3 Fragen zur neuen Flugsteuer

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Die "Kleinen" sind doch wohl eher die, die ebenfalls hart arbeiten und so gerade eben über die Runden kommen. Aber bestimmt nicht öfter in den Urlaub fliegen.

Du wirst doch aber sicherlich verstehen, was stepa ausdrücken will? Das ist schriftlich natürlich auch immer schwerer rüberzubringen, als wenn direkt diskutiert.

Also ich verstehe stepa und sehe es 100 %ig genauso. Ich habe einen sicheren und guten Arbeitsplatz, kann mir jedes Jahr meinen USA Urlaub erlauben, aber auch nur, weil ich fleißig bin und bisher immer eine gute Auszahlung meiner Variablen hatte. Trotzdem muss ich für meine Urlaube sparen und verzichte auf viele andere Dinge, um mein Geld zu sparen. Es gibt immer Menschen, denen es schlechter geht (und das sollte man sich auch immer wieder mal vor die Augen führen) als mir, aber das für mich kein Grund alles ohne Kommentar hinzunehmen, was mir meine Bundesregierung auf den Tisch wirft.

Wir werden es uns hier sicherlich alle weiterhin erlauben können in die USA zu fliegen, trotz der Flugsteuer. Aber deshalb muss ich es noch lange nicht gut finden. Ich persönliche ärgere mich tierisch über die Steuerpolitik und sicherlich nicht nur über diese blöde Flugsteuer. Die Deutschen sind doch die einfachsten Melkkühe in der eurpäischen Union (ob nun Steuern, oder z. B. auch GEZ). Wir nehmen immer alles ohne große Aufregung hin, dass würde es in anderen Ländern nicht geben. Viele meinen es liegt daran, dass es uns immer noch zu gut geh...mag sein, aber ich denke eher, dass es unsere Mentalität ist. Wir sind einfach träge geworden und das liegt wahrscheinlich wiederum daran, dass es uns jahrelang viel besser ging, als unseren europäischen Nachbarn (die skandinavischen Länder jetzt mal ausgenommen).

Na ja was soll´s...ändern können wir es eh nicht. :022:
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Und wenn nicht, bin ich dann zu dumm?:065:

Natürlich verstehe ich, was stepa sagen will. Ich halte es trotzdem für ein Luxusproblem.


Meine Güte, so habe ich das doch gar nicht gemeint. :0103: :s038: Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich mich eigentlich aus solchen Diskussionen raushalte.

Tja, und ich halte es eben nicht für ein Luxusproblem, denn Gesamtsumme an Steuererhöhung macht es ja letztlich. So unterschiedlich sind eben die Meinungen. :0141:
 

tribble

Well-Known Member
Meine Güte, so habe ich das doch gar nicht gemeint. :0103: :s038: Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich mich eigentlich aus solchen Diskussionen raushalte.

So schlimm ist es doch auch nicht.:D

Tja, und ich halte es eben nicht für ein Luxusproblem, denn Gesamtsumme an Steuererhöhung macht es ja letztlich. So unterschiedlich sind eben die Meinungen. :0141:

Nein, ich sehe das genauso. Die Summe macht es. Allerdings würde ich mir nicht gerade die Erhöhung der Flugsteuer als Beispiel nehmen, weil ich diese eher als Luxussteuer sehe.

Aber wie Du schon sagst, da hat halt jeder seine Meinung.:0141:
 
J

Jochen

Guest
Viele meinen es liegt daran, dass es uns immer noch zu gut geh...mag sein, aber ich denke eher, dass es unsere Mentalität ist. Wir sind einfach träge geworden und das liegt wahrscheinlich wiederum daran, dass es uns jahrelang viel besser ging, als unseren europäischen Nachbarn (die skandinavischen Länder jetzt mal ausgenommen).

