USA Nordwesten 2008 ist gebucht!

Claudia

Power-Mom und Moderatorin
Moderator
Das liest sich ja super, Bimausi :002: und nimm bitte einen größeren Koffer, sonst wird es für Kerstin und mich so beengt da drinnen :mrgreen:
 

Schabe71

Well-Known Member
:mrgreen: Das würde ihm schon gefallen! Er würde wahrscheinlich jede von einplanen und er legt die Füße hoch! :009:

Also für so clever hätte ich ihn da schon gehalten, daß ihm klar ist, daß das soooo NICHT funktioniert[-x. Ist doch wirklich lange genung mit Dir zusammen:035:. WIR haben Urlaub und er darf dann uns bedienen:muha:
 

KlausK

Well-Known Member
Hi Bianca,
laß Dir DAS nicht entgehen:

Von Hood River gibt es zwei Strassen nach Portland:
Den Highway84 und den Scenic HW 30. Der führt auf wenigen Meilen an mehreren Höhepunkten, wie dem Horsetail Wasserfall, den Multnomah Falls, mit 190 m der vierthöchste Wasserfall der USA, den Latourell Falls und einigen weiteren Scenics vorbei.
multnohmah.jpg
horsetailhp1.jpg

Multnomah Falls Horsetail Falls

Und DAS:

Weiter nach Hood River und über den Fluß nach Washington: Nach Oregon der zweite neue Staat auf der Besuchsliste. Aber Washington liegt offenbar irgendwo in Germany, denn zu erst kommen wir nach Bingen und dann nach Husum, bevor es über Trout Lake in die Wilderness geht. Nomen est Omen, hier ist´s wirklich wild. Die zunächst herausgesuchte Strecke ist noch wg. Schnee gesperrt, wir wissen das nicht und verfahren uns prompt. Der Rückweg bringt uns an die Rangerstation in Trout Lake, wo wir etwas, wenn auch wenig Streckeninfo bekommen. Auch der Weg über die Rt 90 am Mt. Adams vorbei ist noch zu. So fahren wir einen Umweg durch die Mt. Adams Wilderness, wir treffen zu erst auf Schnee auf der Strasse, dann auf Felsbrocken. Schließlich kommt das, womit wir nicht rechneten, und was nach Sigis Erlebnissen im Wald Ende letzten Jahres eigentlich hat kommen müssen: Urplötzlich stehen zwei Rehe vor uns. Ich kann gerade noch bremsen, das Tier kehrt in Panik um, läuft auf uns zu. Sigi schreit! Ich brauche alles, um der ganzen Rehfamily auszuweichen, aber am Ende geschafft. Sigi ist nervlich fertig und kramt die traumatischen Wildsauerlebnisse wieder hervor. Schließlich ist sie beruhigt und wir fahren wieder weiter. Wir erzählen so im Auto über Psychologie, Bewältigung von Schreckenssituationen und so und wieder aus heiterem Himmel- das nächste Reh mitten auf der Fahrbahn. Diesmal läuft es nicht hin oder her, nein es bleibt stehen. Da ich gottseidank langsam war, konnte ich leicht bremsen und mit der Hupe Lärm machen. Irgendwann machte es sich aus dem Staub und ward nicht mehr gesehen.
Mittlerweile sind wir auf dem Weg nach Mt. St. Helens, das ist der Vulkan, der 1980 ausbrach und während dieser Aktion 2 mio Tiere das Leben kostete, außerdem ca. 50 Menschenleben kostete und nicht mehr wieder gut zu machende Schäden am Wald verursachte. Die Fahrt ist für Mensch und Auto sehr anspruchsvoll, für Mensch dann, wenn man, wie Günter, mit dem Rad da rumkraxelt. Man kann sich von der Verwüstung wirklich nur dann ein Bild machen, wenn man am Aussichtspunkt oben steht und die Baumstümpfe, die wie Betonsäulen aussehen, oder den See mit den Baumstämmen sieht. Jede Beschreibung in Büchern ist eine Verharmlosung gegen das Bild, das die Natur bietet.
mtsthelenshp.jpg


Anyway- die Aussicht am Mt. St. Helens ist unbeschreiblich, ein Muß für jeden, der einmal die Gelegenheit hat, sie betrachten zu können.
minerscar.jpg


Auf dem Bild hier sieht man die Reste eines Autos, das einem neugierigen Zeitgenossen gehörte, der am Tag des Ausbruchs den Warnungen nicht folgen wollte und sein Naivität mit dem Leben bezahlen musste.

