Reisebericht Singapur und Japan

TiPi

Moderator
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Wie es aussieht, werde ich bei meiner nächsten Dienstreise nach Korea im Oktober, diesmal vorab ein paar Tage nach Osaka müssen.
Was ich hier aber so lese, sind sich Korea und Japan sehr ähnlich.
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
Wie es aussieht, werde ich bei meiner nächsten Dienstreise nach Korea im Oktober, diesmal vorab ein paar Tage nach Osaka müssen.
Was ich hier aber so lese, sind sich Korea und Japan sehr ähnlich.

Osaka bzw Kyoto und Nara kommen auch noch im Bericht, aber momentan habe ich etwas ein Zeitproblem, sehr viel Stress im Job ....

Korea waren wir leider nicht, wir wollten gerne noch 3 Tage Seoul anhängen, aber die Schule hat sich quer gestellt. Gibt keine Ferien-Verlängerung wegen Urlaub ...

.... Urlaub :muha:



Die Lehrer sollten vielleicht mal meine Reiseberichte lesen, da ist nicht viel mit Urlaub .... [-x :mrgreen:
 

Die Sonnenanbeterin

Well-Known Member
Weiter geht's ...
Ich bin im Moment in beiden Jobs sehr eingebunden, in meinem Nebenjob sogar zur Zeit sogar noch bedeutend mehr und mit viel Stress und Ärger ... daher bitte ich um Verständnis, wenn es hier momentan etwas langsamer voran geht :frown:




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Umstyling zur Geisha / Maiko und Samurai in Kyoto

Geishas sind anmutige, traditionelle japanische Unterhaltungskünstlerinnen, die Expertinnen in verschiedenen Künsten wie Tanz, Musik, Gesang und Gespräch sind. Ihr Auftritt beinhaltet oft eine Kombination aus eleganter Bewegung, Musikinstrumenten wie der Shamisen und kulturellem Wissen.
Geishas verkörpern eine tiefe Verbindung zur japanischen Kultur und Tradition und haben im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Bewahrerinnen dieses kulturellen Erbes gespielt.
Während die Zahl der Geishas im Laufe der Zeit abgenommen hat, gelten Geishas weiterhin als Hüterinnen der traditionellen japanische Kultur und Kunstfertigkeit.

Maikos sind junge Frauen, die für die Welt der Geishakunst angelernt werden. Sie sind Lehrlinge, die intensives Training in Tanz, Musik und Etikette erhalten. Maikos sind oft durch ihre lebhaften Kimonos und ihr auffälliges Make-up gekennzeichnet, welches ihre Lernphase in dieser traditionellen Kunst widerspiegelt.

Weil die Kimonos und der Haarschmuck der Maiko viel bunter und üppiger sind, verwandeln die meisten Anbieter vom Umstyling ihre Kundinnen in eine Maiko, nicht in eine Geisha.
Auch meine Töchter bekamen Kimonos und Haarschmuck der Maiko.

Die Frisuren sind eines der Markenzeichen der Geisha und Maiko. Traditionell bleiben diese über mehrere Tage erhalten. Ein schlafen auf normalen Kopfkissen ist unmöglich, daher schlafen die Geisha und Maiko auf unbequemen Holzgestellen, den Takamakura

Kyoto ist ein bedeutendes Zentrum für die Geisha-Kultur in Japan. Die einstige Hauptstadt Japans ist das Herz des Geisha- und Maiko-Handwerks. Die Stadt ist berühmt für ihre historischen Viertel wie Gion und Pontocho, in denen Geishas und Maikos ihre Kunst darbieten. Diese Viertel sind mit traditionellen Teehäusern, in denen die Unterhaltung stattfindet, gesäumt. Kyoto ist auch reich an kulturellen Schätzen, darunter prächtige Tempel, üppige Zen-Gärten und malerische alte Gassen, die einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Tradition Japans bieten.



Unser Termin war für 14 Uhr angesetzt.

Wir kamen an dem Tag aus Hiroshima und waren zeitig in Kyoto.

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Nach dem einchecken machten wir uns direkt auf dem Weg Richtung Gion.

Zu Fuß war es gut zu erreichen, 2,5 km fast nur geradeaus, einmal mitten durch Kyoto.

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Wir liefen an so vielen tollen Geschäften vorbei. Es fiel uns schwer, nicht in jedem hineinzugehen, aber wir hatten einen Termin und wollten pünktlich sein.

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Unterwegs gab es erst einmal ein paar Getränke, auf Wunsch der Kids in einen japanischen McD
Es gab ein paar kleinere Unterschiede, zB Pancakes im Happy Meal und einen wirklich sensationellem Erdbeershake, aber sonst vieles wie wir es aus D kannten.

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Keine 7,50 Euro für 2 Shakes, 1 Coke und diesem sensationellem Erdbeerdessert zum trinken, welches sich meine älteste Tochter (mein kleiner Erdbeer-Junkie) gewünscht hatte



Wir liefen über den Kamo-Fluss. Der Spaziergang war sehr kurzweilig, es gab viel zu sehen, wie zum Beispiel dieses tolle Gebäude am anderen Flussufer, in welchem sich u.a. das Minamiza Theater befindet.

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Gion ist ein alter und traditioneller Stadtteil von Kyoto



Der Eingang zu AYA ist etwas versteckt in einer Seitengasse.
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Wie immer in Japan: Direkt noch vor dem Betreten der eigentlichen Räume werden die Schuhe ausgezogen.

Meine Töchter durften direkt mitgehen, sie mussten noch aufwendig geschminkt werden - mein Sohn und ich warteten.