Na ja was soll´s...ändern können wir es eh nicht. :022:

Ich sehe das etwas anders. Wo bzw. in welcher Hinsicht sind wir denn träge geworden? Wo geht es denn anderen Ländern besser als uns bzw. den Menschen dort? Wenn Skandinavien immer als Beispiel für bessere soziale Sicherheit genommen wird: Bist Du denn auch bereit, dafür eine Staatsquote von ca. 60% zu akzeptieren, Abgaben von teilweise 65% zu zahlen und alles vom Staat vorgeben zu lassen?
Wenn wir so träge geworden sind - wieso kommen wir dann besser als so ziemlich alle anderen Länder durch die Wirtschaftskrise, ist das Wirtschaftswachstum und der Arbeitsmarkt besser erholt als bei den Nachbarn?
Stichwort GEZ: Klar, das nervt die meisten - aber dadurch haben wir (ob man das nun glauben mag oder nicht) mit das beste "freie" Fernsehprogramm was man in Europa kriegen kann, in Qualität und Vielfalt. In fast allen anderen Ländern muss man horrende Beträge an private Anbieter zahlen um vernünftiges Programm zu sehen, da ist Sky ein echtes Sonderangebot gegen....
Klar, in Frankreich prostestieren die häufiger und stärker - aber auch nur, weil die unser Niveau in großen Teilen nicht annähernd haben. Ich arbeite in einer Firma mit einem französischen Ableger - und wie ich schon mal gesagt habe würden fast alle dort liebend gerne mit den deutschen Kollegen die Verträge tauschen, weil sie dann bei gleicher Arbeit erheblich besser dastünden.

Als Selbstständiger bin ich ja gewohnt mich um meine Sachen selber zu kümmern - viele Angestellte sehen gar nicht mehr, was ihnen alles abgenommen wird und wo sie eine unglaubliche soziale Sicherheit haben. Natürlich könnte man die Abgaben auch senken und alles nur noch nach Bedarf zahlen: Schule, Einsatz von Polizei oder Feuerwehr, kommunale Bürgerdienste, Straßenmaut, ÖPNV ohne Zuschüsse usw.
Wenn man da auf die gleiche Qualität und den gleichen Bedarf kommt, dann wird das kaum wesentlich günstiger zu haben sein als momentan über die Steuerfinanzierung - und nebenbei würden viele allgemeine Interessen vollkommen unter den Tisch fallen weil die Unternehmen nur noch profitorientiert arbeiten würden und sich grundsätzliche Überlegungen wie Ökologie, Kultur, soziale Gerechtigkeit usw. zu Gunsten des Profits unter den Tisch fallen würden. Das wäre dann Sozialdarwinismus pur - ein Paradies für leistungsfähige Egoisten und die Hölle für unterprivilegierte und Menschen mit geringeren Fähigkeiten. Wie lange die sich so eine soziale Schere angucken würden bevor es zu (gewalttätigen) Protesten kommen würde sei mal dahingestellt - ich würde in so einer Gesellschaft nicht leben wollen.

Um das ganz klar zu sagen: Natürlich bin ich auch nicht mit allem einverstanden was die Politik mach und wie sie mit dem Geld umgeht, ganz und gar nicht. Aber ich finde, die letzten 60 Jahre hat es doch ganz gut geklappt, die Dinge innerhalb des Systems von innen heraus so zu verändern, dass es uns immer noch besser geht als den meisten anderen auf dieser Erde - warum sollte man das nicht weiter auf diesem Wege versuchen?
 

Florian B.

Well-Known Member
Tja, und ich halte es eben nicht für ein Luxusproblem, denn Gesamtsumme an Steuererhöhung macht es ja letztlich. So unterschiedlich sind eben die Meinungen. :0141:

Teilweise ist es schon ein Luxusproblem, aber sicher nicht generell betrachtet. Wer beruflich bedingt fliegen muss, um zum Arbeitsplatz zu gelangen (Wochenpendler etc.) der ist auf das Jahr gesehen schon gekniffen mit der Flugsteuer.

Wer für den jährlichen Übersee-Urlaub 45€ mehr bezahlen muss dürfte trotz allem, was an Anstrengungen nötig ist, um so einen Urlaub zu machen trotzdem nicht auf den cent schauen müssen was bspw. den täglichen Einkauf angeht.

Was mich ganz persönlich richtig annervt ist die Tatsache, dass die Mittelschicht immer stärker belastet wird, während die Spitzenverdiener noch entlastet oder nicht zusätzlich bealstet werden.
 
J

Jochen

Guest
Was mich ganz persönlich richtig annervt ist die Tatsache, dass die Mittelschicht immer stärker belastet wird, während die Spitzenverdiener noch entlastet oder nicht zusätzlich bealstet werden.