Und DAS auch nicht.:
Danach weiter in Richtung Olympic NP. Heute haben wir kein Hotel vorgebucht, nach Günters Maßgabe wollten wir eigentlich bis Quineault. Aber weit gefehlt: die angenommenen Kilometer lassen sich absolut nicht machen. Schliesslich wollen wir nicht nur durchfahren, sondern auch was sehen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir fahren bis Port Angeles, suchen ein Hotel (Red Lion mit Coupon für 62$, sehr gut, absolut zu empfehlen) und fahren los, um was vom Park zu sehen. Schon der erste Eindruck ist überwältigend: Kurz nach der Pforte treffen wir auf die ersten unserer Rotwildfreunde. Dieses Mal sind es nicht die Weißär...., sondern Deers. Aber sie lassen sich von uns gar nicht beim Fressen beeindrucken. Also fahren wir weiter und treffen auf ein Amipaar, das natürlich sofort ein Gespräch beginnt. Ich kann mich soviel verstellen wie ich will, der Ami merkt sofort an der Aussprache, dass da was oberfaul ist und fragt: „Where are you from?“ O.k., geoutet, also sagen wir:“From Germany“. Und statt der evtl. erwarteten Zurückhaltung wg. sonderbarer Äußerungen bilateraler Politiker werden wir herzlich mit „Good to have you here“ begrüßt. Netter Small Talk über Gott und die Welt, ein liebes Good Bye and all the Best. Soviel zum Thema Resentissements Deutschen gegenüber.
Jetzt geht’s weiter zum Hurricane Ridge. Zwischendurch immer nette Zwischenstopps mit herrlichen Viewpoints ins Tal und zum Meer. Man soll hier ja neben Rotwild auch schon Braunbären gesehen haben. Wir heute leider, oder zum Glück, nicht. Aber oben angekommen erleben wir Feind-(Wild-) Kontakte der besonderen Art: Die Rehe laufen auf dem Parkplatz und den angrenzenden Wiesen herum, wie wenn die Menschen gar nicht da wären. Sie gehen an die Autos ran und suchen den direkten Kontakt mit den Menschen. Das Auto neben uns schafft es gerade noch, die Türen zu verschließen, weil das Reh partout ins Wageninnere wollte. Ich bin 2 m neben einem, wohlgemerkt in der Wildnis und nicht im Zoo lebenden, Tier gestanden, ohne es zu beeindrucken. Das war echt spannend. Oben war übrigens noch Schnee, die ersten Blümchen steckten den Kopf gerade durch die Erde. Ein paar Kinder machten in kurzen Hosen und T-Shirts eine Schneeballschlacht. Das Ganze Erlebnis war so schön, dass wir fast die Rückfahrt vergaßen.
Na denn, unten angekommen nehmen wir noch einen Snack, wieder in einem Taco Time ein. Hier sehen wir einmal mehr, dass 2 Restaurants der gleichen Kette noch lange nicht über gleiche Qualität verfügen müssen. Es war zwar nicht schlecht, aber zum Seattler Vortag kein Vergleich.
Jetzt zurück zum Hotel, das Red Lions Port Angeles war nicht vorgebucht, über Coupons für 62$: Priceline war bis zum Schluß mit dabei, war aber stets abgelehnt worden. Man muß auch hier beachten, dass man nicht überbietet, und vielleicht mit Coupons was Besseres machen kann.
Morgen geht’s in den Regenwald, schon gespannt, was da auf uns zukommt.

