Obama oder Romney

kittywat

Well-Known Member
In den Frühnachrichten war ein kurzer Bericht zum Parteitag der Rep's in Tampa. Besonders schlimm fand ich, dass Teilnehmer eine schwarze Kamerafrau mit Erdnüssen beworfen haben und dazu gerufen haben sollen: "So füttern wir Tiere"! Ich denke, das sagt doch schon alles über die Gesinnung, oder? PFUI, PFUI, PFUI!!
 

Vacationhit

Well-Known Member
Das war mir nicht bekannt. Welche Zustände meint er wohl?

Lassen wir das, sind persoenliche Erfahrungen und Vergleiche die ich in den letzten Jahren gemacht habe.

Letztlich ist es auch so das Obama fuer die Amerikaner zu viel Geld verbrannt hat und nichts kam dabei raus. Ob man ihn in der Welt lieber sieht als Romney ist den Amerikaner egal.
 

Traveljunkie88

Well-Known Member
Sorry, aber Bush hat vorher wohl die größeren Unmengen an Geld verbraten, keine auch nur ansatzweise zukunftsorientierte Haushaltsplanung gehabt und Obama war derjeniger, der in den letzten 4 Jahren Schadensbegrenzung betreiben musste. Das sowas nicht von heute auf morgen geht dürfte doch jedem klar sein..
 

The Saint

Well-Known Member
Die ganze Diskussion über die Gesundheitsreform ist doch absurd. Die meisten Amerikaner wissen doch gar nicht, worum es geht, hauptsache dagegen sein. (dieses Phänomen wird auch ganz gut im SpOn Artikel beschrieben...)
Die deutsche Krankenversicherung ist bestimmt nicht perfekt, aber wer kann mir denn 3 Länder nennen, in denen es besser ist? Die ganze Kritik ist doch nur populistische Meinungsmache.

Gesendet von meinem Mobiltelefon. Daher bitte ich eventuelle Tipp- & Rechtschreibfehler zu entschuldigen... ;-)
 
J

Jochen

Guest
Lassen wir das, sind persoenliche Erfahrungen und Vergleiche die ich in den letzten Jahren gemacht habe.

Das ist genau die Standard-Reaktion der üblichen Republikaner: Wenn es an sachliche Argumente geht wird abgewunken und abgewiegelt. Kein Wunder, ist es doch nahezu unmöglich sachliche Argumente FÜR die Handlungsweise und Pläne der Reps zu finden denn letztlich gibt es nur eine wirkliche Grundlage für deren Denkweise: Grenzenloser Egoismus derer, denen es etwas besser geht und die Tatsache, das es denen sch....egal ist wie es denen geht, die aus welchen Gründen auch immer nicht komplett für sich selbst sorgen können - nein, die sollen auch noch ausgebeutet werden und die Zeche zahlen anstatt das man ihnen zumindest hilft sich selbst zu helfen :vogel:

Ich bin als Selbstständiger nun wirklich kein Sozialist und mein Credo ist auch immer: Jeder ist seines Glückes Schmied. Aber ich bin mir auch bewusst, das wir nicht alle die gleichen Voraussetzungen haben, weder materiell noch physisch noch intellektuell. Und mir widerstrebt die amerikanische Denkweise die Schwachen auszunutzen wo es nur geht und sich selber so weit zu schonen (finanziell) wo immer es nur geht - das ist Raubtier-Kapitalismus und Sozial-Darwinismus der schlimmsten Form - sowas gab es in Europa in der Ausprägung zuletzt während der industriellen Revolution. In Hinsicht auf ihr Gemeinwesen sind die Amerikaner auf dem Stand von vor 200 Jahren stehen geblieben bzw. entwickeln sie sich wieder dahin zurück - speziell in Krisenzeiten ist sich eben jeder selbst der Nächste. Menschen, die etwas über den Tellerrand zu schauen im Stande sind wissen, das man nur gemeinsam stark ist - Sozial-Darwinisten ("Nur der Stärkste überlebt") sind dazu weder im Stande noch bereit - die sind lieber Herrscher in der (wirtschaftlichen) Wüste als normales Mitglied in einer prosperierenden Gemeinschaft....

