TAG 7 auf See, Bahamas - Tag 13 USA - Freitag
Heute morgen um 8:00am bin ich wie immer schläfrig und im Schlafzeug auf dem Balkon
gestolpert und habe mich auf einen Stuhl fallen lassen um den Beginn des Tages auf dem Meer auf mich wirken zu lassen. Irgendwas war anders, denn unter meinen Füßen lagen kleine
Eiswürfel und auf dem Nachbarbalkon waren verschiedene Stimmen zu hören.
Ach, da unten auf dem Dach des Deck 8 Oceanfront Bereiches liegen auch
10.000 Eiswürfel. Merkwürdig, oder.... Moment.... das ist Glas, da muss wohl nebenan eine Scheibe zersprungen sein.
Ein Blick um die Ecke bestätigte meine
geniale Kombinationsgabe. Eine Scheibe des Balkons war keine mehr und ein
Blaumann fummelte gerade die Reste aus der Fassung, was dementsprechend klöderte und weiteres Glas auf unseren Balkon rieseln lies. Na ja, wofür hat man Stühle. Also setze ich mich erst einmal wieder auf den einen und hebe meine Beine auf einen weiteren.
Während ich hier schreibe, hat ein anderer Mann, dieses mal mit
weißer Uniform und etwas Lametta auf der Schulter gefragt, ob er mal die
Verbindungstür öffnen darf. Ja klar. 2 Blaumänner fegten unseren Balkon und ich bekam ein paar Info zu den Bahamas vom weißen Mann. Warum die Scheibe zersprungen war wusste er aber nicht. Kann mal passieren. Vielleicht das Wetter.
OoooKeeee!!!
Brezelwoman fängt schon mal an die Koffer wieder zu füllen. Jetzt haben wir die Zeit, denn wir laufen erst um 12:00 in
Nassau ein. Heute Abend wollen wir uns das nicht antun und daher gehe ich jetzt mal helfen.
CU
Sooo, der Tag neigt sich dem Ende, denn die Sonne will woanders leuchten. Die Ausfahrt gerade aus Nassau war, so im
Sunset, wirklich besonders kitschig schön.
Wir haben den Tag gut genutzt. Frühstück gab es noch um 11.30 im Flamingo Grill. Brezelgirl wollte lieber Mittag und hat sich Pizza und asiatische
gebratene Nudeln von Garden Café ein Deck weiter unten geholt. Der
Flamingo Grill ist eine ruhige Alternative zum etwas rummeligen Buffett am morgen. Man sitz auch nicht klimatisiert, was morgens OK ist und die Aussicht beim einlaufen in den Hafen von Nassau war 1A.
Wir haben nix gebucht, daher sind wir runter vom Schiff mit der Idee, dass wir erst die Stadt ein wenig ansehen wollen und dann mit der Ferry rüber nach
Paradise Island um das
Atlantishotel und dessen Beach zu besuchen.
Genau so haben wir es dann auch gemacht.
Als wir von Bord gegangen sind, mussten wir eine ganze Weile laufen bis zum Ausgang des Hafens. Ein kleines und etwas in die Jahre gekommenes
Carnival Schiff (fast ohne Balkone) lag weiter vorne. Sensation...kann das sein. Wahrscheinlich eins von den Bahamas-Kurztripbooten.
Kaum ist man durch das offizielle Hafengebäude wird man von den einheimischen
Tourifängern angesprochen. Hat man das
schadlos überstanden, gehts in die Stadt und man ist sofort mittendrin
in Anderland. Nach 6 Tagen behüteten Traumleben, ist man in einer armen Hauptstadt gelandet. Verkehr. Hupende Autos. Menschen denen die Armut anzusehen ist. Vor der Kulisse von Cartier,
Hard Rock Cafe, Subway, Starbucks und Senor Frog. Wir sind etwas erschlagen von der Atmosphäre und stolpern von einem Laden in den anderen. Highlight ist ein
griechisches Cafe, welche im 1. Stock gekühlte, aufgeschlagene Kokosnüsse verkauft. Der Grieche ist sehr nett, besonders der Senior mag deutsche und schenkt uns einen Kuli (Europäer müssen zusammen halten!!!), und wir sind stolze (Kreuz) Ritter der Kokosnuss.