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Wie oben bereits beschrieben wurden für die Umwandlung keine Geisha-Kimonos und die entsprechenden Frisuren gewählt, sondern es wurde bzw wird sich an dem Stil der Maiko orientiert.
Diese sind farbenfroher, üppiger und und auch in den Haaren wird mehr Schmuck verwendet.

Das Anziehen ist sehr aufwendig und es muss eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden, um die Tradition und das kulturelle Erbe zu respektieren und um sicherzustellen, dass die Kleidung korrekt sitzt und die richtige Symbolik vermittelt.

Zuerst wurde das eng anliegendes weißes Unterkleid angezogen, das als "Nagajuban" bezeichnet wird. Dann folgte das "Haneri", ein Kragenstück aus feiner Seide, das am Hals befestigt wird. bzw an einem breiteren Stoff angenäht war
Und auch die Socken wurden schon jetzt angezogen, denn mit dem Kimono später ist Socken anziehen fast unmöglich.

Erst danach wurden meine beiden Mädchen geschminkt und frisiert. Sie bekamen eine Perücke auf, ein Teil der echten Haare wurden schwarz eingefärbt und über die Perücke gekämmt, damit es natürlicher aussieht.

Und erst danach habe ich die beiden zum ersten mal wiedergesehen und musste fast zweimal hinsehen.
Es sah schon so perfekt aus, dabei fehlte noch die Hälfte.

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Der Kimono selbst wurde dann über das Unterkleid gezogen und in einem komplexen Prozess gefaltet und geglättet, um sicherzustellen, dass er ordnungsgemäß saß und die richtige Symbolik vermittelte.

Der Kimono ist oft ein kunstvolles Stück mit aufwendigen Mustern und Designs, das die Persönlichkeit und den Stil der Maiko / Geisha widerspiegelt.

Die Kimonos durften sich die beiden selbst auswählen.

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Über dem Kimono wurde ein Obi, ein breites und aufwendig gebundenes und sehr langes Gürtelband (5 Meter), angelegt.
Der Obi wurde in einer kunstvollen Schleife auf dem Rücken gebunden, die als "Darari" bekannt ist.
Die Länge der noch herunter hängenden Bänder zeigt den Ausbildungsstand der Maiko. Je länger die Schleife ist, desto jünger und unerfahrener ist die Maiko. Mit der Zeit wird die Schleife kürzer, wenn die Maiko sich dem Status einer voll ausgebildeten Geisha nähert.


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Das Ganze hat eine ganze Zeit gedauert. Es wurde gewickelt, glatt gezogen, weiter gewickelt, ... und meine beiden Mädchen sahen immer mehr aus wie traditionelle japanische Maiko.

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Mein Sohn wartete geduldig ungeduldig.

Sein Umstyling zu einem Samurai würde sehr viel schneller gehen.


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Mein Sohn durfte dann auch in den Umkleideraum und sich sein Samurai- Outfit aussuchen und anziehen

Zuletzt wurden die Frisur mit Schmuck kunstvoll gestaltet und verziert, um das Gesamtbild abzurunden.

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Die Schminke wurde nochmals nachgebessert ...

... und FERTIG!

Wow, unglaublich!!! Was für eine Verwandlung.

Meine Mädchen durften sich zum ersten mal in Ruhe im Spiegel ansehen und glaubten ihren Augen kaum. "Das sind wirklich wir..." hörte ich von einem der beiden sagen.

Ich hatte ein Tränchen im Auge, weil ich genau wusste, dass sich vor allem für meine älteste Tochter grad ein großer Traum erfüllte!

Alleine für diesen Moment hatte es sich schon gelohnt!


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Selfie mit der gerührten Mama
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Auch mein Sohn war inzwischen fertig.

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Mein blonder Samurai!



Wir haben ein Shooting im Garten mitgebucht.

Mit den traditionellen Schuhen gingen wir in den kleinen Garten

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Letzter Feinschliff - und dann begann das Shooting

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Es entstanden so viele tolle Fotos an diesem Nachmittag. Ich bekam alle Bilder auf einem USB-Stick

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Danach durften wir noch für 15 Minuten in das Studio und ich konnte mit meiner Kamera Fotos machen. Es lagen viele Accessoires in einem Regal, welche wir nutzen durften

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Nicht immer klappte jede Pose auf Anhieb - die Bewegungen im engen und gut geschnürten Kimono waren nicht einfach


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Die Zeit verging wie im Fluge und wir hatten richtig viel Spaß an diesem Nachmittag. Meine Kids waren sehr glücklich, vor allem die Mädchen.

Aber dann war unsere Zeit rum und es hieß: Alles wieder ausziehen.
Auch das dauerte bei meinen Töchtern einiges länger als bei meinem Sohn, sie konnten zB direkt ihre Haare waschen und so saß ich mit ihm schon wenig später im Warteraum. Die Zeit vertrieben wir uns mit Geduldspielen, welche dort auslagen.



Eines der Bilder hängt inzwischen als Leinwandbild beim Papa der Kinder, bei uns und bei den Großeltern.

Ja, es ist kein günstiger Spaß, aber jeden Cent wert. Die Damen dort haben sich sehr viel Mühe beim Ankleiden und Schminken und auch beim Shooting gegeben, sie haben viel erklärt und somit das ganze zu einem der größten Highlights auf unserer Singapur-und-Japan-Reise gemacht. :claudi:


Als nächstes geht's weiter mit unserer Sightseeing-Tour im HoppOn-Hopp-Off-Bus kreuz und quer durch Kyoto
 

shorty1960

Well-Known Member
Hammer ( ein Dsumen reicht nicht)
ganz ganz großes Kino
da wäre mir der Preis auch egal gewesen…es geht nichts über glückliche Kids und man macht das ja auch nur 1x im Leben
 
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