor immanenten Cyber-Attacken schürten - als reine Panikmache, um Bereitschaft für mehr Kontrolle zu schaffen.

Mitunter könnte man diesen Eindruck wirklich bekommen. Die nun auch im Senat wieder aufbrechende Debatte wird seit Monaten von verschiedensten Seiten vorbereitet. Nicht nur NSA-Chef Keith Alexander, seit Mai offiziell Amerikas oberster Cyber-Wächter und damit Sieger in einem Gerangel der Geheimdienste NSA und Homeland Security über die Kontrolle der Netze, trommelt seit mehr als einem Jahr vehement für die Schaffung staatlich-zentraler Strukturen zur Erkennung, Erfassung und Bekämpfung sogenannter Cyber-War-Attacken. Auch Industrievertreter wie zuletzt Microsofts Sicherheitsexperte Scott Charney sekundieren ihm da letztlich: In Wirtschaft wie Politik herrscht Konsens darüber, dass man vor allem Art, Qualität, Urheberschaft und Stoßrichtung von Datenattacken viel besser erfassen muss als bisher.

Nichts hat das so deutlich gemacht wie die sogenannten Google-Hacks, in deren Verlauf zum Jahresende 2009 zahlreiche US-Unternehmen virtuell attackiert und ausgeforscht wurden - offenbar ein breit angelegter Fall von Netz-basierter Wirtschaftsspionage. Selbst Google, von vielen Skeptikern als der vermeintlich weltweit größter Datenkrake apostrophiert, war gegen die Attacken so wehrlos, dass das Unternehmen öffentlich die NSA um Hilfe bat.

Der Fall hat weltweit den Druck zur Schaffung von Abwehrstrukturen erhöht. Denn neben den Unternehmen waren auch politische Ziele betroffen - vorwiegend Personen oder Organisationen, die zu den Gegnern des chinesischen Regimes gezählt werden. Schnell wurde so aus der Google-Attacke ein chinesischer Cyber-Angriff.

Keiner kann sagen, wer da ballert, wenn es kracht

Den bestreitet China bis heute - ob zu Recht oder nicht, weiß niemand genau. Denn tatsächlich sind kriminelle von kriegerischen Angriffen in den Datennetzen kaum zu unterscheiden. Wenn also US-Unternehmen attackiert werden, sind die Reaktionen darauf schnell so reflexhaft wie bei Angriffen auf lettische Webserver, südkoreanische Blogger oder israelische Firmen: Oft viel zu schnell steht der Vorwurf der staatlich sanktionierten Attacke im Raum, vergiftet das politische Klima, verschärft Krisen - gemessen an den normalen diplomatischen Gepflogenheiten viel zu oft.

Doch natürlich dürften viele solcher Attacken tatsächlich staatlich sanktioniert sein - es fehlt nur an den Methoden und Strukturen, das auch zu beweisen. Die NSA selbst beteiligte sich über Jahrzehnte an Wirtschaftsspionageaktionen sogar gegen Bündnispartner, um etwa US-Luftfahrtunternehmen Vorteile gegenüber Konkurrenten aus der EU zu verschaffen. Doch was ist was, wenn gerade wieder ein Angriff läuft? Soll man mit normalen Cybersecurity-Maßnahmen reagieren oder mit diplomatischen Protesten, Eingriffen in die Netz-Infrastrukturen und vielleicht gar mit aggressiven Gegenmaßnahmen?

Auch um solche Fragen geht es in der PCNAA-Bill, die darum bereits bei der Prävention ansetzt: Ein Frühwarnsystem will sie schaffen, das sich zum Teil auf einen proaktiven, ungehinderten Informationsfluss von Privatunternehmen zu staatlichen Überwachern stützt. Schmackhaft gemacht wird der Plan den Unternehmen damit, dass die Teilnahme am Monitoring-System mit weitreichenden Haftungsfreisprüchen verbunden ist - der Staat haftet stattdessen für potentielle Klagen von in ihren Rechten beschnittenen Kunden. Schon das empört US-Bürgerrechtler, erst recht aber, wenn die PCNAA-Bill einfordert, dass etwa die Homeland Security den Absicherungsstatus privatwirtschaftlicher Netzinfrastrukturen als eine Art Daten-TÜV kontrolliert und überwacht.