Ich frage mich, ob die Mitglieder der "Boston Tea Party"-Bewegung nicht eines Tages dumm aus der Wäsche gucken wenn sie irgendwann von aufgebrachten "Wutbürgern" die eh nichts mehr zu verlieren haben mit genau den Waffen über den Haufen geschossen werden, deren Besitz sie so vehement verteidigen. Die kapieren nämlich nicht, das ihre Bewegung genau das Gegenteil ist wie die ursprüngliche Boston Tea Party: Keine Befreiung von einer einengenden Obrigkeit sondern der Weg in einen totalitären Staat mit dem einzigen Unterschied, das die Machthaber nicht in der Regierung sondern an den Schaltstellen der Wirtschaft sitzen.

Noch unsozialere Verhältnisse als in den USA gibt es fast nur noch in Bananenrepubliken und in Diktaturen - und da nur bei den dummen Diktatoren, die anderen kapieren nämlich das sie an der Macht bleiben wenn es ihrem Volk nicht zu schlecht geht....

Aber zu den rund 50% Zustimmung für Romney fällt mir nur eine alte Weisheit ein: "Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Schlachter selber...."

Wenn sie den wählen, dann haben sie den auch verdient....
 

trinchen11

Well-Known Member
ich persönlich kenne kein besseres Krankensystem als unseres, auch wenn ich immer wieder über Zuzahlungen und Einschränkungen motze.
Ich bin krank, dann gehe ich zum Arzt. Ich werde noch am gleichen Tag untersucht, bei akutem Bedarf in´s Krankenhaus eingewiesen. Dort werde ich üblicherweise nach den besten Standards behandelt (obwohl nur ein Kassenpatient :)) und kann das KH in der Regel geheilt verlassen.
Dies alles mit nur einem Minimum an Zuzahlung, ohne Angst, danach die Existenz zu verlieren, weil ich evt. mit einem Schlaganfall meine Arztrechnung nicht bezahlen kann.
Das sind paradiesische Zustände, von denen USA noch Lichtjahre entfernt ist!
 

Traveljunkie88

Well-Known Member
Danke Jochen..!

und zur deutschen Krankenversicherung: Stimme dir prinzipiell zu Trinchen! Aber auf der anderen Seite gibt es hier auch Dinge in der Krankenversicherug die einfach nicht stimmen: Wie kann es denn bitte sein, dass man mit -6 Dioptrien von der Krankenkasse gesagt bekommt "Wie Sie sind arbeitsunfähig wenn sie keine Brille tragen???" oder anderes Beispiel: Nach einem wirklich schweren Unfall, anschließendem Belastungsverbot, Reha DARF laut Arzt erst nach 8 Wochen beginnen, fängt die Krankenkasse nach 6 Wochen an "Nee also wenn Sie jetzt nicht gesund sind haben Sie Pech gehabt.. da müssen Sie erst wieder 20 Anträge stellen damit wir die weiteren Behandlungskosten übernehmen!"... da hörts dann auf! Den Versicherungsunternehmen geht es in Deutschland echt gut, aber sie versuchen an JEDER Ecke ihre Mitglieder zu ver*******! Klar: Wenn ich hier in Deutschland verletzt ins Krankenhaus komme, dann werde ich behandelt ohne dass ich direkt Krankenkarte oder Kreditkarte abgeben muss, aber die Bürokratie die hier betrieben wird sorgt dafür, dass die Betroffenen schlechter versorgt werden.
Da erlebt man dann auch mal, dass das Personal von Rettungswagen und Rettungshubschrauber AN der Unfallstelle bei einem kritischen Patienten erstmal darüber streitet, wer denn jetzt was bezahlen muss! Oder Kassenärzte die pro Quartal von der Krankenkasse pro gemeldetem Patient 20€ zugesprochen bekommen. Das ist ein Witz!
nichtsdestotrotz ist das Krankenversicherungssystem hierzulande tausend Mal besser als in anderen Ländern. Das einzige System - von denen mit welchen ich mich beschäftigt habe - das ich durchaus NOCH viel besser finde ist das in der Schweiz: Dort zahlt jeder einen Grundstock und versichert sich dann bedarfsgerecht selbst. Das heißt ich schließe eine Zusatzversicherung für Brillen&Kontaktlinsen ab, lasse aber andere Pakete die einfach nicht meinem Bedarf entsprechen weg und habe TROTZDEM eine Top Grundversorgung im Krankheitsfall.

Naja, zurück zum USA-Thema: Ich frage mich manchmal ernsthaft was man von Obama und seiner Regierungsparei erwartet, was die in 4 Jahren alles vollbringen sollen! Vom Null-Sozialstaat zum Sozial-Paradies oder wie!? Und wenn dann nicht alles klappt was im Wahlkampf angedacht wurde, dann wählt man aus trotz eine ultrarechte Partei oder wie? Wenn das überall auf der Welt so wäre, dann könnte man sich wirklich die Kugel geben..
 