Und ich denke, das ist das Hauptproblem der derzeitigen Politik: Diese unverhohlene Klientelpolitik für die Gutverdiener :moritz: - obwohl der Ansatz jedem klargewesen sein muss, der die FDP gewählt hat, denn die steht ja seit Jahrzehnten dafür
Ich glaube, das ist auch ein wesentlicher Faktor mit der Unzufriedenheit über die derzeitige Steuerpolitik: Letztlich sieht ja jeder ein, dass die Folgen der Wirtschaftskrise auch irgendwie bezahlt werden müssen - nur wenn man sieht, dass diejenigen, die überdurchschnittlich profitiert haben im Problemfall leider nicht entsprechend angemessen an der finanziellen Lösung der Probleme mitwirken müssen, dann ist das einfach eine Ungerechtigkeit, die keiner schlucken will. Besonders schäbig daran ist, dass sogar viele von denen dazu bereit wären, die Politik aber das überhaupt nicht zu Kenntnis nimmt. Da kommt dann doch stark der verdacht des Eigeninteresses auf.....

Aber letztlich bekommt jede Gesellschaft die Politiker die sie verdient - sie haben sie ja selber gewählt....
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Wer für den jährlichen Übersee-Urlaub 45€ mehr bezahlen muss dürfte trotz allem, was an Anstrengungen nötig ist, um so einen Urlaub zu machen trotzdem nicht auf den cent schauen müssen was bspw. den täglichen Einkauf angeht.

Das habe ich ja auch geschrieben. Natürlich werden wir uns weiterhin diese Reisen gönnen und wahrscheinlich werden auch die wenigstens deshalb ihre Reisegewohnheit ändern (Anreise aus dem Ausland). Aber wie schon geschrieben, es macht letztlich die Masse der Steuererhöhung und dann werden unter dem Strich auch irgendwann für uns 45 € zur Belastung.
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Jochen, mit Träge meinte ich, dass wir nichts gegen unsere Unzufriedenheit tun. Wir schimpfen alle (oder viele), aber wir unternehmen aktiv nichts dagegen.
 

Florian B.

Well-Known Member
Jochen, mit Träge meinte ich, dass wir nichts gegen unsere Unzufriedenheit tun. Wir schimpfen alle (oder viele), aber wir unternehmen aktiv nichts dagegen.

Viel zu wenige tun das, leider. Das ist auch so ein Punkt der mich nervt. Viele gehen nicht zur Wahl und sind auch nicht bereit, in irgendeiner Weise Verantwortung in und für unsere Gesellschaft zu übernehmen und sind gleichzeitig permannet am Meckern über Politiker und Parteien.
 

peter05

Well-Known Member
Viel zu wenige tun das, leider. Das ist auch so ein Punkt der mich nervt. Viele gehen nicht zur Wahl und sind auch nicht bereit, in irgendeiner Weise Verantwortung in und für unsere Gesellschaft zu übernehmen und sind gleichzeitig permannet am Meckern über Politiker und Parteien.

Wenn will man auch wählen? Heute wählt man doch nur noch zwischen "Pest oder Cholera"!
 

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Viel zu wenige tun das, leider. Das ist auch so ein Punkt der mich nervt. Viele gehen nicht zur Wahl und sind auch nicht bereit, in irgendeiner Weise Verantwortung in und für unsere Gesellschaft zu übernehmen und sind gleichzeitig permannet am Meckern über Politiker und Parteien.

Ich muß gerade schmunzeln :035: Beim Gesamtelternrat werden die Leute die noch zusätzliche Ämter, wie Schulvorstand ect. übernommen haben, immer nach dem "Warum" gefragt ... Meine Antwort schon seit Jahren "Wir haben eine Vorbildfunktion, nur was wir unseren Kinder vorleben können wir auch von ihnen erwarten. Wie sich z.B. außerhalb des Berufslebens auch sozial zu engagieren"

Letztlich muß man aber auch sagen, daß sowas auch nicht jedem in die Wiege gelegt wird :0141:
 

Florian B.

Well-Known Member
Wenn will man auch wählen? Heute wählt man doch nur noch zwischen "Pest oder Cholera"!

Ja, und diese Einstellung finde ich vollkommen daneben.


Generell frage ich mich sowieso, was wir denn alle erwarten - was soll denn die Politik anders oder besser machen?
Ok, wir könnten etwas umverteilen und Spitzenverdiener mehr belasten. Da es bei weitem nicht so viele Spitzenverdiener gibt wie Mittelschichtler wird dabei aber keine zu große Summe zustandekommen.