Dieser TÜV soll National Center for Cybersecurity and Communications (NCCC) heißen und wäre den Firmen gegenüber weisungsbefugt: Im Extremfall könnte das NCCC einer Telefonfirma wegen Nichteinhaltung der Datensicherheitsstandards den Stecker ziehen. Das einzige, wovor die PCNAA-Bill zurückschreckt, ist der erneute Versuch, eine generelle Vorratsdatenspeicherung und Telekommunikationsüberwachung zu verordnen - nicht zuletzt daran waren die beiden ersten Gesetzentwürfe vom März und August 2009 gescheitert.

Deren Verfasser haben sich nun hinter Liebermans PCNAA-Bill gestellt, die von Beobachtern als eine Art Synthese aus den beiden zuvor gescheiterten Entwürfen gesehen wird - sie ist ein Vermittlungsvorschlag, der bei beiden Parteiblöcken im Senat auf Beifall stoßen könnte. US-Medien sehen den Gesetzentwurf jedenfalls schon auf der "Schnellstraße" zur Umsetzung: Am 15. Juni wird Lieberman den Antrag in den Heimatschutz-Ausschuss des Senats einbringen, am 23. Juni soll das Gremium seine Diskussion darüber beendet haben, wenn es nach Lieberman geht. Den Abnicker des Entwurfs durch das Fachkomitee erhofft sich Lieberman noch vor der Sommerpause ab 4. Juli.

Dann hätte vor allem eine Branche Zeit, sich über die Sommermonate auf einen bisher ungeahnten Nachfrageboom vorzubereiten: Die IT-Security-Firmen - denn Netzwerksicherheit würde mit der PCNAA zu einer sanktionsbehafteten gesetzlichen Verpflichtung.

Quelle: Spiegel online
 

Ali G.

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Körperscanner

US-Senatoren kritisieren Einsatz von Körperscannern

Eine Gruppe von US-Senatoren hat den US Marshals Service wegen des Einsatzes von Ganzkörperscannern scharf kritisiert. Die US-Justizbehörde hatte heimlich mehrere zehntausende Bilder gespeichert, die ein Körperscanner in einem Gerichtsgebäude in Florida aufgenommen hat. Für die Bedenken der Bürger bezüglich ihrer Privatsphäre schienen die Beamten wenig Verständnis zu haben.

Eine Gruppe von sechs US-Senatoren verlangt Aufklärung über die Speicherung von Bildern, die von Körperscannern aufgenommen wurden. Anfang des Monats hatte die Justizbehörde US Marshals Service (USMS) zugegeben, heimlich die Bilder eines solchen Scanners in einem Gerichtsgebäude in Florida gespeichert zu haben.

Monatelang Bilder gespeichert

Von Februar bis Juli 2010 hatte der USMS über 35.000 Bilder gespeichert, die der Körperscanner aufgenommen hat. In einem Schreiben an USMS-Direktor John Clark verlangten die Senatoren, drei Republikaner, zwei Demokraten und der den Demokraten nahestehende unabhängige Senator Joe Lieberman, eine Erklärung.

Sie seien "beunruhigt" darüber, dass der USMS die Bilder der Körperscanner gespeichert habe. Diese nähmen detaillierte Bilder von Körpern auf, was einen großen Eingriff in die Privatsphäre darstelle. Die Senatoren forderten Clark auf, die Speicherung solcher Bilder in Florida zu begründen. Außerdem wollten sie wissen, wo die Justizbehörde sonst noch Körperscanner einsetzt, ob auch an diesen Orten Bilder gespeichert wurden "und, falls Bilder gespeichert wurden, mit welcher Begründung die Bilder behalten wurden".

Mehr Verständnis für Bedenken gefordert

Die Senatoren kritisierten die Reaktion der Behörde auf die Angelegenheit. Ein Beamter hatte der Tageszeitung Orlando Sentinel gesagt, jedem Besucher des Gerichts in Orlando sei klar, dass er aufgenommen werde, da ja überall Kameras angebracht seien. Diese Antwort zeige, dass der USMS den Ernst der Lage nicht richtig einschätze, schrieben die Senatoren. Ein Scan des ganzen Körpers unterscheide sich aber erheblich von den Bildern einer Überwachungskamera und verlange deshalb "ein sehr viel höheres Maß an Einfühlungsvermögen in die berechtigten Bedenken bezüglich der Privatsphäre derer, die gescannt werden", so die Politiker.