Chrisba

Well-Known Member
In den Frühnachrichten war ein kurzer Bericht zum Parteitag der Rep's in Tampa. Besonders schlimm fand ich, dass Teilnehmer eine schwarze Kamerafrau mit Erdnüssen beworfen haben und dazu gerufen haben sollen: "So füttern wir Tiere"! Ich denke, das sagt doch schon alles über die Gesinnung, oder? PFUI, PFUI, PFUI!!

oh mein Gott.....
 

Chrisba

Well-Known Member
Jochen, ich stimme Dir in allem zu!

Die psychische und physische Belastungsgrenze von ganz vielen in USA ist doch schon überschritten. Ich denke, da ist auch eine Haltung von "Obama hat nicht hingekriegt, aber schlimmer kann's nicht werden" unterwegs. Aber der Blick reicht eben mangels fehlender politischer und/oder sozialer Orientierung an anderen Staaten (vielleicht ausser Mexiko oder Kanada) leider eben nur bis zu den eigenen politischen Kandidaten, die eben ihr beschränktes Angebot präsentieren.
Würde schon in der Schule mehr für die politische und soziale Bildung getan und nicht dieser patriotische Tunnelblick anerzogen, sähe die Sache aber ganz anders aus - aber so ist es eben leichter, die Massen und den Mob in Schach zu halten....schlimm, schlimm, schlimm....
 
J

Jochen

Guest
Was mich am meisten ärgert: Obama hat ja vieles nicht hingekriegt weil eben die Reps das mit einer konsequenten Verweigerungshaltung in Senat und Kongress blockiert haben - selbst Dinge, die sie für richtig halten sind blockiert worden damit Obama keinen Erfolg hat - sehr schön beschrieben in dem zuletzt von mir verlinktem Artikel von SPON oben. Das hat mit Opposition nichts zu tun, das ist Destruktion und zeigt klar das Manko der dort herrschenden präsidialen Demokratie auf, in dem es passieren kann das der Regierungsführer keine Mehrheit in den Häusern hat. Ein Designfehler dieser Verfassung, da sich vermutlich keiner der Gründerväter so eine abstruse und destruktive Haltung GEGEN die Interessen des eigenen Volkes vorstellen konnte....

@Traveljunkie: Es gibt auch in den nordischen Ländern noch Gesundheitssysteme die effektiver als das unsere funktionieren - aber zu deiner Bürokratie-Schelte muss ich auch sagen: Da sind beide Seiten dran Schuld: Auch die Versicherten versuchen nicht in unerheblichen Maße das System zu ihren Gunsten zu mißbrauchen. Nirgendwo gehen die Menschen öfter zum Arzt als in Deutschland.....
Was für mich ein Grundproblem ist: Da nimmt jemand (der Versicherte) eine Leistung in Anspruch, der Arzt schickt die Rechnung an einen Dritten (die Kasse) und die bezahlt ohne jede Rücksprache mit dem Behandelten der die Rechnung und die darauf enthaltenen Posten nie zu Gesicht bekommt. Wo bitte gibt es denn sowas? Nirgendwo in der freien Wirtschaft. Als privat Versicherter bekomme ich jede Rechnung direkt vom Arzt und wenn da etwas draufsteht was so gar nicht gemacht wurde, dann kläre ich das mit ihm bevor ich die Rechnung zahle oder einreiche. Warum ist das bei gesetzlich Versicherten nicht ebenso?

Aber wir schweifen weit vom Thema ab - die Diskussion hatten wir hier auch schon mal irgendwo. Zurück zu Obama vs. Romney :001:
 
V

villa.riva

Guest
Danke Jochen für deinen Beitrag.

Leider hat Obama das Erbe von 8 Jahren George Bush - ein Republikaner - übernommen. Der Staatshaushalt ist durch die Kriege (Iraq & Afghanistan) sowie die Bankenkriese 2007/2008 enorm belastet. Die Versprechen von Obama konnten nur eingeschrängt eingelöst werden, weil die Repbublikaner halt die Mehrheit im Parlament/Senat haben. Mit anderen Worten er muss Kompromisse eingehen und das beste daraus machen.