Mit Strohhalm in der
grünen Kokosnuss gehts weiter durch die Straßen und Markthallen bis zum
Senor Frog. Unser erster Besuch eines solchen Etablissements. Ein paar Saufspiele haben wir uns angesehen und selber einen Bahama Mama bzw. zwei Strawberry Daiquiri (1richtig, 1Virgin) getrunken, dann wurde es uns da langweilig und wir sind zu den Ferrys gegangen. Nach etwas Verwirrung, welche denn die richtige Ferry ist, haben wir die Fahrt zum Paradise Island für 4$ gefunden. Das
offizielle Ferryboat sieht aus, als wenn es genau nach dieser Fahrt sinken würde. Also einen
TÜV gibt es hier nicht, oder er setzt andere Maßstäbe.
Irgendwann....also ungefähr alle 30min. (+/- 5 bis 10) je nach Auslastung und Lust, startete die knarzend, stinkende
Wasserversion eines karibischen Safaribusses in Richtung Paradise Island. Ein Leichtmatrose (der echt original so spricht wie Dave Davis als
Motombo Umbokko) unterhält das Publikum mit Anekdoten und Fakten und erwartet Tip. Is OK, denn wer weiss schon was die Micheal Jackson bzw. Präsidenten-Suite kostet, welche die Brücke zwischen die beiden Hoteltürmen des Atlantis verbindet, oder wo Nicolas Cage oder
Beyonce Ihre Hütten haben. Er meint dass auf Paradise Island nur Millionäre wohnen, wie wir ja scheinbar auch welche wären obwohl wir nur
4$ ausgeben um ins Paradies zu kommen. Da wir auf einem der besten und größten Kreuzfahrtschiffe der Welt unseren Urlaub verbringen, liegt das ja nahe. Kann man viel zu sagen und zu denken, denn
aus seiner Sicht ist das wohl so.
Interessant auch, dass unser Ferryboat-Geschichtenerzähler vor Jahren mal der war, der in dem
James Bond Streifen Feuerball ein Speedboat mit Sir John Connery drauf, in einen Steg mit Häuschen (Condo) raste, an dem wir grad vorbei tuckerten.
Noch interessanter war, dass der andere Bootsbegleiter auf der Rückfahrt (Stunden später)
auch der Bootsfahrer war, der das Boot von Connery in den Steg gerast hat. Also es drängt sich mir fast der Eindruck auf, dass einer der beiden hat
gelogen hat...mmmh?!
Also das Atlantis ist ja eines der berühmtesten und
begehrtesten Hotels der Welt. Ein Stück weit kann ich das nachvollziehen.
Vom "Ferryhafen" aus muss man noch ne Ecke laufen zur
Marina. Dann ist man schon auf dem riesigen Gelände.
Bis wir dann den richtigen, freien
Strandzugang gefunden haben, mussten wir noch ein wenig herumirren bzw. besichtigen.
Casino, Lobby und Gänge sind beeindruckend. Las Vegas Style. Auch das kleine Stück der Gartenanlage, das wir als nicht zahlende betreten durften, war absolut
Weltklasse. Wir mussten 3 Lobbys durchschreiten um überhaupt dahin zu kommen. Dann an Wasserfällen,
Seeschildkrötenpool und Aquarium vorbei bis zum Strand. Dort kristallklares Wasser auf schneeweissen, sauberen, feinen, trockenen Strand, der sich
nasser unter Wasser fortsetzt, was allerdings den Nachteil hat, dass es wenig Fische zu sehen gibt. Schnorcheln eher langweilig. Nach ein wenig Sucherei habe ich doch noch ein paar Felsen gefunden, wo auch ein paar kleine
Salzwasseraquarienfische ihre runden drehten. Schön.
Leider hatten wir schon zu viel Zeit in der Stadt
vertrödelt. Wir wollten die Fähre um halb 6 erwischen, denn um 6 fährt die letzte und um 06:30 ist "
All Aboard Time". Wir hetzen uns ab, was das Zeug hält. Brezelwoman macht richtig Druck und läuft mit wehenden, nassen Haaren vor.
Das schaffen wir,
das schaffen wir, das ..... usw.