Der US Marshals Service ist nicht die einzige US-Behörde, die die Körperscanner einsetzt: Die Transportation Security Administration (TSA) untersucht damit Flugreisende auf verbotene Gegenstände. Hatte die TSA anfangs beteuert, die Geräte könnten gar keine Bilder speichern, hatte sie Anfang des Jahres zugegeben, dass die Geräte sehr wohl dazu in der Lage sind. Die Bilder seien jedoch ausschließlich zum Testen, zum Training sowie zur Bewertung gespeichert worden, heißt es in einem Schreiben der TSA an das US-Repräsentantenhaus. (wp)
Quelle: www.golem.de
 

Ali G.

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US-Behörden dürfen Bürger per GPS ausspionieren

Großer Bruder auf der Lauer: Ein US-Gericht hat entschieden, dass staatliche Ermittler ohne Durchsuchungsbefehl Grundstücke betreten und GPS-Peilgeräte an Privatautos anbringen dürfen. Kritiker sehen Stasi-Methoden am Werke und sorgen sich um ein Heiligtum der US-Verfassung.

Wer als Bürger Kaliforniens, Arizonas oder Hawaiis gedacht hatte, er wäre auf seinem Grund und Boden sicher vor Nachstellungen des Staates, wurde nun eines Besseren belehrt. Ein US-Gericht hat entschieden, dass staatliche Ermittler ohne Durchsuchungsbefehl auf ein Privatgrundstück marschieren und dort ein Auto mit einem GPS-Peilgerät präparieren dürfen, um so jederzeit festzustellen, wo sich der Wagen - und damit meist auch dessen Besitzer - gerade aufhält.

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Die Entscheidung sorgt für hitzige juristische Debatten in den USA und dürfte, so mutmaßt das US-Nachrichtenmagazin "Time", mit einiger Wahrscheinlichkeit vor dem Supreme Court, dem obersten Bundesgericht der USA, landen; zumal andere maßgebliche Gerichte in den USA in verwandten Fällen genau gegenteilig entschieden haben. Doch bis dahin gilt in einem beträchtlichen Teil der Vereinigten Staaten das Urteil des Court of Appeals for the Ninth Circuit, einer Art Berufungsgericht, das für neun Bundesstaaten zuständig ist: Alaska, Arizona, Kalifornien, Hawaii, Idaho, Montana, Nevada, Oregon und Washington. Anlass für die Entscheidung war der Fall des Juan Pineda-Moreno, Einwohner des Staates Oregon, der der Herstellung von Marihuana verdächtigt wurde. Im Jahr 2007 schlichen sich Drogenermittler der Drug Enforcement Administration (DEA) nachts auf Morenos Grundstück und versahen seinen auf der Auffahrt geparkten Jeep mit einem GPS-Gerät. Das Ziel: nachzuverfolgen, wann und wie oft Pineda-Moreno seine Marihuana-Plantagen aufsuchte. Über einen Zeitraum von insgesamt vier Monaten brachten die Ermittler verschiedene, etwa seifengroße GPS-Geräte mit einem Magneten an der Unterseite von Pineda-Morenos Jeep an.

Auf dem Weg zum Polizeistaat

Pineda-Moreno gestand später in wesentlichen Anklagepunkten, er verbüßt derzeit eine Haftstrafe von 51 Monaten. Er ging allerdings juristisch gegen die Methoden der DEA vor und verlangte, dass das Beweismaterial, das per GPS gegen ihn gesammelt worden war, vom Gericht außer acht zu lassen sei. Im Januar dieses Jahres gab es eine erste Entscheidung des US Court of Appeals: Das Vorgehen der DEA sei vollkommen legal - eine erweiterte Jury des Gerichts bestätigte dies nun im August.

Die bizarr anmutende Begründung der Richter zerfällt laut "Time" in zwei Teile: Erstens sei eine Grundstücksauffahrt nicht zur Privatsphäre eines Bürgers zu rechnen, da auch Lieferanten oder Nachbarskinder diese betreten dürften. Und zweitens dürfe ein GPS-Peilgerät, wenn es erst einmal angebracht worden sei, vom Staat dazu benutzt werden, den Aufenthaltsort eines Bürgers jederzeit zu bestimmen - und zwar ohne Durchsuchungsbefehl.