Das immer noch behauptet wird, er sei kein US Bürger und Moslem ist reine Propaganda...... vergleiche ich mit gewissen Parolen aus der dunkelen Zeit in Deutschland. Dabei müsste auch jedem Republikaner klar sein, das nur jemand US Präsident werden kann, wer in den USA geboren wurde. Wenn da Zweifel bestehen, warum wurde vor dem Verfassungsgericht dann nicht geklagt?

Was die Krankenversicherung in den USA betrifft, werden hier geziehlt Fehlinformation gestreut um eine allgemeine Krankenversorgung für alle Bürger zu garantieren. Sehr oft werden Canada, England oder Deutschland genannt und es werden Gerüchte gestreut, die einfach nicht stimmen. Leider glauben viele Amerikaner dass, weil sie durch die Medien und speziel dem Republikaner Propaganda Sender "FOX" permanent dies vorgehalten bekommen. Auch haben die Privaten Krankenversicherung kein Interesse daran eine Staatliche Krankenversicherung zu tolerieren, weil Sie dann Mitglieder verlieren und damit auf viel zu Hohe Beiträge verzichten müssen.

Nur mal so zur Info:
In Canada ist die Krankenversorgung, vergleichbar mit Deutschland. Es gibt bis auf 2 Provinzen keinen Beitrag. Die Krankenversicherung finanziert sich aus der Alkohol & Tabacksteuer sowie 1% der MWST. Alle ärztlichen Leistungen sind bezahlt durch die Krankenkasse der Provinz in der man seinen Wohnsitz hat. Für Medikamente kann man sehr Preisgünstig eine Zusatzversicherung abschließen.

Also Ich weiß nicht warum man das auch in den USA nicht so einführen könnte. Aber dann würden alle Privaten Krankenkassen in den Konkurs gehen und die Reichen Bonzen wieder Ihre Anteile an den Krankenkassen verlieren.

Abgesehen davon zahlt die Versicherungs Lobby Millionen $$ für den Wahlkampf der Republikaner. Dieses Geld wird durch erhöhte Beiträge wieder reingeholt. Jeder Versicherte finanziert ungewollt den Wahlkampf der Republikaner.

Fazit: Geld Regiert die Welt...... Speziell in den USA.
 
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Vacationhit

Well-Known Member
Das ist genau die Standard-Reaktion der üblichen Republikaner: Wenn es an sachliche Argumente geht wird abgewunken und abgewiegelt. ....
Man sollte glaube ich auch mal andere politische Einstellungen und Meinungen akzeptieren. Glaube nicht das 50% der Amerikaner so dumm sind. Einfach mal den kleinen Mann von der Strasse, der 2 oder 3 Jobs hat um sich ueber Wasser zu halten, fragen warum er die Republikaner waehlt. Ist wirkliche sehr interessant und zeigt das ganze Thema von einer anderen Seite.
 
J

Jochen

Guest
Man sollte glaube ich auch mal andere politische Einstellungen und Meinungen akzeptieren. Glaube nicht das 50% der Amerikaner so dumm sind. Einfach mal den kleinen Mann von der Strasse, der 2 oder 3 Jobs hat um sich ueber Wasser zu halten, fragen warum er die Republikaner waehlt. Ist wirkliche sehr interessant und zeigt das ganze Thema von einer anderen Seite.

Ich akzeptiere so ziemlich jede andere politische Einstellung so lange sie nicht radikal in der einen oder anderen Richtung ist. Aber auch wenn ich sie akzeptiere muss ich sie ja nicht teilen oder gar annehmen....
Und den kleinen Mann auf der Straße mag zwar interessant sein um dessen Meinung zu hören, ist aber überhaupt nicht relevant was die Fakten angeht, da es in Hinsicht auf politische und ökonomische Bildung da wirklich düster aussieht. Was man ja auch an der Tatsache erkennt, das es absolut verpönt ist in den USA in gesellschaftlichem Rahmen über Politik zu diskutieren.

Und auch wenn Du nicht glaubst das 50% der Wähler (was ja nur einen Bruchteil der tatsächlichen Bevölkerung ausmacht, da die Wahlbeteiligung nur knapp über 50% liegt und sich nur ~80% der Wahlberechtigten überhaupt registrieren) so dumm ist, dann ist es ja Dein gutes Recht - die Tatsachen beweisen ja das Gegenteil.