Wir müssen auch einmal bedenken dass das, was wir alles haben wollen irgendwie bezahlt werden muss. Das gibt es nicht umsonst. Wir fordern und rufen nach dem Staat und sind gleichzeitig aber nicht Willens, das zu bezahlen.
Und jetzt bitte nicht mit Dingen wie 'die stecken sich das selber in die Tasche' oder sowas kommen: der Anteil der Selbstkosten an den Haushaltsplänen ist relativ gering, das macht den Kohl nicht fett.

Aus diesem Blickwinkel geht mir auch diese latente Ausländerablehnung bzw. der Ruf nach besseren Einwanderungsgesetzen gegen den Strich: auch da geben wir unser Geld nicht im großen Stil für aus, das sind nur Nebenkriegsschauplätze die populär sind, weil man hier schnell suggerieren kann "die Fremden nehmen uns was weg".

In den vergangenen beiden Jahren ist sicherlich viel Geld für die Bankenrettung und die Abfederung der Folgen der Wirtschaftskrise ausgegeben worden - das hat eine ganze Menge gekostet. Nur: ich für meinen Teil hätte nicht erleben mögen was passiert wäre, wenn man das nicht getan hätte...
Da hätte es dann am Ende wieder geheißen "und der Staat hat ja nichts für uns getan" :0141:
 

Florian B.

Well-Known Member
Das stimmt schon, trotzdem gehe ich zur Wahl, auch wenn die Entscheidung nicht immer einfach ist.

Im übrigen werden nicht ohne Grund ungültige Stimmen auch als solche ausgewiesen und sind keine verlorenen Stimmen.
Würden alle, die aus Frust nicht wählen gehen hingehen und wenigstens den Zettel durchstreichen wäre das Bild ein anderes.
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Im übrigen werden nicht ohne Grund ungültige Stimmen auch als solche ausgewiesen und sind keine verlorenen Stimmen.
Würden alle, die aus Frust nicht wählen gehen hingehen und wenigstens den Zettel durchstreichen wäre das Bild ein anderes.


:007: Das sollte ja aber allgemein bekannt sein, oder?

Ich versuche aber immer mich für eine Partei zu entscheiden. Ansonsten habe ich ja auch kein Recht, später zu schimpfen. :003:
 
E

Ehemaliger User

Guest
Generalstreik :vogel:

Warum eigentlich? Geht es uns so schlecht? Ich habe eher den Eindruck dass wir ein Volk von Nörglern sind.
Schau Dich doch mal um, alleine in Europa - da schwimmen wir immer noch ganz oben...

Florian, wir sind nicht nur ein Volk von Nörglern sondern vor allem aber auch ein Volk von JA-Sagern ! Und every time same procedere lässt sich ein Grossteil der Wähler von den Parteien kurz vor einer Bundestagswahl einlullen und vergisst leider allzu schnell vorangegangene gemachte Fehler selbiger Parteien. (was für ein komplizierter Satz ;) )
Das ist das Problem.
 

Florian B.

Well-Known Member
Florian, wir sind nicht nur ein Volk von Nörglern sondern vor allem aber auch ein Volk von JA-Sagern ! Und every time same procedere lässt sich ein Grossteil der Wähler von den Parteien kurz vor einer Bundestagswahl einlullen und vergisst leider allzu schnell vorangegangene gemachte Fehler selbiger Parteien. (was für ein komplizierter Satz ;) )
Das ist das Problem.

Die Zahl der Wähler, die tatsächlich aus Gründen des Parteiprogrammes eine Partei wählen ist sehr gering. Die Parteien rekrutieren ihre Wählerschaft aus den Stammwählern, die schon immer CDU oder SPD oder was auch immer gewählt haben. Aus diesem Grunde findet auch nur Wahlkampf statt: um die eigenen Wähler zu motivieren, nicht, um neue zu gewinnen oder jemanden zu überzeugen.

Diejenigen, die sich wirklich sich damit beschäftigen brauchen keinen Wahlkampf. Den brauchen auch die Frustwähler nicht, die aus Frust ihre Stammpartei nicht mehr wählen. Das sind keine diffizilen Entscheidungsabläufe, das basiert auf ganz simplen Denkmustern.
 
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