Das Gericht fällte das Urteil nicht einstimmig. Richter Alex Kozinski, ein laut "Time" noch von Ronald Reagan bestellter Ultrakonservativer, wetterte öffentlich gegen die Entscheidung seiner Kollegen und stellte die Bedeutung dieser abenteuerlich erscheinenden Rechtsauffassung klar: Ein Bürger müsse in Zukunft signalisieren, dass sein Grundstück privat sei, etwa durch Zäune, Schilder oder elektronische Sicherheitsanlagen. Nur dann sei er vor dem Zugriff des neugierigen Staates geschützt. Die implizite Konsequenz daraus lautet: Wer kein Geld hat, um sich derart einzumauern, der hat auch kein Recht auf Privatsphäre.

Das Urteil könnte eine seltene Allianz ultrakonservativer und liberaler Kräfte auf den Plan rufen, die sich beide letztlich um ein Heiligtum der US-Verfassung sorgen: Das Fourth Amendment, das die Bürger vor unkontrollierten Zugriffen des Staates schützen soll. "Time" etwa kommentiert, die USA befänden sich mit der Entscheidung "einen Schritt weiter auf dem Weg zum klassischen Polizeistaat - mit der Technologie in der Rolle des KGB oder der ostdeutschen Stasi." Und Richter Kozinski bemüht einen Klassiker der Dystopie-Literatur, indem er George Orwell, Autor des Überwachungsstaats-Epos "1984" bemüht: "Eines Tages, bald, werden wir aufwachen und feststellen, dass wir in Ozeanien leben."
Quelle: Spiegel online
 

Ali G.

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Kontrolle

EU-Überwachung INDECT auf Tauchstation

Auf die heftige europaweite Kritik am Überwachungsprojekt INDECT haben die Verantwortlichen mit verschärfter Geheimhaltung reagiert. Bereits eine "mögliche Gefährdung der Reputation der Beteiligten" reicht dafür aus, einen Teil des Projekts aus den Augen der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Der INDECT-"Ethikrat" entscheidet ab jetzt, welche Daten über das Projekt nach außen dringen.

"Für alle, die an INDECT mitarbeiten, ist es entmutigend, dass sie einen signifikanten Teil ihrer Zeit mit Erklärungen verbringen müssen, worum es bei dem Projekt nicht geht, anstatt zu forschen", heißt es in den "Schlussfolgerungen" zum ersten Bericht des Ethikbeirats des von der EU-Kommission geförderten INDECT-Projekts.

Man fühle sich missverstanden, vor allem von Journalisten und "Internetaktivisten", wobei Letztere im Dokument unter Anführungszeichen stehen (Seite 9). Die biometrische Aufrüstung der Videoüberwachungssysteme mit Gesichtserkennung und die Automatisierung der gesamten Abläufe bis hin zur Datenbankablage - ein Kernelement dieses EU-"Forschungsprogramms" - diene nach Ansicht des "Ethikrats" nämlich sowohl der Erhöhung der Sicherheit als auch dem Schutz der Privatsphäre..........
weiter geht es HIER

Quelle: futurezone@orf.at
 

Ali G.

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Neuer Innenminister, selber Spiel.....

Mehr Macht für Nachrichtendienste, neue Rechte für das Abhören im Web: Mit einem langen Forderungskatalog für schärfere Sicherheitsgesetze erschreckt Innenminister Thomas de Maizière die FDP. Die Haltung der Koalitionspartner könnte unterschiedlicher kaum sein - der Regierung droht heftiger Streit.

Berlin - In der schwarz-gelben Koalition bahnt sich ein heftiger Konflikt um die innere Sicherheit an. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) ließ in den letzten Monaten von seinen Abteilungen für Kriminalitäts- und Terrorismusbekämpfung in diversen Verhandlungsrunden mit dem Bundesjustizministerium (BMJ) umfangreiche Kataloge mit Wünschen nach Gesetzesverschärfungen und der Erhaltung von temporären Vorschriften von Anti-Terror-Paketen vorlegen. Diese sorgen im Justizministerium von FDP-Ministerin Leutheusser-Schnarrenberger für massiven Unmut..........
Quelle: SPIEGEL ONLINE

den gesamten Text findet Ihr HIER:
 

Ali G.

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Spitzelinitiative im Web

Jetzt werden die Größenwahnsinnig.....