Ich bleibe dabei: Das Hauptargument die Reps zu wählen ist grenzenloser Egoismus und grenzenlose Gleichgültigkeit gegenüber den Schwachen der Gesellschaft die auf die Hilfe der Starken angewiesen wäre. Diese Grundeinstellung war dort noch nie anders, nur die Reps treiben sie halt auf die Spitze...

Apropos Wahlrecht: Das Wahlrecht mit den Wahlmännern und der Registrierung zur Wahl hatte zu Zeiten von Verkehrsmitteln wie Pferde un Kutschen in so einem weitläufigen Land seine Berechtigung - heute ist das ein schwachsinniger Anachronismus im Zeitalter der elektronischen Kommunikation in Millisekunden und wird nur aufrecht erhalten weil die damit verbundenen Ungerechtigkeiten (wenn ein Staat zu 49% Obama und zu 51% Romney wählt bekommt Romney alle Wahlmännerstimmen dieses Staates anstatt die paritätisch aufzuteilen - Ausnahme nur in 2 oder 3 Staaten) für die Herrschenden leichter zu beeinflussen und zu berechnen sind. Dieses Wahlsystem ist heutzutage ein Armutszeugnis für eine moderne Demokratie und bestenfalls einer Bananenrepublik würdig.....
 

Vacationhit

Well-Known Member
Ja so hat jeder seine eigene Meinung, ist doch gut so. Ich wurde auch nur gefagt warum ich Romney waehle und das ist nun mal weil ich strickt gegen die Obama Care bin die im uebrigen den ganz Armen auch nicht hilft da diese nicht betroffen sind.
 

trinchen11

Well-Known Member
Ja so hat jeder seine eigene Meinung, ist doch gut so. Ich wurde auch nur gefagt warum ich Romney waehle und das ist nun mal weil ich strickt gegen die Obama Care bin die im uebrigen den ganz Armen auch nicht hilft da diese nicht betroffen sind.
reicht doch, wenn den fast ganz Armen geholfen wird :)

Nee, mal im Ernst... ich will Dich nicht angreifen, finde im Gegenteil gut, daß Du so offen Deine Meinung sagst. Aber leider hast Du das noch nicht wirklich begründet. Musst Du natürlich auch nicht, aber es würde doch vielleicht helfen, Deine Meinung zu verstehen.

Was ist denn die grosse Angst vor Obama Care? Dass Menschen dann am laufenden Band zum Arzt rennen und die Allgemeinheit das zu zahlen hat? Aber genau damit brüsten sich doch immer die Amerikaner: wir stehen füreinander ein und helfen uns in der Not.

Ich verstehe einfach nicht, warum die USA es nicht schaffen ein vernünftiges und soziales Krankenversicherungssystem aufzubauen. Können doch fast alle anderen Länder und die sind auch nicht vor dem Untergang (jedenfalls nicht wg. der Krankenversicherung :))
 

Vacationhit

Well-Known Member
Die meisten in der USA wollen kein soziales Krankenversicherungssystem. Die wollen Ihre Freiheit selbst zu entscheiden ob sie versichert sind oder nicht. Man hat Angst hier davor ein system wie zb. in Deutschland zu haben. Ich sehe das auch ein, weil ich beide Seiten sehr gut kenne ( ob ich wollte oder nicht ).
 

BiMi

Well-Known Member
Moderator
Ich behaupte mal, dass die meisten Amerikaner unser System überhaupt nicht kennen und es daher auch überhaupt nicht beurteilen können. Obwohl mit Sicherheit in den letzten Jahren sich das D System nicht zum Vorteil verändert hat (was sicherlich auch tlw. der Wiedervereinigung geschuldet ist), ist es immer noch 100 % besser als das was in den USA existiert und ich bin gespannt wie die Rentner reagieren, wenn die Reps auch an ihrer KV wollen.
 

Ariel

Well-Known Member
Einen Konsens werden wir hier nicht finden, dazu sind die Länder viel zu unterschiedlich. Deutschland und die USA stehen sich in einem Spektrum gesehen am weitesten auseinander. Die Bevölkerung beider Länder sind in ihrem System aufgewachsen. Das ist in den Köpfen der Menschen drin und zwar in beiden Ländern. Sich irgendwie zu finden ist ein Ding der Unmöglichkeit, da das Verständnis bzw. das entsprechende Gedankengut fehlt. Die beiden Kulturen sind zu unterschiedlich.