8.Tag: Port Angeles-Olympic NP- Aberdeen

Nach dem ersten Tag Olympic NP waren wir natürlich äußerst gespannt, wie das Ganze weitergeht. Und es begann wieder außergewöhnlich: Wir fuhren den Scenic HW 101 entlang und kamen nach kurzer Zeit an den Lake Crescent, ein aus der Eiszeit übriggebliebeneer See. Unglaublich groß und unglaublich schön. Der HW 101 geht am gesamten Ufer entlang und wird auf der Südseite von Berghängen eingerahmt. Es ist erst kurz nach 8.00 h und es sind noch nicht viele Menschen unterwegs. Wie wir so fahren sehen wir in eineigen Metern Entfernung einen großen Vogel mit weißem Kopf und majestätisch langsamem Flügelschlag über den weg und in einen Baum fliegen. Solch ein Getier war uns bisher noch nicht untergekommen. So drehen wir um, fahren zurück und schleichen uns an die Stelle heran. Der Vogel war wieder zurückgekehrt gewesen, als er uns bemerkte, nahm er erneut reißaus. An der Stelle hielten wir an und sahen einen imposanten ca. 30 cm großen Fisch liegen, dem gerade der Kopf und andere für Vögel genießbare Teile entfernt worden waren. Erst jetzt wurde uns klar, dass es sich wohl um einen Weißkopfadler gehandelt haben musste. Ein guter Start.
Vom HW 101 haben wir einen Abstecher über HW 110 an die Küste bei La Push gemacht und dort kamen wir von der Sonne in den Nebel. Die Küste ist „naturbelassen“, d.h. man findet Bäume überall herumliegen. Der Sand ist fast schwarz und von einer sehr groben Konsistenz. Das ganze macht einen irgendwie bedrohlichen Eindruck. Zwischendurch sieht man immer wieder die Ergebnisse der intensiven Holzwirtschaft, d.h. kahle Berghänge. Andererseits findet man immer wieder Schilder mit der „Geschichte“ des Waldes, will sagen wann abgeholzt, wann mit was aufgeforstet, und wann wieder abgeholzt wird.
Weiter zum Regenwald. Es gibt den Zugang zum Hoh Rain Forest. Wir hatten wiedermal herrlichen Sonnenschein und so konnten wir die moosbehängten Bäume in ihrer vollen Schönheit genießen. Es war wirklich ein Erlebnis.
regenwaldhp.jpg
lac_du_duc_hp.jpg


Getoppt wurde das Ganze durch eine Wanderung zum Wasserfall Lac Duc am Ende des Weges. Der Weg ist mit knapp 1 mile recht kurz und geht über viele Steigungen und Gefälle. Das Bild ist wirklich sehenswert. Kurz vor den Fälle steht eine Holzhütte, die von einem umgefallenen Baum zerstört wurde.
Beim Abstieg hatten wir, oder besser gesagt Sigi, mal wieder Feindberührung. Jedenfalls beinahe. Ich lief, da der weg für 2 zu eng war, ca. 1-1,5 m vor ihr und für mich war alles ganz normal. Plötzlich ein lauter Ausruf. Ich frage:“Was ist los?“ Sie:“Eine Schlange!“ Ich konnte das gar nicht glauben, bis ich das Vieh am Wegrand sah: Ca. 40 cm lang, schwarz und mit gelber Zeichnung. Sie war zwischen uns beiden durchgehuscht und hatte für Aufregung gesorgt. Da ich mich mit Reptilien überhaupt nicht auskenne, habe ich keinerlei Ahnung, um was es sich da gehandelt hat. ´Ne Rattlesnake war es wohl nicht.
Also mit den beschriebenen Viechern war das schon eine ganz schöne Wildausbeute für heute. Zurück zum Auto und weiter auf HW 101. Am Lake Quinault verlassen wir den Olympic NP und fahren weiter über unspektakuläre Wege nach Aberdeen. Unterkunft im Red Lion mit Coupon für stolze 52$. War ganz o.k., die Gegend ist halt was teurer.

Weißt ja schon, wo Du mehr darüber findest. Jedenfalls jetzt schon viel Spaß und mein Neid ist Dir sicher
 
Oben