Obama will die Welt abhören

Von Stefan Schultz, New York

Die Regierung Obama plant massive Eingriffe in die Privatsphäre der Internetnutzer: Ein neues Gesetz soll es US-Geheimdiensten erlauben, praktisch jede Online-Kommunikation abzuhören - weltweit und egal, ob die Gespräche verschlüsselt sind oder nicht. Experten sind entsetzt.

Es ist eine Initiative, die einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre von Internetnutzern darstellt - nicht nur in Amerika, sondern weltweit. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama arbeitet an einem Gesetz, das das Abhören fast aller Gespräche und Chats, die über das Internet geführt werden, legalisieren würde. Das bestätigte ein Sprecher des FBI am Montag der "New York Times".

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In die Diskussionen sind dem Bericht zufolge das FBI, das US-Justizministerium, die National Security Agency, das Weiße Haus und noch weitere Agenturen eingebunden.Schon im kommenden Jahr soll ein entsprechender Gesetzentwurf in den Kongress eingebracht werden.

Bislang können US-Behörden nur auf unverschlüsselte Daten zugreifen, die über eine Schnittstelle laufen, beispielsweise eine Telefonzentrale. Künftig sollen auch Gespräche und Chats abgehört werden, die von einer Verschlüsselungssoftware geschützt sind oder losgelöst von einem Provider über eine sogenannte Peer-to-peer-Verbindung stattfinden. Die Abhörinitiative umfasst damit verschlüsselte E-Mail-Dienste wie Research in Motions Blackberry, Web-Seiten wie Facebook und Telefonierdienste wie Skype.
Auch Firmen, die ihren Sitz gar nicht in den USA haben, sind betroffen. Die Regierung wolle alle Unternehmen in die Pflicht nehmen, die in den USA Geschäfte abwickeln, heißt es. Dazu reicht es aber schon, dass US-Bürger einen Dienst nutzen, was bei den meisten Programmen der Fall ist. Es gebe sogar Überlegungen, ausländische Betreiber von Kommunikationssoftware zu verpflichten, ein Büro in den Vereinigten Staaten zu eröffnen, schreibt die "New York Times". Die Initiative könnte dazu dienen, dass die US-Regierung vor Ort Zugriff auf die Daten der Unternehmen hat.
Damit die Provider die neuen Regeln einhalten, sollen sie mit "Geldbußen oder anderen Strafen" belangt werden.


"Verhältnis von Sicherheit und Privatsphäre völlig aus dem Gleichgewicht"


......


Quelle: Spiegel online
 

Ali G.

Well-Known Member
Da immer noch viele glauben, "Wer nichts zu verbergen hat........", hier mal ein interessantes Beispiel aus den nach wie vor geheimen Verhandlungen :!: zu ACTA, was noch alles auf uns zukommen wird:

.......
Der deutsche IT-Branchenverband Bitkom warnt vor Überspitzungen im internationalen Anti-Piraterie-Abkommen Acta. Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid, der zugleich Chef von Hewlett-Packard Deutschland ist, sagte: "Wir befürchten, dass die Maßnahmen über das Ziel hinausschießen." Acta steht für Anti-Counterfeiting Trade Agreement. Die EU, die Schweiz, die USA, Kanada, Japan, Australien und weitere Länder verhandeln seit Jahren unter Geheimhaltung über ein völkerrechtlich bindendes Anti-Piraterie-Abkommen, das noch 2010 fertig werden soll. Alle EU-Mitgliedsstaaten könnten gezwungen sein, ihr nationales Recht im Sinne von Acta zu verschärfen.

Verfolgungsmaßnahmen müssten verhältnismäßig sein, sagte Smid. "Privatsphäre und Datenschutz, aber auch grundlegende Prinzipien unseres Rechtssystems dürfen dabei nicht geopfert werden." Laut einer zuletzt bekanntgewordenen inoffiziellen Version des Acta-Vertragsentwurfs sind künftig iPod-Durchsuchungen an Grenzübergängen als Regelfall und die strafrechtliche Verfolgung privater Internetnutzer für nichtkommerzielle Tauschbörsenaktivitäten möglich.