Es ist auch schwierig, da beide Länder anders entstanden und gewachsen sind. Deutschland, wie die meisten europ. Länder von innen und die USA durch die Einwanderung von aussen. Das ergibt schon völlig unterschiedliche Situationen, die beide Länder ihren Weg gehen liessen. Als Einwanderungsland hat die USA fortwährend über Jahrhunderte praktisch ihre gesamte Bevölkerung eingliedern und einen gemeinsamen Konsens finden müssen. Deutschland ist Deutsch, ein Land von Brüdern und Schwestern, die sich eine gemeinsame Herkunft und Kultur teilen (ok, etwas simpel ausgedrückt). Die Voraussetzungen sind völlig unterschiedlich.

Das was ich jetzt schreibe, ist meine subjektive Meinung, die ich durch meine Jahre in den USA erworben habe. Was mich immer gestört hat, ist die Tatsache, dass die USA die schwarze Bevölkerung nur ungenügend integrieren konnte. Wieso, warum, sei mal dahingestellt. Die schwarze Bevölkerung wurde von jeder anderen Volksgruppe überholt. Das führt dazu, dass immer noch ein grosser Teil der Schwarzen zur Unterschicht gehört. Eine solche Ungleichheit tut keinem Land gut. Hier wurde zu wenig gemacht. Diese Problem stellt sich in Europa nun mal nicht. Hinzu kommt eine gewisse Prozentzahl der Gesamtbevölkerung, die ebenfalls unten dazu gehört. Das sind die, die sich nicht selber helfen können. Diese gibt es aber in jedem Land. Zusammen ergibt das in meinen Augen einen relativ grossen Grundstock an Menschen, die nichts beitragen. Im Gegenteil, sogar unterstützt werden müssen. Das mag in der Hochkunjuktur gut gehen, aber was macht man in einer Wirtschaftskrise?

Gleichzeitig stieg die Immigration aus Ländern der dritten Welt. Diese erfolgte durchaus auch legal durch Familiennachzug. Wenn man sich die Statistiken anschaut, kommt die Mehrheit der Neueinwanderer aus Mittel- und Südamerika sowie Südostasien. Für die Wirtschaft ist das gut, zumindest eine Zeit lang, weil sie zwar die billigen Arbeitskräfte einstellen und gleichzeitig die Bürde der Allgemeinheit zuschieben konnten. Das geht nur bis zu einem bestimmten Punkt, nun ist die Situation gekippt. Den öffentlichen Einrichtungen ist das Geld ausgegangen. Öffentliche Krankenhäuser mussten schliessen, weil sie diese Masse an Armen gar nicht mehr bewältigen können.

Das Loch ist nicht gestopft, es strömen immer noch Menschen sozusagen von unten ins Fass und erhöhen das Problem. Selbst wenn sie illegal sind, müssen sie nur ein paar Jahre ausharren, amerikanische Kinder haben und irgendwann sind sie auch voll und ganz dabei. Natürlich gibt es auch Einwanderer, die von Anfang an, wie man so schön sagt, ein produktives Mitglied der Gesellschaft sind. Die Bevölkerung hat jedoch den Eindruck, dass mehr Einwanderer von unten strömen, als solche, die sich gleich in die Mitte oder oben stellen können.

Lösungsansätze gibt es vermutlich einige, nur hat man dieses Problem zu lange schleifen lassen. Obama ist nun am Problem dran, nur die Bevölkerung hat diesbezüglich nicht viel Vertrauen. Egal wie man es zahlen will, sei es mit einer Basisversicherung für alle oder einer Gratisversorgung für die Armen, es ist ein bodenloses Fass. Die bereinigte Sozialquote gemäss OECD liegt in den USA momentan bei 24,5 % und somit durchaus mit Europa vergleichbar. Auch die Amerikaner zahlen.

Das ist einer der Gründe, warum die weisse Arbeiter- und untere bis mittlere Mittelschicht in gewissen Teilen des Landes eher republikanisch wählt. Sie wollen keinen Staat, der ihnen vorsagt was sie brauchen oder nicht. Sie glauben sich selber behelfen zu können, denn unter Gleichgesinnten funktioniert die Solidarität. Darauf beruht die USA schliesslich auch, da nun mal keine Blutsbande wie in Europa bestehen. Das gemischt mit den moralischen Werten, die von den Republikanern hochgehalten werden, bringt ihnen die Wähler.

Hier ein Artikel zum Thema, warum republikanisch gewählt wird.
http://www.nytimes.com/2012/03/25/b...us-mind-by-jonathan-haidt.html?pagewanted=all
 
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