Wo ist mein
Mojo bzw. mein
TiPi wenn ich es brauche? Ich denke, wir könnten auch die Fähre um 6 nehmen, dann sind wir um 6:20 am Hafen und um 06:35 an Bord. die Fahren ja erst um 7, mach mal langsam.
Aber meine Gattin gibt das Tempo vor und wir hecheln hinterher. Brezelgirl steht kurz vor dem Kollaps.
Waaasser, Waaasser, Waaaaa, Wwww....
Weiter, weiter, weiter..... und tatsächlich schaffen wir es 5min vor Abfahrt,u also um
5:25 am Steg bei der Fähre zu sein...aber die Fähre fährt heute um
5:22, also sehen wir nur die
Rücklichter, wie noch ein paar andere People mit hechelndem Atem und blauen
NCL Handtüchern.
Verzweifeltes Lächeln, wohin man schaut. Is ja nur
97grad im Schatten. Is ja schön jetzt noch ne halbe Stunde in der Sonne zu warten, bis die letzte Fähre fährt, wenn se denn fährt.
Leider hatte der Getränkestand am Pier schon zu. Was die
Stimmung bei allen extrem nach oben trieb.
Na ja.... um 05:45 kommt eine Fähre und spuckt Leute aus. Der
Kapitän lässt den Motor laufen und verschwindet. OKeeee?
Egal, reisst halt keiner die Karten ab. Wir steigen an Bord in den Schatten. Erst folgt uns keiner, aber dann werden auch die, in der Sonne brennenden, Amis mutig und folgen uns.
Leider kommt nach ein paar Minuten der
Steuermann und macht unmissverständlich klar, dass er das nicht duldet und
scheucht alle wieder runter.
Denke ich jedenfalls. Tatsächlich scheint es eher so, als wenn er
Feierabend hat und jetzt nach Hause fährt und da wollen wir nicht hin. Ein anderes Boot kommt und holt uns.
Keine Sorge. Das Gegenteil scheint bei ein paar unserer
Leidensgenossen der Fall zu sein und sie beschliessen, voller Sorge, sich ein Taxi oben auf der Brücke zu besorgen.
Wir harren aus. Jetzt wird's doch erst spannend.
Eine weitere Fähre kommt um die Ecke,
aus dem nichts. Wir steigen ein und werden in die Ecken getrieben. Endlich geht es los. Der Leichtmatrose erzählt alle Geschichten, die wir schon von Motombo Umbokko gehört haben, noch einmal. Alle können das lachen kaum zurückhalten.
Eine Mitreisende
AfroAmerikanische Familie beschließt den
70sten Geburtstag von Opa hier an Bord nochmal auf Touren zu bringen und wir alle singen Happy Birthday und dieses andere Lied mit den "
Guten Gelben Fell" (Yellow Good Fello, oder so), dass ich nie verstanden habe.
Motombo ist erst ganz verwirrt, ob der Eigeninitiative seiner Gäste, steigt dann aber gekonnt ein und hat sich letztendlich sein
Trinkgeld auch verdient.
Hafen - Kontrolle - Laufen - Schiff - kein Empfang, alles schon am abbauen - Kontrolle - Kabine - Ausfahrt vom Balkon -
traumhaft - Koffer packen - Tipumschlag für Victor vorbereiten - essen zum 2. mal in Taste - wieder gut -
Abschied nehmen vom Deck 8, vom Spice, vom Atrium, vom Headliners und den Duelling Pianos, vom Casino, von der Gallery, von der Dartscheibe, vom der Bibliothek und dem Spielezimmer wo wir Scrabble gespielt haben.
Abschied von der Sugarcane Bar, von der Bowlingbahn, vom Theater und von den Tischtennisplatten. Ciao im Mondschein zum Pool und zum Sundeck.
Machet jut Spongebob und vor allem Patrick.
Adieu Garden Cafe.
Tschüß Fahrstuhl... du hast uns immer treu gedient. Schluchz....
Das
Handtuchtier, das uns heute in unserer Kabine erwartete konnte die Laune auch nicht mehr verbessern.....
Ade schöne Zeit auf der Norwegian Getaway, in Stateroom 10818....
Willkommen Naples, Sanibel, Captiva und Miami..... Endspurt.