Geplant ist laut Acta das Three-Strikes-Prinzip, nachdem nach drei Urheberrechtsverstößen der Internetzugang gesperrt wird. "Provider zu Sheriffs und Vollzugsorganen zu machen, widerspricht unserem Rechtsverständnis", sagte Smid. Nur wenn staatliche Stellen Ermittlungen eingeleitet hätten, sollte es möglich sein, Unternehmen zur Mitarbeit zu verpflichten. "In Deutschland haben wir dafür bereits geeignete Gesetze", so Smid. Der Bitkom bestätigt damit indirekt, dass Kontrollen der Datenspeicher an der Grenze und das Three-Strikes-Prinzip tatsächlich geplant sind. (asa)
Quelle: Golem.de

Der gesamte Artikel ist HIER zu finden


 
J

Jochen

Guest
Jetzt werden die Größenwahnsinnig.....

mehr....
Quelle: Spiegel online

Scheinbar möchten die gerne aus den USA eine Insel machen und haben nicht mitbekommen, dass die Welt sich nicht nur noch um sie dreht - mit so einer Maßnahme können die sich ganz schnell aus großen Teilen der Weltwirtschaft der Kommunikation hinauskatapultieren.... :vogel:

Da immer noch viele glauben, "Wer nichts zu verbergen hat........", hier mal ein interessantes Beispiel aus den nach wie vor geheimen Verhandlungen :!: zu ACTA, was noch alles auf uns zukommen wird:

Quelle: Golem.de

Der gesamte Artikel ist HIER zu finden


Das kann ja spaßig werden - vielleicht sollten sich die Leute mal lieber mit sowas beschäftigen als mit den kruden Thesen eines Herrn Sarrazin, denn das könnte sie schneller selber unmittelbar betreffen als der muslimische Dschihad-Kämpfer in der Nachbarschaft.....
 

tribble

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Unfassbar.

Der von Ihnen eingegebene Text ist zu kurz. Bitte erweitern Sie den Text auf die minimale Länge von 15 Zeichen.
 

Florian B.

Well-Known Member
... zu beidem fällt einem eigentlich nichts mehr ein. Dabei ist es mir noch relativ egal, inwieweit mein MP3-Player beim Grenzübertritt auf Raubkopien überprüft wird, aber beim weltweiten abhören der Kommunikation ist dann mal Ende. Ich frage mich auch, wer diese ganzen Daten verwalten und prüfen will?
 
H

Heeeschen

Guest
Warum seid Ihr so überrascht? Geschockt - ja sicher!!! Bin ich auch - aber überraschen kann mich so eine Meldung nach allem, was wir bisher haben lesen und hören müssen nicht mehr.

Ich möchte nicht wissen, was da an grünen Tischen im Verborgenen noch so alles ausgekaspert wird. Und um unsere Zustimmung bitten wird uns sicher keiner ...
 
H

Heeeschen

Guest
... zu beidem fällt einem eigentlich nichts mehr ein. Dabei ist es mir noch relativ egal, inwieweit mein MP3-Player beim Grenzübertritt auf Raubkopien überprüft wird, aber beim weltweiten abhören der Kommunikation ist dann mal Ende. Ich frage mich auch, wer diese ganzen Daten verwalten und prüfen will?

:0096:Ich kann nicht glauben, dass Du das sagst - wo fängts an - wo hörts auf???

Ich nutze (zumindest wissentlich) keinerlei Raubkopien - aber an meinen Laptop oder mein Handy kommt keiner ohne meine Zustimmung - DA hörts für mich schon auf!!!
 

Florian B.

Well-Known Member
Ja, mir wäre das egal: ich nehme keinen MP3-Player mit :mrgreen: .. nein Spass beiseite, die wenige Musik, die ich habe, ist legal erworben, entweder als CD oder als MP3. Raubkopien habe ich keine.

Und ansonsten... ich würde mein ganzes Laptop mit Obama-Karrikaturen füllen :022:
 
H

Heeeschen

Guest
Ja, mir wäre das egal: ich nehme keinen MP3-Player mit :mrgreen: .. nein Spass beiseite, die wenige Musik, die ich habe, ist legal erworben, entweder als CD oder als MP3. Raubkopien habe ich keine.

Und ansonsten... ich würde mein ganzes Laptop mit Obama-Karrikaturen füllen :022:

Sehr gute Idee :022::mrgreen:

Aber auch wenn Du "nix zu verbergen hast" (so wie ich :0391:) - eine Kontrolle meiner privaten Geräte - no way.....
 

Florian B.

Well-Known Member
Nein, das geht definitiv zu weit, da hast Du schon recht. Mir ist jede Form der Überwachung zuwieder, auch das deutsche Abhörgesetz, die Vorratsdatenspeicherung und was nicht noch alles.

Ich glaube auch nicht, dass so ein Gesetz (so geheim es auch im Vorfeld ausgehandelt werden mag) dann durchkommt.
 

Gerda

Well-Known Member
Warum seid Ihr so überrascht? Geschockt - ja sicher!!! Bin ich auch - aber überraschen kann mich so eine Meldung nach allem, was wir bisher haben lesen und hören müssen nicht mehr.
Überraschend finde ich das auch nicht, wenn man mal bedenkt, dass die USA schon seit Jahren im alljährlichen Datenschutzbericht gleichauf mit China und Russland rangieren, wenn es um Datenschutz geht (http://www.golem.de/0801/56777.html). Allein, dass man hierzulande zum Teil nur noch per Fingerabdruckabgabe Einlass in die Vergnügungsparks erhält, ist schon mehr als bedenklich.

Überraschend finde ich allerdings, wie willig so viele Menschen sich das gefallen lassen und wie klein die Opposition solchen Maßnahmen gegenüber ausfällt - sei es nun die ständige Fingerabdrucksabgabe für jede Lizenz (und den Eintritt in den Vergnügungspark...), sei es das Abhören von Telefonaten und die Übermittlung von Bankdaten, seien es die "Nacktscanner" an den Flughäfen, etc.

Ist den Menschen, die das willig mit "ich hab' ja nichts zu verbergen" (damit meine ich NICHT konkrete User hier im Thread, sondern diese allgemeine Stimmung) unterstützen, wirklich nicht bewusst, dass sie mit jeder dieser Maßnahmen ein Stück Demokratie wegwerfen? Eine funkionierende Demokratie basiert zu einem Gutteil auf Anonymität, und mich überrascht (und schockiert), wie wenige Menschen das erkennen und dafür eintreten, diese Basis ihrer Demokratien zu erhalten.
 

Florian B.

Well-Known Member
Überraschend finde ich das auch nicht, wenn man mal bedenkt, dass die USA schon seit Jahren im alljährlichen Datenschutzbericht gleichauf mit China und Russland rangieren, wenn es um Datenschutz geht (http://www.golem.de/0801/56777.html). Allein, dass man hierzulande zum Teil nur noch per Fingerabdruckabgabe Einlass in die Vergnügungsparks erhält, ist schon mehr als bedenklich.

Überraschend finde ich allerdings, wie willig so viele Menschen sich das gefallen lassen und wie klein die Opposition solchen Maßnahmen gegenüber ausfällt - sei es nun die ständige Fingerabdrucksabgabe für jede Lizenz (und den Eintritt in den Vergnügungspark...), sei es das Abhören von Telefonaten und die Übermittlung von Bankdaten, seien es die "Nacktscanner" an den Flughäfen, etc.

Ist den Menschen, die das willig mit "ich hab' ja nichts zu verbergen" (damit meine ich NICHT konkrete User hier im Thread, sondern diese allgemeine Stimmung) unterstützen, wirklich nicht bewusst, dass sie mit jeder dieser Maßnahmen ein Stück Demokratie wegwerfen? Eine funkionierende Demokratie basiert zu einem Gutteil auf Anonymität, und mich überrascht (und schockiert), wie wenige Menschen das erkennen und dafür eintreten, diese Basis ihrer Demokratien zu erhalten.

Das Bewusstsein, dass man damit die Demokratie und dirk Freiheit Stück für Stück aufgibt und untergräbt ist bei den meisten bisher nicht angekommen... das redet man auch gegen eine Wand. Der Überwachungsstaat muss erst zu einem Problem werden, bis manche merken, was unter dem Deckmäntelchen der Verbrechens- und Terrorbekämpfung alles passiert. Aber ich hab ja nichts zu verbergen... ;-)
 

Gerda

Well-Known Member
Das Bewusstsein, dass man damit die Demokratie und dirk Freiheit Stück für Stück aufgibt und untergräbt ist bei den meisten bisher nicht angekommen... das redet man auch gegen eine Wand. Der Überwachungsstaat muss erst zu einem Problem werden, bis manche merken, was unter dem Deckmäntelchen der Verbrechens- und Terrorbekämpfung alles passiert. Aber ich hab ja nichts zu verbergen... ;-)
Ich fürchte, dass Du da recht hast. :0056:
 
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